Fjodor M Dostojewski - Ein Werdender

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Arkadij kehrt als 19-jähriger Jüngling zurück nach St. Petersburg. Er hat sein bisheriges Leben auf einem Internat in Moskau verbracht. Nun ist der junge Mann auf der Suche nach seinem Vater und sich selbst. In Arkadijs Erinnerung erscheint sein Vater Wersilow als Ritter in strahlender Rüstung, doch die Wirklichkeit ist anders. Als Arkadij in den Besitz von zwei Dokumenten kommt, muss er sich entscheiden, welchem Beispiel er folgen will. Dem seines leiblichen Vaters oder den ideologischen Vorstellungen von Makar Dolgorukij? Kann Arkadij sich selbst finden oder verliert er sich in seiner Orientierungslosigkeit?-

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Ich habe eine ganze Menge Fragen gestellt, aber es gibt da eine, und das ist die allerwichtigste, die ich nicht direkt an meine Mutter zu richten wagte, ob ich ihr gleich im letzten Jahre so nahegetreten bin und außerdem wahrhaftig nie sehr viel Umschweife mit ihr gemacht habe, weil ich, als der ungeschliffene und undankbare junge Hund, der ich war, meinte, sie und mein Vater wären mir gegenüber schuldig . Und diese Frage lautet: wie konnte sie, eben sie, die schon seit einem halben Jahr verheiratet war und noch dazu erdrückt von ihren Begriffen über die Heiligkeit der Ehe, erdrückt wie eine schwache Fliege, sie, die vor ihrem Makar Iwanowitsch nicht weniger Respekt hegte als vor irgendeiner Gottheit, wie konnte sie, kaum daß es vierzehn Tage brauchte, in eine solche Sünde geraten? Denn meine Mutter war doch kein verdorbenes Geschöpf. Ganz im Gegenteil, ich will gleich hier vorgreifend sagen, daß man sich die Existenz einer reineren Seele, auch ihr ganzes späteres Leben lang, überhaupt nicht vorstellen kann. Erklären läßt sich das höchstens damit, daß sie es ohne Bewußtsein getan hat, also nicht in dem Sinne, wie es heutzutage die Verteidiger von ihren Mördern und Dieben behaupten, aber unter jenem starken Eindruck, der, wenn sein Opfer einen gewissen Grad von Naivität besitzt, eine fatalistische und tragische Gewalt üben kann. Wer weiß, vielleicht war sie zum Sterben verliebt in . . . den Schnitt seiner Kleider, seine Pariser Haartracht, seine Aussprache des Französischen, ja, gerade des Französischen, von dem sie keinen Ton verstand; verliebt in das Lied, das er am Klavier sang, verliebt in ein gewisses, nie gesehenes oder gehörtes Etwas (und er war ein sehr hübscher Mensch). Und so liebte sie ihn denn wohl gleich alles in allem, bis zum Vergehen, ihn ganz und gar, mit seiner eleganten Kleidung und seinen Liedern. Ich habe gehört, so wäre es solchen Hofmädchen zur Zeit der Leibeigenschaft öfters gegangen, und gerade den alleranständigsten. Das kann ich verstehen, und ein schlechter Kerl ist, wer dies einzig und allein mit Herrenrecht, Leibeigenschaft und »Untertänigkeit« erklären will! Und auf diese Art also konnte wohl dieser junge Mensch genug direkte und lockende Gewalt in sich haben, um ein Wesen an sich zu reißen, das bis dahin rein gewesen war, und, was die Hauptsache ist, ein Wesen von so ganz anderer Art als er selbst, aus einer gänzlich anderen Welt und auf anderem Boden erwachsen, so konnte er sie an sich und in das sichere, augenfällige Verderben reißen. Denn daß es das Verderben war – das hat, hoffe ich, meine Mutter ihr Leben lang begriffen; nur als sie sich hineinstürzte, hat sie vielleicht an das Verderben überhaupt nicht gedacht; aber so geht es immer bei diesen »schutzlosen Wesen«: sie wissen, es geht ins Verderben, aber sie stürzen sich doch hinein.

Und als der Fehltritt geschehen war, da packte sie beide sogleich die Reue. Er hat mir in geistreicher Weise erzählt, daß er an Makar Iwanowitschs Halse geweint hat, den er extra zu diesem Zweck in sein Kabinett hatte rufen lassen. Und sie – sie lag zur selben Zeit ohnmächtig in ihrem kleinen Dienerschaftszimmer . . .

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Aber genug jetzt von diesen Fragen und allen skandalösen Details. Wersilow kaufte meine Mutter von Makar Iwanow los, reiste bald ab und begann sie von nun ab, wie ich schon früher gesagt habe, fast überall hin mitzunehmen, wohin er ging, ausgenommen einzelne Fälle, wenn er für längere Zeit verreiste; dann überließ er sie meistens der Obhut der Tante, d. h. Tatjana Pawlowna Prutkowa, die dann immer von irgendwoher auftauchte. Sie lebten in Moskau, sie lebten in verschiedenen anderen Städten und Dörfern, teilweise sogar im Auslande, und zuletzt in Petersburg. Auf das alles komme ich später zurück, oder vielleicht lohnt es auch nicht der Mühe. Ich will hier nur das eine sagen: ein Jahr nach der Trennung von Makar Iwanowitsch erblickte ich das Licht der Welt, dann wieder nach einem Jahr meine Schwester, und dann, erst zehn oder elf Jahre später, ein kränklicher Knabe, mein jüngster Bruder, der nach ein paar Monaten starb. Nach der schweren Geburt dieses Kindes war es mit der Schönheit meiner Mutter zu Ende, wenigstens ist mir das erzählt worden: sie begann schnell zu altern und hinfällig zu werden.

Aber die Beziehungen zu Makar Iwanowitsch blieben immer bestehen. Wo die Wersilows auch weilen mochten, ob sie ein paar Jahre hindurch an einem Ort lebten oder auf Reisen waren, Makar Iwanowitsch hielt »die Familie« über seine Person auf dem laufenden. Es bildeten sich so ganz merkwürdige Beziehungen, die teilweise etwas Feierliches und fast Ernsthaftes hatten. Unter Leuten aus höherem Stande hätten solche Beziehungen unbedingt einen Stich ins Komische bekommen müssen, das weiß ich wohl; aber hier war nichts Derartiges der Fall. Die Briefe kamen zweimal im Jahr, nicht mehr und nicht weniger, und sie glichen sich untereinander ganz außerordentlich. Ich habe sie zu Gesicht bekommen; etwas Persönliches war in ihnen kaum zu finden; ganz im Gegenteil, sie bewegten sich soviel wie möglich in Berichten über die allgemeinsten Ereignisse und die allgemeinsten Gefühle, wenn man das von Gefühlen sagen kann: Nachrichten über den Stand seiner Gesundheit vor allen Dingen, dann Erkundigungen nach unserem Befinden, schließlich gute Wünsche, feierliche Empfehlungen und Segenssprüche – das war alles. Und eben diese Allgemeinheit und Unpersönlichkeit sind es, glaube ich, in denen diese Kreise den geziemenden Ton und die feineren Umgangsformen begründet glauben. »Unserer liebwerten und ehrengeachteten Ehefrau Sophia Andrejewna sende ich unsere untertänigste Empfehlung . . .« »Unseren lieben Kinderchen sende ich unseren Segen, der in Ewigkeit unverbrüchlich sein möge.« Die Kinderchen wurden alle mit Namen aufgezählt, wie sie nacheinander kamen, und darunter auch ich. Hierbei möchte ich bemerken, daß Makar Iwanowitsch gescheit und taktvoll genug war, in seinen Briefen von »Sr. Hochgeboren, dem hochzuverehrenden Herrn Andrej Petrowitsch« nie als von seinem »Wohltäter« zu sprechen, ob er ihm auch in jedem Briefe ohne Ausnahme seine alleruntertänigste Empfehlung schickte und sich seiner Gnade und ihn dem Schutze des Höchsten empfahl. Meine Mutter antwortete Makar Iwanowitsch auf seine Briefe immer bald und genau im selben Stil. Wersilow beteiligte sich an der Korrespondenz natürlich nicht. Makar Iwanowitsch schrieb uns aus den verschiedensten Gegenden Rußlands, aus allerlei Städten, und oft aus Klöstern, in denen er häufig längere Zeit lebte. Er war ein sogenannter Pilger geworden. Niemals bat er um irgend etwas; dafür kam er alle drei Jahre einmal zu Besuch nach Hause und stieg einfach bei meiner Mutter ab, die immer ihre eigene Wohnung hatte, die von Wersilows Wohnung getrennt war. Hiervon werde ich später noch sprechen müssen, jetzt will ich nur bemerken, daß Makar Iwanowitsch sich nicht im Wohnzimmer auf dem Kanapee herumrekelte, sondern bescheiden mit irgendeinem Winkelchen hinter einem Vorhang vorliebnahm. Er blieb nie lange, fünf Tage, höchstens eine Woche.

Ich vergaß zu sagen, daß er seinen Familiennamen Dolgorukij ungeheuer liebte und eine große Verehrung für ihn hegte. Natürlich ist das eine ganz lachhafte Albernheit. Am albernsten ist, daß sein Name ihm eben deshalb so gut gefiel, weil es auch fürstliche Dolgorukijs gibt. Eine merkwürdige Auffassung, direkt die verkehrte Welt!

Wenn ich gesagt habe, daß die ganze Familie immer beisammen blieb, so muß man mich selbstverständlich dabei ausnehmen. Ich war wie ausgestoßen und fast von meiner Geburt an bei fremden Leuten untergebracht. Aber da war gar keine besondere Absicht irgendeiner Art dabei, sondern das kam so ganz einfach, weiß Gott, warum. Als sie mich geboren hatte, war meine Mutter noch jung und hübsch, und er hatte sie, denk' ich, nötig, und der Schreihals von einem Kind war natürlich eine ewige Störung, besonders auf Reisen. Und so ist es gekommen, daß ich meine Mutter bis zu meinem zwanzigsten Jahre fast überhaupt nicht gesehen habe, höchstens zwei- oder dreimal flüchtig. Das lag aber nicht an den Gefühlen meiner Mutter, sondern an Wersilows hochnasiger Art.

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