Veronika R. Meyer - Stromlos

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An einem Freitagnachmittag fällt in der ganzen Ostschweiz der Strom aus. Es gibt kaum Informationen über Ursache und Dauer des Stromausfalls. Computer stürzen ab, das Mobilfunknetz fällt aus, der Campingkocher muss den Kochherd ersetzen, tiefgekühlte Lebensmittel vergammeln und in den Spitälern brummen die Notstromaggregate. Nichts geht mehr! Bevölkerung und Behörden stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Wie gehen die Menschen mit der noch nie dagewesenen Situation um? Wie viele bezahlen den Stromausfall mit ihrem Leben? Veronika Meyers Geschichte ist zum Glück nur Fiktion. Doch der Stromausfall vom 9. Dezember 2015 in weiten Teilen der Stadt Zürich zeigt, wie schnell die Realität die Fiktion einholen kann.

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Regierungsrat Thomas Berger, der schon bald nach dem verheerenden Rutsch alarmiert worden war, kam vor Ort gegen alle inneren Widerstände zur quälenden Einsicht, dass da mit noch so schwerem Gerät nichts auszurichten war. Es gab nur eines: Der Damm musste gezielt gesprengt werden, punktuell, damit das gestaute Wasser einigermassen kontrolliert abfliessen konnte. Ein wahnwitziger Plan, aber der einzig mögliche. Er eilte in sein Büro, wo er über eine Hotline direkt die einzelnen Mitglieder des Bundesrats erreichen konnte. Diese Einrichtung war ihm immer komisch und übertrieben erschienen, er hatte sie selbstverständlich nie benützt. Er wählte die Verbindung zu Verteidigungsminister Roland Oberli. Dieser war vor wenigen Stunden geweckt und über die kritische Lage an der Aare informiert worden. Irgendwie empfand Oberli es in seiner Ratlosigkeit als Erleichterung, mit Berger darüber sprechen zu können. «Meinst du sprengen? Von Flugzeugen aus? Bist du verrückt?» – «Ja, das meine ich wirklich. Mit Flugzeugen kenne ich mich nicht aus, aber ich denke, dass wir den Einsatz von Spezialtruppen benötigen.» – «Können wir denn nicht erst einmal abwarten? Jetzt regnet es nicht mehr stark, und wie du sagst, ist die unmittelbare Umgebung oberhalb des Damms bereits überschwemmt. Dort wird die Situation kaum mehr schlimmer werden.» – «Aber unter dem Wohlensee steht das Kernkraftwerk Mühleberg, das macht mir Sorgen.» – «Ja, schon irgendwie beunruhigend. Letzte Woche sah ich zufällig dessen Leiterin Claudine Rochat bei einem Apéro. Wir diskutierten über Hochwassergefahren allgemein, dann über das Kernkraftwerk, doch sie meinte, dem könne nichts passieren. Ich fragte sie sogar direkt, ob man das Werk nicht ein paar Tage lang abschalten sollte, bis das Hochwasser vorbei sei. Weil sich aber in diesem Moment dein Kollege Steuri mit Sektglas und Lachsbrötchen zu uns vorgedrängelt hatte, wechselten wir das Thema. Er will immer und bei jeder Gelegenheit bloss über die maroden Kantonsfinanzen sprechen.»

Während sich in Bern das Wetter endlich etwas beruhigte, nahm in St. Gallen am Vormittag die Intensität des Regens nochmals zu. Über die Eggen ging ein Starkregen nieder, in der Waldegg konnte sich niemand an ein so heftiges Ereignis erinnern. Der Rütiweiher, der dank seines neuen Damms in den letzten Tagen St. Georgen vor Hochwasser geschützt hatte, lief über und schickte seine Fluten in die Steinach. Diese führte ohnehin so viel Wasser, dass die Mülenenschlucht vorsorglich für Fussgänger gesperrt worden war. Nun tobte der Bach, zum Fluss angewachsen, durch St. Georgen und riss einige parkierte Autos mit, während der Verkehr durch das Quartier gerade noch rechtzeitig unterbunden werden konnte. Auch die Fussgänger konnten in sichere Seitenstrassen fliehen. Aber zwei Schülerinnen, Biljana Kosic und Noëmi Iff, die trotz des Verbots ihren Heimweg wie immer durch die Schlucht genommen und sich beim Anblick der braunen Flut wohlig gegruselt hatten, wurden bei der oberen Brücke, noch bevor sie diese betreten hatten, vom Sturzbach mitgerissen. Er presste sie in die Tiefe, hob sie an die Oberfläche, trieb sie bald gegen das linke, dann an das rechte Ufer und drückte sie schliesslich gegen die Pfosten bei der Talstation der Mühleggbahn. Mutige Passanten, die selber im knöcheltiefen Wasser standen, versuchten die Mädchen zu bergen, aber dies gelang erst nach einer Viertelstunde durch die Polizei. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Die Stadt schrie auf. Nicht, weil sich das Wasser einen Weg über den Gallusplatz und durch die Moosbruggstrasse zum Spisertor hinunter suchte; nicht, weil es an der Lämmlisbrunnenund der Steinachstrasse Keller überflutete, bis es hinter der Olma beim städtischen Werkhof Wiedacker an die Lärmschutzwand der Autobahn prallte und dort einen See bildete; sondern weil zwei junge Menschenleben ausgelöscht worden waren. Mit Bitternis nahm man nachmittags zur Kenntnis, dass der Regen schwächer wurde und sich hin und wieder ein Stück Himmel zeigte, wie ein nasser, bläulicher Fetzen Stoff hinter den Wolken aufgespannt. Warum erst jetzt?

Trotzdem atmete die Stadt auf, als am späten Nachmittag endlich wieder einige zaghafte Sonnenstrahlen ihre Türme beschienen. In Bern beschwor Bundesrat Roland Oberli die Armeeleitung, bis zum Abend einen Plan für die Sprengung des Damms vorzulegen und diese am nächsten Tag durchzuführen. Zudem waren er und Regierungsrat Thomas Berger bei ihrem langen Gespräch zu Schlüssen gekommen, vor denen ihm graute. Erstens musste das Kernkraftwerk Mühleberg abgeschaltet werden; das war allerdings nicht tragisch, denn Strom war zur Zeit im Überfluss vorhanden, aber das Grauen meldete sich, wenn Oberli daran dachte, warum die Abschaltung nötig war. Und zweitens mussten die Behörden der Gemeinden zwischen Wohlensee und Drei-Seen-Land beauftragt werden, die schon längst ausgearbeiteten Evakuationspläne wegen Hochwassers zu aktivieren, wenn auch vorerst nur auf der ersten Stufe und ohne Mitteilung an die Bevölkerung. Es wurde ein hektischer Tag für Oberli, Berger, verschiedene Katastrophenstäbe und die Zivilschutzbehörden. Kernkraftwerk-Leiterin Claudine Rochat war bis anhin wirklich überzeugt gewesen, dass ihrer Anlage nichts geschehen könne. Doch als sie am Morgen vom neugebildeten Damm in der Seftau erfuhr, kamen ihr erstmals Zweifel. Während sie noch unschlüssig war, ob sie wirklich eine Schnellabschaltung verfügen solle, erhielt sie den entsprechenden Befehl vom eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat. Eigentlich war sie erleichtert, wenn auch in ihrem Stolz verletzt, denn nun musste sie nicht selber entscheiden.

Die Aare führte trotz der Wetterberuhigung nach wie vor eine Wassermenge, die alles übertraf, was in historischen Quellen beschrieben war. Daniel Rüegsegger kam zum Schluss, dass in der Stadt Bern seit ihrer Gründung im Jahr 1191 nie ein grösseres Hochwasser aufgetreten war. Es war eine Jahrtausendflut. An verschiedenen Örtlichkeiten der Engehalbinsel kam es zu kleineren Erdrutschen, wobei erneut zahlreiche Bäume in die Aare fielen, sich vor Ort verkeilten oder aber zum Damm geschwemmt wurden, der dadurch noch mächtiger wurde. In der Seftau wurden grosse Bagger platziert, sogar ein Kran aufgebaut. Auf der gegenüberliegenden Seite, im Rutschgebiet, war dies nicht möglich. Doch alle Anstrengungen waren vergeblich. Konnte wieder einmal ein Stamm aus dem Wasser gehievt werden, so dauerte es nicht lange, bis ein nächster daher gespült kam. Das Können der erfahrenen Maschinenführer und die Kraft ihrer mächtigen Geräte blieben ohne Wirkung.

Es war bemerkenswert, wie viele Militärhelikopter während des Vormittags über dem Damm erschienen und nach einigen Runden wieder verschwanden. Offenbar wurde ein Plan für die Sprengung entwickelt. Dann wieder machten sich zahlreiche Helikopter privater Firmen die besten Plätze streitig, die von verschiedenen Medienhäusern und sogar von freischaffenden Fotografen gechartert worden waren. Es war für alle Passagiere in den Maschinen eindrücklich zu beobachten, wie alles Bemühen am Fluss unten mit den Spielzeugbaggern und dem Kran so gut wie wirkungslos blieb.

Daniel konnte sich trotz viel Arbeit und drängenden Terminen die Jahrtausendflut und den Damm nicht entgehen lassen. Nachmittags stand er wieder an der Geländekante des Kleinen Bremgartenwalds und staunte. Er staunte über die braune Aare, den Damm, die treibenden Bäume auf dem Fluss, die Bagger, die Helikopter. Die Sicht auf die Situation war allerdings sehr beschränkt, denn die gefährdeten Zonen am Hang waren grossräumig abgesperrt worden. Nachdenklich, aber nicht wirklich überrascht vom Geschehen, wanderte er zur Strasse zurück und hinunter zur Halenbrücke. Auf ihr standen zahlreiche Schaulustige, beim jetzigen Wasserstand etwa dreissig Meter über der reissenden Flut. Flussaufwärts war die Neubrügg zu sehen, eine gedeckte Holzbrücke aus dem sechzehnten Jahrhundert. Die Situation dort schien kritisch zu sein. Die steinernen Brückenpfeiler waren nicht mehr sichtbar und das Wasser reichte bis zur Fahrbahnverkleidung aus Holz. Wahrscheinlich war auch die Strasse überschwemmt. Während sich Daniel gedankenverloren darüber wunderte, dass die Neubrügg den Fluten widerstehen konnte, wurde er plötzlich von rasch stärker werdendem Helikopterlärm aufgeschreckt. Ein ganzes Geschwader flog ihm entgegen, nicht etwa in Formation, sondern in einem beängstigenden Durcheinander. Fasziniert beobachtete er die Helikopter, die wie ein Schwarm filigraner Insekten wirkten. Jetzt verharrten sie über der Neubrügg, so dass auch er seinen Blick wieder senkte. Da begann die Holzkonstruktion zu beben; die ehrwürdige Brücke, die fast fünfhundert Jahre lang allen Unwettern und Fluten getrotzt hatte, schien sich zu wehren, aber dann – nach zehn Sekunden oder einer Minute? – erschien die reissende Flut zuerst zwischen den Balken, welche das Dach trugen, stieg blitzschnell höher und wälzte sich schliesslich über das Dach selbst. Es war nicht zu erkennen, in welchem Augenblick die Brücke brach, aber bald gab es keine Zweifel mehr, dass sie geborsten war, denn jetzt sah Daniel nur noch einen Wasserschwall, der auf seinem Scheitel Bäume und Brückenbalken trug und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in seine Richtung stürzte. Er war von diesem Anblick so fasziniert, dass er keinen Moment lang ans Weglaufen dachte. Und auch als die Flutwelle die Halenbrücke erschütterte, stand er am Geländer, hielt sich fest, sah für eine Sekunde die Wasserfront direkt unter sich, rannte wie die übrigen Zuschauer über die Fahrbahn zum anderen Geländer und war überwältigt vom Blick auf Strudel und mitgerissene Bäume. Weil aber die Halenbrücke die Aare in einem grossen Bogen überspannt und normalerweise keiner ihrer Pfeiler im Wasser steht, hielt sie der wütenden Aare stand und Daniel sah, wie die Flut ungebrochen dem Wohlensee zu jagte. Die Helikopter jagten hinterher.

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