Boike Rehbein - Die kapitalistische Gesellschaft
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Die territoriale Weltherrschaft wird auch als Imperialismus bezeichnet und vom Kolonialismus unterschieden, weil weltumspannende Reiche errichtet wurden, die aus den europäischen Nationalstaaten und ihren Kolonien bestanden.13 Die Kolonien wurden in dieser Zeit auch nicht mehr von privaten Kapitalgesellschaften, sondern von den europäischen Regierungen beherrscht. Ihr Ziel bestand jedoch weiterhin in einem ökonomischen Profit. Der Profit wurde vom Staat für die zahlreichen Kriege und von der Wirtschaft als Kapital verwendet, das nach und nach in die einheimische Produktion investiert wurde.14
Die Frühphase des weltweiten Kolonialismus der Europäer war geprägt von Raub – insbesondere von Edelmetallen in Amerika, von Sklaven in Afrika und von Waren in Asien. Im 18. Jahrhundert ging der Kolonialismus zur Plantagenwirtschaft über, vor allem durch Zwangs- und Sklavenarbeit.15 Der Raub wich der landwirtschaftlichen Produktion, deren Erträge vor allem in Europa, aber zunehmend auch im Rest der Welt verkauft wurden. Erst dann entwickelte sich in England die Industrialisierung.16 Die aus den Kolonien abgeführten Güter, von Edelmetallen über Waren bis zu landwirtschaftlichen Produkten, bildeten eine Grundlage der industriellen Revolution.17
Wichtig für die Industrialisierung Englands war auch die Funktion der Kolonien als Absatzmärkte.18 Die Industriezweige, die in den Kolonien bereits existierten, wurden zerstört, die Entwicklung neuer Industrien wurde verboten.19 So mussten die Bewohner die Produkte kaufen, die in England hergestellt wurden. Das bekannteste Beispiel ist die indische Textilindustrie, deren Qualität zeitgenössischen europäischen Quellen zufolge den englischen Textilien weit überlegen war.20 Die Engländer, deren Industrialisierung langfristig auf der Produktion von Textilien basierte, zerstörten die indischen Produktionsanlagen, um ihre eigenen Textilien in ihrer indischen Kolonie verkaufen zu können.21
Die wichtigste Folge des Kolonialismus bestand in der Herstellung einer integrierten, ungleichen Weltordnung. Außerdem hat er außereuropäische Bevölkerungen stark dezimiert, einige sogar ausgelöscht. Insgesamt kamen mindestens 50, eher aber 262 Millionen Menschen durch den Kolonialismus ums Leben.22 Dabei ist zu bedenken, dass die Weltbevölkerung 1500 rund 500 Millionen und 1800 etwa eine Milliarde zählte. Darüber hinaus trug der Kolonialismus zur Industrialisierung Europas bei. Ferner hat er einen großen Anteil gehabt, die europäischen Staaten in kapitalistische Nationalstaaten zu verwandeln, indem die Kolonialgesellschaften privates Kapital und staatliche Organisation miteinander verbanden. Dadurch entstand die noch heute zentrale Verzahnung von Staat und Kapital. „Wann immer das Interesse an einer Kolonie von Handel und Räuberei zur planvollen Ausbeutung ihrer Ressourcen überging, musste der koloniale Staat durch Infrastrukturprojekte (Eisenbahnen, Kanäle, Straßen, Telegraphennetze), durch Landerschließungsprogramme, durch Zoll- und Währungspolitik oder durch städtebauliche Initiativen privaten Geschäftsinteressen den Weg bahnen.“23
Der Kolonialismus gehört insofern der Vergangenheit an, als die Welt nicht mehr von Europa beherrscht wird. Allerdings ist er immer noch aktuell, da die Struktur der heutigen Welt ein Erbe des Kolonialismus ist. Die heute armen Länder sind allesamt ehemalige Kolonien, die während der Kolonialzeit ausgeplündert, versklavt und gesellschaftlich verwüstet worden sind. Die ehemaligen Kolonialherrscher hingegen gehören auch heute noch zu den reichen und mächtigen Ländern. Nur wenige der einstigen Kolonien haben einen Aufstieg geschafft, beispielsweise die USA, Australien, Neuseeland und die asiatischen Tiger; China war nur teilweise kolonialisiert. Darüber hinaus sind die ehemaligen Kolonien bis heute sprachlich, kulturell und politisch mit ihren ehemaligen Herrschern verbunden. Schließlich wurden ihnen der Kapitalismus und die politische Organisation des Nationalstaats aufgezwungen.
2.3 Der Nationalstaat
In die Zeit der Entfaltung des Kolonialismus fällt die Entwicklung des Nationalstaats. Bis zum Dreißigjährigen Krieg, der 1648 endete, waren die europäischen Staaten gleichsam Besitztümer von Monarchen. Der Staatsapparat der englischen Königin ElizabethElizabeth I. von England umfasste vor Beginn des Krieges nur wenige hundert Personen und war weitgehend mit ihrem Hof identisch.1 Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Europa territorial aufgeteilt, und die Staaten entwickelten sich zu Nationalstaaten mit einer unpersönlichen, umfassenden Bürokratie und einer rechtlich geregelten Herrschaft. Diese Organisationsform wurde mit dem Kolonialismus auf den Rest der Welt übertragen.
Der Nationalstaat ist keine Privatangelegenheit der Monarchen mehr. Erstens ist der Herrscher ein Vertreter der Gesamtheit, also ein Repräsentant und kein persönlicher Machthaber. Zweitens hat der Nationalstaat ein rechtliches Rahmengerüst. Drittens hat er eine territoriale Grenze. Viertens verfügt er über ein Staatsvolk, das seit dem Dreißigjährigen Krieg zunehmend nationalistisch gedacht wurde, also mit einer einheitlichen Geschichte, Kultur und Sprache. In Wirklichkeit gab es zum Ende des Krieges keine Staaten dieser Art, sondern die Herrscher formten die Staaten in diese Richtung um. Die späteren Demokratien, beispielsweise die USA und Frankreich, schlossen daran an.
Bis zum Kolonialismus waren fast alle globalen Zentren expandierende Stadtstaaten gewesen, beispielsweise Babylon, das Industal, Athen, Rom, Venedig und Genua. Aber erst England war keineswegs mehr ein Hof mit umgebendem Territorium, sondern London wurde im 17. Jahrhundert die Hauptstadt eines nationalen Territoriums mit einem einheitlichen Binnenmarkt.2 Die anderen Staaten der Welt erreichten dieses Maß an Integration erst später. Im Weltmaßstab wurde der Nationalstaat sogar erst im 20. Jahrhundert die allgemeine politische Organisationsform.3
Der westliche, institutionalisierte Kapitalismus war von Anfang an ein globales Projekt, das von national organisierten Kapitalistengruppen im Verbund mit ihrem Staatsapparat vorangetrieben wurde. Der Staat diente den Kapitalisten als Beschützer, die Kapitalisten dienten dem Staat als Finanziers. Die Staaten und ihre Politik wurden national organisiert. Sie waren eng mit dem Kolonialismus und dem Kapitalismus verknüpft. Der europäische Nationalstaat sollte „seinen“ Kapitalisten überall auf der Welt profitable Möglichkeiten eröffnen und gleichzeitig im Innern die Arbeit organisieren und die Bevölkerung befrieden. Er stellte die Infrastruktur, bildete die Bevölkerung aus, kontrollierte sie und federte die Auswirkungen des Kapitalismus ab. Im Ausland trat er für die Interessen der auf seinem Staatsgebiet angesiedelten Kapitalisten ein.4
Diese Aufgaben sind bis heute die zentralen des Staatsapparates geblieben. Bis heute werden dazu gegebenenfalls Gewaltmittel eingesetzt. Wie die früheren Kolonialherren von Venedig über Spanien bis England befinden sich die heutigen Staaten, die Anspruch auf die Weltherrschaft oder eine regionale Vormachtstellung erheben, in einem mehr oder weniger konstanten Kriegszustand, um überall günstige Bedingungen für die mit ihrem Nationalstaat verbundenen Kapitalisten durchzusetzen und die anderen Staaten sowie ihre Kapitalisten nach Möglichkeit zu beherrschen.
2.4 Enteignung
Vorbedingung für die geografische Verschiebung des Kapitalismus von Oberitalien nach England war die osmanische Eroberung von Konstantinopel. Daraufhin verlagerte sich der europäische Handel vom Mittelmeer an die Atlantikküsten. Portugal, Spanien und die Niederlande profitierten davon und begannen den Handel mit Piraterie und Kolonialisierung zu verbinden. Dieses Projekt wurde mit dem englischen Sieg über die Armada 1588 von England übernommen. Das nordwestliche Europa, vor allem England, beherrschte zunehmend die Welt.1
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