Xenia Melzer
Ein Dom und sein Krieger
© dead soft verlag, Mettingen 2021
http://www.deadsoft.de
© Xenia Melzer
Published by Arrangement with dreamspinner press
Cover: Irene Repp
http://www.daylinart.webnode.com
Bildrechte:
© Artem Furman – stock.adobe.com
1. Auflage
ISBN 978-3-96089-478-0
ISBN 978-3-96089-479-7 (epub)
Leeland Drake und Jonathan White sind ein festes BDSM-Paar und gerade zusammengezogen. Leeland hat nur noch ein Jahr auf dem College vor sich und alles scheint perfekt zu sein … bis Leelands Onkel ihn bittet, für einen verletzten UFC Kämpfer den Ersatzmann zu spielen.
Leeland will seinem Onkel helfen, aber er erinnert sich von seinen Jahren der Wettkämpfe im Kampfsport nur zu gut daran, wie anstrengend das Leben als Athlet sein kann. Er will seine Beziehung zu Jonathan nicht riskieren. Nach einigen Diskussionen entscheiden sie, dass Leeland für ein Jahr lang Profi sein wird.
Als ob das Training und die strikte Diät nicht schon genug wären, erhöht sich der Druck ins Unendliche, als Leeland auf den homophoben Kämpfer Noah Adams trifft – vor allem, als sie sich im Kampf um den Gürtel des Champions gegenüberstehen.
Die widerlichen verbalen Angriffe seines Gegners, die Aufmerksamkeit der Medien, der Druck von seinem Sponsor und ein Feuer im Fitnessstudio seines Onkels setzen Leeland so zu, dass er kurz vor dem Zusammenbruch steht. Nur Jonathans Unterstützung und Liebe helfen ihm, seinen Fokus zu bewahren und noch einmal das Oktagon zu betreten – und vielleicht als Sieger wieder herauszukommen.
Für all die Schokoladenliebhaber da draußen.
Jonathans Blick wanderte voller Liebe über Leelands nackten Körper. Sie waren im Whisper, in einer privaten Suite, für eine intensive Session. In den letzten drei Wochen hatten sie nicht viel Zeit füreinander gehabt und heute Abend ging es darum, wieder zueinanderzufinden. Es ging auch darum, Stress abzubauen. Leelands Prüfungen am Ende des Semesters waren vorbei. Sein Boy hatte es gut gemacht; nein, mehr als gut, er hatte nur Einsen geschrieben. Noch ein Jahr harte Arbeit und Leeland würde mit dem College fertig sein. Jonathan holte tief Luft, konzentrierte sich auf Leelands perfekten Körper in der Schlinge. Eine schwarze Augenbinde aus Seide hielt seinen Boy davon ab zu sehen, was er machte. Leelands Atmung war jedoch gleichmäßig. Er vertraute Jonathan absolut.
Es machte Jonathan immer demütig, dieses Vertrauen. Vor allem, wenn er daran dachte, mit welcher Leichtigkeit Leeland ihn auf die Matte werfen konnte, dank seines Kampfsporttrainings. Das berauschende Gefühl, Macht über jemanden zu haben, der so stark war, ließ Jonathans Schwanz in seiner Lederhose anschwellen. Die Widersprüche an Leeland verfehlten nie ihre Wirkung auf ihn. Dieser wunderschöne, schlanke Körper, die androgyne Schönheit, die langen, seidigen Haare, die riesigen, mandelförmigen Augen, die hochstehende kleine Nase und die schmalen, aber sinnlichen Lippen sprachen Jonathans Beschützerinstinkte an, sein Bedürfnis zu erobern und zu besitzen, den Drang zu dominieren.
Die wilde Intelligenz, das freche Mundwerk und das Selbstbewusstsein, das von einer soliden Ausbildung in Selbstverteidigung gestützt wurde, sprachen Jonathans inneres Raubtier an, das so lange nach einem ebenbürtigen Partner gesucht hatte. Ja, Leeland, war alles, was Jonathan sich wünschen konnte, alles, was er je gewollt hatte. Was er für diesen Abend geplant hatte, war eine Möglichkeit, Leeland zu zeigen, wie sehr Jonathan ihn zu schätzen wusste und ihn liebte. Nur an die Freuden zu denken, die noch kommen würden, ließ Jonathans Schwanz Liebestropfen vergießen.
Er umkreiste die Schaukel, vergewisserte sich, dass alles gesichert war, Leelands Handgelenke und Knöchel gefesselt, aber nicht auf eine Weise, die ihn verletzen würde. Obwohl sie beide hin und wieder ein Spanking genossen, standen sie mehr auf sinnliche Spiele. Jonathan strich mit seinen Fingerspitzen über Leelands Brustkorb, genoss die Glätte der Haut und das leichte Schaudern, das die Berührung durch Leelands Körper schickte. Sein Boy stöhnte leise, voller Vorfreude. Jonathan lächelte.
„Das hier wird so gut, Liebster.“ Er hielt inne. „Dein Codewort?“
Leeland lächelte. Jonathan wusste, wie viel es ihm bedeutete, jedes Mal, wenn sie eine Session hatten, danach gefragt zu werden. Es zeigte, wie fürsorglich Jonathan war, wie ernst er ihre Interaktionen nahm.
„Staubflocke für Stopp, Löwenzahn für langsamer, Weide für mach weiter.“
„Sehr gut. Lasset die Spiele beginnen.“
Er wusste, wie kitschig das klang und Leelands Kichern bestätigte das nur. Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck trat Jonathan zu dem kleinen Tisch, auf dem er die Dinge, die er für diese Session brauchen würde, bereitgelegt hatte.
Zuerst nahm er die Straußenfeder. Es ging nichts über ein leichtes Aufwärmen, bevor er die stärkere Munition auspackte. Sozusagen. Er ließ die Feder über Leelands Bauch streichen, entlockte seinem Boy ein Stöhnen. Jonathan lächelte, als er die Gänsehaut sah, die sich auf der leicht gebräunten Haut erhob. Er kartierte Leelands Körper mit der Feder, wanderte von seinem Bauch zu seiner rechten Seite, glitt mit den Fäden über den Brustkorb, in die Achsel, an der Unterseite von Leelands Arm nach oben, dann wieder hinunter, um das Ganze auf der anderen Seite zu wiederholen. Als die Feder zum vierten Mal mit ihrer Reise begann, wand Leeland sich in seinen Fesseln, brachte die Schlinge zum Schwingen. Jonathan legte eine Hand auf den Bauch seines Boys, stoppte so alle Bewegung.
„Shh, Boy. Wir haben gerade erst angefangen.“
Leeland wimmerte. „Ich weiß. Hör nicht auf.“
Jonathan beugte sich nach vorne und küsste die bebenden Lippen, schluckte ein weiteres, gieriges Stöhnen. Dann machte er sich wieder an die Arbeit, änderte den Pfad der Feder nach unten, über Leelands schlanke Taille, seine leicht vorstehenden Hüftknochen, die langen, wohlgeformten Beine, hinauf an den Innenseiten seiner Oberschenkel, stimulierte seine Eier und seinen Schwanz, der jedes Mal zuckte, wenn die Feder über das heiße, empfindsame Fleisch huschte. Leeland versuchte, seinen Rücken aufzuwölben, ein fruchtloses Unterfangen in der Schlinge. Das Wissen, dass er das mit seinem Boy anstellte, dass er es war, der Leeland zum Stöhnen und Wimmern und Betteln brachte, indem er nicht mehr als eine Feder benutzte, ging direkt in Jonathans Gemächt, zog seine Eier nach oben und brachte seinen eigenen Schaft dazu, zu versuchen, ein Loch in seine Lederhose zu stoßen. Leeland war absolut anbetungswürdig, wenn er sich so hingab.
Jonathan ließ die Feder noch einmal über die geschwollenen Hoden wandern, ehe er sie beiseitelegte und den nächsten Gegenstand von dem Tisch holte. Weil er nichts sehen konnte, strengte sein Boy sichtlich seine Ohren an, um zu erraten, was als Nächstes kam. Jonathan grinste und hob die kleine Porzellanschüssel mit dem warmen, nach Sandelholz duftenden Öl hoch in die Luft, bevor er sie kippte. Das Öl ergoss sich in einem kleinen, kontrollierten Strahl, traf Leelands empfindliches Fleisch beinahe lautlos und begann, seinen Oberkörper nach unten zu laufen, entlockte Leeland ein glückliches Stöhnen. Sobald die Schüssel leer war, stellte Jonathan sie wieder zurück auf den Tisch, bevor er anfing, das Öl in Leelands Körper zu massieren, ein Vorgang, den er zutiefst genoss. Er war ein äußerst sinnlicher Mann, der es liebte, diese Art Lust zu bereiten. Jonathan musste jedoch zugeben, dass er noch nie einem Sub begegnet war, der sich so sehr hingab, wie Leeland es tat. Mit ihm wurde alles beinahe bis ins Unendliche gesteigert. Auch jetzt versuchte er, sich in Jonathans Berührung zu wölben, bettelnd, wimmernd, stöhnend, gab sich allem hin, was Jonathan ihm geben wollte. Es war wie eine Droge – für sie beide.
Читать дальше