Alt, krank und verwirrt

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Die meisten Hochbetagten, die heute in Pflegeheimen leben und sterben, sind multimorbid, demenzkrank und gebrechlich. Sie sind körperlich und seelisch labil und besonders verletzlich. Gesundheitliche oder seelische Probleme können daher schnell zu ernsten Konsequenzen führen. Palliative Geriatrie orientiert sich jedoch nicht nur an Symptomen, Diagnosen und Leitlinien, sondern hat stets einen ganzheitlichen Blick auf die Menschen. Was ist ihnen wichtig? Was belastet sie? Was wünschen sie sich? Wie können wir ihnen helfen, ihre persönlichen Ziele zu erreichen? Dieses Buch zeigt anhand vieler Praxisbeispiele auf, wie es gelingen kann, den Betroffenen trotz Krankheit, Demenz und Todesnähe bis zuletzt ein gutes Leben zu ermöglichen. Fachliche Kompetenz allein reicht dafür nicht! Palliative Geriatrie fordert von den Betreuenden aller Berufsgruppen auch ein hohes Maß an Mit-Menschlichkeit: Wertschätzung, Achtsamkeit, Zuwendung, Verständnis und Mitgefühl.

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Teamarbeit in der Palliative Care

• Wir begegnen einander mit Respekt.

• Wir erkennen jede Form der Kompetenz an.

• Erfahrungen und Beobachtungen aller Teammitglieder fließen in Entscheidungen mit ein.

• Die Kommunikation verläuft nicht nur »in der Linie« (d. h., der Hierarchie einer Berufsgruppe folgend), sondern vernetzt.

• Jede Stimme im Team wird gehört und hat Gewicht.

• Das Argument entscheidet, nicht die Position.

• Dadurch werden auch die Stimmen von Patientinnen und Angehörigen besser gehört und bekommen Gewicht.

• Nicht wir führen die Patientin, sie weist uns den Weg zu ihren Zielen.

• Patientinnen und Angehörige sind in Entscheidungen mit eingebunden.

Die Zigarette schmeckt noch…

Herr Otto hat die fünfte Lungenentzündung. Jeweils nur wenige Tage nach Absetzen des Antibiotikums beginnt die nächste. Geht sein Leben zu Ende? Wir sprechen im Ärztinnenteam darüber. Alle, einschließlich der Primarärztin, befürworten den Therapieabbruch, nur die Stationsärztin nicht: »Herr Otto lebt so gerne«, sagt sie, »Kaum geht es ihm ein bisschen besser, schmeckt ihm seine Zigarette wieder. Er ist ein Kämpfer, er hat sicher noch die Chance auf eine gute Zeit!« Sie kennt Herrn Otto am besten, ihr Wort gibt daher den Ausschlag: Wir entschließen uns gemeinsam zu einem weiteren Therapieversuch. Drei Wochen später sitzt Herr Otto wieder in seinem Rollstuhl, lächelt uns an und raucht zufrieden die geliebte Zigarette. Er ist zwar schwach, aber er freut sich. Herr Otto genießt sein Leben noch ein halbes Jahr lang.

2.3 Das Angebot an unsere Patientinnen

Kurative Behandlung, wenn möglich

Therapie von:

• akuten Infekten,

• akuten Erkrankungen,

• akuten Entgleisungen (z. B. Blutzucker, Elektrolyte),

• Unfällen.

Wir behandeln unsere Patientinnen mit dem Ziel, den akuten Krankheitszustand zu heilen oder wesentlich zu bessern, solange eine realistische Chance dafür besteht. Das ist sehr häufig der Fall. Wir bemühen uns allerdings auch darum, diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu vermeiden, die die Kranken mit größter Wahrscheinlichkeit oder sogar erwiesenermaßen nur unnötig belasten (z. B. wiederholte Pleurapunktionen bei stets rasch nachlaufenden Ergüssen). Dass »man« in bestimmten Situationen, Leitlinien folgend, unabhängig von den Erfolgsaussichten, bestimmte Maßnahmen setzt, sollte unser Handeln nicht bestimmen. Das klingt einfacher, als es ist: Es gehören Ehrlichkeit und viel Mut dazu diese Haltung immer durchzustehen. Uns gelingt es zwar oft, aber nicht immer.

Rehabilitation so weit wie möglich,

d. h. für jede Patientin bis zu dem für sie erreichbaren Optimum an Lebensqualität. Dieses Optimum kann der einen die Tür zur Rückkehr nach Hause öffnen, für die andere darin bestehen, sich wieder selbstständig im Bett umdrehen zu können. Im Hinblick auf unsere Patientinnen verstehen wir Rehabilitation nicht nur als »Akutmaßnahme«, wenn Krankheit, Unfall oder ungünstige Lebensumstände den Bewegungsradius eingeschränkt haben, sondern – falls erforderlich – auch als lebenslanges Angebot. Das Angebot sollte gewährleisten, dass jede Einzelne bis zuletzt so viel wie möglich an Selbstständigkeit bewahren kann. Auch wenn ein alter Mensch nur mehr kurze Zeit zu leben hat, ist es nicht gleichgültig, ob er seinen Trinkbecher noch allein zum Mund führen kann oder warten muss, bis jemand ihm hilft. Es ist nicht gleichgültig, ob er eine Fliege, die ihn belästigt, selbst verscheuchen kann oder hilflos dulden muss, dass sie sich auf seiner Nase niederlässt.

Die Zahl der Physio- und Ergotherapeutinnen im Geriatriezentrum am Wienerwald war nicht hoch. Die vorhandenen Kräfte wurden vor allem für Kurzzeitpatientinnen eingesetzt, die voraussichtlich wieder nach Hause gehen konnten. Unserer Abteilung standen für (ursprünglich) 230 Patientinnen nur je eine diplomierte Physio- und Ergotherapeutin zur Verfügung – das ist nur wenig mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Pflegepersonal bemühte sich nach Kräften, die Selbstständigkeit der Patientinnen durch Aktivierende Pflege zu unterstützen und war dabei oft sehr erfolgreich. Die Fachkompetenz der Therapeutinnen war dadurch natürlich nicht zu ersetzen.

Palliative Behandlung, Pflege und Betreuung auf jeden Fall

Alle unsere Patientinnen leiden an Schmerzen und/oder anderen quälenden Beschwerden, die palliative Maßnahmen erfordern. Alle weit fortgeschrittenen chronischen Erkrankungen (einschließlich der Demenz!), Todesnähe (aus welcher Ursache auch immer), aber auch »bloße« Altersschwäche rufen geradezu nach Palliative Care.

Das primär für andere Patientengruppen zugeschnittene palliative Repertoire reicht nur in wenigen Fällen aus, um allen körperlichen und seelischen Bedürfnissen Hochbetagter kompetent zu begegnen: Bereits bevor die erste sinnvolle Maßnahme ergriffen werden kann, muss die Kommunikation gelingen, müssen Wünsche und Bedürfnisse wahrgenommen und erkannt werden. »Unser Konzept der Pflege, Behandlung und Betreuung muss für die einzelne Patientin maßgeschneidert sein – so wie die Haute Couture ein Kleid für eine einzigartige Person anfertigt« (Kunz 2019, 2021b). Voraussetzung des Gelingens ist die Kunst, mit oft schwer kontaktierbaren alten Menschen in Beziehung zu treten, mit ihnen zu kommunizieren. Diese Kunst will erlernt sein, man beherrscht sie nicht im Handumdrehen!

2.4 Was wünschen sich unsere Patientinnen?

Es stellte sich sehr rasch heraus, dass es nicht sinnvoll ist, Methoden, die unter anderen Voraussetzungen erarbeitet wurden, kritiklos 1 : 1 für die Arbeit mit alten Menschen zu übernehmen. Hochbetagte haben nicht nur Schmerzen und belastende körperliche Symptome, sie leiden auch an einer Vielzahl anderer, ebenso quälender Bedürfnisse. Es ist oft nicht einfach, diese Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen, denn der überwiegende Teil der sehr alten Menschen trägt sein Herz nicht auf der Zunge: Ende des vorigen Jahrhunderts waren bereits 60–70 % bei der Aufnahme an Demenz erkrankt und häufig verwirrt. Heute ist dieser Prozentsatz noch deutlich höher. Vielen nehmen Krankheit und Schwäche die Möglichkeit sich mitzuteilen. Manche noch in der österreichisch-ungarischen Monarchie geborene »Altösterreicherinnen« vergaßen im hohen Alter die deutsche Sprache ganz und sprachen und verstanden nur mehr tschechisch oder ungarisch. Viele sahen und hörten so schlecht, dass die Verständigung mit ihnen aus diesem Grund zum Problem wurde. Andere kamen verängstigt, misstrauisch und in sich gekehrt und ließen sich nur zögernd von unserer Glaubwürdigkeit und unseren guten Absichten überzeugen.

Der erste und entscheidende Anspruch der Palliativen Geriatrie ist daher die Sicherstellung und kontinuierliche Verbesserung der Kommunikation! Ohne verlässlich gelingende Kommunikation sind fast alle anderen Bemühungen zum Scheitern verurteilt.

Besonders augenfällig wurde das Manko in der Verständigung dort, wo die hoffnungslos misslingende Kommunikation uns letztlich dazu veranlasste, wider jedes ethische Empfinden Zwangsmaßnahmen einzusetzen.

Vieles, was jeder Mensch für sich wünscht und beansprucht, ist so selbstverständlich, dass es gerade deshalb leicht übersehen wird. Wir alle brauchen für ein lebenswertes Leben Zuwendung, Wärme, Herzlichkeit, Anteilnahme und Mitgefühl. Wir alle können uns nur dann entfalten, wenn wir geschätzt und anerkannt werden. Niemand will übergangen, bevormundet, gezwungen werden. Es nimmt Hochbetagten den letzten Lebensmut, wenn andere immer besser zu wissen meinen, was für sie richtig ist und ihnen ihren Willen aufzuzwingen versuchen.

Demenzkranke können ihre Wünsche zwar nicht mehr formulieren, aber ihre Körpersprache und ihr Verhalten lehren uns, dass sie das Recht auf ihre Wirklichkeit für sich beanspruchen. Die Welt ist für jeden Menschen das, was er erlebt. Die Welt einer Demenzkranken wird sich in vielem nicht mit »unserer« Welt decken; dessen ungeachtet ist sie das, was sie erlebt. Menschen mit Demenz haben ebenso wie alle anderen das Recht auf ihre persönliche und individuelle Erlebniswelt. Sie sind weder »dumm« noch »wie unmündige Kinder«. Sie bearbeiten ihre persönlichen Lebensaufgaben in ihrer Weise, nur brauchen sie dazu mehr Hilfe von uns als andere alte Menschen. Auch wenn wir ihnen das oft nicht zutrauen: Demenzkranke verstehen es, die Haltung ihrer Betreuerinnen sehr rasch einzuschätzen. Sie spüren genau, ob wir uns ihnen von Herzen zuwenden oder ob sich unsere Freundlichkeit ablösen lässt wie eine Marke vom feucht gewordenen Briefumschlag.

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