Ed Yong - Winzige Gefährten

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Unser Körper ist eine ganze Welt: Billionen Mikroorganismen bevölkern ihn. Sie gestalten unsere Organe mit, schützen uns vor Krankheiten, steuern unser Verhalten und bombardieren uns mit ihren Genen. Diese winzigen Gefährten verfügen über den Schlüssel zum Verständnis für das gesamte Leben auf der Erde, wie es begann, wie es sich fortentwickelte.
Ed Yong öffnet uns die Augen für diese unsichtbare Welt. Er erzählt von den erstaunlichen Symbiosen, die Korallen dazu bewegen, mächtige Riffe zu bauen, oder es Zwergtintenfischen ermöglichen, ihre eigenen Umrisse mit einem diffusen Licht zu tarnen, um sich vor Jägern zu schützen. Wir erfahren, wie Mikroben Viren in Schach halten, Einfluss auf unsere Emotionen und unser Wesen nehmen und sogar unsere genetische Veranlagung verändern können. Wir lernen die Wissenschaftler kennen, die mit ansteckender Begeisterung diese winzigen Begleiter
erforschen – sehr zu unserem Nutzen.
Mit überraschendem Witz, großer Kenntnis und Anschaulichkeit lässt Ed Yong auf dieser Entdeckungsreise in den Kosmos der Mikrobiologie das Unsichtbare und Winzige sichtbar und groß werden.

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Schließlich gehen wir in ein Hinterzimmer, in dem mehrere Tiere vorübergehend untergebracht und den Augen der Öffentlichkeit entzogen sind. Einer der Käfige beherbergt einen riesigen Schatten: ein Tier von einem Meter Länge mit schwarzem Pelz, das die Form eines Wiesels und den Gesichtsausdruck eines Bären hat. Es ist ein Binturong, eine große, struppige Schleichkatze, die Gerald Durrell einmal als »schlecht gemachten Kaminvorleger« bezeichnete. Der Zoowärter geht davon aus, dass wir ihm Gesicht und Füße leicht abtupfen können, aber die eigentliche Aktion findet weiter unten statt. Binturongs haben beiderseits des Anus besondere Duftdrüsen, und der Geruch, den sie ausströmen, erinnert an Popcorn. Auch hier sind es aller Wahrscheinlichkeit nach Bakterien, die die Düfte erzeugen. Wissenschaftler haben bereits die Gerüche charakterisiert, die von Mikroben erzeugt werden und aus den Duftdrüsen von Dachsen, Elefanten, Erdmännchen und Hyänen dringen. Der Binturong wartet noch!

»Können wir den Anus abtupfen?«, frage ich.

Der Zoowärter betrachtet das furchterregende Tier in dem Käfig und wendet seinen Blick dann langsam wieder uns zu. »Eher … nicht«, sagt er.

Wenn wir das Tierreich durch die Brille der Mikroorganismen betrachten, gewinnen selbst die vertrautesten Bereiche unseres Lebens eine erstaunliche neue Ausstrahlung. Wenn eine Hyäne ihre Duftdrüsen an einem Grashalm reibt, hinterlassen die Mikroorganismen dort ihre Autobiografie, sodass andere Hyänen sie lesen können. Eine Erdmännchenmutter säugt ihre Jungen und baut in deren Darm eine eigene Welt auf. Ein Gürteltier verschluckt einen Mundvoll Ameisen und füttert damit eine billionenköpfige Lebensgemeinschaft, von der es im Gegenzug mit Energie versorgt wird. Wenn ein Langur oder ein Mensch erkrankt, hat er ganz ähnliche Probleme wie ein See, der von Algen erstickt wird, oder eine Wiese, auf der das Unkraut wuchert – die Ökosysteme sind aus dem Gleichgewicht. Unser Leben wird stark von äußeren Kräften beeinflusst, die eigentlich in unserem Inneren liegen, von Billionen Wesen, die von uns getrennt und doch ganz und gar ein Teil von uns sind. Duft, Gesundheit, Verdauung, Entwicklung und Dutzende weitere Aspekte, die angeblich zur Domäne des Individuums gehören, sind in Wirklichkeit die Folge eines komplexen Wechselspiels zwischen Wirt und Mikroorganismen.

Wie können wir angesichts dessen, was wir wissen, überhaupt ein Individuum definieren? 25Beschreibt man das Individuum anatomisch als den Besitzer eines bestimmten Körpers, muss man einräumen, dass die Mikroorganismen den Raum mit ihm teilen. Man könnte es mit einer Definition auf der Grundlage der Entwicklung versuchen: Dann ist ein Individuum alles, was aus einer einzigen befruchteten Eizelle hervorgeht. Aber auch das funktioniert nicht, denn der Körper mancher Tiere – von Tintenfischen über Mäuse bis zu Zebrafischen – wird auf der Grundlage von Anweisungen aufgebaut, die sowohl in ihren eigenen Genen als auch in ihren Mikroorganismen codiert sind. In einer sterilen Blase würden sie nicht normal heranwachsen. Man könnte eine physiologische Definition zur Debatte stellen, in der das Individuum aus Teilen – Geweben und Organen – besteht, die zum Wohle des Ganzen kooperieren. Das stimmt schon, aber wie steht es mit Insekten, in denen Bakterien- und Wirtsenzyme bei der Herstellung lebenswichtiger Nährstoffe zusammenwirken? Diese Mikroben sind in jedem Fall ein Teil des Ganzen, und ein unentbehrlicher Teil noch dazu. Die gleichen Probleme wirft eine genetische Definition auf, wonach ein Individuum aus Zellen besteht, denen das gleiche Genom gemeinsam ist.

Jedes einzelne Tier enthält sein eigenes Genom, darüber hinaus wirken sich aber auch viele Mikrobengenome auf sein Leben und seine Entwicklung aus. In manchen Fällen können die Genome von Mikroorganismen sich auf Dauer im Genom des Wirtsorganismus festsetzen. Ist es demnach wirklich sinnvoll, sie als eigenständige Gebilde zu betrachten? Wenn wir mit unserem Latein am Ende sind, können wir den Schwarzen Peter dem Immunsystem zuschieben, das ja angeblich zu dem Zweck existiert, unsere eigenen Zellen von denen der Eindringlinge zu unterscheiden, Selbst und Nichtselbst auseinanderzuhalten. Auch das stimmt aber nicht ganz; wie wir noch genauer erfahren werden, tragen die in uns ansässigen Mikroorganismen dazu bei, unser Immunsystem aufzubauen, das seinerseits lernt, sie zu tolerieren. Ganz gleich, wie wir das Problem auch drehen und wenden, eines ist klar: Mikroorganismen stellen unsere Vorstellungen von Individualität infrage. Und sie prägen unsere Individualität auch. Ihr Genom gleicht im Wesentlichen meinem, aber unsere Mikrobiome können sehr unterschiedlich sein (und für unsere Virome gilt das noch stärker). Vielleicht ist es weniger so, dass ich Vielheiten enthalte, sondern eher, dass ich Vielheiten bin.

Sich das vorzustellen, kann zutiefst beunruhigen. Unabhängigkeit, freier Wille und Identität sind zentrale Gedanken unseres Lebens. David Relman, ein Pionier der Mikrobiomforschung, schrieb einmal: »Der Verlust eines Gefühls der eigenen Identität, der Illusionen im Hinblick auf die eigene Identität und Erlebnisse einer ›Fremdbestimmung‹« seien potenzielle Anzeichen für eine Geisteskrankheit. 26»Da ist es kein Wunder, dass die Erforschung der Symbiose in jüngster Zeit ein beträchtliches Maß an Interesse und Aufmerksamkeit geweckt hat«. Er fügt aber auch hinzu: »[Solche Untersuchungen] werfen ein Schlaglicht auf die Schönheit der Biologie. Wir sind soziale Lebewesen und streben danach, unsere Verbindungen zu anderen lebenden Gebilden zu verstehen. Symbiose ist das beste Beispiel für den Erfolg durch Zusammenarbeit und für den gewaltigen Nutzen enger Beziehungen.«

Der gleichen Ansicht bin ich auch. Symbiose ist ein Hinweis auf die Fäden, die alles Leben auf der Erde verbinden. Warum können so unterschiedliche Organismen wie Menschen und Bakterien zusammenleben und zusammenarbeiten? Weil wir einen gemeinsamen Vorfahren haben. Wir speichern die Information nach dem gleichen Codierungsschema in unserer DNA. Moleküle namens ATP dienen uns als Energiewährung. Das Gleiche gilt quer durch die gesamte Welt des Lebendigen. Stellen wir uns einmal ein Sandwich mit Schinken, Salat und Tomaten vor: Vom Salat über die Tomaten bis zum Schwein, von dem der Schinken stammt, und von der Hefe, mit der das Brot gebacken wurde, bis zu den Mikroorganismen, die mit Sicherheit auf seiner Oberfläche liegen, sprechen alle Zutaten die gleiche molekulare Sprache. Oder, wie der niederländische Biologe Albert Jan Kluyver es einmal formulierte: »Vom Elefant bis zum Buttersäurebakterium – es ist alles das Gleiche!«

Wenn wir erst einmal begreifen, wie ähnlich wir sind und wie tief die Verbindungen zwischen Tieren und Mikroorganismen reichen, wird unser Blick auf die Welt unermesslich viel reichhaltiger. Bei mir war es mit Sicherheit so. Schon immer liebte ich die Natur. Meine Regale sind voller Dokumentarfilme über Tiere und voller Bücher, in denen es von Erdmännchen, Spinnen, Chamäleons, Quallen und Dinosauriern wimmelt. Aber nirgendwo ist davon die Rede, wie Mikroorganismen das Leben ihrer Wirte beeinflussen, verbessern und lenken; die Filme und Bücher sind also unvollständig – Bilder ohne Rahmen, Kuchen ohne Zuckerguss, Lennon ohne McCartney. Heute erkenne ich, wie stark das Leben all dieser Tiere von unsichtbaren Organismen abhängig ist, mit denen sie leben, ohne sich ihrer bewusst zu sein, die zu ihren Fähigkeiten beitragen und manchmal gänzlich dafür verantwortlich sind, und die auf unserem Planeten schon viel länger existieren als wir. Es ist ein schwindelerregender Perspektivwechsel, aber auch ein großartiger.

In den Zoo gehe ich schon, seit ich so klein war, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann (und noch nicht wusste, dass man nicht in den Käfig der Riesenschildkröten klettern soll). Aber mein Besuch im Zoo von San Diego mit Knight (und Baba) fühlt sich anders an. Der Zoo ist ein turbulentes Durcheinander von Farben und Geräuschen, und doch wird mir klar, dass das Leben hier zum größten Teil unsichtbar und unhörbar ist. Am Haupteingang trennen sich Gefäße voller Mikroorganismen von ihrem Geld, damit sie durch die Tore gehen und anders geformte Mikrobengefäße sehen können, die in Käfigen und Gehegen herumlungern. Billionen Mikroben fliegen, verborgen in gefiederten Körpern, durch die Volieren. Andere Horden schwingen sich von Ast zu Ast oder sausen durch Tunnel. Ein Bakterienhaufen, eingekuschelt in das Hinterende eines schwarzen Kaminvorlegers, erfüllt die Luft mit dem angenehmen Duft von Popcorn. Das ist die wahre Welt des Lebendigen, und obwohl sie für meine Augen immer noch unsichtbar ist, kann ich sie endlich erkennen.

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