Arnulf Conradi - Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung

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Der Augenblick, in dem man den Vogel sieht, hat etwas Einmaliges und zugleich etwas Meditatives – davon erzählt Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung. Das Buch beginnt in der Antarktis und wendet sich dann den Landschaften zu, die bei uns für den Vogelbeobachter interessant sind: der Nordsee mit ihrem Watt, der Insel Helgoland, den Wildbächen in den Alpen und der Stadt, die immer mehr zur Zuflucht der Vögel wird.
Vögel sind etwas Magisches. Die meisten von ihnen sind schön oder sehen zumindest interessant aus, viele singen hinreißend, sie besitzen ein erstaunliches und noch immer nicht enträtseltes Orientierungsvermögen und – sie können fliegen, etwas, wovon der Mensch immer geträumt hat. Die Beobachtung dieser wunderbaren Wesen ist faszinierend, das Fernglas bringt sie dem Birdwatcher so nahe, dass er sie fast berühren zu können glaubt. Aber in diesem Augenblick, in dem man den Vogel sieht, wirklich sieht, liegt noch mehr: Er hat etwas Einmaliges, etwas Erregendes und zugleich etwas Meditatives. Der Beobachter ist ganz und gar konzentriert auf diesen Moment der Wahrnehmung, der alles Alltägliche beiseiteschiebt und das Geplapper der Gedanken in seinem Kopf zum Schweigen bringt. Es geht dem Autor um das Erleben des Augenblicks, nicht um die Seltenheit eines Vogels. Auch der Anblick eines Graureihers, der mit langsamem Flügelschlag durch Licht und Schatten eines Waldrandes gleitet und dessen unvergleichliches Grau von Hell zu Dunkel changiert, ist unvergesslich.

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Ich kannte Sturmvögel aus den nördlichen Breiten – den Eissturmvogel etwa kann man auch auf Helgoland sehen, wo er sogar brütet. Sein riesiger Verwandter hier schien über die Maßen aufgebläht, eigentlich wirkte er zu massig, um überhaupt fliegen zu können. Ich hatte ihn ein paar Tage vorher schon an einem schwarzen Kiesstrand gesehen, den wir entlanggingen, und er war trotz der Menschengruppe, die da auf ihn zuwanderte, ganz ruhig sitzen geblieben. Ich konnte ihn in aller Muße studieren.

Der Riesensturmvogel hinter dem Schiff versuchte nun, in die stürmische Luft zu kommen, was aber bei der hohen Dünung gar nicht so einfach war. Er nahm mit klatschenden Füßen gewaltig Anlauf, machte ein paar Flügelschläge, kam knapp in die Luft, aber nicht hoch genug, um den nächsten dahinwandernden Wellenkamm zu überwinden, und fiel zurück ins Wasser. Einen Moment lang sah man nur Teile der ausgebreiteten Flügel über den Schaumkronen, der Kopf hob sich, und dann schwamm er wieder und musste sich erst einmal ordnen, was eine ganze Weile dauerte, sodass ich ihn immer wieder hinter den Wogen aus den Augen verlor. Dann nahm er wieder Anlauf, landete aber ebenso kläglich in einer grünen, am Kamm weiß aufschäumenden Welle. Erst beim vierten Mal gelang es ihm, genug Luft unter die Schwingen zu bekommen. Mit schweren Schlägen gewann er langsam und mühevoll Höhe, hob den schweren Körper Meter um Meter, noch immer dicht über den Wogen, ging schließlich ins Gleiten mit starren Flügeln über, schaltete dann wieder mächtige Schläge ein und strich schließlich in einer langen Kurve nach Süden davon.

Auf dem rollenden und schlingernden Heck hätte ich es nicht lange ausgehalten, ohne seekrank zu werden, aber ich hatte mir vom Schiffsarzt ein Pflaster hinter das Ohr kleben lassen, und deshalb kam ich in den Genuss eines Spektakels, das ich sonst verpasst hätte. Aus einem der tiefen Wellentäler schoss ein Schwarzbrauenalbatros hervor, stieg mit regungslosen Flügeln steil in den Wind, ließ sich vom Aufwind der Woge bis in eine Höhe von etwa zwanzig Metern hinauftragen, schien dort oben einen Moment wie ein großes schwarz-weißes Kreuz still zu stehen, die durchgehend dunklen Schwingen quer stehend, der weiße Kopf, der helle Bürzel und der dunkle Schwanz in der Senkrechten. Dann lehnte er sich in den Wind, ließ sich ein Stück zurücktragen und jagte schließlich, den treibenden Wind im Rücken, nach unten und in ein Wellental hinein. Unsichtbar für mich hielt er sich tief hinter der Woge, flog eine Strecke in dem Tal dahin, parallel zu den Wasserwänden an beiden Seiten, und schoss dann plötzlich etwa zwanzig bis dreißig Meter weiter im reißenden Aufwärtsflug aus dem Wellental und ließ sich vom Aufwind der Woge wieder in die Höhe tragen. Das ganze Manöver wiederholte er zu meiner Begeisterung immer wieder, als wollte er eine Vorstellung geben. Wenn er in einer langen Kurve am Schiff vorbeizog, sah man, dass er die breiten Füße zum Steuern benutzte, er hielt sie senkrecht neben dem kurzen Schwanz. Es war eine Darbietung von fliegerischer Eleganz und Kühnheit, die kaum zu übertreffen war, atemberaubend schön und wild zugleich, und sie schien ganz zweckfrei zu sein.

Warum machte der Vogel das, wenn nicht aus reiner Lust am Flug, am Vergnügen, mit dem harten Wind und der hohen See zu spielen? Ich hatte mich dasselbe gefragt, als ich ein paar Tage zuvor einen Wal aus dem Meer hervorbrechen sah, etwa dreihundert Meter vom Schiff entfernt. Es war ein Buckelwal, und er musste unter Wasser einen ungeheuren Anlauf genommen haben, um sich ganz aus seinem Element, dem Wasser, herauszukatapultieren. Das gewaltige Tier stand einen Augenblick senkrecht in der Luft, nur die Schwanzflosse blieb zu einem Teil im Wasser, um sich dann, langsam, so schien es, seitlich kippend wie ein gefällter Baum wieder mit einem enormen Aufklatschen und Aufschäumen ins Wasser fallen zu lassen. Es war ein Weibchen mit einem Kalb. Immer wieder tauchte es, blieb Minuten unter Wasser, um dann unvermittelt wie in einer Explosion senkrecht aus dem Wasser herauszubrechen. Das Kalb schwamm in der Nähe herum. Auch der Wal schien das »aus Spaß« zu machen – oder gibt es einen verborgenen Zweck hinter den Steilflügen des Schwarzbrauenalbatros und dem gewaltigen Herausschnellen der Wale? Freute sich die Walmutter so überschwänglich, weil es ihr gelungen war, ihr Kalb aus den wärmeren Wassern um den Äquator hier herunterzuführen, wo es endlich wieder unerschöpfliche Nahrung gab? Liebte der Albatros den Wind so sehr, dass er diese berauschenden Manöver vollführte? Geht das zu weit? Unterstellt man da Tieren zu viel an menschlichem Gefühl? Schon Darwin hat sich diese Frage gestellt. Beantworten kann sie niemand.

Der Schwarzbrauenalbatros führte noch immer sein Kunststück auf, aber das Schiff entfernte sich, stetig mit den Wellen rollend, weiter von ihm, und bald sah ich sein Aufsteigen im Aufwind der Woge nur noch als kleinen schwarz-weißen Punkt in der Weite des Meeres. Ich hielt ihn so lange wie möglich im Glas, überwältigt von diesem Schauspiel der Flugkunst auf der endlosen Bühne des Meeres.

Grenzen scheint der Schwarzbrauenalbatros nicht zu kennen. Die Welt ist klein für diesen großen Flieger. Er ist es, der manchmal nach Norden fliegt, immer weiter nach Norden, bis er vor Schottland oder Sylt, bei den Orkneys, den Shetlandinseln oder vor der norwegischen Küste auftaucht. Auch an der amerikanischen Ostküste ist er gesichtet worden, etwa vor North Carolina oder Massachusetts, und selbst an der grönländischen Küste hat man ihn beobachtet. Man sieht ihn in Südafrika, Australien und Neuseeland, im Indischen Ozean, aber vor allem ist er im Südatlantik zu Hause, in dem riesigen Seegebiet zwischen der Packeisgrenze und dem Wendekreis des Steinbocks, der sich etwa auf der Höhe von Rio de Janeiro und südlich von Madagaskar um den Globus zieht, aber es gibt auch Albatros-Kolonien im Indischen Ozean und im südlichen Pazifik. Offenbar ist er unermüdlich, keine Reise ist ihm zu weit.

Ich verließ das Heck und ging hinein, um mich irgendwo aufzuwärmen. Ich dachte an die beiden berühmten Gedichte, die sich mit dem Albatros verbinden, das von Baudelaire, in dem er den Poeten mit dem Albatros vergleicht – schwerfällig, fast hilflos an Land, was für den Poeten gleichbedeutend mit dem Alltag ist, und unerreicht in seiner Kunst des Fliegens, was für den Dichter natürlich der Flug der Fantasie ist. 2Wobei Baudelaire glaubte, dass die riesigen Flügel des Albatros ihm beim Gehen an Land behinderten, was in der Logik des Gedichts liegt, aber ornithologisch nicht richtig ist. Dass er aber an Land sehr unbeholfen ist, besonders bei der Landung, ist wahr, wie ich des Öfteren beobachtet habe.

Das andere Gedicht ist die lange Ballade von Coleridge, »The Rime of the Ancient Mariner« 3, in der der alte Seefahrer immer wieder davon berichten muss, dass er einst mit seiner Armbrust einen Albatros erschoss. Ein Fluch liegt auf ihm, er ist gezwungen, bestimmten Menschen seine Geschichte zu erzählen. Und er erkennt jeweils sofort den Mann, der ihn anhören muss, auch wenn der viel lieber auf die Hochzeit einer Verwandten ginge. Aber zu dem Fluch gehört auch die Unfähigkeit des Angesprochenen, sich abzuwenden. Der Blick des Alten hält ihn unerbittlich fest, er muss zuhören. Seine Geschichte beginnt mit den klassischen Worten: »There was a ship …«, und der Gipfelpunkt ist das Eingeständnis, dass der alte Seefahrer ohne Not den menschenfreundlichen Albatros erschossen hat. Das ist sein Sündenfall, und dafür wird er bestraft, wie er auf die Frage des Hochzeitsgastes eingesteht:

God save thee, ancient mariner, from the fiends that plague thee thus.

What lookst thou so? – With my crossbow I shot the albatross.

Dieser Albatros ist sehr wahrscheinlich ein Schwarzbrauenalbatros gewesen, denn der folgt gerne Schiffen, und tut das oft über mehrere Tage. Angeblich verdankt sich die wilde Intensität des langen Gedichts der Tatsache, dass Coleridge unter dem Einfluss von Opium stand und das Gedicht wie in einem Fieberanfall niederschrieb. Später fürchtete er, die Leute würden nicht verstehen, was er da gesagt hatte, und fügte ganz überflüssige Kommentare und Erklärungen als Marginalien hinzu.

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