Oliver Bullough - Land des Geldes

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Von heruntergekommenen Städten an der sibirischen Grenze über Steueroasen in der Karibik bis zu den Verbrechervillen in London und Manhattan – irgendwas läuft falsch in dieser Welt. Dieses Buch zeigt Ihnen, was.
Vor nicht allzu langer Zeit konnte ein Amtsträger, der sich aus der öffentlichen Kasse bediente, nicht ganz so viel mit seinem Geld anfangen. Er konnte sich ein neues Auto kaufen oder sich ein schönes Haus bauen, es vielleicht noch an Freunde und ­Familie verschenken, aber das war es im Großen und Ganzen dann auch. Wenn er weiter stehlen würde, würden sich die Geldscheine nur in seinem neuen Haus stapeln, bis alle Zimmer voll wären oder es die Mäuse auffressen würden.
Dann hatten ein paar Banker in London eine geniale Idee …Begleiten Sie den investigativen Journalisten Oliver Bullough auf eine Reise ins »Land des Geldes« – einen grenzenlosen Staat der Superreichen. Erfahren Sie, wie die Institutionen Europas und der USA zu Geldwäscheinstituten wurden, die die Fundamente westlicher Stabilität untergraben. Entdecken Sie die wahren Kosten einer Geschäftspolitik, die weder Korruption noch Gefahr scheut. Treffen Sie die Kleptokraten und ihre schrecklichen Kinder. Und finden Sie heraus, wie heroische Aktivisten sich auf der ganzen Welt zur Wehr setzen.
Dies ist die Geschichte von Geld und Macht im 21. Jahrhundert. Es ist noch nicht zu spät, sie umzuschreiben.

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Auf unserer Kleptokraten-Rundfahrt besuchen wir an einem Nachmittag in der Regel sechs oder sieben Immobilien. Das heißt, wenn wir nur die Offshore-Besitzungen am Eaton Square abklappern wollten, wären wir zwei Wochen lang unterwegs. Dann würden wir uns die umliegenden Straßen vornehmen, in denen der Offshore-Anteil auch nicht kleiner ist. Alle sind sie Teil eines dichten Filzes der Irreführung und Täuschung, der ganz Großbritannien überzieht und weit darüber hinausreicht. Bevor unsere große Rundfahrt endet, müssten wir wieder von vorn anfangen. Selbst diejenigen von uns, die sich gern einreden, dass sie das alles durchschauen, tappen im Dunkeln.

Die reichen Nomaden, denen diese Immobilien gehören, nutzen die Tatsache, dass Geld keine Grenzen kennt, das Gesetz aber sehr wohl: Sie suchen sich aus, an welche Gesetze sie sich halten wollen. In Großbritannien muss man den Eigentümer einer Immobilie offenlegen, aber wenn dieselbe Immobilie in Mauritius eingetragen ist, muss man das nicht. Natürlich kostet es Geld, sein Vermögen so anzulegen, aber wenn man es sich leisten kann, erkauft man sich damit eine Anonymität, die niemand sonst im Land genießt.

Je mehr ich mich damit beschäftigte, umso klarer wurde mir, dass dies nicht nur auf Eigentum zutrifft. Ein syrischer Flüchtling wird durch die internationalen Einreisebestimmungen ganz erheblich in seiner Reisefreiheit eingeschränkt. Ein reicher Syrer kauft sich dagegen einfach einen Pass von St. Kitts und Nevis, Zypern oder einem halben Dutzend anderer Länder, und schon stehen ihm alle Grenzen offen. Ein ukrainischer Normalbürger ist dem korrupten und ineffizienten Justizsystem seines Landes ausgeliefert. Ein reicher Ukrainer kann seine Geschäfte dagegen so einrichten, dass sie britischem Recht unterliegen, und kommt in den Genuss einer ehrbaren und effizienten Justiz. Ein nigerianischer Normalbürger muss klaglos hinnehmen, was die Zeitungen über ihn schreiben. Ein reicher Nigerianer heuert dagegen einen Londoner Anwalt an und verklagt die Journalisten seines Landes, weil die Artikel der Internetausgabe auch in Großbritannien gelesen werden können und damit Gegenstand der strengen britischen Diffamationsgesetze sind. Und wenn Sie Ihr Vermögen in den Vereinigten Staaten anlegen können, werden die Behörden zu Hause nie dahinterkommen (wie das funktioniert, erkläre ich Ihnen später), aber wenn Sie es zu Hause aufs Sparbuch legen, dann wissen die Behörden alles. Wer Geld hat, kann sich seine Gesetze zusammenstellen wie am Nachtischbuffet.

Der Physiker Richard Feynman soll einmal gesagt haben: »Wer glaubt, die Quantenmechanik verstanden zu haben, hat die Quantenmechanik nicht verstanden.« Genauso geht es mir mit den Offshore-Strukturen und den Verwerfungen, die sie in aller Welt bewirkt haben. Doch selbst wenn mich das Schwindelgefühl weg vom Bildschirm und hinaus auf die Straße treibt, entkomme ich dem nicht. Das Gebäude, in dem ich meinen Kaffee mitnehme, gehört einem Unternehmen auf den Bahamas. Das Haus, in dem mein Friseur seinen Salon hat, gehört einer Firma in Gibraltar. Die Baustelle auf dem Weg zur U-Bahn gehört einer Gesellschaft auf der Isle of Man. Wenn wir herausfinden wollten, was um uns herum vorgeht, kämen wir zu nichts anderem mehr. Kein Wunder, dass sich die meisten vernünftigen Menschen nicht dafür interessieren, was die Superreichen treiben. Wenn man dem weißen Kaninchen ins Loch folgt, dann macht der Tunnel plötzlich einen Knick, und ehe man sichs versieht, stürzt man in einen tiefen Schlund und landet im Wunderland. Für alle, die Geld haben, ist das ein paradiesischer Ort. Die anderen können sich die Nase an der Scheibe platt drücken, weil man sie nicht reinlässt.

Diesen Ort nenne ich Land des Geldes – Moneyland *. Die Pässe aus Malta, die Diffamierungsgesetzgebung aus Großbritannien, die Privatsphäre der Vereinigten Staaten, die Briefkastenfirmen aus Panama, Treuhandgesellschaften auf Jersey, die Stiftungen aus Liechtenstein – zusammengenommen ergeben sie einen virtuellen Ort, der viel größer ist als die Summe seiner Teile. In Moneyland gelten die Gesetze, die den Reichen gerade gelegen kommen. Wenn ein Land seine Gesetze ändert, um den Bewohnern von Moneyland Fesseln anzulegen, dann ziehen sie oder ihr Vermögen einfach an einen Ort, an dem ihnen der Gesetzgeber gewogener ist. Und wenn ein Land ein großzügiges Gesetz erlässt, das neue Möglichkeiten der Bereicherung eröffnet, dann ziehen sie ihr Vermögen eben dahin um. Es ist so, als hätten die Reichsten aus Ländern wie China, Nigeria, der Ukraine oder Russland einen Tunnel in dieses neue Land gegraben, das unter allen Ländern liegt und in dem es keine Grenzen mehr gibt. Mit ihrem Geld, ihren Kindern und ihrem Vermögen ziehen sie um, wohin immer sie wollen, und stellen sich wie am Buffet die nationalen Gesetze zusammen, nach denen sie leben wollen. Die Regeln und Einschränkungen, die den Rest der Menschheit betreffen, haben für sie keine Gültigkeit.

Das hat Folgen, die den Staat im Herzen treffen. Der amerikanische Soziologe Mancur Olson sieht den Ursprung der Zivilisation in dem Moment, in dem prähistorische »umherziehende Räuberbanden« erkannten, dass sie mehr davon hatten, wenn sie nicht mehr umherzogen und andere ausraubten, sondern sich stattdessen niederließen und ihre Opfer dauerhaft ausnahmen. Die Frühmenschen ließen sich darauf ein; sie büßten zwar einen Teil ihrer Freiheit ein, wenn sie sich diesen stationären Banditen unterwarfen, doch im Gegenzug erhielten sie dafür Stabilität und Sicherheit. Die Interessen der Räuberbanden und der Gemeinschaften näherten sich an. Da die Gemeinschaften nicht mehr in Angst vor dauernden Plünderungen leben mussten, konnten sie komplexere Gesellschaften und Wirtschaftssysteme entwickeln und wurden immer wohlhabender; auf diese Weise entstanden schließlich Staaten und Kulturen und alles, was uns heute selbstverständlich erscheint. »Die Untertanen der Tyrannen werden zwar alljährlich dem Steuerdiebstahl unterworfen, doch das ist ihnen lieber, als sporadisch von umherziehenden Banden überfallen zu werden. Streunende Banditen bedeuten Anarchie, und wenn der Staat an die Stelle der Anarchie tritt, dann ermöglicht dies spürbare Produktionssteigerungen«, schrieb Olson in seinem Buch Macht und Wohlstand.

Ein stabiler Staat ist im Interesse der Starken und der Schwachen, denn beide wünschen sich Wohlstand für alle. Die Schwachen, weil sie gern selbst wohlhabend wären, und die Starken, weil sie wollen, dass die Schwachen wohlhabend sind, um ihnen mehr Abgaben abknöpfen zu können. Olson vergleicht das mit der Schutzgelderpressung durch die Mafia. Wenn die Mafia die Gemeinschaft vollständig im Griff hat, gibt es keine Kriminalität, denn der Pate hat ein Interesse daran, dass die Unternehmen in seinem Territorium so viel wie möglich verdienen, damit er ihnen so viel Geld wie möglich abpressen kann. Kriminalität ist für die Gesellschaft unproduktiv, denn sie zwingt die Menschen, Geld für Wachen, Mauern und Türschlösser auszugeben. Ein stabiler Staat ist daher in unser aller Interesse. Doch Olson macht eine Einschränkung: Das Argument funktioniert nur, wenn alle langfristig denken. Moneyland stellt die Rechnung auf den Kopf. Da die Reichen in der Lage sind, ihr Vermögen aus der Gemeinschaft zu entfernen, die sie bestehlen, ist es ihnen egal, was auf lange Sicht passiert. Je mehr sie heute stehlen, umso mehr Geld haben sie und ihre Kinder. Sie verdienen an der Instabilität: Je mehr Konflikt es gibt, umso besser können sie absahnen.

In diesen Offshore-Banditen vereinen sich die schlimmsten Eigenschaften der alten umherziehenden Räuberbanden und ihrer sesshaften Nachfolger. Dank der Magie des modernen Finanzwesens und der Anonymität der Offshore-Justiz, denen die Herkunft des Geldes gleichgültig ist, unterdrücken sie ihre Untertanen, ohne zu Sicherheit und Wohlstand beizutragen.

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