Die Macht der Unterstützung durch und mit anderen: das Wir-Gefühl stärken
Die Macht der Ausstrahlung: Charisma, Motivation, Begeisterung, Lebensfreude, Anziehung
Die Macht des Glücklichseins: Freude, Zufriedenheit, Motivation, Kraft und Energie, mein Lebensziel gepaart mit Gesundheit
Die Macht der Entscheidungen für inneren Seelenfrieden und Ruhe in mir
Die Macht der Resonanz, Bestätigung, Annahme, Schutz, Geborgenheit, Gutes zieht Gutes an
Die Macht der guten Regeln, um sich zu orientieren, aber nicht einschränken zu lassen
Interessanterweise war ich sehr erstaunt über die Ergebnisse und fand dabei heraus, dass die positive Macht etwas total Wichtiges ist in meinem Leben. Sie gibt mir Kraft, sie ist es, die mich stark macht.
Und genau genommen steckt in den negativen Macht-Karten genau das drin, was meine Blockaden sind. Sie sind sozusagen sichtbar gemachte Gedanken und können nun angeschaut und bearbeitet werden. Eine nach der anderen.
Erst als ich diese Übung gemacht hatte, war mir klar, warum ich bei manchen Menschen und Situationen entsprechend reagiert habe. Es waren genau genommen frühere Erfahrungen, die ich als negativ abgespeichert habe. Heute, viele Jahre später, habe ich gar nicht den gleichen Bezug, doch die Erfahrungen haben sich bei mir im Gedächtnis eingebrannt. Wenn ich nun einen Bezug feststellen kann zu einer gemachten Erfahrung, dann erinnere ich mich sozusagen an das damals Erlebte und bewerte es. Ich fand es entweder gut oder nicht gut. Und so treffen wir kognitive Entscheidungen. Wir erinnern uns an eine Situation, in der wir etwas Ähnliches erlebt haben und gleichen es im Unterbewussten ab. Danach handeln wir – leider meist in der Form, wie wir eben die Erfahrung gemacht haben. Und meist UNBEWUSST. Werde ich mir nun aber meiner Gedanken und Handlungsweisen BEWUSST, habe ich die Wahl und die Optionen, frei zu entscheiden, was ich möchte und was nicht.
Warum das so ist? Weil ich es mir jetzt ins BEWUSSTSEIN geholt und sichtbar gemacht habe. Es ist, als wenn du in einem dunklen Raum bist und nichts – also ich meine: GAR NICHTS – siehst. Wie geht es dir in diesem Raum? Genau, du bist unsicher und versuchst dich vorsichtig von A nach B zu bewegen. Und nun stell dir vor, du hättest eine kleine Taschenlampe dabei, die du einschaltest. Was siehst du nun? Genau, schon wesentlich mehr als ohne sie. Und du bist nicht mehr so unsicher. Alles, was du nun siehst, kannst du beachten – den Stuhl, der dir vielleicht im Weg steht, den Tisch, um den du nun herumlaufen kannst – und das Kuriose daran: Wenn du nun die Taschenlampe wieder ausknipst, dann siehst du vor deinem inneren Auge immer noch, was alles in dem Raum war, weil du es ins Bewusstsein geholt hast. So ist es auch mit unserem Unbewussten, das einmal sichtbar gemacht wurde.
Egoismus
LIEBE DEINEN NÄCHSTEN WIE DICH SELBST.
(3. Buch Mose 19,18)
Wenn ich in meinen Seminaren über Egoismus spreche, dann habe ich festgestellt, dass mit Egoismus die meisten etwas Negatives verbinden: „Sei doch nicht so egoistisch“ oder „Immer denkst du nur an dich!“ Hast du das auch schon mal gesagt bekommen? Und seit Trump an der Macht war, höre ich immer und immer wieder den Claim: „Me first!“
Meine Tante meinte einmal zu mir: „Immer erst an die anderen denken, dann erst an dich selbst – alles andere gehört sich nicht!“ Selbst in der Bibel steht geschrieben: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Nur mit dem Unterschied, dass das aus meiner Sicht ganz falsch interpretiert wird. Ja, Nächstenliebe ist wichtig, das steht außer Frage, und ja, ich helfe gern dem anderen, wann immer ich kann. Doch selbst in der Flugkabine heißt es: Bitte zuerst sich selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen und dann den Kindern. Wenn ich nicht nach mir schaue, kann ich meines Erachtens gar nichts geben – was nutzt es dem Kind, wenn ich in Ohnmacht falle? Ich kann doch nur geben, was ich selbst habe. Damit meine ich nicht die materiellen Dinge, sondern Wissen, Erfahrungen und Talente. Das „Gebot“ müsste eigentlich heißen: Liebe dich, dann kannst du auch den anderen lieben oder Liebe geben. Was mir hier immer wieder auffällt: Das verstehen so viele nicht oder eben falsch. Sie erwarten sehr viel von anderen und geben erst, wenn sie auf dem „Bekommen-haben-Konto“ eine Gutschrift haben. Sprich: es ist wie früher im Kindergarten bei Geburtstagseinladungen: „Wenn du mich einlädst, dann lade ich dich zu meinem Geburtstag auch ein.“ Und genau das nenne ich egoistisch. Und das beginnt bereits im Kindergartenalter. Dürfen wir nicht bewusst uns erst mal selbst so annehmen, wie wir sind und uns lieben mit allem, was wir haben? Uns freuen, wenn wir etwas bekommen und einfach ein schlichtes „Danke“ sagen? Im Übrigen können wir dann auch viel mehr geben als umgekehrt. Weil wir es von Herzen tun und nicht aus Pflichtgefühl. Zusammengefasst gibt es streng genommen zwei Arten von Egoismus:
Den negativen, kranken Egoismus. „Egoismus“ wird meistens abwertend als Synonym für rücksichtsloses Verhalten verwendet und als unanständig beurteilt. Der Begriff beschreibt dann die Haltung, ausschließlich äußerliche persönliche Interessen zu verfolgen ohne Rücksichtnahme auf die Belange oder sogar zulasten anderer.1
Und den „gesunden“ Egoismus. Diesen hingegen beschreibe ich wie folgt: Liebe dich, dann kannst du auch den anderen lieben und Liebe geben. Du kümmerst dich erst mal um dich selbst, damit es DIR gut geht. Denn nur was du selbst hast, kannst du auch weitergeben.
Ich lade dich ein, folgende Fragen zu beantworten:
Was sind deine Bedürfnisse?
Sind diese erfüllt oder nicht?
Glaube mir, es lohnt sich, diese Fragen schriftlich zu dokumentieren. Mache auch hier alles sichtbar, indem du nicht nur darüber nachdenkst, sondern es auf ein Blatt Papier schreibst, denn dann kannst du konkretisieren, wie du sie befriedigt bekommst oder zumindest nach einer Lösung suchen. Bleibst du dagegen nur in Gedanken, wird der Effekt ein viel, viel kleinerer sein – vielleicht sogar gar keine Beachtung mehr bekommen, weil wir es verdrängt oder vergessen haben.
Gedanken kommen und ziehen vorüber – beobachte dich einfach selbst: Wie oft denkst du über etwas nach, und schon die kleinste Unterbrechung bewirkt, dass der Gedanke nicht zu Ende gedacht wird und sogar schlichtweg weg ist. Ich weiß ja nicht, wie es dir gerade damit geht, ich habe dieses Gedankenkarussell sehr, sehr oft.
Dazu ein kleiner Einschub zum Thema Bedürfnisse.
Wir haben alle Bedürfnisse: nach Hunger, Durst, Liebe, Anerkennung, Wertschätzung, Sicherheit, Abenteuer, … Erfüllte Bedürfnisse machen zufrieden und lassen mich in meine ganze Kraft kommen. Erst jetzt, wenn es mir gut geht, kann ich auch gut für andere sorgen – dann kann ich geben. Das ist meine eigene Definition von Egoismus, und ich lebe, seit ich das erkannt habe, sehr gut damit.
Sehr deutlich wurde mir dieser Unterschied, als ich mich selbständig gemacht habe und die Ausbildung zum Coach absolvierte. Meine damaligen, vermeintlichen Freunde meinten nach einiger Zeit: „Du hast dich total verändert!“, „Früher warst du ganz anders!“, „Seit dieser Ausbildung lebst du in einer anderen Welt“.
Doch sie haben es nicht nur gesagt – die meisten haben es mich deutlich spüren lassen. Sie beobachteten mich aus der Ferne und ignorierten mich sogar teilweise – wie ich es empfand – bewusst. Sie kamen mit meiner veränderten Einstellung nicht mehr zurecht. Ich war in ihren Augen nicht mehr Mainstream, will heißen, ich passte nicht mehr in ihre Welt. Ja, genau, ich habe mich verändert.
In Egoismus steckt auch das Wort „Ego“ – lat.: ich. Ja, ich-bezogen wurde ich, das stimmt schon, doch ich war nicht abwertend oder egoistisch im negativen Sinne, ich war nur nicht mehr so leicht fremd zu steuern. Das war aus meiner Sicht der größte Unterschied. In ihren Augen wirkte ich jedoch egoistisch und nur noch auf mich konzentriert. Als ich dann noch meinen Mann verlassen hatte und die Kinder bei ihm zurückließ, war ich bei denen völlig unten durch. Viele Freundschaften waren regelrecht aufgekündigt.
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