Rudolf Alexander Mayr - Das Licht und der Bär

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Von Menschen, Gipfeln und Abgründen
Hintergründige Erzählungen von Abenteuern in den Bergen und andernorts
Wer große Gipfel erreichen will, muss bereit sein, in Abgründe zu blicken. Das weiß keiner besser als der ehemalige Extrembergsteiger Rudolf Alexander Mayr. Als junger «wilder Hund» im Fels des Karwendels, des Wettersteins oder der Dolomiten zu Hause, hat er später das eisige Dach der Welt im Himalaya ebenso vermessen wie die lotrechten Felswände der patagonischen Anden oder die unendlichen Weiten Alaskas.
Davon erzählt er in diesem Buch: packend, witzig, geistreich – und mit einem zutiefst menschlichen Humor. Die Berge selbst treten dabei in den Hintergrund. Sie bilden das großartige Bühnenbild für teils skurrile, teils tragische und immer wieder urkomische Erlebnisse und Begegnungen mit echten oder eingebildeten Bären und anderen absonderlichen Charakteren.

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Harald, Renate und ich waren die einzigen Touristen hier. In wenigen Minuten würden wir in das tropisch heiße Biratnagar auf nur siebzig Metern Meereshöhe fliegen. Plötzlich stupfte mich Harry in die Seite. „Da drüben liegt ein alter Mann“, sagte er. Ich konnte nicht sogleich etwas erkennen, weil eine Gruppe von zehn oder fünfzehn Menschen dicht gedrängt beieinander stand, doch nahm ich meinen Rucksack mit der Expeditionsapotheke und ging hinüber. Die Zuseher machten eine schmale Gasse frei, und wirklich lag ein alter Mann an der kleinen Böschung, die die Längsseite des Flugfeldes begrenzte. Er war ganz in Weiß gekleidet, und auch sein Haar und sein Bart waren weiß und sehr gepflegt. Sein gefurchtes, schmales Gesicht verriet große Schmerzen, und er wies mit seiner rechten Hand immer wieder auf seine Brust und seinen Hals. Er sagte, dass seine Speiseröhre brenne, und verlangte seltsamerweise nach Knoblauch. Ich konnte nur einen Herzinfarkt vermuten und legte ihm ein Nitrolingual unter die Zunge. Wenig später wirkte er entspannter, und da hörten wir auch schon die Twin Otter sich nähern und auf dem Flugfeld landen.

Die Maschine rollte aus und kam zum Halten, und wir halfen dem alten Herrn auf die Beine und über die kleine, schwankende Gangway hinauf, wo wir von einer jungen, hübschen, in einen Sari gekleideten Stewardess empfangen wurden. Wir setzten den alten Mann auf einen Sitz gerade vor meinem eigenen, und die Piloten starteten die Motoren und jagten das Flugzeug über die holprigen Graspolster in den makellosen Himalayahimmel hinein.

Der Flug von Suketar nach Biratnagar dauert nicht sehr lange, vielleicht zwanzig oder dreißig Minuten, aber auf halber Strecke krümmte sich der Oberkörper des alten Mannes wieder unter großen Schmerzen, und ich löste meinen Sicherheitsgurt und verabreichte ihm erneut eine Dosis Nitrolingual. Wieder wurde der Mann ruhig. Ich drehte mich zur Stewardess um, die hinter mir saß, und bat sie, zu den Piloten im Cockpit vorzugehen und über Funk einen Krankenwagen zum Flughafen zu bestellen. Sie tat, wie ich ihr geheißen hatte, verschwand für kurze Zeit im Cockpit und kam dann zurück. Ihr Gesicht verriet keine Regung. „Es tut mir leid“, sagte sie, „ihren Wünschen nicht entsprechen zu können.“

„Warum?“, fragte ich. „Das wird doch das Selbstverständlichste der Welt sein!“

„Leider nein“, sagte sie. „Die Vorschriften lassen es nicht zu, Sir.“

„Warum nicht?“

„Der Herr“, sie wies mit der Hand auf den alten Herrn vor mir, der vollkommen regungslos dasaß, „hat keine Verwandte dabei. Ohne Verwandte wird er nicht im Krankenhaus aufgenommen.“

Ich bemühte mich, gegenüber der jungen Frau gefasst zu bleiben, schickte sie aber ziemlich gereizt noch einmal zu den Piloten in die Kanzel und ließ ihnen mitteilen, dass wir – Harald, Renate und ich – für die Behandlungskosten aufkommen würden. Dieses Mal dauerte es etwas länger, bis sie zurückkam, ganz offensichtlich kommunizierten die Piloten mit dem Krankenhaus.

„Leider nein“, sagte sie erneut, als sie sich unverrichteter Dinge wieder vor meinem Sitz aufbaute. „Es sind die Vorschriften, Sir“, ergänzte sie mit steinernem Gesicht.

Wir landeten in Biratnagar. Durch die geöffnete Flugzeugtüre schlug uns die ungewohnte Hitze des Tieflandes entgegen. Wir stützten den alten Herrn hinaus in die flimmernde Luft. Das Flughafengebäude von Biratnagar, ursprünglich ein weißgetünchter Betonbau, hatte nach kurzer Zeit, wie alle diese Gebäude in den Tropen, eine graue Farbe angenommen. Großflächiger Schimmel rahmte die hohen, schmutzigen Fensterscheiben ein. Wir lehnten den Mann im Schatten eines großen Baumes an die Außenmauer des Gebäudes. Harry und Renate versuchten noch einen Taxifahrer zu motivieren, den alten Herrn ins Krankenhaus zu bringen, hatten aber keinen Erfolg.

Für uns war es Zeit, das Anschlussflugzeug nach Kathmandu zu besteigen.

An der Ecke zur Abflughalle drehte ich mich um. Der alte Mann saß regungslos und mutterseelenallein im Gras. Ich ging noch einmal zu ihm zurück und drückte ihm eine weitere Nitrolingual in die schlaffe, hohle Hand. Dann durchschritten wir die lärmende Halle und traten wieder ins gleißende Sonnenlicht und über die Gangway hinauf in diese nun größere Maschine. Dabei fiel mir ein Ausspruch über die Hindus ein, den man Mark Twain zuschreibt. Er musste ihn im Jahre 1896 anlässlich seiner Indienreise von sich gegeben haben: „Sie sind ein merkwürdiges Volk. Ihnen scheint alles Leben heilig zu sein – bis auf das menschliche.“

Das Flugzeug hob ab, und vielleicht hoffte ich im Stillen, dass es eine Schleife fliegen würde und ich den alten Mann noch einmal sehen könnte, um mich aufzuraffen, mit den Piloten dieses Flugzeugs über ihn zu reden. Aber das Flugzeug flog keine Schleife mehr; es befand sich im Steigflug gegen den Wind in gerader Richtung nach Kathmandu, und vielleicht hatte auch mich das dauernde Elend dieses Landes stumpf und gleichgültig gemacht.

Der sterbende Yak

Eine der zentralen Verhaltensregeln des Buddhismus empfiehlt, sich des Tötens zu enthalten. Nicht, weil es ein Gott empfohlen oder befohlen hat oder das Leben nicht uns selbst gehört, sondern deshalb, weil normalerweise für jedes Wesen das eigene Leben das höchste Gut darstellt. Im Tibetischen Buddhismus wurde dieses Gebot so weit ausgelegt, dass man vom Umstechen eines Gartens oder Ackers Abstand nahm, weil man dabei ja einen Regenwurm zerteilen könnte …

Wenn man, von Tingri (Tibet) kommend, mit einem Allradfahrzeug in Richtung des Himalaya-Hauptkamms fährt (in diesem Falle zum sechsthöchsten Berg der Welt, dem Cho Oyu), dann gebietet irgendwann einmal ein kleiner, scheinbar unbedeutender Gletscher dem imperialistischen Größenwahn des chinesischen Kommunismus Einhalt.

Es ist ein kleiner, wenngleich bewegter Gletscher. Hier ist Schluss mit dem Straßenbauen, denn der kleine, unbedeutende Gletscher, der sich unauffällig aus der Nordflanke des Cho Oyu durch ein Moränental heranschiebt, kaum mehr als hundert Meter breit, schiebt jede Baumaschine, sei sie europäischer, amerikanischer oder chinesischer Herkunft, mit seiner Fließgeschwindigkeit von vielleicht fünfzig Metern im Jahr vor sich her und zermalmt sie in kürzester Zeit zu Brei. Hier also war das Ende der Straße, und von hier aus startete unsere kleine Karawane.

Der Gletscher hatte auf seinem langen Weg vom Fuß des Cho Oyu riesige Massen von Geröll und Erde zur Seite geschoben und als Randmoränen aufgetürmt. Auf einer dieser Seitenmoränen schlängelte sich nun unser schmaler Weg verheißungsvoll dem Berg entgegen. Kurzes, schütteres Gras zitterte sich unter der aufgehenden Sonne vom Tau trocken, und der Bergwind trug uns den Duft von Heilkräutern in die Nasen. Das friedliche Läuten von Yak-Schellen begleitete uns.

Wir hatten neben unserer nepalesischen Stammmannschaft, die aus Sherpas bestand, auch einige tibetische Nomaden dabei. Sie hatten die Yaks mit unseren Lasten beladen und trieben sie nun unter stetigem Pfeifen vor sich her. Über ihren nackten Oberkörpern trugen sie Schaffelle und am Gürtel mittelgroße Schwerter, eine Feuersteintasche mit Zunder und eine kleine Tasche mit Nähzeug. All dieses Pfeifen, Bimmeln und stete Dahinzuckeln ließ uns beinahe vergessen, dass diese Menschen nicht mehr Herren im eigenen Land waren, sondern unterjocht von Chinesen, die etliche Jahrzehnte vorher das beinahe schutzlose Land überfallen hatten.

Wir verbrachten die Nacht in den Zelten, die unsere Sherpas in einer einladenden Senke aufgeschlagen hatten, und am nächsten Tag bummelten wir vergnügt weiter über den Moränenrücken. An diesem zweiten Tag zogen Wolken über den Horizont, helle, ja durchdringend weiße Wolken, wie von innen beschienen und doch an ihren Rändern scharf gegen das schwarze Blau des Himmels abgegrenzt. Sie hatten die Formen von Schiffen und großen Köpfen und Tieren, und ich begriff, warum die Tibeter einen jahrtausendealten, vertrauten Umgang mit dem Universum pflegen.

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