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»Bin im Garten ...« – Vorwort »Bin im Garten ...« Vorwort »Bin im Garten ...« – ein solcher Hinweis an der Haustür weckt viele Assoziationen: im Garten also? Vielleicht gemütlich auf der Bank mit einer Tasse Tee? Beim Unkrautjäten oder Umgraben? Bei der Apfelernte vielleicht oder beim Rosenschneiden? … Die Fülle der Möglichkeiten macht neugierig. Wir gehen in den Garten und schauen nach. Vielleicht können wir uns ein wenig dazusetzen, den Duft der Blumen genießen, einen Apfel probieren, ein gutes Gespräch führen. »Bin im Garten ...« – dieser Hinweis hilft nicht nur Menschen weiter, die eine Gartenfreundin besuchen wollen. Er hilft auch Gott-Suchern. Denn wenn sie die Geschichten der Bibel lesen, können sie entdecken, dass Gott oft im Garten zu finden ist: Im Garten Eden geht er umher und ruft: »Adam, wo bist du?« Im Gelobten Land pflanzt Gott sein Volk wie einen Weinberg und lässt es erblühen wie eine Lilie. Den Garten der Liebe erfüllt Gott mit wunderbaren Düften und zeigt den Verliebten die Schönheit seiner Schöpfung. Im Garten Getsemani kämpft Gott um seine Liebe zu den Menschen. Im Friedhofsgarten begegnet er Maria Magdalena als Gärtner ihrer Seele. Im Garten des himmlischen Jerusalems am Strom des Lebens wohnt Gott bei den Menschen und wischt alle Tränen von ihren Augen. Gott ist im Garten – als Gärtner – und in jedem Samenkorn, das aufbricht, sich verwandelt und heranwächst zu einem neuen Leben. »Bin im Garten ... im Keimen, Wachsen und Blühen, im Vergehen und wieder Auferstehen!« Wer sich auf die Spur der biblischen Gartengeschichten begibt, wird staunen, wie viel Erdverbundenheit man in der Heiligen Schrift finden kann, wie viele handfeste Erfahrungen von Gärtnerinnen, Weinbauern, Landwirten und Heilkundigen in einem Buch gesammelt wurden, das uns doch eher am »Überirdischen« interessiert zu sein scheint. Das hat seinen Grund vielleicht auch darin, dass der Garten in der Bibel ein Gleichnis für das Leben der Menschen in der Gegenwart Gottes ist. Zu guter Letzt – oder zuerst – ist der Garten in der Bibel auch ein Traum von einer Welt, wie sie sein könnte: ein Ort der Schönheit und des Friedens, der Fruchtbarkeit und des Heils und der innigen Verbundenheit alles Lebendigen.
Im Paradiesgarten Im Paradiesgarten Die Tourismusbranche spricht von den »letzten Paradiesen« und lockt müde und abgehetzte Menschen auf Südseeinseln und in Bioreservate. Internetseiten versprechen unberührte Landschaften und eine artenreiche Tierwelt, saubere Flüsse und Seen, traumhafte Gärten, freundliche Menschen, Ruhe und Erholung. Einen Zipfel vom Paradies zu erhaschen, wenigstens im Urlaub – davon träumen viele Menschen. Und wirklich gelingt es manchen, für kurze Zeit im Jahr ihr kleines Paradies zu finden und daraus gestärkt hervorzugehen. Für einige ist es eine Blumenterrasse am Mittelmeer, für andere der liebevoll gehegte Schrebergarten vor der Stadt. Viele Menschen tragen darüber hinaus in sich die unbestimmte Hoffnung auf ein ewiges Leben im Paradies am Ende ihrer Tage. Diese Hoffnung wird gespeist aus ihren zeitlich begrenzten, irdischen Paradieserfahrungen und aus den Glaubensüberzeugungen ihrer Religion. Den Traum vom Paradies gibt es bei fast allen Völkern der Erde. Als eine Urerfahrung und Ursehnsucht der Menschen scheint sich diese Vorstellung in der Seele der Menschheit festgesetzt zu haben. Dabei wird das Paradies ebenso als urzeitlicher wie als endzeitlicher Glückszustand gedacht. In vielen Religionen – so auch im jüdisch-christlichen Glauben – erscheint das urzeitliche Paradies am Anfang der Welt als ein vollkommener Garten, in dem der Mensch in der Gegenwart Gottes sorgenfrei und im Einklang mit sich und allen anderen Lebewesen zu Hause ist. Wasserreichtum, der die Fruchtbarkeit des Gartens gewährleistet, ist ein Grundmotiv der Paradiesvorstellung, ebenso wie der Lebensbaum, dessen Früchte und Blätter Heilung, Verjüngung und Unsterblichkeit schenken. Seine Zweige gewähren Tieren und Menschen Schutz. Wasser und Baum kehren auch in den endzeitlichen Paradiesvorstellungen wieder: Am Ende der Zeit kommen Menschen zurück zum Paradiesstrom und essen an seinen Ufern von den Bäumen des Lebens und der Heilung. Sie leben in Frieden mit der Natur in Gottes fruchtbarem Garten.
Der große Gärtner – Macht und Güte des Schöpfers
Der Mensch im Einklang mit der Natur – Im Garten Eden
Jenseits von Eden – Der Verlust des Paradieses
Das gestörte Gleichgewicht – Der Weltenbaum wird gestürzt
Im Nutzgarten
Frisches Gemüse auf den Tisch! – »Manna, immer nur Manna …«
Was wächst denn da? – Kundschafter finden die sieben Früchte Israels
Heißhunger auf Linseneintopf – Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht
Das tägliche Brot – Rut findet neues Glück bei der Gerstenernte
Der König der Bäume und Sträucher – Jotams Fabel
Der Weinberg – schlechte und gute Jahre – Das ungerechte Volk bekommt eine zweite Chance
Gute Früchte am Weinstock – »Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben«
Immergrüner Olivenbaum – Die Taube mit dem Zweig der Hoffnung
Im Kräuterbeet der schwarze Senf – Das Gleichnis vom kleinsten Samenkorn
Im Blumengarten
Von der Schönheit und Sorglosigkeit der Blumen – »Seht, wie die Blumen auf den Feldern wachsen«
Die Vergänglichkeit der Blumen – Alle Menschen sind wie Gras
Mit Blumen sprechen – Israel soll blühen wie eine Lilie
Frühblüher und erstes Grün – Der Frühling lockt!
In der Gartenapotheke
Feigenpflaster gegen Entzündung – Der Prophet Jesaja heilt den todkranken König Hiskija
Wundversorgung mit Olivenöl und Wein – Die Reiseapotheke des barmherzigen Samariters
Desinfizieren und Reinigen mit Ysop – Vom Umgang mit geheilten Aussätzigen
Die abführende Wirkung der wilden Gurken – Das ungenießbare Gemüse
Die fruchtbarkeitsfördernde Wirkung der Alraune – Zwei Schwestern buhlen um die Liebe eines Mannes
Schöne Haut durch Myrrhenöl – Salbe für Verliebte
Vegetarische Kost – gesunde Ernährung aus dem Garten – Die Daniel-Diät
Im Duftgarten
Räucherwerk und köstliche Öle zur Ehre Gottes – Mose erhält göttliche Rezepturen
Weihrauch, Myrrhe und Aloe für den Friedenskönig – Die Weisen aus dem Morgenland bringen Geschenke
Duftende Salbe – zärtliche Geste – Die verschwenderische Liebe einer Frau
Das Parfüm der jungen Leute – Liebeswerben im Hohelied Salomos
Garten- und Feldarbeit
Aus Erfahrung klug – Von der Weisheit planvollen Handelns
Säen und Pflanzen – Das Gleichnis von der Aussaat
Wachsen lassen und vertrauen – Das Gleichnis von der selbstwachsenden Saat
Wunderbare Verwandlung: vom Samen zur Pflanze – Wie sollen wir uns die Auferstehung vorstellen?
Umgraben und Düngen – Das Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum
Schädlinge und Ungeziefer – Die Heuschreckenplage als Gottes Gericht
Unkrautbekämpfung – Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen
Zweige aufpfropfen – Judenchristen und Heidenchristen mit gleichem Stammbaum
Bewässerung – Gott schickt Regen zur rechten Zeit
Ernte und Vorratswirtschaft – Das Gleichnis vom reichen Kornbauern
Nur nicht nachlassen! – Das Feld des Faulpelzes wird von Unkraut überwuchert
Im Lustgarten
Geselligkeit und Feste – Prunkvolle Feier im Schlosspark des Perserkönigs
Erntedankfest unter Laubhütten – Das Volk feiert das Ende von Weinlese und Feldernte
Das Bad im Garten – Susanna kommt in Bedrängnis
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