Hans Peter Treichler - Zwinglis gefährdetes Erbe

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Zwingli steht für grundlegenden Wandel – aktiv vorangetrieben mit Worten und Taten. 1519 trat Ulrich Zwingli das Leutpriesteramt am Grossmünster an und läutete die Reformation ein. Innerhalb kurzer Zeit wurden auf dem Zürcher Stadt- und Landgebiet Klöster säkularisiert, das Zölibat aufgehoben, der Solddienst verboten und das Armenwesen erneuert.
Die Reformation veränderte die wirtschaftlichen Voraussetzungen des Stadtstaates, der neue Glauben trug zu Zürichs Stellung als führender Wirtschaftsmacht bei. Doch bald waren einige der Errungenschaften gefährdet.
«Zwinglis gefährdetes Erbe» beleuchtet den Zürcher Alltag der Reformationsjahre. Die Aufhebung der Klöster, das Soldwesen und die Währungssysteme kommen ebenso zur Sprache wie die Stellung der Frau, das Almosenwesen oder Zwinglis Schreib- und Redeweise.

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Reisläufer aus dem Alpenland galten seit den Mailänderkriegen als Barbaren, «die sich an Christenblut weiden» (siehe « Barbaren), gegenüber dem Feind und der Zivilbevölkerung keinerlei Kompromisse machten, die Bauerngüter im Konfliktgebiet rücksichtslos plünderten und dann in Brand steckten. Dass sie zu den begehrtesten Fusssoldaten des Kontinents wurden, hat aber nicht nur damit zu tun. Als einziges europäisches Land kannte die Eidgenossenschaft die allgemeine Wehrpflicht; das Milizsystem sorgte für ein Reservoir an ausgebildeten Truppen, vor allem Infanteristen.

« Barbaren: In seinem Gebet zur Bekehrung der Schweizer schildert der deutsche Humanist und Historiker Jakob Wimpheling die eidgenössischen Reisläufer als gesetzlose Barbaren: Grösser scheint die Frömmigkeit bei den Türken und Böhmen zu sein als bei diesen starken, drohenden, grimmigen, stolzen, waffenliebenden,stets zum Krieg bereiten, von der Wiege auf zum Kampf erzogenen, an Christenblut sich weidenden und durch die Zwietracht der Könige reich gewordenen Wilden, die keine Fürsten, keine Gesetze ehren, die keine gesunde Vernunft walten lassen, sondern von Raserei in den Abgrund getrieben werden. Ihre Gesetze sind Willkür, Begierde, Zorn, Ungestüm, Heftigkeit, Raserei. (Kurz 116)»

Doch der Ausgang der Schlacht von Marignano hatte bereits gezeigt: Mit der immer wichtigeren Rolle der Geschütze und Handfeuerwaffen büsste die Taktik mit Spiessträger-Phalanx und «Gewalthaufen» an Wirksamkeit ein. Gleichwohl blieb den eidgenössischen Söldnern ein gewisses Prestige; als zuverlässige und treue Elitetruppen wurden sie immer häufiger als Leibwächtereinheiten für kirchliche oder gekrönte Häupter engagiert: die päpstliche Garde, die Cent Suisses am französischen Hof. Aber in Frankreich hiess es um 1700 bereits, die Schweizer Kompagnien würden überschätzt, qu’elles coûtaient cher, sans rendre les services d’autrefois .

In gewisser Weise galt das auch für die Stellung der Söldnerführer in der eidgenössischen Gesellschaft. Die Geschlechter dieser Berufsmilitärs hatten sich dank ihrer Verbindungen zu den Mächtigen der benachbarten Monarchien in die politische Führungsschicht ihrer Heimat hochgearbeitet, mussten sich nun aber mit dem «neuen Adel» der heimischen Unternehmer und Handelsherren arrangieren.

Die Folgen

Und Zürich? Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hebt auch die Limmatstadt das Solddienstverbot auf und schliesst sich dem Militärbündnis mit Frankreich an. Dieses hat jedoch keine Exklusivrechte; eidgenössische (und Zürcher) Söldner dienen in den folgenden anderthalb Jahrhunderten auch in niederländischen, spanischen oder venezianischen Heeren, kämpfen sogar in Nordamerika. In dieser Zeit ändern sich die Bedingungen für die Berufsmilizen von Grund auf. Wurden sie anfänglich eher für begrenzte Zeit angeworben, oft nur für einen einzelnen Feldzug, verlängert sich mit dem Aufkommen der stehenden Heere die Dienstzeit massiv. Permanente Söldnertruppen, im Gastland stationiert, unterliegen einer strengen Disziplin und verbringen Monate mit Exerzieren. In dieser Zeit entsteht auch der Topos des heimwehkranken Schweizer Söldners. Das Heimweh gilt als maladie suisse; die Zahl der Deserteure steigt steil an.

Zwilch und Samt

Wie kommen die Fremden Dienste im Urteil der heutigen Geschichtsschreibung weg? Hier fällt häufig der Ausdruck «temporäre Emigration», Auswanderung auf Zeit. Sie diente als eine Art Hochdruckventil vor allem für die Bergkantone, in denen die einheimische Produktion mit den wachsenden Bevölkerungszahlen nicht Schritt zu halten vermochte. Die Lösung, die Zürich vorlebte – Verzicht auf Solddienst, Einführung neuer Produktionszweige und -methoden, Einstieg in den europaweiten Handel –, kam hier nicht in Frage; dafür fehlten das Know-how von Fachleuten und der Unternehmergeist einzelner Pioniere. Für junge Männer sowohl des Mittellands wie der Berggebiete spielten Abenteuerlust und Erlebnishunger eine zentrale Rolle; hier weisen Mentalitätshistoriker darauf hin, dass ein natürliches Ventil für solche Bedürfnisse im Binnenland Schweiz fehlte: die Seefahrt. Auch wenn der Solddienst einigen wenigen Aufsteigern zu Wohlstand und Ansehen verhalf, führte er keineswegs zu einer Umverteilung der Güter. Im Ganzen gesehen verschärfte er sogar die sozialen Spannungen: Am stärksten profitierten, wie gesehen, die Angehörigen der führenden Familien.

Für die konservative Geschichtsschreibung des frühen 20. Jahrhunderts stellten die Fremden Dienste noch eine ruhmreiche Tradition dar. Im Monumentalwerk Honneur et fidélité feierte der Waadtländer Militärhistoriker Paul de Vallière den Mythos aufopfernder Treue, verkörpert beispielsweise im Widerstand der königlichen Garde in Paris beim Volkssturm auf die Tuilerien. Damals, am 10. August 1792, fanden um die tausend Schweizer Gardisten den Tod; sie verteidigten den leerstehenden Königspalast gegen eine aufgebrachte Volksmenge. Dreissig Jahre nach den Ereignissen weihte Luzern die Statue eines in eine Grotte geflüchteten sterbenden Löwen ein. Eine Inschrift feiert die Treue und Tapferkeit der Opfer; in den Sandstein gemeisselt finden sich weiter die Namen von 26 gefallenen Offizieren, während der gefallenen Soldaten mit einer Pauschalangabe gedacht wird.

Ein Monument im Stil des Löwendenkmals ist heute undenkbar geworden. Die moderne Forschung verortet das Schweizer Söldnertum im europaweiten Rahmen einer «Industrie der Gewalt», zu der auch die deutschen Landsknechte oder die Condottieri Italiens zählen. Aus dieser Sicht nahmen die bewaffneten eidgenössischen Gastarbeiter keineswegs eine Sonderstellung ein, sondern gehörten zu einem länderübergreifenden Markt der delegierten Kriegsführung, in dem sie sich gegen rivalisierende Anbieter zu behaupten hatten. So gesehen erscheinen die in Honneur et fidélité und anderswo verherrlichten Söldnerepisoden als vergebliche Versuche, dem blutigen Geschäft eine heroische Seite abzugewinnen. Aber weder beim Tuileriensturm noch beim Übergang über die Beresina handelte es sich um beispiellose Akte der Selbstaufgabe im Dienste eines höheren Ganzen; vielmehr kämpften hier Truppen in aussichtsloser Lage um das nackte Überleben. Mit diesem Dilemma hat wohl auch zu tun, dass die erzählende Literatur wie die darstellende Kunst der Schweiz das Thema «Söldnertum» aus den Augen verloren hat (siehe i Schweizer Söldner als Operettenheld), während noch im 19. Jahrhundert einige der populärsten Novellen Conrad Ferdinand Meyers vor dem Hintergrund der oberitalienischen Feldzüge spielten.

i Schweizer Söldner als Operettenheld. Einen internationalen Bühnenerfolg feiert die Figur des Schweizer Söldners in George Bernard Shaws 1894 uraufgeführter Komödie Helden (Originaltitel: Arms and the Man). Im Mittelpunkt steht Artilleriehauptmann Bluntschli, der im Dienst der serbischen Armee durch seine Ungeschicklichkeit für Turbulenzen sorgt. Oscar Straus taufte seine Operettenfassung des Stücks Der Pralinésoldat (1908), dies in Anspielung auf Bluntschlis Vorliebe für Schokolade.

In der Deutschschweizer Literatur wird das Söldnertum nur selten zum Thema – am eindrücklichsten bei Conrad Ferdinand Meyer in seiner Novelle Das Amulett. In Pankraz der Schmoller lässt Gottfried Keller seinen Protagonisten als Söldner bei der Ostindischen Kompanie anheuern, wo aus dem verzogenen Burschen ein verantwortungsbewusster Offizier wird. Autobiografischer Natur ist die Lebensgeschichte des Toggenburger Bauern Ulrich Bräker, der ausführlich seine Erlebnisse als Infanterist der preussischen Armee mitsamt seiner Fahnenflucht nach der Schlacht bei Lobositz (1756) schildert. Internationale Beachtung fand L’histoire du soldat des Waadtländer Dichters Charles-Ferdinand Ramuz – ein Bühnenwerk rund um einen fahnenflüchtigen Söldner, zu dem der russische Komponist Igor Strawinsky die Musik schuf.

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