Catherine Hall - Rückblende

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Jo Sinclair, renommierte Kriegsfotografin, kehrt aus Afghanistan zurück. Ihr Leben in England wiederaufzunehmen ist eine Herausforderung. In der Wohnung ihrer kürzlich verstorbenen Großtante in Brighton spürt sie den Auswirkungen ihrer zahlreichen Reisen in Krisen- und Kriegsgebiete nach und adressiert ihre innere Rückschau an ihre frühere Lebensgefährtin Suzie.
In der Hinterlassenschaft ihrer Großtante, die ihr einst ihren ersten Fotoapparat geschenkt hat, findet Jo neben alten Schwarz-Weiß-Fotos das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Elizabeth, das diese in den Jahren 1914/15 verfasst hat, während sie als Krankenschwester in einem Lazarett tätig war. Jo vertieft sich in die Aufzeichnungen über ein Leben, das ebenso unerwartete Wendungen nimmt wie ihr eigenes …
In »Rückblende« hat Catherine Hall die Geschichten zweier Frauen verschiedener Generationen zu einem faszinierenden, psychologisch ausgefeilten Roman verwoben.

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Wusstest du, dass der Islam Tätowierungen verbietet? Als ich mit einem Platoon Marines im Irak war, junge Kerle von Anfang zwanzig, gab es einen ständigen Kampf zwischen ihnen und ihren Vorgesetzten, die ihnen beizubringen versuchten, ihre Tattoos auf Stellen zu beschränken, wo sie nicht gesehen wurden. Sie scheiterten natürlich: Diesen Jungs war es egal, sie stellten ihre Tattoos zur Schau und versuchten, eine Reaktion zu provozieren, wie die Teenager, die sie fast noch waren.

Ich wollte nicht an Soldaten denken. Ich entdeckte eine Tür am Ende der Bar, schob mich bis dorthin durch und trat in den anderen Raum.

Er hätte nicht unterschiedlicher sein können – ruhig, keine Musik, nur einige Paare saßen in gemütlichen Nischen. Auf dem Boden lag Teppich, ein Fensterblatt stand in der Ecke und ein Aquarium hinter der Bar. Vielleicht nicht das, was man cool nennen würde, aber mir gefiel es.

Ich bestellte einen Gin Tonic und setzte mich auf einen Hocker an der Bar. Die Barkeeperin war freundlich, flirtete sogar ein bisschen mit mir, aber als ich eine Zigarette hervorholte, schüttelte sie den Kopf und sagte: »Mm-mm, nicht hier drinnen.«

Ich hatte das mit dem Rauchverbot vergessen. Ich bin es gewohnt, an Orten zu trinken, wo die Luft dick vor Rauch ist, die Art von Ort, wo ein solches Verbot niemals toleriert werden würde. Genauso wenig wie eine Bar voller Frauen, wenn wir schon dabei sind – jedenfalls nicht diese Art von Frauen. Ich erinnerte mich an eine Hotelbar in Kigali, Ruanda. Die Deckenventilatoren waren kaputt, die Tische klebrig vom Bier. Katzen streiften umher, auf der Suche nach Essensresten. Wir waren den ganzen Tag unterwegs gewesen, hatten Leichen und Verwüstung gesehen, und wir waren müde und tranken, um zu vergessen. Die Bar war gefüllt mit den üblichen Verdächtigen: Waffenhändler, humanitäre Helferinnen, Söldner, Journalistinnen. Ein sehr betrunkener Mann kam auf mich zu und legte seine Hand auf meinen Hintern. Sein Atem roch nach Whisky, seine Haut war gerötet und seine Augen blutunterlaufen vom Alkohol und dem jahrelangen Blick in die afrikanische Sonne.

»Wie viel?« Sein Akzent war schwer zuzuordnen: südafrikanisch vielleicht, belgisch, holländisch.

»Was?«

»Du weißt schon«, sagte er und betatschte wieder meinen Hintern.

Ich hielt meine Stimme ruhig. »Ich bin keine Hure.«

Er hob eine Augenbraue. »Warum bist du dann hier?«

»Ich bin Fotografin – Journalistin.«

Er lachte, ein hohes, irres Gackern.

»Umso schlimmer, Mädel, umso schlimmer.«

Ich habe viele Abende an solchen Orten verbracht: Hotelbars ohne Fenster, so dass man nicht weiß, wie spät es ist; Bars neben Swimmingpools, die Dürre oder Krieg geleert hatten; Bars in schlechten Stadtvierteln, wo man das Grollen von Unruhen hört, die näher kommen; Bars hinter Eisengittern, in denen nur AusländerInnen oder die Eliten ungestraft Alkohol trinken können. Es war gut, mit meinem Gin Tonic hier zu sitzen und zu wissen, dass kein Mann sein Glück versuchen würde. Ich trank ihn schnell aus, ich mochte es, wie er mir sofort zu Kopf stieg. Ich bestellte mir gerade noch einen, als eine Frau zur Tür hereinkam. Sie setzte sich auf den Barhocker neben mich, schaute mich an und lächelte.

»Ist viel los nebenan«, sagte sie und wies mit dem Kopf zur anderen Seite des Pubs hinüber.

Sie war groß, wie du, mit dunklem Haar, lang und glänzend. Ich hob die Hand zu meinem Nacken und spürte die ungleichmäßige Linie. Weißt du noch, wie ich dich aus dem Kongo angerufen habe, um dir zu sagen, dass ich mir die Haare abgeschnitten hatte? Ich war in einem Krankenhaus gewesen, wo ich den ganzen Tag damit verbracht hatte, Fotos von kleinen Mädchen zu machen, manche nicht älter als sechs Jahre, die mit Flaschen vergewaltigt worden waren, alte Frauen, die von einem Dutzend Milizen sexuell missbraucht und zum Sterben zurückgelassen worden waren. Sie alle blickten mit leeren Augen in meine Kamera. Nachdem ich in mein Hotelzimmer zurückgekehrt war, nahm ich meine Nagelschere und schnitt mir die Haare büschelweise ab, ohne mir die Mühe zu machen, in den Spiegel zu schauen. Anschließend sammelte ich die Haare auf und steckte sie in einen dieser Handgepäckbeutel für Toilettenartikel. Plötzlich fürchtete ich mich vor Hexerei. Das war der Effekt, den der Kongo auf mich hatte: Ich war monatelang durch den Wind.

Meine Haare sind immer noch kurz. Das ist einfacher so. In einem Kriegsgebiet ist es besser, nicht gut auszusehen. Aber als diese Frau anfing, mit mir zu reden, fuhr meine Hand zu meinen Haaren hinauf, fast ohne dass ich es merkte. Es ist so lange her, dass mich jemand angebaggert hat, dass ich nicht einmal wusste, ob es das war, was sie machte, oder ob sie einfach freundlich war.

Das Gespräch dauerte nicht lange, denn schon bald wurde mir wieder schlecht, wie zuvor im Supermarkt. Ich hielt mich an der Theke fest, schluckte mehrmals und versuchte die Übelkeit zu unterdrücken. Mein Herz pochte, und das nicht wegen ihr.

»Ich bin Florence«, sagte die junge Frau.

»Ich bin Jo«, sagte ich, sprang von meinem Barhocker auf und rannte nach draußen, weil ich wusste, dass ich mich gleich würde übergeben müssen. Ich drängte mich an einer Gruppe von Frauen vorbei, die draußen rauchten, und kotzte auf den Gehweg.

Ich fragte mich, was da eigentlich passierte – wieso ich zum zweiten Mal in einer Woche die Kontrolle verlor. Als ich die Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich zusammen.

»Ich bin’s«, sagte Florence. »Alles in Ordnung?«

Ich wusste, wie es aussah, nämlich als ob ich nichts vertrüge.

»Ja«, sagte ich, dann richtete ich mich auf und ging mit unsicheren Schritten in Richtung Strandpromenade.

Sie rief mir etwas nach, aber ich ging weiter, vorbei am ROYAL PAVILION, der vom Mondlicht erhellt wurde, vorbei an der Frittenbude an der Ecke, die ranzige Schwaden von altem Fett ausstieß, vorbei an den Clubs, den Karaoke-Bars, den Betrunkenen, dem Buswartehäuschen, direkt an der Promenade entlang, bis ich es endlich nach Hause geschafft hatte.

Acht

ELIZABETH WILLOUGHBYS TAGEBUCH

25. Dezember 1914

Heute war der erste Weihnachtstag, aber ich hatte mich freiwillig zur Arbeit gemeldet. Es schien wenig Grund zum Feiern zu geben, nicht wo Robert so weit weg war und in solcher Gefahr. Auf dem Weg zum PAVILION blieb ich einen Moment an der Strandpromenade stehen. Es war ein klarer Tag, sehr kalt und sehr ruhig, ohne jede Spur von Wind und, Gott sei Dank, kein Kanonendonner. Die Flut schob kleine Schaumkrönchen auf den menschenleeren Strand. Ich dachte an Familien, die sich an den Frühstückstisch setzen, Strümpfe öffnen, das Strahlen auf den Gesichtern der Kinder, und ich schaute auf das Meer hinaus und betete, dass Robert gesund und wohlbehalten zurückkommen möge und dass wir eines Tages unsere eigene Familie haben würden.

Weihnachten bedeutet unseren Patienten natürlich wenig, aber sie schienen erfreut über die königlichen Geschenke. Queen Mary hatte jedem von ihnen eine kleine Dose Konfekt, Postkarten und Zigaretten geschickt, Geschenke, die mit großer Freude entgegengenommen, genauestens untersucht und dann sorgfältig bei ihren anderen Habseligkeiten verstaut wurden: Trophäen von der Front, schreckliche Dinge wie deutsche Helme oder Granatsplitter.

Schwester Clarkson hatte Mince Pies mitgebracht, und wir hatten eine vergnügliche Zeit, als wir sie beim Nachmittagstee zusammen aßen. Irgendjemand kam auf die Idee, für die Patienten zu singen, und kurzerhand bildeten wir einen Chor und sangen auf jeder Station ein Lied. Wir waren offenkundig Amateure, aber die Männer schienen es zu mögen, einige von ihnen klopften sogar den Takt an der Seite ihrer Betten.

Alles in allem war es ein angenehmer Tag, eine willkommene Auszeit, abgesehen von einer verstörenden Episode mit einem Gurkha aus Nepal. Lal Bahadur Thapa ist ein sehr kleiner Mann, ein Junge im Grunde, der nicht älter aussieht als vierzehn. Seine Gesichtszüge unterscheiden sich von denen der anderen Männer: Sie sind beinahe chinesisch, als wäre er von den Gemälden auf den Tafeln des Musikzimmers herabgestiegen und zwischen die gestärkten Laken seines Bettes geschlüpft.

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