Catherine Hall - Rückblende

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Jo Sinclair, renommierte Kriegsfotografin, kehrt aus Afghanistan zurück. Ihr Leben in England wiederaufzunehmen ist eine Herausforderung. In der Wohnung ihrer kürzlich verstorbenen Großtante in Brighton spürt sie den Auswirkungen ihrer zahlreichen Reisen in Krisen- und Kriegsgebiete nach und adressiert ihre innere Rückschau an ihre frühere Lebensgefährtin Suzie.
In der Hinterlassenschaft ihrer Großtante, die ihr einst ihren ersten Fotoapparat geschenkt hat, findet Jo neben alten Schwarz-Weiß-Fotos das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Elizabeth, das diese in den Jahren 1914/15 verfasst hat, während sie als Krankenschwester in einem Lazarett tätig war. Jo vertieft sich in die Aufzeichnungen über ein Leben, das ebenso unerwartete Wendungen nimmt wie ihr eigenes …
In »Rückblende« hat Catherine Hall die Geschichten zweier Frauen verschiedener Generationen zu einem faszinierenden, psychologisch ausgefeilten Roman verwoben.

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»Warum sollte jemand sie kaufen wollen?«

»Um sie an Fabriken in Pakistan zu schicken. Sie machen daraus Knöpfe und Seife.«

»Woher haben sie die?«

Er lachte. »Die Bomben brachten die Erde so heftig zum Beben, dass die Gräber ihre Knochen ausgespuckt haben. Man muss nicht tief graben, um sie zu finden. Gewöhnlich machen das Kinder. Ihre Hände sind klein, deshalb sind sie gut für den Job.«

Er bemerkte meinen Gesichtsausdruck. »Wissen Sie, die Leute haben keine große Wahl.«

»Und was ist mit Ihnen?«, fragte ich.

»Als die Taliban kamen, war ich auf der Universität und habe Medizin studiert. Ich wollte schon immer Arzt werden. Das ist mein Traum. Während sie hier waren, habe ich zu Hause weiterstudiert.«

»Und jetzt?«

»Ich warte darauf, dass die Universität wieder öffnet.«

»Ich bin hier, um Fotos zu machen«, sagte ich. »Ich suche jemanden, der mit mir zusammenarbeitet, der übersetzt, mich herumführt und mir sagt, wo man gut hingehen kann. Wären Sie daran interessiert?«

Er dachte einen Moment nach und nickte dann. »Ja«, sagte er. »Es wäre mir ein Vergnügen.«

Faisal führte mich durch enge Gassen, vorbei an verlassenen Grundstücken mit zerbrochenen, umgestürzten Blumentöpfen und Vogelkäfigen, die leer dahingen. Wir waren stundenlang unterwegs, es war, als würde er sich die Straßen seiner Stadt zurückerobern. Er wies mich auf Barbiere hin, die weiteren Kunden die Bärte abnahmen, auf Menschenmengen vor einem Kino, die auf die Nachmittagsvorstellung warteten, auf Horden von Jungen im Teenageralter, die Postkarten von Bollywood-Stars anstarrten, die zum Verkauf aushingen. Als wir eine Straße voller Obststände entlanggingen, blieb er plötzlich stehen.

»Hörst du das?«, fragte er.

Der schwache Klang von blechernem Pop driftete die Straße hinunter.

»Das macht mich sehr glücklich«, sagte er. »Seit fünf Jahren ist das die erste Musik, die ich höre.«

Auf dem Rückweg zum Intercontinental machte ich ein Foto von einem Mann, der sein Fahrrad schob, an dessen Lenker ein riesiges Bündel Luftballons gebunden war, die beim Überqueren der Schlaglöcher wippten. Sie leuchteten im Wintersonnenlicht, hoffnungsvolle Farbkleckse im Staub.

Kabul lag auf einer solchen Höhe, dass mir schon allein beim Gehen auf der Straße schwindelig wurde. Im Laufe der nächsten Wochen wurde es so kalt, dass das Atmen wehtat. Meine Nase lief ständig, meine Lippen waren spröde und rissig. Ich zog mit Molly und dem Rest der CNN-Crew nach Wazir Akbar Khan, einem Nobelviertel im Norden der Stadt. Ich hatte dringend aus dem Intercontinental rauswollen. Es waren zu viele von meiner Sorte dort, zu viele Journalistinnen und Fotografen und Kamerateams.

Es war – wie im Holiday Inn in Sarajevo oder die amerikanische Kolonie in Jerusalem – eine kleine Gemeinschaft geworden, voller Intrigen, Klatsch und Tratsch und Sex. Es war, wie es das immer ist, das Summen der Frontlinie, die aphrodisierende Wirkung der Gefahr und des Fernseins von zu Hause, von der Normalität, von allem, das man sich im wirklichen Leben vielleicht zweimal überlegen würde. Ich habe mich auf nichts eingelassen – das habe ich nie, trotz deiner Ängste und der Auseinandersetzungen, die wir darüber hatten. Selbst wenn ich es gewollt hätte – Kriegsberichterstattung ist eine ziemlich straighte Angelegenheit.

Aber lassen wir dieses Thema. Ich entwickelte eine Routine: Ich wanderte mit Faisal durch die Straßen und suchte nach Motiven. Anfangs fotografierte ich eine Menge Burkas und versuchte zu erfassen, was sie bedeuteten. Ästhetisch gesehen, wirkten sie wunderschön, das Blassblau gegen beigen Staub, aber mir war schnell unwohl dabei, sie auf eine Farbpalette zu reduzieren.

Als ich Faisal das erzählte, lachte er.

»Komm mit zu mir nach Hause. Ich habe fünf Schwestern. Frag sie.«

Faisals Schwestern waren ganz anders als die geisterhaften blauen Gestalten auf der Straße – wunderschön gekleidet in seidenen Salwar Kameezes, ihre Gesichter fachkundig geschminkt. Zunächst waren sie still, dann wurden sie mutiger und bombardierten mich mit Fragen, wobei Faisal übersetzte.

»Wo kommst du her?«

»Aus London.«

»Wie alt bist du?«

»Dreißig.«

»Bist du verheiratet?«

»Nein.«

Sie sahen mich mitleidig an und flüsterten untereinander. Ich fragte mich, was sie von mir dachten, mitgenommen von der wochenlangen Reise und nicht besonders sauber.

Nach einigen Minuten ging Sushila, die älteste Schwester, zu einer Kiste in der Ecke. Sie kramte einen Moment darin herum und holte dann eine kleine Tüte hervor.

»Die Taliban haben uns verboten, uns die Nägel zu lackieren«, sagte sie. »Also haben wir unseren Nagellack immer versteckt. Aber jetzt ist er erlaubt. Wenn wir dir die Nägel lackieren, hast du eine größere Chance, einen Mann zu finden.«

Du hättest über mein Gesicht gelacht, aber ich konnte das Angebot kaum ablehnen. Ich nickte und lächelte und versuchte, begeistert auszusehen. Sie schimpften mich aus, weil ich meine Hände nicht richtig pflege, und schnalzten missbilligend mit der Zunge, weil meine Nägel so kurz waren. Ihre Hände waren seidig glatt und ihre Nägel waren lang und leuchteten alle im selben Rotton.

Als sie fertig waren, leuchteten meine ebenso. Ich lächelte und nickte und bedankte mich herzlich bei ihnen.

Wir drängten uns um den alten Bukhari-Ofen, der einen gemütlichen Geruch nach brennendem Sägemehl verströmte.

»Erzählt ihr mir etwas über Burkas?«, fragte ich. »Ich möchte wissen, wie es ist, so etwas zu tragen.«

Sie holten sie von den Haken herunter. Ich war überrascht, wie sehr sie sich voneinander unterschieden. Ich hatte angenommen, sie wären alle gleich.

Als ich das sagte, lachten die Schwestern.

»Nein, nein«, erwiderte Sushila. »Manchmal ist der Stoff fein, manchmal grob, und für die Stickerei auf dem Oberteil gibt es viele verschiedene Muster. Schau mal, dies hier zeigt Blumen, aber diese hier ist ganz schlicht.«

»Aber sie sind immer blau, richtig?«, fragte ich.

»Nein«, sagte Leila, die zweite Schwester. »Manchmal sind sie auch weiß.«

»Aber nur, wenn man reich ist«, sagte Sushila. »Sie sind schwer sauberzuhalten, also muss man sich mehr als eine leisten können und jemanden haben, der sie wäscht.«

Sie überredeten mich dazu, eine Burka anzuprobieren, hoben sie mir behutsam über den Kopf und rückten sie zurecht, bis der obere Teil meinen Kopf perfekt umschloss. Sie zupften den Stoff um mich herum zurecht und traten dann zurück. Ich war mir sofort des Gewichts des Stoffes bewusst. Faisals Haus war bereits warm vom Bukhari, aber jetzt war mir regelrecht heiß, und ich konnte kaum noch atmen.

»Geh ein bisschen umher«, sagte Leila.

Langsam, tastend ging ich durch den Raum. Es war schwierig zu sehen, wo ich hinging, meine Sicht war auf das kleine Gitter beschränkt. Ich konnte nur geradeaus schauen, es sei denn, ich drehte den Kopf.

»Warte«, sagte Leila. »Hier ist der Spiegel.«

Ich starrte mich an, verwandelt in eine der blauen Gestalten, die ich langsam durch die Straßen hatte wandeln sehen.

Leila lachte. »Sie spürt es!«

»Was?«, fragte ich.

»Das, was wir alle gespürt haben, als wir zum ersten Mal eine Burka anhatten. Als ob du nicht wüsstest, wer du bist.«

Ich sah, wie die blaue Gestalt nickte. »Ja. So ist es«, sagte sie mit meiner Stimme. »Das weiß ich nicht.«

Zehn

ELIZABETH WILLOUGHBYS TAGEBUCH

5. Januar 1915

Ein Brief von Robert!

Frankreich, 28. Dezember 1914

Liebe Elizabeth, ich hoffe, Du hattest ein frohes Weihnachtsfest! Mein Weihnachten war ereignislos, was das Beste war, was wir uns erhoffen konnten, obwohl etwas ganz Außergewöhnliches geschah: eine Feuerpause, stell Dir vor, eine Art Waffenstillstand. Inoffiziell, versteht sich. Anscheinend haben einige unserer Tommies und der Feind Weihnachtslieder und Grüße ausgetauscht, und am Weihnachtstag selbst trafen sie sich im Niemandsland, um Fußball zu spielen. Ich weiß, dass das in den Zeitungen stehen wird, trotz aller gegenteiligen Bemühungen, also verrate ich nichts, indem ich es Dir erzähle .

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