August Strindberg - Inferno
Здесь есть возможность читать онлайн «August Strindberg - Inferno» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Inferno
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Inferno: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Inferno»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Inferno — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Inferno», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Es ist nicht leicht, den Grund zu bestimmen, der das Zyklamen, diese Alpenpflanze, zu einer solchen Handlungsweise treiben mag, es sei denn, daß man angesichts des geheimnisvollen Charakters seiner Fortpflanzung annehme, sie bezwecke, die Frucht vor Kälte zu bewahren. Wir stehen da einem mehr als rein mechanischen Akt gegenüber, denn Stiele befruchteter Blumen, die ich einer kühlenden Mischung aussetzte, zeigten durchaus keine Neigung, sich spiralförmig zu drehen.
Als ich eines Tages die hochragenden Wälder der blauen Donau durchstreifte, wurde ich auf einen Efeuteppich aufmerksam, dessen Blätter sich nach der Sonne gewendet hatten, deren Strahlen nur mühsam das Laubwerk durchdrangen. Als ich den Efeu, eine niedere Art, wie sie überall im Walde wächst, eine Weile betrachtet hatte, sah ich plötzlich ein Zyklamen darunter. Bald sah ich noch eins und noch eins und endlich ebensoviele Zyklamen- wie Efeublätter. Ich hatte das Zyklamen vorher nicht entdeckt, weil das Blatt dieser Art, Cyclamen Europaeum, eine dunkelgrüne, von weißlichem Grau eingefaßte Zeichnung aufweist, davon der dunkelgrüne Teil die Form eines Efeublattes bildet. Sofort dachte ich an den Mimetismus, jene Fähigkeit gewisser Tiere, das Aussehen der sie umgebenden Dinge anzunehmen. Ich zweifelte noch, ob ich diese Theorie in Erwägung ziehen sollte – denn solange die Botaniker den Pflanzen ein Nervensystem und einen selbständigen Verstand absprechen, bin ich ja sie zu verwerfen berechtigt – als ich mich nach einer anderen, freieren Richtung gezogen fühlte.
Ich hatte bei meiner Beschäftigung mit dem Pflanzenreiche oft Gelegenheit gehabt, die Natur darin, wie sie etwas skizziert, bevor sie es ausführt, zu verfolgen. Nun bemerkte ich bei dem Zyklamen, daß das Rot der Blüte bereits im Blattstiel vorbereitet und auf der Palette des Blattes niedergelegt war, und fragte mich, ob die weiße, verschlungene Verzierung auf der oberen Oberfläche des Blattes nicht vielleicht der erste Entwurf einer neuen Form sei.
Wieder zu Hause, suchte ich das Zyklamen in allen Floren Europas und las in den italienischen Floren, daß im mittleren und südlichen Italien ein Zyklamen mit ausgerandeten und vielwinkeligen Blättern des Namens Cyclamen Repandum wachse. In der französischen Flora fand ich ein Cyclamen Hederaefolim , dessen Blätter denen des Efeu glichen.
Dessen Blätter denen des Efeu glichen!
Gab es also doch zwischen dem Efeublatt und der Zeichnung des Zyklamenblattes einen ursächlichen Zusammenhang?
Das Efeublatt hat eine von Diokles entdeckte mathematische Form, Zissoide genannt, zum Vorbild.
Die neuere Geometrie charakterisiert sie als eine Kurve, welche beständig den vom Scheitel einer Parabel auf deren Tangenten gefällten Senkrechten folgt, oder auch so: als eine Linie, welche, indem sie ihre Asymptote zu erreichen sucht, die Zeichnung eines Efeublattes bildet.
Die Form des Zyklamenblattes ist kaustisch. Diese Form entsteht bekanntlich, wenn Strahlen in einem Hohlspiegel gebrochen werden oder durch einen halbkugel-, kegel- oder zylinderförmigen Lichtfang gehen.
Wenn man in einer Veranda sitzt, in welche durch das dichte Laub der sie umgebenden Bäume Sonnenstrahlen fallen, so wird man auf dem Fußboden eine Anzahl Ellipsen sich zeichnen sehen, welche von das Laub durchdringenden und vom Fußboden geschnittenen Lichtkegeln herrühren, also Kegelschnitte sind.
Was kann sich nun also wohl im Walde unter dem dichten Laubwerk zutragen?
Es ist schwer zu bestimmen, aber man kann sich trotzdem im Geiste das Spiel der Linien vorstellen, die aus all den Kegelschnitten, denen sich Parabel und Hyperbel, in enger Verbindung mit den zissoidischen und kaustischen Linien, anschließen, entstehen müssen.
Populärer und einfacher gesprochen: hat das Efeublatt dadurch, daß es das so lichtempfindliche Blattgrün des Zyklamenblattes bedeckte, ein bestimmtes Bild hervorgerufen?
Diese Frage darf der Anhänger der mechanischen Theorie stellen. Ein anderer würde sich mit Recht mit Bernardin de Saint-Pierre und Elias Fries fragen können: Hat sich das Zyklamen vielleicht am Efeu versehen, und davon gleich den schwangeren Frauen etwas wie einen Flecken oder ein weinrotes Muttermal behalten?
Die Sonne ist bekanntlich ein wunderbarer Photograph. Man sehe das Innere der Rose, das durch seine Hohlspiegel seine gelben Strahlen in kaustischen Figuren auf den Beutel der Staubgefäße projiziert. Man betrachte die Zeichnung der Kleeblätter und versuche einmal, ob man sie nicht elliptisch konstruieren kann. Man denke an den Rücken der Makrele, darauf die grünen Wellen des Meeres auf Silber photographiert sind.
Man staune endlich, und nicht am geringsten über die Winden, deren Blütenknospen die des Getreides, besonders die Deckblätter des Hafers, in einer so irreführenden Weise nachahmen, daß, wenn man sie beide zeichnet, der Unterschied gleich Null ist. Tausende von Jahren hindurch zusammen gesät, gewachsen und gemäht, können sie sehr wohl einen Eindruck voneinander empfangen haben.
Francis Bacon sagt folgendes: Allzustarkem Sonnenlicht ausgesetzt, verwandelt sich die Basilika in Thymus Serpyllum . Und außerdem: Man mische Portulaka- und Lattich-Samenkörner und sehe, ob sie nicht Geruch und Geschmack vertauschen.
De Candolle macht darauf aufmerksam, daß eine Rose stärker duftet, wenn eine Zwiebel daneben wächst, ein Vorgang, der sich durch die organische Chemie erklären läßt, indem das Propion [C3H4] der Zwiebel auf das Äthylen der Rose [C²H4] heruntergeht.
Wenn man jedoch mit Bernardin de Saint-Pierre glaubhaft machen will, daß die Sonnenblume die höchste Stufe der Pflanzenarten erreicht habe, weil sie das Bild der Sonne, mit ihrer Scheibe, ihren Strahlen und ihren Flecken, wiederzugeben vermöge, so ist das, bevor man es nicht physikalisch erklären kann, Mystizismus.
Das kleine Zyklamen hat also seine kleinen Geheimnisse; wieviel große Geheimnisse mag da das unendliche All nicht noch bergen.
Der Totenkopf (Acherontia Atropos)
Versuch eines wissenschaftlichen Mystizismus
Der Weißfisch, der sich an der Oberfläche der Gewässer, beinahe in freier Luft, aufhält, ist an den Seiten silberweiß und nur am Rücken blau. Das Rotauge, das niedrige Gewässer aufsucht, beginnt sich schon meergrün zu färben. Der Barsch, der sich in mittlerer Tiefe hält, hat sich bereits verdunkelt, und seine Seitenstreifen geben die Verzierungen der Fluten in schwarzer Zeichnung wieder. Der Karpfen und die Flunder haben, von dem Schlamm, in dem sie sich eingraben, ihre olivgrüne Farbe. Die Makrele, die in höheren Regionen gedeiht, gibt auf ihrem Rücken die Linien der Wellen so wieder, wie sie ein Marinemaler malen würde. Die Goldmakrele endlich, welche sich in den Sturzwellen des Meeres, deren Sprühregen die Sonnenstrahlen bricht, hin und her rollt, ist gar zu Regenbogenfarben übergegangen, die auf Silber- und Goldgrund stehen.
Was ist dies andres als Photographie? Auf seiner Brom- oder Chlor- oder Jodsilberplatte – denn das Meerwasser enthält diese Salze – oder auf seiner silbergesättigten Eiweiß- oder besser noch Gelatineplatte verdichtet der Fisch die durch das Wasser gebrochenen Farben. Taucht man ihn in einen Entwickler von schwefelsaurer Magnesia (oder schw. Eisen), so ist im statu nascenti die Wirkung so stark, daß geradezu Heliographie entsteht. Und der Fixator von unterschwefelsaurem Natron braucht da nicht weit zu sein, da sich der Fisch ja in Chlornatrium und schwefelsauren Salzen aufhält und zudem noch sein gut Teil Schwefel mitbringt.
Das ist unzweifelhaft mehr als ein bloßes Gleichnis. Zugegeben selbst, daß das Silber der Fischschuppen kein Silber sei, so enthält doch das Meerwasser immer noch Silberchloride, und der Fisch ist fast nur eine einzige Gelatineplatte.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Inferno»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Inferno» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Inferno» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.