August Strindberg - Inferno
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Der Hieb sitzt. Meine Frau antwortet mit einer Klage auf Scheidung.
Welcher Kummer, welche Sorgen, die über mich Mörder und Selbstmörder hereinbrechen! Niemand teilt meine furchtbare Einsamkeit, und ich bin zu stolz, jemanden aufzusuchen.
Hoch über dem Spiegel eines Meeres treibe ich dahin ... Das Ankertau hab' ich kühn durchhauen – aber wo ließ ich die Segel?
Inzwischen taucht das Schreckbild einer unbezahlten Rechnung inmitten meiner wissenschaftlichen Arbeiten und metaphysischen Spekulationen auf und erinnert mich wieder an die Erde.
So kommt Weihnachten heran. Ich habe die Einladung einer skandinavischen Familie, deren Atmosphäre mir wegen ihrer peinlichen Unregelmäßigkeiten mißfällt, derb abgelehnt. Am Abend aber tut es mir leid und ich gehe doch hin. Man setzt sich alsobald, und das Abendessen beginnt unter einem Heidenlärm. Die jungen Künstler sind von einer unbändigen Ausgelassenheit und fühlen sich hier wie zu Hause. Eine Vertraulichkeit der Bewegungen und Mienen, dazu ein Ton, der nicht in die Familie paßt, erfüllt mich mit unbeschreiblichem Mißbehagen, und in meiner Traurigkeit erscheint mir inmitten der Saturnalien das friedliche Haus meiner Frau. Eine plötzliche Vision zeigt mir den Salon, den Weihnachtsbaum, die Mistel, mein Töchterchen und ihre verlassene Mutter ... Gewissensbisse überfallen mich, ich stehe auf, schütze ein Unwohlsein vor und gehe.
Durch die schreckliche Rue de la Gaieté, wo die gemachte Lustigkeit der Menge mich beleidigt, und die düstere, schweigsame Rue Delambre, eile ich nach dem Boulevard Montparnasse und werfe mich vor der Brasserie des Lilas auf einen Sessel.
Kaum aber, daß mich ein guter Absinth ein paar Minuten lang tröstet, als eine Bande Kokotten mit ihren Studenten des Wegs kommt und auf mich losstürzt. Man schlägt mich mit Ruten ins Gesicht, daß ich wie von Furien gejagt, meinen Absinth stehen lasse, um auf dem Boulevard St. Michel im Franz I. einen andern zu trinken.
Aber vom Regen in die Traufe! Ein neuer Trupp grinst mir sein: Heda, der Einsiedler! entgegen. Und ich fliehe, von Eumeniden gepeitscht, unter den foppenden Geleitfanfaren der Mirlitons nach Hause.
Der Gedanke an eine Züchtigung, als Folge meines Verbrechens, kommt mir nicht. Vor mir selbst fühle ich mich als unschuldiges Opfer einer ungerechten Verfolgung. Die Unbekannten haben mich gehindert, mein großes Werk fortzusetzen: so mußte, was sich nicht biegen wollte, brechen, bevor ich wagen konnte, die Hand nach der Krone des Siegers auszustrecken.
Ich habe unrecht gehabt und zugleich habe ich recht gehabt und werde recht behalten.
Diese Weihenacht schlief ich schlecht. Ein kalter Luftzug streifte mehrere Male mein Gesicht, und von Zeit zu Zeit weckte mich der Ton einer Gitarre.
Allmählich überkommt mich eine gewisse Hinfälligkeit. Meine schwarzen, blutigen Hände hindern mich am Auskleiden und am Ordnen meiner Toilette. Die Furcht vor der Hotelrechnung läßt mir keine Ruhe mehr, und ich wandere in meinem Zimmer, wie ein wildes Tier in seinem Käfig, auf und ab.
Ich schlafe nicht mehr, und der Wirt rät mir das Krankenhaus an. Es ist zu teuer, und man muß es vorher bezahlen, also ist es damit nichts. Aber mit einem Male beginnen die Armadern anzuschwellen –: also Blutvergiftung. Das ist der Gnadenstoß. Das Gerücht davon verbreitet sich unter meinen Landsleuten, und eines Abends kommt die gute Frau, aus deren Abendgesellschaft ich auf eine nichtswürdige Weise ausgerissen war, sie, die mir zuwider war, die ich fast verachtet hatte, sie kommt zu mir, erkundigt sich, begreift mein Elend und bezeichnet mir unter Tränen das Krankenhaus als einzige Rettung.
Man stelle sich meine Hilflosigkeit und meine Zerknirschung vor, als mein beredtes Schweigen ihr endlich begreiflich macht, daß ich ganz ohne Mittel bin. Sie weint laut auf, da sie mich so gesunken sieht.
Sie will sofort unter den Skandinaviern eine Sammlung veranstalten und den Gemeindegeistlichen aufsuchen, denn sie selbst ist arm und von Sorgen des täglichen Lebens überhäuft. Die Sünderin hat Erbarmen mit dem Manne, der soeben sein rechtmäßiges Weib verstoßen.
Bettler, der ich bin, doppelter Bettler, da ich um Nächstenliebe durch die Vermittelung eines Weibes bitte! Ist da nicht eine unsichtbare Hand im Spiele, welche die unwiderstehliche Logik der Ereignisse lenkt? Und ich beuge mich dem Sturme, und gelobe mir, als ein neuer Mensch mich wieder zu erheben.
Der Wagen bringt mich nach dem St. Ludwigs-Krankenhaus. In der Rue de Rennes lasse ich einen Augenblick halten und kaufe ein paar weiße Hemden.
Ein Totenhemd für die letzte Stunde!
Warum beschäftigen sich meine Gedanken so mit der Nähe des Todes? ...
So bin ich denn glücklich interniert, darf nicht ohne Erlaubnis ausgehen, und sitze wie ein Gefangener da, von meinen umwickelten Händen zu vollkommener Untätigkeit verdammt. Mein Zimmer ist kahl, nur mit dem Notwendigsten versehen und ohne jede Spur von Schönheit. In der Nähe liegt der Gesellschaftssaal, wo vom Morgen bis Abend geraucht und Karten gespielt wird.
Es läutet zum Frühstück, und ich sehe mich in einer grausigen Tischgesellschaft. Wohin ich blicke, Köpfe von Toten und Sterbenden; hier fehlt eine Nase, da ein Ohr, dort ist eine Lippe gespalten, dort eine Wange zerfressen. Zwei davon sehen nicht wie Kranke aus, aber ihre Gesichter sind trüb und trostlos genug. Es sind zwei große Diebe der vornehmen Gesellschaft, die es infolge mächtiger Verbindungen durchgesetzt haben, aus dem Gefängnis als krank entlassen zu werden.
Ein ekelhafter Jodoformgeruch benimmt mir den Appetit, dazu zwingen mich die Bandagen der Hände, beim Brotschneiden und Einschenken die Hilfe meiner Gefährten in Anspruch zu nehmen. Und um dies Bankett von Verbrechern und zum Tode Verurteilten herum geht in ihrer strengen weiß und schwarzen Tracht unsere treffliche Vorsteherin und bringt einem jeden seine Giftmedizin. Mit meinem Arsenikbecher trinke ich einem Totenkopf zu, der mir mit Digitalin nachkommt. So grausig das alles ist, muß man doch zugleich dankbar dafür sein. Man könnte rasend werden, für ein solches Nichts auch noch dankbar sein zu sollen.
Ich werde angekleidet, ausgekleidet, wie ein Kind gepflegt. Die Schwester gewinnt mich lieb, behandelt mich wie ein Baby, sagt mein Kind zu mir, und ich nenne sie wie alle andern Mutter.
Wie süß klingt dies Wort Mutter, das ich seit dreißig Jahren nicht mehr ausgesprochen habe! Die Alte, vom Orden des heiligen Augustin, wie eine Tote gekleidet – hat sie doch niemals das Leben gelebt! und sanft wie die Ergebung selber lehrt uns über unsere Leiden wie über ebensoviele Freuden lächeln; denn sie kennt die Wohltaten des Schmerzes. Kein Wort des Vorwurfs, keine Vorstellungen oder Ermahnungen. Ihre Instruktion erlaubt ihr, den Kranken auf eigene Faust kleine Freiheiten zu gestatten. So erlaubt sie mir, in meinem Zimmer zu rauchen und erbietet sich, mir Zigaretten zu drehen, was ich jedoch ablehne. So erwirkt sie mir die Erlaubnis unter der Zeit auszugehen, und als sie die Entdeckung gemacht, daß ich mich mit Chemie befasse, verhilft sie mir zu einer Empfehlung an den gelehrten Apotheker des Krankenhauses, der mir Bücher borgt und mich, nachdem er meine Theorie über die Zusammensetzung der einfachen Körper angehört, in seinem Laboratorium zu arbeiten einlädt. Diese Schwester hat eine Rolle in meinem Leben gespielt. Ich fange an, mich mit meinem Lose wieder auszusöhnen und mein Unglück, das mich unter dies gesegnete Dach geführt hat, als Glück zu preisen.
Der erste Band aus der Bibliothek des Apothekers öffnet sich von selbst, und mein Blick schießt wie ein Falke auf eine Zeile des Kapitels vom Phosphor. In kurzen Worten erzählt da der Verfasser, daß der Chemiker Lockyer durch die Spektralanalyse nachgewiesen habe, daß der Phosphor kein einfacher Körper sei, und daß sich die Pariser Akademie der Wissenschaften der Richtigkeit seiner Auseinandersetzungen nicht habe verschließen können.
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