Christoph Zollinger - Mythen, Macht + Menschen durchschaut!

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Wie ist unsere Zeit des globalen Wandels zu verstehen? Warum lassen sich Mythen instrumentalisieren? Wann durchschauen wir die medial inszenierten Auftritte jener Menschen, die Macht haben? Warum zählen wir friends?
Einsteins Rat: Wir können die Probleme nicht mit demselben Denken lösen, mit dem wir sie geschaffen haben. Deshalb: Trennen wir Wesentliches von Belanglosem! Engagieren wir uns! Empören wir uns!
Damit schaffen wir persönliche Zuversicht. Statt Burnout erleben wir ein inneres Feuer. Die Moderne meistern zu wollen, erfordert Freiheit und Zeit – beides ist hierzulande gratis zu haben.
Verstehen heißt durchschauen!

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– Inflationsgefahr als Folge der Geldmengenausweitung

Es geht ja bei diesen Updates in erster Linie darum, festzustellen, was die Welt des 21. Jahrhunderts als Relikte jener die Demokratie prägenden Zeit auffindet. Und was nach über 2000 Jahren als Erkenntnis heute noch geortet, gelobt oder verdrängt wird. Geradezu überraschend ist die Entdeckung, dass clevere Politiker sich heute mit großem Erfolg nach den Regeln ihrer antiken Redner-Vordenker verhalten. In jedem europäischen Land gibt es sie ja, in Deutschland rufen sie nach der Kavallerie, in der Schweiz – besonders laut polternd – nach »Sicherheit für alle«. In Italien – ach, lassen wir das.

Bevor die drei oben genannten Gründe beleuchtet werden, ist dem Weg Demosthenes’ zum Meister der Rhetorik nachzugehen. Der begnadete Redner investierte in jungen Jahren viel Geld in ein spezielles Trainingsprogramm, um dereinst den Herausforderungen der politischen Agora gewachsen zu sein. Bei seinem Joggingtraining machte er Sprechübungen und deklamierte lange Texte mit einem Kieselstein im Mund. Damit legte er den Grundstein zum Redenschreiber, der ersten Station auf dem Weg zum erfolgreichen, öffentlich auftretenden Rhetores. Im Unterschied zu weniger redegewandten Politikern – diese mussten die eingekauften Reden vor ihrem Auftritt auswendig lernen – brillierte Demosthenes später mit Eigenproduktionen. Die ersten Auftritte erfolgten in Zivilprozessen. »Der Sprecher hatte sich als einfacher und ruhiger, im Gerichtswesen unerfahrener Bürger vorzustellen. Zornige, persönliche Attacken auf den Prozessgegner waren unerlässlich, wobei es bei der Pointierung weitaus weniger auf den Wahrheitsgehalt als auf den aktuellen Unterhaltungswert ankam. […] Zusammenfassung der gesamten Argumentation und ein gut inszenierter Appell an die Emotionen der Richter durften nicht fehlen« (Gustav Adolf Lehmann: »Demosthenes von Athen. Ein Leben für die Freiheit«). Mit der Politik vertraute Schweizerinnen und Schweizer entdecken da zweifellos die Parallelen zu heutigen Redenschreibern, auch mit universitärem Hintergrund.

Die entscheidende Macht des Wortes

Wer als Politiker reüssieren wollte, musste also reden können, ausgezeichnet, polemisch, faszinierend. Seine Gesellenstücke lieferte Demosthenes mit Anklagen gegen Spitzenpolitiker (heute: »die da oben«). Gestritten wurde u.a. über … die Reform des Sozialstaates.

Fatale Polarisierung zwischen zwei Parteilagern

In den 350er-Jahren waren Politik und Öffentlichkeit von einer für das Gemeinwohl fatalen Polarisierung zwischen zwei Parteilagern erfasst worden, die sich gegenseitig blockierten. Demosthenes distanzierte sich deutlich und grundsätzlich von dieser Haltung. Er erkannte die Systemwidrigkeit einer ausgeprägten und dauerhaften polarisierenden Lagerbildung im Rahmen einer direkten Demokratie. Diese wäre – so fand er – auf eine kontinuierliche und loyale Zusammenarbeit aller Kräfte und einen beständigen, offenen Wettbewerb unter ihren Politikern besonders angewiesen. Dass man sich in Athen schon in der Ära Perikles gegen den Versuch einer politischen Fraktionsbildung in den Versammlungen gewehrt hatte – eine interessante Erkenntnis, auch heute noch.

Inflationsgefahr als Folge der Geldmengenausweitung

In unserer Zeit, da Nationalbanken und europäische Rettungsschirme Milliarden in die darbenden Volkswirtschaften pumpen, ist eine Passage in den historischen Unterlagen besonders brisant. In den frühen 350er-Jahren wurden Athen und ganz Hellas von den Spätfolgen des Alexanderzugs in Mitleidenschaft gezogen. (Heute würden wir sagen: Die Vergangenheit hatte sie eingeholt.) Alexander der Große hatte die von den Persern angelegten gewaltigen Goldvorräte planmässig ausmünzen und in den Wirtschaftskreislauf einfließen lassen. Diese Maßnahme, vorerst hochgepriesen aus Kreisen der Geldwirtschaft und des Kreditwesens (heute Groß- und Investmentbanken genannt), hatte sich als äußerst segensreich und belebend ausgewirkt. In der Folge führte sie jedoch in der griechischen Staatswelt zu einem raschen, allgemeinen Anstieg des Preisniveaus, Teuerung grassierte (heute Inflation genannt). Importgetreide und einzelne Lebensmittel wurden zudem Mangelware, da sie in neu entstandene Verbrauchermärkte geflossen waren (heute Importsog aufstrebender Märkte).

War Demosthenes ein verantwortungsbewusster, weitsichtiger Politiker und geschickter Taktiker, der flexibel auf immer neue Herausforderungen reagierte? Dem politische Lagerbildung zuwider war und der eine lösungsorientierte Zusammenarbeit aller demokratischen Kräfte forderte? Oder war er der glücklose Verteidiger von Freiheit und Demokratie, wie es auf der Bronzestatue hieß, die 35 Jahre nach seinem Tod auf dem Marktplatz von Athen zu seinen Ehren errichtet wurde?

Jedenfalls ging er als »der Redner« in die Geschichte ein, weniger als Staatsmann. Um sich seiner Verhaftung zu entziehen, beging Demosthenes Selbstmord, indem er ein schnell wirkendes Gift trank.

»Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch für wahr haben möchte, hält er auch für wahr«, soll er einst gesagt haben.

4. August 2013

Nr. 92

Wie kann ich verstehen?

Woran orientieren sich Menschen? Warum folgen sie gesellschaftlichen Mustern? Was prägt sie? Wie könnte unser »System« verändert werden?

Eine meiner persönlichen Lebensdevisen ist, dass ich Menschen verstehen möchte. Damit meine ich nicht, dass ich dann mit ihnen einverstanden zu sein hätte. Doch die Regeln und Hintergründe interessieren mich. Warum »wissen« wir und »handeln« trotzdem anders?

Wie kommt es zum Beispiel, dass mein Freund seinen politisch mir diametral entgegengesetzten Standpunkt verteidigt? Wo wir uns doch sonst ausgezeichnet verstehen? Oder warum meinen am Partygespräch alle, man müsse etwas tun gegen den Klimawandel, um anschließend persönlich immer größere, schwerere, umweltfeindlichere Autos zu kaufen?

So versuche ich also, zum Beispiel, herauszufinden, warum jemand überzeugt davon sein kann, die Wahrheit zu kennen, oder warum er zu wissen meint, dass er recht hat. Es interessiert mich, der Frage nachzudenken, warum Ideologen unentwegt danach trachten, für ihr persönliches Gedankenkonstrukt zu missionieren. Immer öfter nehme ich zur Kenntnis, dass Branchenverbände gerissene PR-Agenturen verpflichten, der Bevölkerung Sand in die Augen zu streuen, um ihre Macht spielen zu lassen. Mit gezielten Lügen und Angstszenarien verbreiten sie flächendeckend Unwahrheiten.

Doch warum verwenden Populisten beträchtliche Millionen Franken aus ihrem privaten Besitz, um die Unwissenden und Naiven aufzuklären? Natürlich nach ihrem persönlichen, eingeschränkten Weltbild. Warum, so frage ich mich weiter, wird ein Topmanager vor staunendem Publikum von seiner Kanzel herunterpredigen, er sei es wert, in zwanzig Jahren Hunderte von Millionen verdient zu haben? Beträge, die er als Angestellter legal aus der Firmenkasse entwendet hat.

Oder kann mir jemand erklären, warum bestandene Philosophen ihre Vorgänger kritisieren müssen? Warum Wissenschaftler generell meinen, die Befunde ihrer Kollegen aus früherer Zeit als falsch beiseiteschieben zu müssen, nur weil sie anderer Meinung sind oder Zugang zu neuen Erkenntnissen haben?

Erstaunlich auch, so wundere ich mich, dass politische Parteiexponenten ihre andersdenkenden Mitstreitenden à tout prix vor laufender Kamera demontieren oder ihnen, ohne rot zu werden, Sturheit, Inkompetenz und Verblendung vorwerfen – während sie offensichtlich selbst gemeint sein könnten.

Aber auch wir, die Gesellschaft, warum belügen wir uns laufend selbst? Natürlich nicht die anonyme Gesellschaft, sondern die Menschen sich selbst. In munterer Gesellschaft sind alle einverstanden damit, dass Strom gespart werden muss. Doch zuhause erstrahlt die flächendeckende Weihnachtsgartenbeleuchtung Nacht für Nacht von November bis Februar. Und die stromfressende Schockbeleuchtung an der Hausfassade schaltet hundert Mal ein und aus, jede Nacht, bei jedem Windstoß oder Fuchs, der vorbeischleicht.

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