Samantha Harvey - Westwind

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1491. In dem kleinen Dorf Oakham, ein Ort in dem es Ziegen gibt, die reicher sind als die Bewohner, bereitet man sich gerade auf die bevorstehende Fastenzeit vor, als eines Nachts ein Unglück geschieht: Thomas Newman, der wohlhabendste und einflussreichste Mann im Dorf, wurde von der tödlichen Strömung des Flusses mitgerissen. War es ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord? Dies herauszufinden, obliegt dem örtlichen Priester John Reve, einem geduldigen Hirten seiner eigensinnigen Herde. Während sich durch die Beichten der unterschiedlichen Dorfbewohner langsam ein Porträt der Gemeinde zusammensetzt, kommen immer dunklere Geheimnisse ans Licht – und die Schuldfrage wird immer dringlicher.

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Ich streckte in der Dunkelheit meine Hand aus, nach meinem Bierkrug, nach etwas, woran ich mich festhalten konnte, und da erinnerte ich mich an die kleine Eisenkiste, die ich am Vortag unter den Schemel geschoben hatte. Ich tastete ängstlich herum, um mich zu vergewissern, dass sie noch da war. Meine Finger erspürten sie, umfassten sie der Länge nach und schoben sie zurück. Als Nächstes tastete ich nach dem Bier, ließ es aber schließlich dort auf dem Boden stehen, da meine Hände vor dem kalten Zinnbecher zurückschreckten. Doch schon der Geruch war wärmend, der Geruch nach Hopfen und Honig, wie der Höhepunkt eines Sommernachmittags.

»Aber du weißt nicht, wer der Tote ist?«, fragte ich so gleichmütig wie möglich, denn dies war die Frau von Lewys, ein kleines, nervöses Ding, siebzehn Jahre alt, immer auf der Hut.

»Ich hatte gehofft, dass Sie das vielleicht wüssten.« Ihre Finger zupften nervös am Gitter. »Es ist nur ein Hemd von ihm übrig geblieben – zerrissene Fetzen eines Hemdes, sagt man, voller Blut …«

»Ein Hemd?«

»Herry Carter fand es am Fluss.«

»Herry Carter? Hast du ihn auf deinem Weg hierher gesehen?«

»Ja, ich sah ihn. Er hat mit seiner Frau Cat Wasser vor die Tür gefegt; in letzter Zeit ist es so nass, dass wir alle im Schlaf schwimmen.«

»War das Hemd grün?«

»Woher wissen Sie das?« Ihre Stimme war dünn und ungläubig.

»Hast du es selbst gesehen?«

»Nein, Pater. Man sagt so.«

Sie klang aufgewühlt, als würde sie gleich zu weinen beginnen. Meine Finger berührten ihre, um sie zu beschwichtigen. »Bitte, beruhige dich. Es ist nicht so schlimm.«

»Schon der zweite Mensch ist in unserem Fluss ertrunken«, sagte sie, und jetzt flüsterte sie nicht mehr, sondern sprach leise, aber deutlich durch das Gitter, mit angstvoller Ruhe. »Lange Zeit gab es keine Toten, und jetzt sind es gleich zwei in wenigen Tagen. Ich habe Angst: dieser ganze Regen, und der Fluss ist schmutzig und zornig – als ob Gott die Brücke, die wir bauen, nicht haben will. Er ist nicht zimperlich mit seinen Zeichen.«

Es ist nicht Gott, der sie nicht haben will, hätte ich sagen können. Gott beklagt sich nicht über Brücken. Nein, der Groll kommt von den zornigen kleinen Flussteufeln. Wenn das, was sie sagte, doch nur wahr wäre; wenn Gott doch nur etwas deutlichere Zeichen senden würde. Immer war es mein vergeblicher Lebenswunsch gewesen, eine eindeutige Anweisung von ihm zu erhalten, nur ein einziges Mal. Ich legte meine Hand zurück in den Schoß.

»Wenn Gott ein solches Zeichen geschickt hat, dann weiß ich nichts davon«, sagte ich.

Auch ihre Hand zog sich zurück und verschwand in der Dunkelheit. »Sehen Sie es denn nicht? Er will, dass wir die Reste der Brücke abreißen. Er will nicht, dass wir auf Kosten von Menschen, die vielleicht arm sind, Gewinn machen, er will nicht, dass Männer bei ihrem Bau sterben. Wie die beiden Männer im letzten Sommer.« Sie hielt einen Augenblick inne, ehe sie weitersprach, und ich wusste nicht, ob sie wollte, dass ich etwas über die beiden anderen Männer sagte. »Diese beiden Männer und dann Thomas Newman, der Geld für die Brücke spendete – sehen Sie sich die jetzt an. Fort und tot und vergessen, als ob es sie nie gegeben hätte. Und der Mann, der heute gefunden wurde. Ich weiß nicht, wer er ist, aber ich wette, dass er einer von denen ist, die dabei geholfen haben, sie zu bauen oder zu bezahlen.«

»Die Männer, die letzten Sommer starben, sind nicht ertrunken, sondern dem Fieber erlegen.«

»Aber nur, weil sie das Flusswasser tranken. Tom Newman hat Geld für den Bau der Brücke gegeben«, sagte sie erneut, als ob diese Tatsache sie in Gefahr brächte. »Und auch mein eigener Mann hat beim Brückenbau geholfen. Er könnte der Nächste sein, Pater.«

Ich konnte hören, wie steif ihr Kiefer beim Sprechen war, und das kalte, unverwandte Blau ihrer Augen sehen. Ich setzte mich auf. »Die Leiche, die heute gefunden wurde, war nicht die eines zweiten Mannes«, sagte ich, »es war die desselben Mannes – Newman. Es war Thomas Newman. Es hat drei Tage gedauert, bis ihn der Fluss eine Meile stromabwärts angespült hat. Es gibt keinen zweiten Mann. Es gibt kein Zeichen Gottes. Besser gesagt, es gibt ein Zeichen Gottes, aber ein anderes, als du glaubst. Das Hemd wurde in einem Röhricht gefunden, an einem heiligen Ort. Er ist sicher in Gottes Armen angelangt.«

Sie schwieg, und dann schluchzte sie.

»Es ist abergläubisch zu denken, dass Gott uns bestraft. Glaubst du, er hasst Brücken? Hast du schon einmal von den großen Brücken in Rom gehört? Und in … Wade? Da haben sie auch eine Brücke gebaut, die Stadt ist wie neu.« Ich hielt inne, denn mir fielen keine weiteren Beispiele ein.

Ich erinnerte mich an die Stille, die ich unter Wasser gehört hatte. Eine Stille, welche die Ohren überwältigte. Zwischen mir und dieser jungen Frau befand sich ein handbreites Stück Eichenholz, aber wie ihr loses Haar über ihre Wangen streifte, hörte ich so laut wie den Besen auf dem Platz.

»Er ist sicher in Gottes Armen angelangt«, flüsterte sie. Dann, schärfer und lauter flüsternd: »Sind wir sicher, Pater?«

»Ja.«

»Wirklich?«

»Hast du Angst vor Gott?«

Sie antwortete nicht.

»Du solltest Angst nur vor dem haben, was nicht Gott ist«, sagte ich.

Ein Schniefen. »Es ist heute kein zweiter Mann ertrunken?«

»Nein.«

Sie atmete tief aus. Ich hätte sie jetzt eigentlich auffordern müssen, Glaubensbekenntnis, Vaterunser und Ave-Maria zu sprechen, aber ich wusste, dass sie diese kannte, und ohnehin würde sich bald eine Schlange im Kirchenschiff bilden.

»Hast du etwas zu beichten?«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich war ja erst gestern da«, sagte sie. Ja, sie war da gewesen und hatte gebeichtet, dass sie den letzten Löffel Honig gegessen hatte, ohne ihn mit ihrem Mann zu teilen, was ich ihr schnell und ordnungsgemäß vergeben hatte.

»Du sagtest, du seist bereits auf dem Weg gewesen, als du von dem Ertrunkenen gehört hast …«

»Aber ich hatte nichts zu beichten, Pater. Ich habe bloß … die letzten Tage waren verstörend. Ich brauchte bloß Ihren Trost. Ich fühle mich wie auf dem Meer, seekrank. Vielleicht liegt es daran.«

Ich nahm an, dass sie mit ihrer kleinen blassen Hand über ihre Körpermitte strich.

»Bist du jetzt getröstet?«, fragte ich.

»Ja. Danke, Pater.«

»Das wäre dann also alles?«

»Ich denke schon.«

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie die kleine Hand schnell und flüchtig das Kreuz schlug. Dann ging sie, langsam und seufzend, und die große Kugel ihres schwangeren Bauches füllte das vergitterte Fenster, als ob ein Planet schwerfällig über den Himmel zöge.

Verlangen

Der Tag schritt fort, Augenblick um Augenblick. Mein Herz schlug, und es schlug erneut, und ich dachte: Eines Tages wird es schlagen – und nicht erneut schlagen. Was wartet dann auf mich? Und das Licht brach auf, konturierte die Körnung des Mauerwerks mit seinem stumpfen, verschwommenen Gelbgrau, eine Struktur wie Stoff, bevor man ihn walkt. Ich hatte zu essen versäumt und war hungrig.

Wissen Sie, meine Schäfchen sind abergläubisch, und das war schon immer so. Sie leben in Angst vor den Launen und Strafen Gottes und betrachten alles als eine Warnung. Sie zittern zu oft vor seinem Willen. Sie glauben, dass er den Fluss zornig gemacht hat. Er ist dem Soundso in die Parade gefahren, weil der dies und das getan hat. Er schickt Wolfsmenschen aus dem Wald im Norden, die unsere Kinder fressen, und er vermehrt die grotesken Geschöpfe, die in riesigen Ozeanen schwimmen, welche nur eine Küste haben.

Ich sage ihnen: Nein, das ist es nicht, was wir fürchten müssen, für solchen Aberglauben sind wir zu weit fortgeschritten. Wir wissen, dass es keine Wolfsmenschen und Seeungeheuer gibt; nur Kinder glauben an solche Fabelwesen. Es gibt freilich Geister – boshafte Geister, die wie wir auf Gottes Erde leben, aber nicht Gottes Geschöpfe sind. Das ist kein Geheimnis, und weit scharfsinnigere Menschen als ich haben es bewiesen. Die Geister sind hier auf Erden, um uns zu prüfen und zu stärken; wenn etwas stirbt und verwest, dann stößt die faulende Substanz, die keinen Platz in Gottes Himmel hat, eine stinkende Wolke kleiner geisterhafter Materie aus, die alle möglichen Krankheiten verbreitet: solche des Körpers und solche des Schicksals. Sie sind klein, leuchtend und kaum sichtbar, diese Geister, Flecken und Sprenkel, die in der Luft oder im Wasser schweben, und wenn unsere Hände sie fangen und unsere Augen sie sehen könnten, dann würde sich zeigen, dass sie schwarz, schnell, glatt und geschmeidig sind und nur durch ihre große Zahl schädlich.

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