Samantha Harvey - Westwind

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1491. In dem kleinen Dorf Oakham, ein Ort in dem es Ziegen gibt, die reicher sind als die Bewohner, bereitet man sich gerade auf die bevorstehende Fastenzeit vor, als eines Nachts ein Unglück geschieht: Thomas Newman, der wohlhabendste und einflussreichste Mann im Dorf, wurde von der tödlichen Strömung des Flusses mitgerissen. War es ein Unfall, Selbstmord oder gar Mord? Dies herauszufinden, obliegt dem örtlichen Priester John Reve, einem geduldigen Hirten seiner eigensinnigen Herde. Während sich durch die Beichten der unterschiedlichen Dorfbewohner langsam ein Porträt der Gemeinde zusammensetzt, kommen immer dunklere Geheimnisse ans Licht – und die Schuldfrage wird immer dringlicher.

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»Heute ist der letzte Tag«, sagte er und entnahm seiner Börse eine kleine Papierrolle, die er öffnete. Es war der Ablass, der seit Samstag an die Kirchentür geschlagen war. »Ihnen ist doch klar, dass ein Mann wie Newman nicht einfach ohne Erklärung sterben darf?«

Ich wollte sprechen, aber er ließ es nicht zu. »Und Sie werden sagen, dass es eine Erklärung gibt – der Fluss steht hoch, es hat stark geregnet, Menschen sind keine Fische. Sie fallen hinein, sie ertrinken.«

»Das ist richtig.«

»Aber Newman war nicht die Sorte Mensch, die einfach in einen Fluss fällt.«

Ich ging zum Altar, um die schweren Gewänder dort abzulegen. Ich war nass, und mir war kalt. Ich fragte erschöpft: »Gibt es eine Sorte Mensch , die in Flüsse fällt?«

»Heute ist der letzte Tag«, wiederholte er, und ich sah zu unserem Ostfenster hoch, das in weitem Bogen dünnes, silbriges Morgenlicht hereinließ. Er schwenkte die Papierrolle, als ob ich sie nie zuvor gesehen hätte, als ob sie nicht drei Tage an meine Kirchentür geschlagen gewesen wäre. »Dieser Ablass ist die beste Möglichkeit, den Mörder zu einem Geständnis zu bewegen …«

»Es gibt keinen Mörder.«

»Das glauben wir nur so lange, bis einer gesteht. Wie ich sagte, ist dieser Ablass die beste Möglichkeit, den Mörder zu einem Geständnis zu bewegen, und er verfällt mit dem heutigen Tag. Morgen ist es zu spät. Ein guter Ablass, Reve – mehr können weder Sie noch ich anbieten, mehr wird niemand in dieser traurigen Gemeinde jemals bekommen. Es gibt hier viele Menschen, die ihn brauchen, mit oder ohne Mord. Dies ist kein Dorf, das den Himmel bevölkern wird. Wussten Sie, dass das Purgatorium einen Warteraum hat? Er heißt Oakham.«

Als Junge hatte ich immer geglaubt, dass der Zorn in großen Menschen wohne: Mein Vater war ein hochgewachsener Mann. Es erschien mir immer noch seltsam, wenn Menschen wie der Dekan, blasse und nichtssagende Menschen mit schmalen Gesichtern, so viel Wut in sich trugen. Sie verbarg sich unter einer kühlen Haut, in blau geäderten Händen, die so leise zitterten, dass es kaum auffiel. Aber mir fiel es auf. Der Ablass bebte in seiner Hand wie ein Weidenkätzchen.

»Wenn Sie Oakham so hassen, könnten Sie doch einfach gehen«, sagte ich. »Vielen gefällt es sowieso nicht, dass Sie sich in Newmans Haus niedergelassen haben.«

Er runzelte die Stirn, wedelte mit dem Ablass herum und sagte mit einer Stimme, die tiefer sein sollte als seine normale Tonlage: »Schon vergessen? Ich muss in einem Todesfall ermitteln.«

»Ach ja.«

»Wenn ich jetzt fortgehe, am letzten Beichttag vor der Fastenzeit, am letzten Tag, wo ein großzügiger Ablass gewährt wird, nach all der harten Arbeit …« Er hielt inne, und ich fragte mich, welche harte Arbeit er seiner Meinung nach geleistet hatte. »Ich will nicht, dass jemand anders die Früchte erntet, die ich gesät habe.«

Du willst nicht gehen, ehe jemand an den Schandpfahl gefesselt wurde, dachte ich. Du willst nicht ausgerechnet an diesem Tag gehen, diesem Festtag, falls das Dorf in wilden Aufruhr ausbricht, animalisch, wie wir sind.

»Oh, ich verstehe Sie gut«, sagte ich. Ich beugte mich vor, um ein fingerlanges Stück Hartriegel aufzuheben, das von dem Wandleuchter an der Altarsäule herabgefallen sein musste, wo es zusammen mit Hexenhasel und Winterblüte langsam verdorrte – es waren die Hochzeitsblumen meiner Schwester, die da verwelkten. Dann wusste ich nicht, was ich mit dem Zweiglein tun sollte, also hielt ich es müßig in der Hand. Ich wollte ihn spüren lassen, dass ich es interessanter fände als ihn, aber ich glaube nicht, dass er das bemerkte.

Im westlichen Teil der Kirche, an der Nordwand gegenüber dem Eingang, ist bei uns ein Wandgemälde des heiligen Christophorus zu sehen, wie er das Jesuskind über den Fluss trägt – eine enorme Gestalt, fast ein Riese, der den Knaben, klein wie ein einwöchiges Lamm, in der Armbeuge hält. Die gekreuzten Füßchen des Kindes ruhen in der Hand des Heiligen. Das Bild nimmt die gesamte Wand ein, von den Dachsparren bis zum Türsturz. Viel Rosa, Rot und Gelb. Es heißt, wenn man es innerhalb eines Tages vor dem Tod sieht, ersetzt es die Letzte Ölung. Wenn der Tod überraschend oder in Abgeschiedenheit eintritt und die Letzte Ölung nicht möglich war, dann kann einen der Anblick des heiligen Christophorus immer noch vor der Hölle retten. Wenn Newman ihn an dem Freitag, ehe er ertrunken war, gesehen hatte, war seine Seele jetzt auf sicherer Überfahrt ins Jenseits. Hatte er ihn gesehen? Niemand außer Newman konnte das wissen. Ich hatte mein Gedächtnis wieder und wieder befragt, aber keine Antwort gefunden. Nichts. Ich nahm den Stapel Gewänder wieder auf, ging zu dem Gemälde und kniete nieder.

Der Dekan sah zu mir, wandte sich verdrossen ab, sah wieder zu mir, seufzte und hantierte mit dem Kelch, den er geistesabwesend vom Altar genommen hatte, drehte dessen Stiel zwischen seinen Fingern. Der Rosenkranz war immer noch um seine Knöchel geschlungen. Ich sollte unser Rosenkranz sagen, der von Oakham. Ein Geschenk von Robert Tunley. Der Dekan stellte den Kelch mit plötzlicher Ungeduld zurück, ging zur Altarsäule, kratzte mit dem Fingernagel am Stein, drehte sich auf dem Absatz herum, schielte über die gesamte Länge der Kirche hin zum Beichtstuhl. Ich hörte nicht mit dem Beten auf, aber ich wusste, was er tat, denn ich weiß, wie man sieht, ohne zu schauen, während er nur wusste, wie man schaut, ohne zu sehen. Ich wusste, dass er drauf und dran war, die Geduld zu verlieren, und gleich auf mich zutrippeln würde.

»Reve«, sagte er schließlich und klapperte mit kurzen, schnellen Schritten durch das Hauptschiff. Er wackelte mit den Fingern, um mich zum Aufstehen zu bewegen. »Es reicht, Reve. Wenn ich morgen nicht mit neuen Informationen über Newmans Tod zum Erzdiakon gehen kann, dann leiden wir alle darunter. Sie haben während der letzten zwei Tage ununterbrochen Beichten abgenommen – jetzt bleibt Ihnen noch ein Tag, um etwas herauszufinden. Wollen Sie das tun?«

Ich unterbrach mein Gebet und hob den Kopf. »Haben wir heute Morgen nicht schon etwas gefunden?«

»Eine verschwundene Leiche und ein lausiges Hemd?«

»Thomas Newmans Hemd. Und wo haben wir dieses Hemd gefunden? In den Rohrkolben . Wie Sie wissen, stehen sie für die Arme Gottes – sie bedeuten, dass Newman ihm sicher übergeben wurde. Wie kam das Hemd dorthin? Wir wissen es nicht, aber es war da, und was mich betrifft, so freue ich mich über jedes Zeichen Gottes. Es ist ja nicht so, dass wir viele erhalten würden.«

Der Dekan öffnete den Mund zum Widerspruch, schloss ihn aber wieder. Aus seiner Körperhaltung wich die Anspannung, seine Lippen formten ein schwaches Lächeln, und etwas Freundliches zeigte sich in seinem Gesichtsausdruck – vielleicht der Junge, den seine Mutter einst liebte. Ich fragte mich, was ihn besänftigt hatte. Einen Augenblick lang sah ich ihn, wie ich ihn am Samstag gesehen hatte, als er auf seiner traurigen, seelenvollen Stute in Oakham angekommen war. Wie unbegreiflich Menschen doch sind, voller Winkel und Nischen. Manchmal alt und gemein, dann wieder jung und freundlich. Aber letztlich ist das alles vergebens, dachte ich, denn er war nie für lange Zeit freundlich.

Und tatsächlich sah er jetzt in die Höhe und hob die Arme. »Ein Hemd in den Rohrkolben, halleluja!« Dann ließ er die Arme sinken. »Das reicht leider nicht, Reve. Finden Sie mehr heraus.«

Ich stand da mit dem Arm voller Kleidungsstücke, das Stückchen Hartriegel immer noch in der Hand, und wusste nicht, was ich sagen sollte.

»Das Hemd hat Carter mir übrigens gegeben …« Er heuchelte Freude über einen guten, klaren Einfall, schlug die Hände zusammen, hob eine Augenbraue. »Ich denke, ich werde es an den Maibaum beim Old Cross hängen, damit es uns alle an die Kürze unseres lieb gewonnenen, kleinen Erdenlebens erinnert. Was meinen Sie?«

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