Urs Schaub - Das Gesetz des Wassers

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Aberwitzige Verbrechen in atemberaubender Landschaft – erneut lässt Urs Schaub den charismatischen Tanner auf Spurensuche gehen: Simon Tanner, der vor Jahren den Polizeidienst quittiert hat, stolpert unerwartet in einen komplizierten Mordfall. Ein Japaner stirbt in einem zwielichtigen Etablissement, seine Leiche verschwindet auf rätselhafte Weise. Eine zweite Leiche, eine junge Japanerin, wird nackt in einem Brunnen gefunden. Zeuge dieses Verbrechens ist ein Mann, der in einem dornigen Gebüsch lebt und den Untergang der Stadt prophezeit. Und ehe Tanner sich versieht, ist er in ein Netz von Geschäften und Verbrechen internationalen Ausmaßes verstrickt.

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Mensch, haben die früher eine ruhige Kugel geschoben.

Bereits um neun Uhr schickte man ihn los, um umfangreiche Einkäufe für die erste Pause zu tätigen. Nicht selten befand sich auch Schnaps auf seinem Einkaufszettel.

Er liebte diese Gänge. Er konnte ruhig durch die Gassen der Altstadt schlendern und die Auslagen der Geschäfte bewundern. Man erwartete ihn erst wieder gegen zehn Uhr. Dann wurde ausgiebig ein zweites Frühstück verschlungen, gar zu anstrengend waren die ersten zwei Arbeitsstunden gewesen. Danach schleppte sich die Zeit bis gegen Mittag. Pause. Nach dem Essen döste jeder ungestört an seinem Arbeitspult. Nach einer Kaffeepause gegen drei Uhr kam dann eine gewisse Hektik auf, denn es mussten ja doch in Gottes Namen noch einige Dinge erledigt werden, bevor es Feierabend wurde. Ein angenehmes Leben bei festem Gehalt, Ferien und Feiertagen. Aber das ein ganzes Leben lang? Für den jungen Tanner eine Horrorvorstellung. Ach ja, da gab es diese blonde Sekretärin. Sie war fünfunddreißig Jahre alt und eine Grenzgängerin, die bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit ein helles Lachen bereithielt und einen steil aufgerichteten Busen unter ihren hellblauen Pullöverchen zur Schau trug. Regelmäßig streckte sie ihre Arme in die Höhe, räkelte sich mit Inbrunst, gähnte und ordnete genüsslich ihren BH oder das, was er für Geheimnisse barg, mit zärtlich kräftigem Griff. Anschließend pflegte sie nach schräg links zu blicken, wo sie damit rechnen konnte, dass Tanner sie anstarrte wie ein Weltwunder. Dann zwinkerte sie ihm zu und er wurde rot. Er wartete natürlich sehnsüchtig auf diese kleinen Turnübungen, die, dem Himmel sei es gedankt, mit schöner Regelmäßigkeit stattfanden und so den Tag in erträgliche Portionen zerlegten. Ihr Busen stellte das wenige, physikalische Wissen in Frage, das sein Lehrer mühsam in die Tanner’schen Hirnwindungen eingetrichtert hatte.

Eines Tages lud sie ihn zum Nachtessen in ihr kleines Appartement ein. Im Schimmer einer monströsen Kerze mit mehreren Dochten zog sie ihren berühmten hellblauen Pullover und ihren BH aus. Damit war das physikalische Weltbild sogleich wieder im Lot.

Seufzend wendet sich Tanner von dem Hause ab, auch von der Erinnerung, und trottet ziellos in Richtung Innenstadt.

ZWEI

Während Tanners Kindheit gab es um Gustav Adolf Land, seinen Großvater mütterlicherseits, den er nie kennen gelernt hatte, ein großes Geheimnis. Er war drüben aufgewachsen und sei später in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verschwunden.

Verschollen.

Was für ein Zauberwort. Es begleitete seine Kinder- und Jugendzeit. Später bezeichnete er ihn gerne als den verschollenen Land. Er freute sich spitzbübisch an der ungewohnten Verbindung vom Wort Land mit dem männlichen Artikel.

Hätte er ihn gekannt, hätte er ihn sicher Großvater oder Großpapa genannt, so aber nannte er ihn einfach Land. Gustav Adolf Land besaß wohl als Einziger in der ganzen Familie eine große und schlanke Statur. Wie er. Seine Mutter sagte es oft genug.

Du wirst genauso groß.

Die beiden Dinge hat er sein Leben lang mit seinem Großvater verbunden. Den Hinweis auf die Größe und das Wort verschollen.

Wie hatte dieses Wort die Phantasie des kleinen Tanner beschäftigt. Er sah Land gegen Schneestürme in Sibirien kämpfen, in den Wüsten Afrikas Goldschätze vergangener Königreiche ausgraben oder in einem Unterseeboot die Weltmeere durchpflügen. Später, mit mehr Kenntnis der Geschichte, dachte er, sein Großvater teile wahrscheinlich das Schicksal vieler Soldaten, die irgendwo in der Welt verscharrt worden waren. Irgendwann dachte er dann nicht mehr an ihn.

Bis Tanners Vater starb. Da erzählte seine Mutter überraschend Fragmente einer neuen Geschichte. Voller Anspielungen. Er sei in einer Fabrik angestellt gewesen und dort sei etwas passiert und man habe ihm die Schuld gegeben. Was dieses etwas gewesen sei, wisse sie nicht mehr. Dann sei er krank geworden, und zwar in der Seele. Seiner Mutter war das Aussprechen dieser Tatsache peinlich. Auch noch sechzig Jahre später. Er sei dann lange Zeit in der psychiatrischen Klinik gewesen. Hier in dieser Stadt. Bis die hiesige Krankenkasse nicht mehr bezahlt habe, da Großvater ja von drüben gewesen sei. Also sei er ganz einfach über die Grenze abgeschoben worden. Ganz einfach? Aus ihrem Mund klang es auf jeden Fall irgendwie selbstverständlich. Und seitdem fehle jede Spur von ihm. Tanner war damals entsetzt über die Geschichte und er löcherte seine Mutter mit Fragen. Aber sie gab vor, nichts zu wissen, sie könne sich an nichts mehr erinnern. Tanner war mit seinen Fragen alleine. Wie konnte man einen kranken Menschen, der eine Familie hatte, einfach über die Grenze abschieben? Wo war sie denn, diese Familie? Wusste sie davon? War das mit dem Einverständnis von Tanners Großmutter geschehen? Wie konnte sie mit so einer Katastrophe weiterleben?

Er muss an das Bild denken, das sich in seine Seele einbrannte, als er sie vor vielen Jahrzehnten zum letzten Mal im Altersheim besuchte.

Sie saß still und schmal auf einem Stuhl vor dem einzigen Fenster ihres kleinen Zimmers. Ihre Hände lagen im Schoß. Die Fingerspitzen berührten sich leicht. Durch den zugezogenen Tüllvorhang erschien die Außenwelt wie aufgelöst. Ohne Konturen. Ein Schwarzweißfoto, das zu lange belichtet wurde. So saß sie während Wochen und Monaten auf ihrem Stuhl, dem letzten Möbelstück, das man ihr gelassen hatte. Jeden Tag.

Wegen ihres Mannes ist Tanner nun in seine Geburtsstadt gekommen. Nach vielen Jahren. Er fand, dass es Zeit wurde, die Wahrheit zu erfahren. Eines Morgens ist er aufgewacht und hat beschlossen, der Frage nach dem Verschwinden seines Großvaters, dem verschollenen Land, auf den Grund zu gehen.

In einer Situation, in der er selber nichts mehr weiß und sich keine Zukunft vorstellen kann, solange Elsie nicht aus ihrem geheimnisvollen Tiefschlaf erwacht, kann er vielleicht wenigstens diese Frage lösen.

Die Wahrheit ist, dass ihm das Warten und der Stillstand den Atem abzuwürgen drohten. Wie ein Taucher, der sich vorgenommen hat, nur noch unter Wasser zu leben, sich aber über seine Sauerstoffreserven Illusionen gemacht hat, taucht er auf. Heftig nach Luft ringend. Begierig von neuem die Vielfalt des Lebens einzuatmen. Zu leben.

Die alte Ruhelosigkeit hat wieder von ihm Besitz ergriffen und jede Faser seines Daseins fordert ungestüm Bewegung. Sein Geist sehnt sich nach neuen Herausforderungen. Er hat sich sogar überlegt, ob er nicht wieder zurück in seinen Beruf soll. Zum Glück sind seine Ersparnisse immer noch nicht aufgebraucht, so dass er sich noch nicht entscheiden muss. Seinen Beruf hat er zwar immer geliebt und sich nie wirklich eine andere Tätigkeit vorstellen können. Aber nach über zwanzig Berufsjahren erträgt er die Innenwelt der Polizei, und besonders die ihr eigenen Werte- und Verhaltenskodexe, kaum mehr. Und schon gar nicht die Hierarchie.

Er hat sich also in den Kopf gesetzt, am äußersten Rand seiner eigenen Geschichte noch einmal von vorn zu beginnen. Morgen wird er über die Grenze fahren. In das Dorf, wo Gustav Adolf Land geboren wurde.

Tanner steht unvermittelt vor dem kleinen Hotel, in dem er ein Zimmer reserviert hat. Das Gepäck hat er am Nachmittag per Taxi ins Hotel liefern lassen. Er trägt sich ein, lässt sich für den nächsten Morgen ein Auto reservieren und stellt sich für eine herrlich lange Zeit unter die kalte Dusche. Als er endlich durch und durch friert, legt er sich, ohne sich abzutrocknen, auf das Kingsizebett. Er fällt sofort in einen traumlosen Tiefschlaf.

Zwei Stunden später fährt er erschrocken hoch. Er ist schweißgebadet. Hat ihn jemand gerufen? Draußen ist es schon dämmrig. Die Hitze hat noch immer kein bisschen nachgelassen. Er stellt sich noch einmal unter die Dusche und überlegt sich dabei genüsslich, wie schnell sich der Lebensrhythmus in diesem Land verändern würde, bliebe es so heiß.

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