Meral Kureyshi - Fünf Jahreszeiten

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Sie hat ihren Master in Filmwissenschaften abgebrochen und arbeitet im Kunstmuseum als Aufseherin. Während ihr Arbeitskollege Nikola unter der Treppe schläft, beobachtet sie den Staub im Sonnenlicht, lauscht den Stimmen der Kunstvermittlerinnen, wartet, dass die Zeit vergeht. In der Stille werden ihre Gedanken laut, die weissen Wände füllen sich mit Erinnerungen, an Manuel, ihren Freund, an Adam, ihren Geliebten. Apathisch wandelt sie durch ihr Leben, streift durch die Stadt, trifft den alten Paul, lässt sich treiben zwischen Resignation und Hoffnung, trauert um den verstorbenen Vater und vermisst die Mutter, die nicht anwesend ist. «Fünf Jahreszeiten» erzählt eine Episode aus dem Leben einer jungen Frau, in der nichts und alles möglich scheint und sich doch Entscheidungen aufdrängen – musikalisch, poetisch, mit leisen Tönen und von grosser Dringlichkeit.
"Fünf Jahreszeiten" wurde ausgezeichnet mit dem Preis «Das zweite Buch» der Marianne und Curt Dienemann-Stiftung

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Sie hat ihren Master in Filmwissenschaften abgebrochen und arbeitet im Kunstmuseum als Aufseherin. Während ihr Arbeitskollege Nikola unter der Treppe schläft, beobachtet sie den Staub im Sonnenlicht, lauscht den Stimmen der Kunstvermittlerinnen, wartet, dass die Zeit vergeht. In der Stille werden ihre Gedanken laut, die weißen Wände füllen sich mit Erinnerungen, an Adam, ihren Geliebten, den sie aufgegeben hat für Manuel, ihren Freund. Unentschlossen streift sie durch die Stadt, trifft den alten Paul, lässt sich treiben zwischen Resignation und Hoffnung, trauert um den verlassenen Geliebten, den verstorbenen Vater, vermisst die Mutter, die nicht anwesend ist.

«Fünf Jahreszeiten» erzählt eine ­Episode aus dem Leben einer jungen Frau, in der nichts und alles möglich scheint und sich doch Entscheidungen aufdrängen – musikalisch, poetisch, mit leisen Tönen und von großer Dringlichkeit.

«Fünf Jahreszeiten» wurde im Manuskript ausgezeichnet mit dem Literaturpreis «Das zweite Buch» der Marianne und Curt Dienemann Stiftung.

Foto Matthias Günter Meral Kureyshi geboren 1983 in Prizren im ehemaligen - фото 1

Foto Matthias Günter

Meral Kureyshi, geboren 1983 in ­Prizren im ehemaligen Jugoslawien, kam 1992 mit ihrer Familie in die Schweiz und lebt in Bern. Sie studierte Literatur und Germanistik, gründete das Lyrikatelier und arbeitet als freie Autorin. Ihr erster Roman «Elefanten im Garten» war nomi­niert für den Schweizer Buchpreis, ­wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. 2020 wurde sie zu den Tagen der Deutschsprachigen ­Literatur nach Klagenfurt eingeladen (Bachmannpreis).

Meral Kureyshi

Fünf

Jahreszeiten

Roman

Limmat Verlag

Zürich

Ich warte auf Adam, am Bahnhof, in der hohen Eingangshalle, vor dem See der vier Kantone. Die reflektierende Sonne blendet, draußen spielt ein Musiker auf sei­nem Akkordeon ein Lied, das mich an meine Kindheit erinnert.

Adam wurde für den Master an der Kunsthochschule angenommen, weit weg am nordatlantischen Ozean, wo die Clyde durchfließt.

Als er plötzlich auftaucht, laufe ich auf ihn zu und umarme ihn lange, sein Wachsjackett riecht tatsächlich nach Wachs, der warme Hals versteckt mein Gesicht.

Ich steige in den Bus, der zum Flughafen fährt. Er raucht draußen zu Ende, schaut auf sein Telefon und steigt auch ein.

Während der ganzen Busfahrt hält mich Adam in seinem Arm. Erst als wir ankommen, lässt er mich los.

Am Flughafen blendet die Sonne und wärmt unsere Haare.

Wir warten nicht, die Zeit vergeht einfach, während wir in der Schlange stehen, um das Gepäck aufzugeben. Alle schweigen, als wäre das Sprechen verboten.

Adam öffnet die große Ledertasche, er verstaut seine Jacke und sein Telefon darin.

Schöne Erinnerungen, sagt er, als ich das Fotoalbum her­aushole und darin blättere. Tagelang habe ich unsere Fotos sortiert, eingeklebt, zu jedem Foto etwas geschrieben.

Ich fahre über die Tätowierung an der Innenseite seines linken Ringfingers, die etwas verblasst ist.

Der erste Buchstabe meines Namens.

Ich muss sie nachstechen lassen, spricht er leise, ohne dass ich etwas sage, und streicht mit dem Daumen über den Buchstaben, der aussieht wie ein fliegender Vogel.

Ich fange an zu weinen.

Was ist los?, fragt Adam.

Ich kann nicht mitkommen, sage ich und bin selbst ­erstaunt über die Wörter, die aus meinem Mund kommen.

Adam schaut mich erschrocken an.

Ich schweige. Wahrscheinlich wollte ich genau diese Trauer in seinem Gesicht sehen.

Was sagst du da?, fragt Adam mit zitternder Stimme.

Ich kann nicht, es fühlt sich nicht richtig an.

Dann stößt er mich von sich.

Wie kannst du mir das antun? Ich habe dir geglaubt, sagt Adam.

Ich fühle die Blicke der anderen, die mit uns in der Schlange stehen, die nur langsam vorrückt.

Ich liebe dich, sagt Adam verzweifelt, bitte, komm mit, tu mir das nicht noch einmal an.

Ich streiche die Tränen aus seinem Gesicht, drehe mich um und renne davon. Draußen warte ich eine Stunde auf das Abheben seines Flugzeugs.

Meine Tasche ist nicht schwer, doch nach einer Weile schmerzt meine Schulter.

Winter

Manuel schläft tief und fest neben mir. Wenn ich mich zur Seite drehe, dreht auch er sich und hält mich in seinen ­Armen so fest, dass ich nicht atmen kann. Sein Körper ist wärmer als meiner, auch zieht er die Decke nicht über sein Gesicht, wenn er schläft, wie Adam es immer getan hat.

Als es ganz still wird, so still, dass die Gedanken zu laut werden, der Mund trocken, die Zunge schwer, verlasse ich die Wohnung.

Es ist noch zu früh, die Arbeit im Museum fängt erst in ein paar Stunden an. Der Mond sieht aus, wie ich ihn als Kind gezeichnet habe. Von der gepflasterten Straße sehe ich hoch in den dritten Stock, bemerke das Licht in der Wohnung hinter den Fenstern mit den vertrockneten ­Tomatensträuchern.

Es hat aufgehört zu regnen, und ich warte auf den Schnee. Der Brunnen ist zu hören, auf dem ein Löwe steht mit einem Speer. Das Wasser lässt sich fallen, es hat keine Wahl. Kerzen leuchten hinter anderen Fenstern, auch sie warten auf Weihnachten. Die meisten Fenster haben keine Vorhänge.

Hallo?, rufe ich leise durch die Laube, meine Stimme erklingt wie von weit her, sie zittert durch die Gassen.

Es antwortet niemand.

Die Gasse führt hinunter, sie macht einen kleinen ­Bogen nach links und mündet in eine größere Straße. Die Brücke ist mit Steinen gepflastert, unten fließt im Dunkeln der Fluss zäh wie Pech, die Laternen leuchten gelb.

Hinter dem Hochsicherheitszaun schlafen die Bären noch, Kameras bewachen sie. Erst kürzlich war ein geistig verwirrter Mann in das Gehege gesprungen und wurde ­dabei schwer verletzt. Ein Stacheldraht schützt zusätzlich das Gelände. Wenn die Bären nicht schlafen können, gehen sie im Kreis, als würden sie ihren eigenen Spuren folgen. Jetzt sind nur dunkelgraue Büsche zu sehen, die Nacht hat ihre Farben versteckt.

Über die dicke Mauer der Brücke hingen Adam und ich kopfüber, und ich ließ meinen Kaugummi ins Wasser fallen.

Jetzt erstickt ein Fisch daran, sagte Adam.

Eine Treppe führt hoch zum Obstbergquartier, wo es keine Restaurants oder Cafés gibt, wo Familien wohnen hinter den prachtvollen Fassaden. Wo kleine Roboter, die den ganzen Tag unermüdlich ihre Runden drehen, um den Rasen zu mähen, im Keller Winterschlaf halten.

Ich gehe an den Bären vorbei rechts die Straße hoch, von der zweiten Bank am Hang schweift mein Blick über die Stadt, zu den zwei Brücken, über die Dächer bis hin zum Münster.

Die Lichter der Stadt leuchten wie Glut in der Asche.

Wenn ich Schnaps getrunken hatte, fühlte sich der Wind auf dem Fahrrad weicher an, auch die Weite wirkte weiter, und die kleine Stadt wurde riesengroß. Ich konnte ­un­tertauchen zwischen unbekannten Menschen, deren Gesichter verschwammen. Sonst hatte ich Adleraugen, wie Manuel sagte, der kurzsichtig ist. Nicht einmal mit der Brille konnte er die Minuten auf der Anzeigetafel lesen. Wer zuerst erkannte, wann der nächste Bus fuhr, hatte gewonnen. Er brauchte meist sieben Schritte mehr. Manuel wollte sich die Brille nicht korrigieren lassen, fürchtete, danach noch schlechter zu sehen, die Augen könnten sich an die Korrektur gewöhnen und würden sich nicht mehr anstrengen. Manchmal ging er ohne Brille aus dem Haus, und ich zog ihn an der Hand hinter mir her. Beim belebten Eckcafé grüßte er, aus Angst unfreundlich zu wirken, in die verschwommene Menschenmenge. Irgendwer winke immer zurück.

Das violette Fahrrad stellte ich nach Mitternacht vor dem Museum ab, ging über den großen Parkplatz vor der ehemaligen Reitschule in das kleine Theater, wo ich Nikola in der tanzenden Menge suchte, Manuel blieb zu Hause, er kam vom Weihnachtsessen bei seinen Eltern.

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