Barbara Lutz - Russische Freunde

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Der russische Student Juri Salnikow ist verschwunden, in seine Wohnung in Bern-Bümpliz wurde eingebrochen, obwohl dort offensichtlich nichts zu holen ist. Dann erhält seine arbeitslose Nachbarin Ilka Kovacs eine Postkarte aus Leukerbad: Juri Salnikow bittet um Hilfe. Als Ilka Kovacs in Leukerbad ankommt, liegt Juri bereits tot in der Dampfgrotte eines Kurbads. Niemand weiss, wie er nachts da hineinkam. Sie mochte Juri und hat Zeit, also beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Sie findet innert kürzester Zeit herrenloses Bargeld, einen windigen Leuker Notar und Treuhänder, einen kunstliebenden reichen Russen mit vielfältigem Umfeld, seltsame Immobiliengeschäfte, die sie zu auskunftsscheuen Erbschaftsbeamten führen, und einen rätselhaften Datenstick. Bevor sie auch nur das Geringste versteht, gerät sie selber in Gefahr …

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Es war viel Geld. Ich hatte ungefähr die Hälfte gezählt und war schon bei fünfzigtausend Schweizer Franken angelangt. Woher hatte Juri bloss das Geld? Da sind hunderttausend drin, dachte ich gerade, als ich unter mir auf dem Weg eine leise Stimme hörte. Auf dem Wanderweg unter mir standen die beiden Männer, die mich beim Badausgang beobachtet hatten. Ich hatte sie nicht kommen hören, und auch jetzt bewegten sie sich leise und vorsichtig wie Tiere und beobachteten die Gegend. Sie gingen ein paar Schritte weiter, dann trennten sie sich, einer blieb circa zehn Meter von mir entfernt stehen, der andere ging den Weg entlang weiter. Ich blieb erstarrt sitzen.

«Die sind hinter mir her.»

Mein Hirn war über diesem Satz eingerastet, ich atmete flach, kämpfte gegen eine unerträgliche Nervosität in meinen Handflächen und Beinen, fast schon ein ziehender Schmerz. Falls sie mich hier fanden, brauchte ich gar nicht erst davonzulaufen. Weil ich nicht in die Schlucht zurückwollte. Und am Berghang würden sie mich früher oder später einholen. Ich bewegte mich nicht, atmete kaum. Eine Ameise hatte sich an meinem Hals verirrt, sie krabbelte verzweifelt an meinem Schlüsselbein entlang und suchte einen Ausgang. Ich empfand eine tiefe Sympathie für sie, ich hoffte für sie, dass sie ihn fand.

Irgendwann kam der zweite Typ zurück, breitete ratlos die Arme aus und deutete gestikulierend in ein paar Richtungen. Die Männer blieben noch einen Moment lang stehen und kontrollierten wachsam die Gegend. Ich duckte mich noch tiefer, das Gesicht nach unten gesenkt, wie wenn mein Blick den ihren anziehen könnte, dann entfernten sie sich. Ich dankte nachträglich der Verkäuferin im Sportgeschäft, die mir die erdfarbene, hässliche Wanderkleidung verkauft hatte.

Viel später sah ich die beiden Männer auf der gegenüberliegenden Talseite, sie beobachteten immer noch die Gegend, waren nun aber zügiger unterwegs. Der Rundweg führte von dort aus wieder hinunter ins Dorf. Ich wartete, bis sie verschwunden waren. Dann versteckte ich meine Tasche unter ein paar Tannenzweigen, entnahm ihr nur das Geldcouvert und mein persönliches Portemonnaie mit Ausweisen. Ich beschloss, die Dämmerung abzuwarten. Erst als das Licht schwächer wurde, ging ich auf dem gleichen Weg, den die Männer gewählt hatten und der nicht durch die Schlucht führte, zurück ins Dorf. Am Anfang schlich ich noch stückchenweise vor und hielt mich möglichst abseits vom Spazierweg. Aber je näher ich dem Dorf kam, desto sicherer fühlte ich mich. Ich bezweifelte inzwischen, dass die Männer hinter mir her gewesen waren. Als ich mich der Pension Cordula näherte, war ich sicher, dass mir niemand folgte. Ich war meiner eigenen Panik erlegen. Vielleicht eine Form von schlechtem Gewissen. Wegen des Geldes.

Ich wollte die Pension am Abend trotzdem nicht mehr verlassen. Ich blieb in meinem Zimmer. Auf dem Boden und auf allen verfügbaren Flächen breitete ich Geldscheine zum Trocknen aus. Sie gemeinsam mit dem Badeanzug in ein feuchtes Tuch zu wickeln, war nicht schlau gewesen. Es handelte sich um hunderttausend Franken, das wusste ich jetzt. Die Summe war so abstrakt, dass sie mich kalt liess, und überraschenderweise schlief ich tief und traumlos. Als ich am Morgen aufstand, um den Vorhang aufzuziehen, musste ich über das Geld laufen, die Scheine blieben an meinen Fusssohlen kleben.

7

Beim Frühstück in der düsteren Gaststube, wiederum als einziger Gast, traf ich den Entschluss, zur Polizei zu gehen. Ich hatte mich noch einmal mit der Serviceangestellten von vorgestern unterhalten. Juri hatte weder Besuche gehabt, noch war er angerufen worden. Er hatte ein paar Nächte in der Pension geschlafen und war tagsüber unterwegs gewesen. Mehr wusste man nicht über ihn. Ich würde mich bei der Polizei als Juris Freundin vorstellen. Vielleicht konnte ich mit Alexandre Pereira sprechen. Und ich würde das Geld abgeben. Ich hatte die getrockneten Scheine in einen festen, dunklen Plastiksack gefüllt, den mir die Wirtin, diesmal fast freundlich, gegeben hatte. Ich trug ihn in meine Hose gestopft vorne am Bauch.

Beim Polizeiposten in Leukerbad handelte es sich genaugenommen um zwei Räume im Gemeindehaus. Durch eine Glastür betrat ich den Posten, die beiden Schreibtische hinter der Schranke waren verwaist, und der Raum war leer. Auf der Besucherseite stand ein kleiner runder Tisch mit zwei Korbstühlen, ich setze mich, bereit zu warten. Zwei Männer sprachen im Nebenraum.

«Vorläufig haben wir ja nicht viel gegen Pereira in der Hand. Er behauptet steif und fest, Salnikow nicht gekannt zu haben. Das heisst, gekannt schon, ein einziges Mal seien sie sich in einer Bar begegnet. Aber er habe nie etwas mit ihm zu tun gehabt. Vielleicht können wir ihm das Gegenteil nachweisen. Vielleicht melden sich ja noch Zeugen, die die beiden zusammen gesehen haben.»

«Er lügt natürlich. Aber was hat er denn genau ausgesagt? Immerhin hat er doch zugegeben, dass er sich nach Badeschluss mit einem Besucher herumgetrieben hat?»

Beide Männer sprachen in breitem Walliser Dialekt, ein älterer und ein jüngerer Mann, der jüngere sprach viel schneller und selbstbewusster.

«Ich kann dir schon sagen, was in seiner Aussage steht.»

Ich hörte wie eine Schublade aufgezogen und wieder zugestossen wurde, dann das Rascheln von Papier.

«Bei Badeschluss, das Putzpersonal war schon weg, wollte er die vorgeschriebene Kontrollrunde machen, sagt er.»

Es war wieder die ältere Stimme, die sprach, und ich stellte mir einen behäbigen, lokalen Polizeibeamten vor, der sonst mit Diebstählen beschäftigt war.

«Ein junger Bursche sei vor dem Eingang gestanden und habe dort gegen die Scheibe geklopft. Weil er ganz durchnässt und verfroren ausgesehen habe, habe er ihn hereingelassen, sagt Pereira. Ein knapp zwanzigjähriger junger Bursche, etwas ungepflegt, nur in einem T-Shirt, ohne Jacke, so beschreibt ihn Pereira. Er habe ihm ein Handtuch gebracht und ihm angeboten, sich drinnen aufzuwärmen. Später hat er ihm einen heissen Tee gemacht, den sie zusammen im Massageraum getrunken haben. Das alles soll eine Stunde gedauert haben, höchstens.»

«Und was wollte dieser unbekannte Bursche in Leukerbad?»

«Er habe zu Pereira gesagt, er sei im Regen zu Fuss von Leuk heraufgelaufen, weil seine Tante hier eine Ferienwohnung habe. Er sei ein Schweizer, der aber in Frankreich lebe. Er habe kein Geld und sei per Autostopp unterwegs. Die Wohnung der Tante sei verschlossen gewesen, niemand da. Als er gesehen habe, dass im Bad noch Licht sei, habe er sich gedacht, mindestens ein Handtuch würde man ihm dort vielleicht geben. Das soll er so dem Pereira erzählt haben.»

«Und dann?»

«Pereira ging raus, um – verspätet – seine Kontrollrunde zu machen und um das Bad abzuschliessen. Da habe er dann gemerkt, dass seine Schlüssel weg waren. Er ging zurück ins Massagezimmer, und der junge Bursche war verschwunden.»

«So ein Quatsch. Gibt es irgendwelche Zeugen, dass es den Jungen überhaupt gibt? Ist er gesehen worden?»

«Nein, gesehen hat ihn niemand. Wer die Tante mit Ferienwohnung sein könnte, haben wir auch nicht herausgefunden. Aber Pereira behauptet steif und fest, er sei mit diesem Tramper zusammen gewesen. Und er sagt, es sei gut möglich, dass ihm der Kerl die Schlüssel gestohlen habe, zum Beispiel, als er zum Automaten ging, um Tee zu holen.»

«Du glaubst dem Pereira doch nicht, oder? Das klingt alles sehr an den Haaren herbeigezogen», die jüngere Stimme war befehlsgewohnt, «ich bin überzeugt, Pereira hat Salnikow ins Bad geholt. Ein schwules Paar, das sich nachts ein Rendezvous gab. So war das doch. Was dann passiert ist, ob es ein Unfall war oder mit Absicht geschah, das werdet ihr schon noch herausfinden. Eifersucht, ein Liebesspiel, was weiss ich, vielleicht ja auch ein Missverständnis.»

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