Dora Sakayan - Man treibt sie in die Wüste

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Noch am Hochzeitstag reisen im April 1915 der Bauingenieur Fritz Sigrist und die Krankenschwester Clara Hilty aus dem Schweizerischen Werdenberg in die südöstliche Türkei, wo Fritz seit 1910 beim Bau der Bagdadbahn arbeitet. Kurz nach ihrer Ankunft beginnen die armenischen Deportationen, Tausende und Abertausende von Armeniern ziehen unter ihrem Fenster vorbei, während sie oben in ihrem abgelegenen Häuschen ihren Alltag leben. Bei einem Besuch in Aleppo ist ihnen klar geworden, dass es sich um gezielte Todesmärsche handelt. Trotz Widerstand der Sigrist-Hiltys und anderer Ingenieure müssen sich bald auch die armenischen Facharbeiter an der Bagdadbahn diesen Todesmärschen anschließen. Nur vereinzelt gelingt Rettung, so verhelfen sie ihrem armenischen Magaziner Haig Aramian zu einer abenteuerlichen Flucht. Clara, die Tagebuch führt, dokumentiert die Gräuel in ihren Alltagsnotizen und schreibt einen Augenzeugenbericht, auch Fritz Sigrist verfasst Schriften dazu. Dora Sakayan hat die kurrentschriftlichen Dokumente transkribiert, akribisch aufgearbeitet und ins historische Geschehen der Zeit eingebettet. Mit Hilfe eines autobiografischen Buches von Haig Aramian erzählt sie zudem, wie das Ehepaar ihm das Leben gerettet hat.

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Zuweilen, fast im Namen ihres Mannes, berichtet Clara in ihrem Tagebuch über Dinge, über die ihr Mann wegen seiner Position nie zu berichten gewagt hätte. Wie etwa, dass Fritz in einem Gespräch mit seinem kurdischen Diener sagte, dass er nicht begreife, warum «die Kurden ihren alten armenischen Nachbarn keine Hilfe leisteteten» (15. Juni 1916). Aus Claras Tagebucheinträgen geht deutlich hervor, dass Fritz seinen armenischen Arbeitern und ihren Familien zur Seite stand, wo er nur konnte, und wenn es sein musste, auch unter Zuhilfenahme seiner türkischen Beziehungen. Clara berichtet jedes Mal mit Stolz über die Wohltätigkeiten ihres Mannes, darüber, wie er die gefährdeten Armenier tatkräftig unterstützt, ausgewiesene Familien in letzter Minute mit Geld und Nahrung versorgt, Kranke hospitalisieren lässt und vieles mehr. Als zu ihrer armenischen Gärtnerfamilie, die am 15. Juni 1916 unter den speziellen Schutz des Sigrist-Hofes gekommen war, einen Tag darauf Gendarmen in ihren kleinen Stall eindrangen und die verheiratete Tochter abholten, war es Fritz, der sie abends wieder freikriegte. «Diese Arbeit ist nervenaufregend», schließt Clara. Nicht immer jedoch kann Fritz nach seinem Willen handeln, denn das Vorgehen der Türken gegen die Armenier wird immer brutaler. Am 16. März 1917 schreibt Clara: «Wieder werden die Armenier gesammelt. Fritz vermag die Sütçü-Familie40 nicht zu retten.»

Wenn sich unten im Tal zur Nacht ein Sammellager der Deportierten bildet, gehen Clara und Fritz häufig dorthin, um die Zustände von Nahem zu besehen. Da Hilfe untersagt ist, können sie sehr wenig tun. «Beschattet von Ängsten, Mitleid und Wut, nicht wirksamer helfen zu können»41, kehren sie jedes Mal ratlos heim, und Clara grübelt in ihrem Tagebuch: «Man lebt in einer eigentümlichen Welt. Dieser Ort, die Ruhe und der Frieden selbst. Dann da­neben das Militär, hier die Bahnarbeiter und die Ausgewiesenen» (4. November 1915).

1916. Claras erste Schwangerschaft fiel in eine äußerst schwierige Zeit. Die Gewalttaten gegen die Armenier nahmen in diesem Jahr in der Amanusgegend ungeheure Ausmaße an. Einerseits die täglich vom Norden her vorbeiziehenden Todesmärsche, andererseits das immer größer werdende Problem der Vertreibung der Bahnarbeiter und die anschließenden Brutalitäten gegen sie und ihre Familien. Claras Tagebuch aus dieser Zeit bringt zahlreiche Eintragungen zu diesem Thema, erschütternde Szenen begleiten sie überall: während ihrer Spaziergänge und Ausritte, bei ihren Besuchen der Baustelle ihres Mannes. Auch andere Augenzeugen tragen ihr immer wieder herzzerreißende Berichte zu. Ihr Mann, ihr einziger Trost, verlässt das Haus «in aller Herrgottfrühe» und kehrt erst spät zurück, meist erschöpft und seelisch ausgelaugt wegen seiner zunehmenden Verluste an armenischen Fachkräften. Trotz allem erträgt Clara diese Schwierigkeiten in stoischer Ruhe. Sie bemüht sich, ihre Niedergeschlagenheit mit ihren Lieblingsbeschäftigungen im Haushalt und in der schönen kilikischen Berglandschaft zu bannen. Ablenken von den tragischen Eindrücken kann sie sich auch mit wohltuenden menschlichen Kontakten: die täglichen Besuche von durchfahrenden Kollegen und Freunden, die bei der gastfreundlichen Clara Unterkunft und Verköstigung finden, die gemütlichen Tee- und Plauderstunden mit den Gemahlinnen der europäischen Kollegen ihres Mannes.

Keller Fevzipaşa 1917 Clara mit Baby Karlfrideli Am willkommensten ein - фото 13

Keller / Fevzipaşa 1917. Clara mit Baby «Karlfrideli».

Am willkommensten, «ein Segen», wie sie schreibt, waren jedoch für Clara während dieser Zeit die Besuche der deutschen ­Missionarin und Krankenschwester Paula Schäfer. Ohne Schwester Paula wäre Clara während ihrer Schwangerschaft ohne jed­wede medizinische Beratung geblieben. Bis zu den letzten Tagen herrschte bei den Sigrists Ungewissheit in Bezug auf den Frauenarzt und den Ort ihrer Niederkunft. Schließlich gebar Clara am

26. Januar 1917, mitten in den Kriegswirren, im kleinen und welt­abgeschiedenen Berghäuschen in Keller ihren ersten Sohn Karl­frideli42 oder Karl Fritz. Ihre Entbindung verlief unter der Betreuung des deutschen Oberstabsarztes Dr. Klages und der deutschen Krankenschwester und Freundin der Familie Paula Schäfer. Auch ihr Mann Fritz half mit. Die Geburt war schwer und dramatisch, aber ohne Komplikationen.

Vom 26. Januar an nehmen im Tagebuch liebevolle Aufzeichnungen zu den täglichen Fortschritten von Kalrfrideli und zu den Höhen und Tiefen im Leben des neuen Erdenbürgers einen großen Raum ein.

Insekten und Seuchen

Claras Tagebuch teilt uns auch mit, wie die geschulte Krankenschwester aus Gründen der Hygiene und Gesundheit in ihrer neuen Umgebung Sauberkeit und Ordnung etabliert, Krankheiten vorbeugt und ausheilt, Insekten bekämpft und sogar Skorpione und Taranteln vernichtet. Auch hier notiert sie alles emsig :

«Ganze Heuschreckenschwärme kommen wieder übers Land» (20. September 1915).

«Abends schwirrt es von Heuschrecken und Käfern und Faltern, alles kommt zum Licht.» Oder: «Schreckliche Moskitonacht» (24. Sept. 1915).

«Ich entdecke Läuse. Sofort wird geputzt und zur Wäsche bereit gemacht» (19. September 1917).

«Jagd auf Sandfliegen» (5. Oktober 1915).

«Schreckensnacht mit vier Wanzen.» (27. Oktober 1915)

«Der 8. Skorpion tot; diesmal im Schlafzimmer» (18. August 1916).

Viel alarmierter ist sie, wenn sie entdeckt, dass Insekten Karlfridelis Bettchen bewohnen. Am 26. Juni 1917 notiert Clara: «Ich finde Wanzen in Büeblis Bettchen und dasselbe wird in der Badewanne ausgebrüht.» Zuweilen bewundert man Claras Tapferkeit: «Ich nähe im Büdeli, da fällt mir auf einmal etwas vom Dach auf die Arbeit, und wie ich nachsehe, sind es ein Skorpion und eine Heuschrecke im Zweikampf. Als ich das Grausen überwunden, gehe ich mit der Feuerzange dahinter» (13. August 1917).

Unter diesen Umständen wurde Clara immer zäher und ­konnte etwa gelassen zusehen, wie ihr Mann Vipern erschlug, auf Schlangen schoß, Fallen für Schakale stellte und allerlei Ungeziefer vernichtete.

Clara graute es vor den verschiedenen Ungeziefern. Sie wusste, dass eine einzige kleine Laus ein Flecktyphuserreger sein könnte, dass Mücken die Malaria übertragen und Fliegen die Ruhr ­und andere ansteckende Infektionskrankheiten verbreiten. Auch war ihr bewusst, dass die vertriebenen und geschwächten Armenier für diese Krankheiten am anfälligsten waren und die Seuchen gleichzeitig auch verbreiteten. Mit Entsetzen beschreibt Clara das einzige für die Verhältnisse «normale Begräbnis», das sie in der Stadt Aleppo sah: «Ein kleiner achtjähriger Junge fällt beinahe ganz aus seinem Sarg heraus, Schwärme von Fliegen kriechen ein und aus. (…) Große Epidemien sind vorauszusehen» (28. September 1915).

Die unmöglichen hygienischen Verhältnisse in der ganzen ­Gegend führten tatsächlich zu Seuchen und Epidemien: Flecktyphus, Malaria, Influenza, Cholera, Ruhr, die ägyptische Augenkrankheit (Trachoma) u.ä. Bei den Sigrists wurden diese Infek­tionskrankheiten zu einem wichtigen Gesprächsthema während ihrer täglichen Zusammenkünfte. Anfang 1916 sprach man schon von Europäern aus ihrem Bekanntenkreis, die sich mit dieser oder jener Krankheit angesteckt hatten. Am häufigsten waren es Ärzte, die erkrankten. Am 24. Januar 1916 notiert Clara: «Dr. Farah zum Mittagessen da. Er kommt von Bagtsche, wo Dr. Konos am Flecktyphus erkrankt ist.» Dann am 9. Februar 1916: «Nun erkrankt auch noch Dr. Badier am Flecktyphus, der unsern Doktor in Entilli ersetzt. Also ist für die Strecke keiner mehr zu haben. Da und dort sind neun Fälle.» – «Rundum hat fast alles Fieber», heißt es am 3. Juli, und am 7. September 1916 war es Frau Wittig, die Frau des deutschen Ingenieurs von Fritz, der es elend ging, und der Doktor meinte, sie habe Typhus.

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