Dora Sakayan - Man treibt sie in die Wüste

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Noch am Hochzeitstag reisen im April 1915 der Bauingenieur Fritz Sigrist und die Krankenschwester Clara Hilty aus dem Schweizerischen Werdenberg in die südöstliche Türkei, wo Fritz seit 1910 beim Bau der Bagdadbahn arbeitet. Kurz nach ihrer Ankunft beginnen die armenischen Deportationen, Tausende und Abertausende von Armeniern ziehen unter ihrem Fenster vorbei, während sie oben in ihrem abgelegenen Häuschen ihren Alltag leben. Bei einem Besuch in Aleppo ist ihnen klar geworden, dass es sich um gezielte Todesmärsche handelt. Trotz Widerstand der Sigrist-Hiltys und anderer Ingenieure müssen sich bald auch die armenischen Facharbeiter an der Bagdadbahn diesen Todesmärschen anschließen. Nur vereinzelt gelingt Rettung, so verhelfen sie ihrem armenischen Magaziner Haig Aramian zu einer abenteuerlichen Flucht. Clara, die Tagebuch führt, dokumentiert die Gräuel in ihren Alltagsnotizen und schreibt einen Augenzeugenbericht, auch Fritz Sigrist verfasst Schriften dazu. Dora Sakayan hat die kurrentschriftlichen Dokumente transkribiert, akribisch aufgearbeitet und ins historische Geschehen der Zeit eingebettet. Mit Hilfe eines autobiografischen Buches von Haig Aramian erzählt sie zudem, wie das Ehepaar ihm das Leben gerettet hat.

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Die Südost-Türkei war von der Cholera-Epidemie am stärksten betroffen. Am 5. Oktober 1915 berichtet Clara von den ersten Cholerafällen, und am 22. Mai 1916 vermerkt sie, dass wegen Cholera selbst in Aleppo schon die Schulen geschlossen seien. Dr. Schilling43, der in den Jahren 1915–1916 in der Amanus-Gegend stationierte deutsche Sanitätsarzt, trägt Folgendes vor: «Dr. Schiff und ich fanden die Dörfer des Amanus stark durchseucht, anscheinend durch die von Norden durchziehenden Truppen. Eine Infektionsquelle schien der schmutzige Straßenort Keller zu sein, drei Stunden oberhalb Islahiye, wo an der Straße ein Rinnsal von ei­nem fließenden Brunnen aus verlief und, stark verunreinigt, stets reichlich zum Trinken, Waschen, Spülen gebraucht wurde.»44 Von demselben Brunnen ist wohl in Claras Tagebuch die Rede: «Die ersten Cholerafälle durch armenische Deportierte gestern abend hierher gebracht. Sie winden sich und sterben direkt neben dem Brunnen des Dorfes. Es ist uns beiden zum Davonlaufen» (25. Ju­ni 1916). Und wer – statt der Sigrists – läuft davon? Der türkische Kommandant! Am 26. Juni 1916 notiert Clara entsetzt: «Der Kommandant hat zusammengepackt und ging auf plötzlichen Befehl, oder aus Angst vor der Cholera? Diesen gesammelten Armeniern, die alle choleraverdächtig waren, sagte er, sie sollten gehen, wohin sie wollten. Alles stob auseinander. Eine Frau war nachts schon in das Dorfhaus gegangen, wo sie starb. Fritz sagte einem Türken ruhig, dass solche Häupter des Gesetzes bei uns [in der Schweiz] gehängt würden.»

Zum Glück folgten bald darauf Impfungen und Quarantänen, und die Eheleute Sigrist-Hilty blieben von den vielen Seuchen verschont.

Eine glückliche Ehe

Allen Gewalten zum Trotz waren Clara und Fritz während ihres dreijährigen Aufenthalts in der Türkei ein glückliches Ehepaar. Zwar kommt in Claras Notizen ihr Liebesglück nur gelegentlich zum Ausdruck, doch stillschweigend ist es immer da. Meist wird es in der Blumensprache ausgedrückt, Clara freut sich, wenn Fritz ihr einen blühenden Zweig oder einen Herbststrauß nach Hause bringt, und vermerkt das in ihrem Tagebuch. Aber auch selbst ist sie oft auf Blumensuche, und prachtvolle Sträuße schmücken zu jeder Jahreszeit ihr Haus. Am 2. März 1916 heißt es: «In meinem Stübli duftet eine Blumenfülle. Das türkische Waschbecken in Messing ist ganz gefüllt mit Narzissen.» Man fühlt Claras Zufriedenheit, wenn man in ihrem Eintrag vom 26. April 1916 liest: «Fritz weiß aber doch meine vielen Blümeli auf dem Tisch still zu würdigen.»

Clara legt Wert darauf, dass die christlichen Feste, soweit es geht im fremden Land, gefeiert werden. So vergeht schon im ersten Jahr ihres Aufenthalts in der Türkei die ganze Adventszeit von 1915 mit «Weihnachtsarbeiten». In den Wochen vor Weihnachten «duftet es im Hüsli nach Tannen», auch nach Gewürzen, die für die Weihnachtsguetzli gemörsert werden, und nach gebackenen Hausleckerli. Am 22. Dezember richten sie mit zu zweit handgemachtem Schmuck einen Christbaum, während im Garten eine Weihnachtsgans geschlachtet wird. Zu Weihnachten gibt es dann einen schönen Schmaus und einen fröhliche Austausch von «kleinen Überraschungen» sowie die Lektüre der Weihnachtspost von Zu Hause. Für die Neuvermählten schließt das Jahr 1915 am 31. Dezember mit einem Glas Punsch bei brennendem Tannenast und Weihnachtsbaum und mit dem Eintrag: «So still, glücklich und in Dankbarkeit.»

Herbst 1915 Clara und Fritz in ihrem Haus in Keller Clara erlebt das - фото 14

Herbst 1915. Clara und Fritz in ihrem Haus in Keller.

Clara erlebt das berufliche Leben ihres Mannes intensiv mit, und Fritz hält sie ständig auf dem Laufenden. Sie verbringt oft Stunden bei ihrem Mann im Büro.45 Sie sieht sich meist als Teil der Bahnbelegschaft, ist mit allen befreundet, und wenn sie über die traurigen Bahnangelegenheiten berichtet, schließt sie sich mit «wir» und «unser» ein: «Wir sollen noch 1000 arbeitende Armenier haben», oder: «Nicht einmal Waisenmädchen bekommen wir frei»: oder «Unsere Soldaten begraben die Toten.»

Clara hat Verständnis dafür, dass ihr Mann lange Stunden auf der Strecke verbringt, selbst wenn es ihr nicht ganz recht ist. Sie weiß, dass Fritz innerhalb einer bestimmten Frist die Arbeit seiner Sektion abschließen muss und dass diese «wie ein Schmuckkästchen» aussehen soll (22. Oktober 1916). Am liebsten hat sie es, wenn Fritz in der Nähe arbeitet und sie ihm «mit dem Zeiß46 zugucken» kann. Manchmal reitet sie gegen Abend mit einem der Diener Fritz entgegen, um ihn von der Strecke abzuholen. Sonntags und sonst nach Feierabend reiten sie zu zweit bis zum Baugelände, und Fritz führt Clara über Viadukte, durch neue ­Einschnitte für die Bahnstrecke und durch Tunnel. Wenn es zu heiß wird – «35 Grad im Zimmer» –, gehen sie in den Tunnel, um sich abzukühlen. Begeistert beteiligt sich Clara an Festlichkeiten des Betriebs aus Anlass eines Tunneldurchschlags oder Geleiselegens. Am schwersten fallen ihr die Dienstreisen von Fritz, wenn er länger fehlt und sie «wieder Strohwitwe» wird. Nachdem sie aber das «kleine Schätzli» bei sich hat, ist es nicht mehr so schwer.

Ab und zu lässt die sonst kühne Clara erkennen, wie sehr sie um ihres Mannes Leben zittert. Am 24. November 1916 schreibt sie: «Ich warte bis 2h auf Fritzens Heimkommen, zuletzt in wirklicher Angst.» Wenn es um «Fritzens Heimkommen» geht, kann Clara sehr ungeduldig werden. Am 1. August 1917 schreibt sie: «Der ganze Tag ein Warten auf Fritz. Abends gehen wir ihm sogar entgegen, er kommt aber nicht; schon ist’s halb sieben und mir fängt’s an mächtig angst zu werden; da tönt sein Pfiff von der Straße her, Gottlob, und der Abend ist schön.»

Clara und Fritz sind beide gastfreundlich, und es fehlt bei ihnen nie an Gästen. Clara verbringt Stunden in der Küche, und sie scheint das Kochen zu genießen, natürlich mit Kohar, der kurdischen Dienerin. Bei den Sigrists ist die Speisetafel immer reichlich gedeckt, und es gibt Platz für viele. Fritz, stets gesellig und kontaktfreudig, bringt häufig Kollegen zum Tafeln mit nach Hause, was er Clara vorher per Kabel mitteilt. Bereitwillig richtet dann Clara das Essen her und ist immer eine liebenswürdige Gastgeberin. Selten zeigt sie ein Zeichen der Unzufriedenheit oder Müdigkeit, auch wenn acht Personen unangemeldet kommen wie am 9. Juli 1917. Dann heißt es lediglich: «Mein Häusli ist übervoll.» Nur ein einziges Mal, am 27. September 1916, ist Clara irgendwie ermat­tet, und sie klagt. «Viel Küchenarbeit. Kohar wäscht. Nach Tisch setze ich mich gemütlich zu Frau Wittig, um auszuruhen, da lässt mich Fritz rufen und es heißt Nachtessen richten. Oberst Fouad Ziya Bey47 übernachtet hier. Schüli müed.»48 Dieses einzige Mal war also Clara «sehr müde.» Das sah ihr gar nicht ähnlich. Ob es am Gast lag?

Natürlich sehnt sich Clara manchmal auch nach Zweisamkeit, denn «das Abendstündli mit Fritz alleine ist das Schönste». Später, schon mit Sohn Karlfrideli, fühlt man sich zu dritt sogar besser: «Stiller Sonntag ohne Besuche. Alle drei zufrieden und glücklich» (26. August 1917).

In ihrem Tagebuch tritt Clara als eine intelligente und selbstbewusste Frau hervor, die von allen, und vornehmlich von ihrem Mann, respektiert wird. Beide haben Interesse an der schönen Literatur, und das Verzeichnis der während ihres dreijährigen Aufenthalts in der Türkei gelesenen Bücher49, die meist Clara ihrem Mann vorliest, spricht für sich. Auch finden beide Zeit zum regelmäßigen Briefeschreiben. In der Freizeit gehen die Eheleute oft ihren Vorlieben nach. Während Fritz ein leidenschaftlicher Jäger ist, verbringt Clara ihre Freizeit mit Malen und ist darauf bedacht, über dem Malen ihre Pflichten nicht zu vernachlässigen. Und nicht zu vergessen: Jeden Abend führt sie beim Schein einer Pe­troleumlampe Tagebuch mit Feder und Tinte. Und es ist bewundernswürdig, dass sie während der drei Jahre in der Türkei, und an ereignisreichen Tagen umso mehr, immer Zeit zur Führung ihres Tagebuchs fand.

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