Paula Charles - Schwarze Frau, weisser Prinz

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Schwarze Frau, weisser Prinz: краткое содержание, описание и аннотация

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Als kleines Mädchen auf der Karibikinsel St. Lucia träumt sie bereits den hochfliegenden Traum von der Liebe. An ihm hält sie naiv und beharrlich fest, den pragmatischen Haltungen und den Enttäuschungen anderer Frauen zum Trotz. Nicht einmal ihre Erfahrungen als schwarze Jugendliche ohne Zukunft in London und als Go-go-Tänzerin in der Schweiz vermögen die Hoffnung zu zerstören, daß irgendwann der ihr vom Schicksal bestimmte weiße Ritter/Mann ihren Weg kreuzen wird. In der Ehe mit ihrem Traummann, dem Schweizer Alex, durchlebt sie einen schwierigen und schmerzhaften Prozeß, in dem sie ihr Männerbild in Frage stellen muss. Der Weg führt nach Afrika – auf der Suche nach der Liebe zu ihr selbst, zur schwarzen Frau.

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An diesem Strand hatte ich die Gelegenheit, etwas von einem anderen Leben zu sehen. Ich sah braungebrannte, glücklich aussehende Europäer am Sandstrand spielen. Ob sie ein Ferienhaus am Strand gemietet hatten? Oder gehörte es gar ihnen? Sie sahen makellos aus und so, als hätten sie keine Sorgen auf dieser Welt. Wir Armen dagegen hatten an unserem Sandstrand nur unser Lachen. Sie starrten uns an oder übersahen uns, ich fühlte mich wie in einem anderen Land und schmutzig. Ihre Badeanzüge sahen glänzend und teuer aus, ihre gebräunte Haut war wunderschön, verglichen mit unserer. Wir wussten nicht, dass sie stundenlang, mit Sonnenmilch eingecremt, an der Sonne gelegen hatten, um diese Farbe zu bekommen. Kein Dreck hatte diese seidigen Körper berührt, dachten wir, sie hatten in ihrem Leben nichts Schlechtes gesehen. Ihre Kinder spielten mit Bällen, für die unsereins einen Monatslohn hätte zahlen müssen – nur um sich eine Weile zu vergnügen! Sie hatten sogar mehr als einen Ball. Wir mussten uns unser Spielzeug selber machen; es machte Spass, das Ergebnis zu sehen und es mit dem ganzen Dorf zu teilen. Alle waren stolz auf uns, die Freude war unbeschreiblich.

Die Erwachsenen lagen auf ihren Tüchern oder in Liegestühlen, weit weg von uns. Sie luden uns nie zum Spielen ein, und wir verstanden nicht warum. Wir wollten eigentlich nicht immerzu hinsehen. Insgeheim fragte ich mich oft, woher diese Leute kamen. Ich wollte sie beriechen, sie spüren, sie kennenlernen. Ich wusste nicht, dass diese Leute so viel Hass gegen uns in sich hatten, dass sie einige von uns gar töteten. Ich wusste nicht, dass ich in ihren Augen ein Affe war. Ich wusste nicht, dass ich eine Schwarze war und damit zweitklassig. Allein schon ihnen nahe zu sein war wie das Paradies, wie eine andere Welt. Und diese Welt war perfekt, dort konntest du alles haben, was du wolltest. Wie war das nur möglich? Sie vergossen kein Blut, sie waren Gottes Volk, deshalb sahen sie so unberührbar aus.

Sie amüsierten sich, Jungs und Mädchen spazierten händchenhaltend dem Strand entlang. Sie packten ihre Getränke aus – ich hätte fürs Leben gern eine eisgekühlte Fanta gehabt. Sie packten ihr Picknickgeschirr aus: Porzellanteller, silberne Gabeln, nur für den Strand! Wir assen zu Hause meistens mit den Händen, und ich hätte gerne gewusst, wie es war, eine echte Silbergabel in den Händen zu halten.

Meistens sass unsere ganze Familie nahe am Ufer, aber dieses Mal waren Ben und ich allein. Aunties Kinder konnten alle schwimmen, wir wurden mit den Füssen im Wasser am Ufer zurückgelassen. Wir wuschen uns mit den Händen, gerade so, wie Granma es uns beigebracht hatte. Manchmal sprangen wir ins Wasser, obwohl wir uns vor den Wellen fürchteten und hofften, dass keine gefährlichen Fische unter unsere Füsse kamen. Mandy, die einige Jahre älter war, ihre Geschwister und ihre Freundinnen schämten sich wegen uns. Sie konnten den Gebräunten wenigstens zeigen, dass sie schwimmen konnten und nicht von den Bäumen kamen.

Da gab es einen Jungen, der meine Gedanken von Mandy ablenkte. Seine Haare waren tiefschwarz, er war gross und schlank, aber nicht zu mager, ganz mein Geschmack. Er kickte den Ball in unsere Richtung, zum Ufer hin. Er sah so unbeschwert aus, und ich wünschte, ich wäre wie er, hätte Eltern wie er. Ich hätte gerne mit ihm gespielt. Unsere Blicke begegneten sich, und ich wünschte, er würde mich umarmen. Ich hatte bereits die Figur einer jungen Frau, sah jedoch sehr naiv und sehr karibisch aus in meinem orangefarbenen englischen Bikini.

Mandys Geschrei ging mir durch und durch: «Paula, komm her!» – als ob sie meine Mutter wäre. Einige Minuten zuvor hatte sie versucht, mich zu ertränken. Sie wolle mich schwimmen lehren, hatte sie gesagt, und mich ins tiefe Wasser geführt. Ich schluckte Wasser. «Mandy, Mandy», schrie ich voller Panik, mit schreckgeweiteten Augen. Jeden Moment konnte es mit meinem jungen Leben zu Ende sein. Sie stand im tiefen Wasser und lachte mich aus. Ich tauchte unter, prustete, schlug aufs Wasser, strampelte mit meinem winzigen Körper nach allen Seiten. Sie hielt mich an meinen geflochtenen Haaren fest. «Du ertränkst mich», schrie ich. Sie schwamm um mich herum, drückte meinen Kopf unter Wasser. Alle schauten zu, ohne das Drama ernst zu nehmen. «Bitte, Mandy, lass mich!» Sie liess mich los. Ich stolperte ans Ufer. Es hatte nur einige Minuten gedauert, aber mir schienen es Stunden. Ich habe diesen Tag nie vergessen.

Da sie zwei Jahre älter war als ich, hatte sie das Recht mich zu schlagen, wie es ihr gefiel und wann sie wollte. «Was tust du da, Paula?» fragte sie, als sie auf mich zukam. Ich sass unter einer Kokospalme, mitten in der Schönheit Gottes. Die andern Kinder spielten mit jemandes Ball. «Was meinst du?» Ich zitterte ein wenig. «Haben wir dir nicht gesagt, du sollst keine Fremden anstarren und nicht mit ihnen reden!» Ich vermutete, sie wünschte sich, an meiner Stelle zu sein. «Ich habe mit niemandem gesprochen.» Sie schlug mir ins Gesicht: «Lüg mich nicht an! Ich habe dich gesehen.» «Er hat nur den Ball in meine Richtung gespielt.» Sie quetschte mein Ohr, machte klar, wer der Boss war, und hoffte, der gebräunte Junge sähe ihr zu. Ich fühlte mich beschämt und erniedrigt. Sie stiess mich vor sich her: «Nimm deine Kleider und geh in den Bus!» Ich hob meine ziemlich zerlumpten Kleider auf und setzte mich hinten in den Bus, während die andern sich amüsierten. Die Sonne brannte, Tränen liefen mir übers Gesicht. Ich hätte gerne nach meinem flüchtigen Freund gesucht, aber ich schämte mich, den Kopf zu wenden. Dann kamen Mandy und ihre Geschwister und Freundinnen. «Paula, was ist los mit dir? Warum weinst du?» fragte mein Bruder, der damals neun Jahre alt war. Ich erzählte ihm nichts, er hätte sie in Stücke gehauen, mit seinem Messer, so sehr hasste er sie und den Rest der Familie. Auch hatte er Granmas Tod nicht verwunden. Er war ein zorniger, karibischer Junge. In kürzester Zeit war der Bus voll. Die Fahrt war gut, aber ich wünschte, sie ginge in eine andere Richtung. Hatte er mich wirklich angesehen, oder war ich wieder in Phantasien? Wer weiss, vielleicht begegneten wir uns eines Tages wieder. Doch erst musste ich die Jahre des Nichtakzeptiertseins aushalten, bis zu dem Tag, an dem ich nach England zurückkehren würde. Wenn es doch nur so wäre!

Jungen und Mädchen blieben bei uns unter sich: Jungen spielten mit Jungen, Mädchen mit Mädchen, obwohl wir uns alle der Gefühle der anderen bewusst waren. Wir Mädchen kicherten, unsere Augen gross und glänzend vor Erregung. Wir sassen einander gegenüber, flochten lange Grashalme, sprachen im stillen einen Wunsch aus und liessen den Grashalm fliegen – hin zum auserwählten Jungen. Wir hofften, er würde kommen; manchmal klappte es, manchmal nicht. Jedenfalls gab es viele geflochtene Grashalme rund um unsere Schule.

Am Wochenende hatten wir meistens nichts anderes zu tun als zu träumen und zu grübeln, und wir Mädchen gingen saure Pflaumen oder Tamarinden pflücken. Die Tamarinde ist eine köstliche, süssaure Frucht mit einem länglichen Kern, die man pflückt, wenn sie braun wird. Wir lagen im Gras, saugten sie aus und warteten, bis die Sonne unterging.

«Paula», fragte Koretter, eine meiner Freundinnen, «was wünscht du dir, wenn du erwachsen bist?» Ich sass da, das Kinn in die Hände gestützt, und dachte lange und entspannt nach. Irgendwie konnte ich nur lächeln. Ich wusste nicht, womit beginnen und ob ich mich bei meinen Freundinnen gehen lassen sollte. Mit neun Jahren, nachdem Gran gestorben war, hatte ich gelernt, nie jemandem zu trauen, vielleicht nicht einmal mir selber. Und ausserdem wusste ich nicht, ob meine Wünsche nicht zu sehr Illusionen waren. Ich fühlte mich nicht als etwas Besseres, aber ich sah die Welt anders und wusste nicht, weshalb ich solche Gedanken hatte.

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