Meinrad Inglin - Schweizerspiegel

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Ein grossangelegter Familienroman erzählt die Geschichte der Schweizer Neutralität m Ersten Weltkrieg, vom Besuch des deutschen Kaisers in der Schweiz im Jahr 1912 über die Wahl des Obersten Wille zum General im August 1914, die «Oberstenaffäre» von 1916 und den Rücktritt des Bundesrats Hoffmann im Jahre 1917 bis zum Ende des Landesstreiks 1918. Das Oberhaupt der grossbürgerlichen Familie, Nationalrat Ammann, ist der Typus einer zu Ende gehenden Epoche. In seinen drei Söhnen spiegeln sich die Tendenzen der Zeit. Während Severin und Paul nach extremen politischen Richtungen auseinanderstreben, bleibt Fred, der jüngste der Brüder, der mehr und mehr zum Mittelpunkt des Romans wird, in einer gemässigten Mitte. So wird dieses Werk zu einem einzigartigen Zeitdokument, das dank Inglins Meisterschaft auch für heutige Leser nichts von seiner Eindringlichkeit verloren hat.

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Als er den Zweck von Ammanns Besuch ohne Umschweife erfuhr, nahm sein Lächeln ein wenig ab, ohne ganz zu verschwinden, er hob die Brauen und setzte sich mit einem Ausdruck zuvorkommender Bereitschaft dem Besucher gegenüber.

Ammann selber zeigte eine leutselig heitere Miene, bewahrte aber jene Zurückhaltung, die er im Verkehr mit einfachen Leuten seinem öffentlichen Ansehen und seiner Stellung schuldig war. Stockmeier spürte diese Zurückhaltung genau, fand sie aber angemessen und benahm sich am Ende der friedlichen Verhandlung beinahe untertänig.

Sie wurden einig, der hohe Besucher mietete die Wohnung und nahm leutselig Abschied, Stockmeier öffnete ihm die Türe, half ihm draußen in den Überzieher und begleitete ihn bald zur Rechten, bald zur Linken, wie es sich eben ergab, eifrig und dienstbeflissen auf die Straße hinaus.

Ammann fühlte sich durch dieses Verhalten des Mannes geschmeichelt, doch nur an der Oberfläche. Er kannte diese Art von Bürgern; solange man ihr Vertrauen besaß, von ihnen gewählt wurde und ihre Interessen vertrat, war man ihr großer Mann, aber sobald man ihnen in die Quere kam, sank man unweigerlich in ihrer Achtung und konnte bei allen Verdiensten öffentlich aufgefordert werden, ihnen, schonend umschrieben, den Hobel auszublasen. Dies alles bildete für einen Volksvertreter noch keinen Grund zur Verachtung, man war daran gewöhnt.

Er überschritt die Seefeldstraße, bog in einen vom Verkehr unberührten Weg ein und stieg gemächlich den erst teilweise überbauten Riesbacher Hang hinan, um da oben ein zweites, nicht so wichtiges und dennoch viel schwierigeres Geschäft zu erledigen. Das Haus, dem er zustrebte, war schon von weitem zu sehen, ein nicht sehr geschmackvoller, aber solider und eigenwilliger Bau mit einer Gartenterrasse am Abhang, das Haus seines Schwagers und Divisionskommandanten Boßhart. In diesem Hause hatte er als junger Leutnant seine Frau kennengelernt, die Verbindung mit diesem Hause war für die Anfänge seiner Laufbahn entscheidend gewesen und hatte schließlich auch das Schicksal Gertruds bestimmt, seiner Tochter, die ihrem Gatten Albrecht Hartmann, einem Instruktionsoffizier, hier zum erstenmal begegnet war. Dennoch betrat er dieses Haus nur noch aus triftigen Gründen; er ging lieber nicht zu Boßhart, wenn er es vermeiden konnte. Diesmal handelte es sich um seinen Schwiegersohn Hartmann, der auf Neujahr 1914 das Kommando des Regiments erhalten sollte, das eben jetzt im Wiederholungskurs stand. Er war nicht damit einverstanden, es gab noch andere Lösungen.

Vor dem Hause hielt irgendein Dienstwagen, die Ordonnanz ging rauchend auf und ab, und im Hausgang hingen über den Säbeln zwei Majorsmützen von Artilleristen. Er ließ sich durch das Mädchen sogleich anmelden, betrat den Salon und war darauf gefaßt, eine halbe Stunde lang warten zu müssen. Aber kaum hatte er sich mit einer militärischen Zeitschrift an ein Fenster gesetzt, als der Divisionär durch eine Nebentür eintrat.

Boßhart war größer als Ammann, aber ebenso beleibt, doch stand dieser sozusagen zivile Umfang in keinem schlechten Verhältnis zur ganzen Gestalt, die in ihrer Breite und Mächtigkeit fast bedrückend wirkte. Eine solche Gestalt ist bei einem gutmütigen, freundlichen oder auch nur lässigen Mann erträglich, aber Boßhart erweckte den gegenteiligen Eindruck, er sah hart, unfreundlich und völlig beherrscht aus. Sein Kinn verschwand in einem kurz zugestutzten, grauen Bart, der sich auf den Wangen so undeutlich verlor, daß man nie genau wußte, ob der Mann rasiert war oder nicht. Eine auffallend schmale, hämisch wirkende Nase mit weiten dünnen Nüstern und zwei durchdringend klare, sachlich blickende Augen nahmen seinem Äußern schließlich jede Spur von Humor und Leutseligkeit. Es gab unter den rund zwanzigtausend Männern der Division vermutlich kaum einen, der ihn liebte, er wurde höchstens gefürchtet; dennoch besaß er das Zutrauen der ganzen Division in einem Maße wie keiner seiner Vorgänger.

Dieser Mann, seiner Stellung nach übrigens in jedem andern Lande vom Rang eines aktiven Generals, trat hier nun einem seiner Brigadekommandanten entgegen, der zudem sein Schwager war, aber nicht das geringste Zeichen von Wohlwollen erhellte seine Miene. Er gab Ammanns Gruß zurück und fragte knapp nach seinem Begehren.

«Ich möchte etwas mit dir besprechen, aber nachher», antwortete Ammann mit einer abwinkenden Handbewegung. «Du hast Artilleristen in Arbeit, wie ich gesehen habe, ich kann warten.»

«Das geht zu lange!» erwiderte Boßhart. «Es handelt sich um die kombinierte Brigadeübung im Unterland. Sie wissen nie, was sie hinter der Infanterie mit ihren Kanonen anstellen wollen. Von einem Zusammenspiel ist noch keine Rede … Also was ist los?» Seine Stimme klang einförmig, hart, klar, und wie immer beim Sprechen flog ihm ungewollt ein bissiger Zug um den Mund.

«Jaa … es ist wegen des Kommandowechsels», begann Ammann nach kurzem Zögern in einem mißlaunigen Ton. «Ich kann nicht für Hartmann eintreten … Es wird noch ein anderes Regimentskommando frei, und außerdem werden zwei Bataillonskommandanten befördert, von denen mir der eine, Meister, genau bekannt ist … ich hatte ihn damals schon als Kompagniekommandanten in meinem Bataillon und möchte ihn jetzt für das Regiment haben.»

«Was hast du gegen Hartmann?»

«Nichts Besonderes, aber er ist nicht mein Mann, obwohl er mein Schwiegersohn ist. Außerdem ist er unbeliebt.»

«Bei den Liberalen?»

Ammann schob mit gelassen verurteilender Miene die Unterlippe vor, ohne zu antworten; er kannte Boßharts Sticheleien gegen das Parteiwesen und gewisse andere Erscheinungen des politischen Lebens zu gut, um darauf einzugehen.

«Hartmann kann nicht ewig auf ein Kommando warten», erklärte Boßhart, ohne sich zu regen, «und Meister kommt vorläufig zum Divisionsstab. Den andern Herrn haben wir untertänigst der betreffenden hohen Kantonsregierung zur Verfügung zu stellen. Befehl von Bern. Nächstens werden die Regierungsräte ihre Truppen selber führen. Sonst noch etwas?»

«Nein!» antwortete Ammann mit militärischer Schärfe, obwohl er über den laufenden Wiederholungskurs und den gleich darauf beginnenden seines andern Regiments noch einiges zu fragen und zu melden hatte. Er nahm Abschied, knapp und kühl wie ein ungerecht behandelter junger Hauptmann.

«Immer derselbe!» dachte er, während er mit erzwungenem Gleichmut das Haus verließ. «Er bringt es nicht fertig, mit seinesgleichen auf eine menschenwürdige Art zu verkehren. Ein unausstehlicher Kerl, und wenn er noch einmal so tüchtig und noch einmal so gerecht wäre!»

Er schlug sich die Angelegenheit samt dem Divisionär aus dem Kopf und dachte auf dem Heimweg an andere unerledigte Dinge, so wie sie ihm eben einfielen, und es war ein ganzer Schwarm. Obwohl er seine Anwaltspraxis aufgegeben hatte, führte er ein sehr tätiges Leben. Parlamentstagungen in Bern, Fraktions- und Kommissionsberatungen, parteipolitische Aktionen, Verwaltungsratssitzungen, Brigadesorgen und taktische Kurse nahmen ihn fortwährend in Anspruch.

Indes er nun an einen seiner Fraktionskollegen dachte, trat ihm aber plötzlich die brutale Gestalt des Divisionärs wieder vor Augen. Jener Kollege hatte eines fröhlichen Abends scherzhafterweise angedeutet, mit einem Divisionär als Schwager sei es leicht, militärisch vorwärtszukommen. Er lächelte bitter bei diesem Gedanken. Als ob Boßhart ihn jemals ernstlich begünstigt hätte! Das Gegenteil wäre leichter zu beweisen gewesen. Nein, der Oberstbrigadier Ammann hatte alles sich selber zu verdanken, seiner eigenen Energie, seiner Intelligenz, seiner Fähigkeit zu klaren Dispositionen, seiner glücklichen Hand und schließlich, warum nicht, auch seinem menschlichen und bürgerlichen Ansehen. Dabei war er kein so ruppiger Kerl geworden, sondern ein menschenfreundlicher, demokratischer Mann geblieben, der seine Untergebenen achtete. Solche Männer hatte die Schweizer Armee nötig. Man konnte die hohen Führerstellen nicht ausschließlich Berufsoffizieren überlassen.

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