Birgit Fenderl - Kurswechsel bei 5.0

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Selbstbewusst und gut ausgebildet eroberten sie in ihren Dreißigern ehemalige Männerdomänen im Glauben, die gläserne Decke gehöre der Vergangenheit an. Karriere, Kinder und ein erfülltes Privatleben zu vereinen, stellte sich jedoch für viele Frauen schwieriger dar, als sie gedacht hatten. Wie fühlt es sich an, wenn die Kinder erwachsen und die Haare langsam grau werden? Wenn so manche Liebe gescheitert und man längst nicht mehr die berufliche Nachwuchshoffnung ist? Und wie schaut es wirklich mit der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Generation der heute Fünfzigjährigen aus?
In zweiundzwanzig persönlichen Porträts spüren die Journalistin Birgit Fenderl und die Fotografin Sabine Hauswirth dem Lebensgefühl der Frauengeneration um die fünfzig nach.
Mit Porträts von: Daniela Auer, Shlomit Butbul, Catherine Cziharz, Ulli Ehrlich, Margit Frömmel, Doris Gruber, Sabine Gruber, Kristin Hanusch-Linser, Gertrude Henzl, Megumi Ito, Michaela Kardeis, Sophie Karmasin, Doris Kiefhaber, Angelika Kirchschlager, Manuela Krings-Fischer, Andrea Linauer, Corinna Milborn, Maria Planegger, Nancy Semeda, Katharina Stemberger, Elisabeth Tambwe und Marion Tschirk und einem Vorwort von Johanna Rachinger.

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Als wir vor bald zwanzig Jahren das Interview für das erste Buch führten, war Sophie Karmasin eine der wenigen Dreißigerinnen, die schon ein Kind hatten. »Mein zweiter Sohn kam dann bald auf die Welt. Aber das war keine große Veränderung, es war so klar, dass wir zwei Kinder bekommen.« Wirtschaft, Politik, Familie – wo beginnen wir unser Gespräch über ihr Lebensfeeling in ihren Fünfzigern, über die gesellschaftliche Stellung von Frauen dieses Alters, über ihre Erfahrungen mit der Politik, über das, was sie, die sich als Schülerin gerne als »Emanze« bezeichnet hatte und im Spaß jetzt von ihrem jüngeren Sohn öfter »Feministin« geschimpft wird, ihren beiden fast erwachsenen Söhnen mitgeben will und, und, und? Versuchen wir es chronologisch: Als Meinungsforscherin machte sich Sophie Karmasin Anfang der 2000er-Jahre zunehmend einen Namen, unabhängig von ihren bekannten Eltern. Gemeinsam mit dem Politologen Peter Filzmaier analysierte sie in der ZIB 2 die Innenpolitik immer dann, wenn wieder einmal gewählt wurde, Koalitionen verhandelt oder gebildet wurden oder wenn es eben ganz besonders viel innenpolitisch zu besprechen gab. Dadurch waren wir uns regelmäßig beruflich begegnet, Sophie Karmasin war eine Expertin, die ich in unsere Sendungen einlud. Aber sie war gefühlt auch »eine von uns« – eine der Politik-BerichterstatterInnen, der Politik-BeobachterInnen. Keine Journalistin, aber eine Kollegin – bis zum 12. Dezember 2013. Da wurde Sophie Karmasin von der ÖVP zur Ministerin für Familie und Jugend ernannt. »Ich war sehr nahe dran an der Politik durch die Analysen im Studio der ZIB 2, durch viele Studien mit meinem Institut. Ich war nahe dran, aber es war etwas komplett anderes«, erzählt sie. »Damals habe ich mir immer gedacht, warum soll Politik so brutal sein und verlogen und so intrigant? Ich verstand das gar nicht, bis – ich schwör’s – zur ersten Stunde, in der ich in diesem System angekommen bin. Wie Politik nach außen vermittelt wird und wie sie nach innen funktioniert, ist wirklich etwas ganz anderes. Wie dieselben Menschen mit dir kommunizieren und mit dir umgehen, wenn du auf einmal in ihrem System bist, und wie sie das tun, wenn du wieder draußen bist. Für mich war das unglaublich spannend, wie stark Systeme und Rollen sind und wie sehr sie Kommunikation und Beziehungen beeinflussen.«

Beim Ankommen im neuen System stand freilich weniger die professionelle Analyse, sondern standen mehr ihre eigenen Emotionen im Vordergrund. »Nachdem die Chose offiziell war, habe ich mir die ZIB 2 angeschaut. Da saß der Peter Filzmaier – und da, wo ich immer gesessen war, stand bewusst ein leerer Sessel. Und dann sagt der Peter: Ja, wir werden schauen, wie sie sich tut auf der anderen Seite. Puh. Da bin ich dann dagesessen und habe mir gedacht, das war eine Wahnsinnsentscheidung«, erzählt sie von der damaligen Achterbahn der Gefühle. Wobei sie sich vor ihrer Entscheidung nicht nur mit ihrer Mutter und ihrem Mann beraten hatte, sondern auch mit einem Freund, der viel später selbst erfahren sollte, wie hart Politik sein kann: mit Christian Kern. »Ich habe mir gedacht, er ist sicher schon zigmal gefragt worden, ob er eine politische Funktion übernehmen will, also hab ich ihn angerufen und mir gedacht, er wird mir abraten und argumentieren, warum ich das sein lassen soll. Und dann sagte er: ›Du, ich würd’s machen‹«, lacht sie noch heute und erinnert sich noch genau, wie Christian Kern das damals begründete: »Ich kenne dich so gut, du bist wie eine Katze, du wirst auf allen vier Pfoten landen.« Damals dachte sie sich: Warum sollte sie landen müssen? Später verstand sie diesen Ausspruch dann aber sehr gut. Und Christian Kern, von Mai 2016 bis Dezember 2017 SPÖ-Bundeskanzler, könnte über das Landen wohl auch einiges erzählen, aber das ist nicht unser Thema hier. Sophie Karmasin meint: »Meine Entscheidung, in die Politik zu gehen, habe ich nie bereut, ein zweites Mal würde ich es mir aber nicht antun. Sollte ich jemandem einen Rat geben müssen als Psychologin, würde ich mir genau anschauen, welche Ressourcen eine Person hat, die in die Politik geht. Aber auch welchen Gestaltungswillen sie hat, ob jemand für eine Sache, ein Ziel wirklich brennt. Denn es ist wirklich hart und es gibt genug Beispiele von Leuten, die das nicht gut verdaut haben.« Sie selbst hatte diese Ressourcen, in sich, durch ihren Mann, ihre Familie und offenbar auch durch die jahrelange Auseinandersetzung mit der Idee, selbst einmal politisch aktiv zu werden, wie ihr damals geäußerter Wunsch in meinem Fragebogen zeigt.

Damals erzählte mir die 1967 Geborene auch, dass ihr Alter für sie immer eine große Rolle spielte: »Mit einundzwanzig hatte ich einen Freund und ich dachte mir, mit einundzwanzig musst du schon einmal Schluss gemacht haben, und dann habe ich Schluss gemacht. Auch einen Freund im Ausland, dachte ich, muss man haben und hatte ihn dann auch. Und zwischen dreißig und einunddreißig war das ein bisserl ein Krampf – ich habe immer geschaut, was machen die anderen, was haben die schon?«, erzählte sie damals. Wie ist das jetzt? »Nein, das habe ich sozusagen für mein Leben erledigt.« Als Dreißigerin ordnete sich die Markt- und Meinungsforscherin selbst dem sogenannten Niveaumilieu nach Gerhard Schulze zu. Als Fünfzigerin sieht sie sich in dieser Skala im »Selbstverwirklichungsmilieu«. »Jetzt weiß ich mehr, was ich will, wie ich mein Leben gestalten will, das wusste ich damals nicht so genau. Heute habe ich natürlich auch eine ganz andere Perspektive, habe vieles ausprobiert und genieße es im Moment so, wie es ist. Ich habe momentan nicht das Gefühl, dass ich irgendetwas für irgendwen oder für mich machen muss. Ich habe ja auch so viel. Ich habe eine intakte Ehe, wir sind immer noch verliebt. Ich habe zwei Kinder, die sich entwickeln, wie sich Kinder eben entwickeln. Ich bin wahnsinnig stolz auf sie, sie sind super Personen geworden, das taugt mir wahnsinnig«, freut sie sich und betont auch noch einmal, wie wohl sie sich in ihrem Haus in Klosterneuburg fühlt, dass sich ihre beruflichen Entscheidungen im Nachhinein richtig anfühlen und dass ihr ihr Job wahnsinnig viel Spaß macht. Rundum zufrieden also? Na ja … persönlich sehr, aber sobald Sophie Karmasin über die gesellschaftliche Situation von Frauen – und im Speziellen von Frauen jenseits der fünfzig – spricht, klingt das ganz anders.

FRAUEN HABEN ES IMMER NOCH SCHWERER

Im Grunde hätten es Frauen jetzt nicht besser als vor zwanzig Jahren, meint die ehemalige Familienministerin, die stolz darauf ist, in ihrer Amtsperiode den sogenannten Papa-Monat eingeführt zu haben oder den Partnerschaftsbonus, bei dem beide Elternteile einen finanziellen Bonus bekommen, wenn sie wirklich halbe-halbe machen. »Ich bin auch wegen dieser Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in die Politik gegangen«, sagt sie und erörtert, warum ihre damalige Meinung als Dreißigjährige, dass der Hauptunterschied in Karrierechancen zwischen Frauen und Männern durch Kinder entstehe, heute überhaupt nicht mehr ihre jetzige Meinung sei: »Es ist immer noch eine Frage der Wertigkeit, der sozialen Rollen und der Stereotype. Egal, ob du eine Frau mit Kindern oder eine Frau ohne Kinder bist, Frauen haben es immer noch schwerer. Das habe ich auch in der Politik gemerkt. Sagt die Frau etwas, sagt der Mann etwas – das hat nicht dieselbe Wertigkeit. Das ist auch im Parlament merkbar.« Sie kenne genügend Studien, die das belegten – es sei weniger wichtig, was jemand sage, als wer es sage. Das gelte nicht nur für hierarchische Kommunikation, sondern genauso für geschlechterspezifische. Und ganz abgesehen davon, würden Frauen in Österreich immer noch nicht gleichgestellt sein. »Ja, es gibt inzwischen ein paar Aufsichtsratschefinnen, aber das ist kein Gamechanger. Auch die Politik ist gefühlt immer noch eine Männerdomäne. Jetzt haben wir z. B. die Frau Anderl als Arbeiterkammer-Chefin, aber wie viele Frauen haben wir auf Sozialpartnerebene sonst? Keine.« Auch bei der medialen Präsenz von Frauen liege noch vieles im Argen, ganz besonders bei älteren. »Die Fünfzigjährigen feiert man nicht mehr so«, meint Karmasin. »Jugend hat in unserer Gesellschaft noch immer den höheren Wert. Die Weisheit des Alters, die Kompetenz oder auch Kontinuität in Lebensläufen ist in unserer medialisierten Welt kein Wert. Jung, fesch und kompetent, das zählt. Der schwierigere Weg wäre alterslos, kompetent, seriös.«

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