Peter Payer - Auf nach Wien

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Von Trinkbrunnen und Leuchttürmen über die ersten Elektrobusse bis hin zu Leuchtreklamen: In kulturhistorischen Streifzügen durch Wien stellt der Stadtforscher Peter Payer Alltagsfacetten genauso in den Mittelpunkt wie große Events, Warenhäuser und die ersten Feuilletonistinnen Wiens. Er entdeckt bisher Unbekanntes, geht dem «typisch Wienerischen» auf den Grund und erkundet, wie die Weltstadt zu dem geworden ist, was sie heute ist.
Ob die Wiederentdeckung der Sommerfrische, Autofreiheit in der Innenstadt oder die Stille während der Corona-Krise: Peter Payer stellt immer neue Perspektiven und bemerkenswerte Skizzen Wiens vor. Er führt seine Leserinnen und Leser durch eine Stadt, die erst durch genaues Hinschauen erfahrbar wird – zu bislang unbeachteten akustischen Rückzugsorten, außergewöhnlicher Architektur und historischen Wienbildern.
"Ein Stadtspaziergang mit Peter Payer ist eine Erlebnisreise durch Raum und Zeit."
Peter Blau, Ö1

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Es war die lichtmäßige Inbesitznahme der ganzen Stadt, die Massen an Besuchern anzog und eine regelrechte Lichteuphorie auslöste. Unmittelbar danach wurden bereits die ersten Erinnerungsbilder propagandistisch verbreitet und Ansichtskarten mit Nachtmotiven zum Verkauf angeboten. Die k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien hatte sich – wie nie zuvor – als strahlende Metropole des Lichts positioniert.

»Kein Fest mehr ohne Lichtfreude.« Dieses Motto sollte dann auch bei politischen Veranstaltungen der Zwischenkriegszeit zur Selbstverständlichkeit werden. Schon die Feier zur Eröffnung des für die Wiener Stromversorgung wichtigen Kraftwerks in Opponitz am 1. Jänner 1925 wurde von einer aufwändigen Lichtinszenierung begleitet. Diese verstand sich als politisches Statement für die wachsende Kraft der Sozialdemokratie und die Potenz einer Stadt, die eben erst zu einem eigenen Bundesland erhoben worden war. Im Zentrum des Spektakels stand die politische Machtzentrale, das Rathaus, welches an diesem Abend gleich zweimal (zwischen 17 und 18 Uhr sowie zwischen 20 und 21 Uhr) im Lichterglanz erstrahlte. Schon am Nachmittag setzte, so die »Neue Freie Presse«, eine »Völkerwanderung« Richtung Rathausplatz ein, ehe die eigentliche Lichtshow begann: »Da zerreißt der Lichtkegel eines auf dem Rathausplatze aufgestellten Scheinwerfers die Finsternis, taucht die Turmspitze und den eisernen Rathausmann in silberweißes Licht. Gleich darauf flammen auf dem Turm blendendweiße Lampen auf, das Dach strahlt in einem Lichtermeer, mit feurigen Zungen greift das Licht nach immer neuen Loggien und Pfeilern des gotischen Palastes, sie aus dem Dunkel reißend. Und jetzt ist die ganze Fassade des Rathauses mit allen Türmchen, Arkaden und dem reichgegliederten Zierrat von Lichtern übersät, die wie Edelsteine funkeln. Auch von den beiden Ecktürmchen des Rathauses senden zwei Schweinwerfer Lichtbrücken zur Turmspitze hinauf, und der Himmel strahlt im Widerschein des funkelnden Palastes.«

Die politisch der Stadtregierung nahestehende »Arbeiter-Zeitung« berichtete noch euphorischer und sprach von »Lichtzauber« und »Märchenpracht« und einem »Feenschloß«, das »zauberhaft und unwirklich wie ein Traumgebilde« schien. 3.000 Lampen waren aufgeboten worden, um das Rathaus derart schillernd zu inszenieren. Eigens hergestellte Werbefotos dokumentierten das neue Selbstbewusstsein des »Roten Wien«. Deutlich geht aus solchen Schilderungen der Reiz des Neuen und noch nie Gesehenen hervor. Erstmals waren Effekte in dieser Größenordnung technisch möglich und wirkten auf viele wohl deshalb geradezu überwältigend.

Drei Jahre später, im November 1928, konnte die Wiener Bevölkerung ein noch aufwändigeres Lichtereignis bestaunen. Bei den Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag der Gründung der Republik Deutsch-Österreich erstrahlten der Stephansdom, das Rathaus und das Parlament in festlicher Beleuchtung. Gleichberechtigt wurde das religiöse Zentrum neben die beiden wichtigsten demokratischen Institutionen gestellt, womit man jene Eckpfeiler markierte, auf denen das politische System ideologisch ruhte. Mehrere Großscheinwerfer sowie Tausende Glühlampen ließen die Lichtinszenierung zum emotionalen Höhepunkt des Jubiläumsaktes werden. Erneut wurde das Ereignis auf unzähligen Festkarten abgebildet, wodurch es, neben der Enthüllung des Republikdenkmals auf der Ringstraße, zum bekanntesten Erinnerungsbild an diesen Gedenktag wurde.

Wie zuvor schon für den Kaiser, war die Nacht auch für die Massenparteien zur begehrten Bühne geworden. Wobei die den Modernisierungsbestrebungen aufgeschlossenere Sozialdemokratie rasch neue Techniken übernahm. So verwendete sie schon im Wahlkampf in den 1920er-Jahren Leuchtreklamen, die in großen Lettern verkündeten: »Wir bauen weiter und wählen sozialdemokratisch«. Und auch der sozialdemokratische Kandidat des Bundespräsidentschaftswahlkampfes 1931 wurde nachts völlig neu, als überdimensionales, aus unzähligen Lichtpunkten zusammengesetztes Porträt präsentiert, mit der darunterstehenden Aufforderung: »Wählet am 18. Okt. Dr. Karl Renner«. Die elektrifizierte Großstadt der Moderne hatte ihre adäquate Lichtpolitik gefunden.

Umgekehrt nutzten auch die Christlichsoziale Partei bzw. die Vaterländische Front die Möglichkeiten zur nächtlichen Selbstdarstellung. Als man im September 1933 den »Deutschen Katholikentag« beging, ein politisches und mediales Großereignis, bei dem Engelbert Dollfuß seine berühmte Rede am Trabrennplatz hielt, erstrahlte der Stephansdom als festlich beleuchteter Mittelpunkt der Stadt. Ein Jahr später, nach der Ermordung von Dollfuß, war der Trabrennplatz selbst Schauplatz einer gewaltigen Lichtmanifestation: Zum Gedenken an den Kanzler wurde ein Riesenfeuerwerk entzündet und sein Porträt mitsamt Kruckenkreuz und der Parole »JA ES WILL« in die Nacht gezeichnet. Die Bevölkerung selbst wurde aufgefordert, Kerzen in die Fenster zu stellen und in den Bergen Höhenfeuer zu entzünden.

Festbeleuchtung des Rathauses 1928 Im Unterschied zur Sozialdemokratie setzte - фото 21

Festbeleuchtung des Rathauses, 1928

Im Unterschied zur Sozialdemokratie setzte das konservative Lager in seinen Lichtinszenierungen weit mehr auf die Magie des offenen Feuers als auf High-Tech-Performance. Dies zeigte sich besonders deutlich bei der Einweihung des »Österreichischen Heldendenkmals« im September 1934, der ersten großen Selbstdarstellung des austrofaschistischen Ständestaates. Die im Äußeren Burgtor errichtete Gedenkstätte zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs wurde mit einem sorgfältig inszenierten Lichtfest eröffnet: Zu beiden Seiten des Denkmals brannten »ewige Feuer«, die Fassade der Neuen Burg erstrahlte in Festbeleuchtung, die angrenzenden Reiterstandbilder von Erzherzog Karl und Prinz Eugen wurden im Lauf des Abends gleich zweimal mit bengalischen Feuern illuminiert.

Einweihung des Österreichischen Heldendenkmals am Heldenplatz 1934 Auch die im - фото 22

Einweihung des Österreichischen Heldendenkmals am Heldenplatz, 1934

Auch die im Jahr 1938 an die Macht gekommene nationalsozialistische Stadtregierung setzte massiv auf die propagandistische Kraft des Lichts. Zwar gab es in Wien keine Großinszenierungen wie in Berlin oder Nürnberg, wo Tausende Scheinwerfer zum Einsatz kamen und gewaltige »Lichtdome« in den Himmel projiziert wurden, ausgeklügelte Lichtdramaturgien fehlten aber keineswegs. Vor allem die Volksabstimmung am 10. April, die bis dahin wohl größte Propagandaschlacht in Österreich, später auch der 1. Mai sowie Hitlers Geburtstag boten Anlass für spezielle Nachtfeiern. Gebäude wurden mit Lichtbändern, zum Teil auch mit überdimensionalen Hakenkreuzen und Bannern geschmückt, die die Parole »Ein Volk. Ein Reich. Ein Führer« in die Nacht schrien. Und man verteilte Bildpostkarten, die das Hakenkreuz in Form einer aufgehenden Sonne vor bekannten Wiener Sehenswürdigkeiten zeigten, die damit in »neuem Licht« erstrahlten. Die politische Instrumentalisierung des Lichts erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt.

Realiter sollte die Stadt jedoch eher finsterer denn heller werden. Denn mit Fortdauer des Krieges und den zunehmenden Luftangriffen der Alliierten wurden strenge Verdunkelungsmaßnahmen angeordnet. Auf der Straße kamen kleine Petroleumlampen anstelle der bisherigen Beleuchtungskörper zum Einsatz, und immer öfter konnte man auf Plakaten die Warnung lesen: »Der Feind sieht dein Licht!«

Parlament nationalsozialistische Propagandakarte 1938 Aufmerksamkeit mithilfe - фото 23

Parlament, nationalsozialistische Propagandakarte, 1938

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