Johannes Gutmann - Eine neue Wirtschaft

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Irgendetwas scheint mit unserer Wirtschaft nicht zu stimmen. Sie macht wenige Reiche immer reicher, während sie den Rest der Menschheit unter wachsenden Druck setzt. Sie fördert Pandemien und zerstört den Planeten. Aber wo sind die Alternativen? Was brauchen wir und was müssen wir dafür tun? Drei Unternehmer, die immer schon andere Wege gegangen sind, geben Antworten auf diese Fragen und zeigen, wie eine neue Wirtschaft in jedem Einzelnen von uns entstehen kann.

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Auf einem Schild aus Holz, das vor den Hermannsdorfer Landwerkstätten steht, ist ein Satz über den eigentlichen Sinn eines Unternehmens zu lesen. Schweisfurth war ihm während seines Aufenthaltes im Kloster auf den Grund gegangen.

Ein Unternehmen ist dem Wesen nach ein sozialer Auftrag: unterschiedliche Menschen auf ein gemeinsames Ziel auszurichten, überschaubar, verstehbar und zum gemeinsamen Nutzen.

WIE DIE WIRTSCHAFT IHREN SINN VERLOR Die Wirtschaft ist entstanden um den - фото 4

WIE DIE WIRTSCHAFT IHREN SINN VERLOR

Die Wirtschaft ist entstanden, um den Menschen das Leben zu erleichtern. Um ihnen zu dienen und ihnen dabei zu helfen, sich selbst zu verwirklichen. Sie sollte ihnen Möglichkeiten und Freiheiten geben, indem sie ihnen die Last abnahm, selbst für ihr Überleben zu sorgen.

Von dieser Idee sind wir im 21. Jahrhundert weiter entfernt als je zuvor. In vielen Bereichen hat die Wirtschaft ein Eigenleben entwickelt und das Verhältnis von Geben und Nehmen umgekehrt: Wir sind die Sklaven der Wirtschaft geworden. Wir füttern sie, damit sie immer fetter und fetter wird, während sie uns langsam verschlingt. Sie ist zu einer kapitalistischen Monsterwirtschaft geworden.

Leise und unbemerkt hat sie uns zu Arbeitnehmern gemacht, die sich ihren Bedürfnissen unterwerfen, und zu Kunden, die vom Konsum leben. Niemand fragt mehr: Was möchte ich eigentlich wirklich machen? Was erfüllt mich? Brauche ich das überhaupt? Vielmehr flüstert uns die Wirtschaft ein: Befolge meine Regeln, dann wird alles gut. Ideen sind ein Luxus, den du dir nicht leisten kannst, wenn du Erfolg haben willst. Sie flüstert: Der ganze Spaß liegt doch genau darin, etwas zu kaufen, das du nicht brauchst. Ihre Stimme klingt mittlerweile so vertraut, dass wir sie für unsere eigene halten.

Diese Stimme findet sich etwa im Slogan der österreichischen Wirtschaftskammer wieder:

Geht es der Wirtschaft gut, geht es uns allen gut.

Der Satz insinuiert, dass es zuvorderst der Wirtschaft gutgehen müsse. Ihr Wohlergehen steht demnach über allem anderen. Strample dich als Arbeitnehmer und Konsument in einem Hamsterrad ab. Denk nicht, sondern lauf. Strample und konsumiere. Dann rettest du die Welt. Das ist es, was uns solche Slogans verkaufen wollen.

Das Gefühl, dass an diesem Versprechen etwas nicht stimmt, schleicht sich immer mehr in unsere Gesellschaft ein. Ein Kulminationspunkt waren die Jahre nach der Weltwirtschaftskrise 2008 und 2009. Die Aktienkurse waren nach oben geschossen und die Unternehmen immer wertvoller geworden. Kein Preis war zu hoch, kein Deal zu groß, Wachstum wurde zur neuen Normalität. Die Steuersäckel von Ländern wie Deutschland und Österreich liefen über. Der Wirtschaft ging es prächtig.

Doch viele Menschen lasen von den Rekorden nur in der Zeitung. Sie fragten sich, von welcher Welt da eigentlich die Rede war. In ihrem Leben kamen die exorbitanten Gewinne nicht an. Sie spürten nur den Leistungsdruck, der ins Unendliche zu wachsen schien, und fürchteten um ihre Jobs, weil die Unternehmen auf Effizienz getrimmt, digitalisiert und automatisiert wurden. Sie fühlten sich als lästige Anhängsel einer Wirtschaft, in der sie nur Ballast waren und alles andere als systemrelevant.

Das System zu hinterfragen wagten sich allerdings nur die wenigsten. Wer will dem Modus, in dem wir arbeiten, die Schuld zuweisen? Die Schuld, das war höchstens das eigene Unvermögen oder die steigende Zahl von Einwanderern, die ihnen populistische Parteien als Job- und Ressourcen-Räuber verkauften.

Die Gesetze der kapitalistischen Monsterwirtschaft zu hinterfragen, kam vielen hingegen vor, wie das Gesetz der Schwerkraft anzuzweifeln. Das System lief ja. Sollte die Wirtschaft ein paar Quartale hintereinander einknicken oder gar kollabieren, wäre das auf der Jahrhundertachse nur ein kurzes Stolpern, niemals jedoch ein tiefer Sturz. Vielleicht gäbe es ein paar Jahre lang eine Rezession, aber früher oder später ginge es wieder von vorne los.

Die kapitalistische Monsterwirtschaft schafft die Bürger allmählich ab und ersetzt sie durch Konsumenten

Nach Jahrhunderten der Revolutionen, Demonstrationen und Aufstände, nach Kriegen und menschlichen Katastrophen, entstanden im 20. Jahrhundert endlich Demokratien, in denen Rede- und Meinungsfreiheit herrscht und Menschen als freie und gleichberechtigte Bürger zusammenleben. Diesen Status zu erreichen, entspricht auch ganz dem Sinn der Wirtschaft: Sie ermöglicht den Wohlstand und die Infrastruktur, die für eine funktionierende Demokratie notwendig sind.

Doch die kapitalistische Monsterwirtschaft hat diesen Sinn verloren. Immer weiter lassen wir wirtschaftlichen Interessen den Raum, unser Privatleben zu bestimmen. Wir sind gern dazu bereit, unsere Privatsphäre aufzugeben und den Marktplatz in unser Wohnzimmer zu verlegen, wenn wir dafür mit wenigen Klicks bei Amazon bestellen und uns mit unseren Facebook- oder Instagram-Freunden unterhalten können.

Der Preis dafür wird uns immer bewusster. Konzerne wie Google, Apple oder Facebook wissen mittlerweile alles über uns. Sie analysieren, was wir kaufen, welche politische Gesinnung wir haben, ob wir gesund leben oder mit wem wir eine Beziehung führen. Daten werden zur neuen Weltwährung.

In ihrem Buch Himmlisch frei beschäftigt sich die Journalistin und Theologin Renata Schmidtkunz mit Kunstwerken vornehmlich osteuropäischer Künstler. Sie hatten zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Berliner Mauer ihren Schock über die neuen Verhältnisse in ihren Bildern verarbeitet. Mit der »westlichen Welt« konnten sie wenig anfangen.

»Ein Kunstwerk blieb mir besonders in Erinnerung«, schreibt Schmidtkunz. »Auf einer weißen Wand waren mit einer einfachen schwarzen Linie zwei menschliche Figuren gemalt. Eine stand aufrecht und hielt, offensichtlich demonstrierend, ein Schild hoch. Darunter stand geschrieben: Citoyen (Bürger). Aber das Wort war durchgestrichen. Daneben stand eine zweite Figur, gebeugt, mit hängenden Armen, links und rechts mit schweren Einkaufstaschen behängt. Darunter stand das Wort: Consumer (Konsument).«

Der Begriff Citoyen war nach der französischen Revolution 1789 in Mode gekommen. Er beschrieb die neue Rolle des Menschen, der im Geiste der Aufklärung aktiv und eigenverantwortlich am gesellschaftlichen Leben teilnimmt. Bürger bezahlten Steuern, im Gegenzug garantierte ihnen der Staat grundlegende Freiheits- und Mitbestimmungsrechte. Damals, am Ende des 18. Jahrhunderts, war das eine gewaltige Neuerung.

Der deutsche Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel glaubte, dass der Mensch als freier Bürger die höchste Stufe seiner Existenz erreicht hatte. Dass Menschen gleichberechtigt und gerecht nebeneinander leben konnten, war demnach die höchste Errungenschaft, die erstmals durch den Citoyen geleistet wurde.

Heute wurde der Citoyen allerdings durch den Konsumenten abgelöst. Der Wert, den jemand für die Gesellschaft hat, ergibt sich aus seiner Effizienz und seinem Reichtum. Oberflächliche und materielle Symbole sind wichtiger geworden als politische Meinungen.

Die Märchengeschichte über den Kapitalismus

Der größte Trick des Teufels, besagt ein Sprichwort, war es, so zu tun, als gäbe es ihn nicht. Der größte Trick der Monsterwirtschaft ist es, so zu tun, als gäbe es keine Alternativen. Wenn Alternativen entstehen, wehrt sie sich mit allen Mitteln dagegen. Sie kommt mit ihren Verlockungen und verschlingt sie, oder sie treibt ihre Protagonisten in den Ruin.

Im Westen hören wir oft, dass die friedlichen Proteste der osteuropäischen Länder gegen ihre kommunistischen Regierungen in den 1980er-Jahren einzig und allein das Ziel hatten, den westlichen Lebensstil zu kopieren. Das wird gemeinhin als Beleg dafür genommen, dass es keine Alternative zum Kapitalismus gibt. Jedes andere Wirtschaftssystem bringt in dieser Sichtweise Armut hervor, wie man sie in den ehemaligen kommunistischen Staaten erlebt hat. Doch so einfach ist es nicht. Die Menschen protestierten nicht bloß gegen ein totalitäres Regime und für den kapitalistischen Westen, sondern auch für eine faire und gerechte Wirtschaft, die solidarisch ist.

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