Magda Bauer - Liebes Leben

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Es war Liebe, als sie heirateten, und fünfzig Jahre später war es auch Liebe. Dazwischen kam, vier Jahre vor ihrer goldenen Hochzeit, dieser Moment, in dem sie sich etwas eingestanden: dass ihr Liebesleben zu wenig Schwung hatte, weniger, als sie es sich gewünscht hatten.

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Gerade war mir noch heiß gewesen in meinem Hochzeitsstaat. Jetzt fand ich es angenehm kühl in der Kirche. Etwas stickig. Vielleicht lag das nur an der Fliege. Oder am Hemdkragen. Ich sah zu meinen Eltern. Sie bewegten sich nicht. Minutenlang. Wie Wachsfiguren sahen sie zu, während ihr Sohn in ein neues Leben ging. Mein Bruder war mein Trauzeuge, Magdas Schwager der ihre. Es roch nach Weihrauch. Und den weißen Chrysanthemen. Pater Beda lugte aus der Sakristei. Ein Baby schrie. Dann verdunkelte sich der Kircheneingang. Magda erschien im Torbogen.

Magda

Im ersten Moment konnte ich nichts sehen. Ich stand zwischen dem Sonnenschein und dem Dunkel in der Kirche. Meine Augen mussten sich erst daran gewöhnen. Unwillkürlich rückte ich den Schleier zurecht. Vorsicht, dachte ich und ließ die Hand wieder sinken. An der Hochsteckfrisur hatten meine Freundinnen lange gearbeitet. Genauso wie am Krönchen. Es hatte gedauert, bis es richtig saß.

Langsam konnte ich etwas erkennen in dem dunklen Raum. Die Silhouetten bekamen Gesichter. Die Kühle legte sich angenehm auf meine Wangen, ein Gefühl von Gelassenheit gab sie mir nicht. Bei jedem Schritt hatte ich Angst zu fallen, bei jedem Atemzug rechnete ich damit, mein Kleid zu sprengen. Es war mir nicht zu eng. Ich hatte es absichtlich etwas weiter schneidern lassen. Diesen Platz brauchte ich jetzt auch. Ich dachte: Das müssen die Leute meinen, wenn sie sagen: »Das Herz geht mir auf.«

Pater Beda kam aus der Sakristei und watschelte hinter den Altar. Ich lächelte über seine Art zu gehen, konzentrierte mich aber gleich wieder. Ich wusste nicht genau, ob ich lächeln durfte vor der Hochzeit. Nachher ja, aber vorher? Ernst des Lebens und so. Ich hätte Pater Beda fragen sollen.

Ich hatte ihn aus dem Weinviertel mitgebracht, den Pater, aus meiner Heimatgemeinde. Ein bisschen hatte ich mich gefürchtet vor unserem ersten Treffen und war auf eine Predigt gefasst gewesen. Schwanger vor der Hochzeit. Aber er verlor kein Wort darüber. Er war keiner, der gerne mahnte, er aß lieber. Eigentlich hätte ich das von früher wissen müssen. Ich hatte ihm immer alles gebeichtet. Egal, was ich zu beichten hatte, er nickte und sagte gütig immer das Gleiche: »Ein Vaterunser, zwei Ave-Maria.« So schnell war ich meine Sünden los. Wer weiß, ob er überhaupt so genau zugehört hatte.

Mein Vater neben mir drückte leicht meinen Arm. Wir machten die ersten Schritte auf den Altar zu. Da waren ja die Karaseks. Vermögende Künstlerfamilie, so sahen sie auch aus, im Vergleich zu der bieder aufgeputzten Schar der anderen Gäste. So viel Glück hatten sie mir gewünscht, als sie es erfahren hatten. Ich, ihre Gesellschaftsdame, ging ins Eheleben. »Die Ehe ist eine Kunst«, hatten sie gesagt, und wir hatten mit Champagner angestoßen.

Ich hatte immer gern bei ihnen gewohnt, in ihrer Villa, für Kost und Logis und einen angemessenen Lohn. Ihr Haus in der Himmelstraße im Bezirk Döbling, unweit der Kirche, war ein Schmuckstück. Das Kaminzimmer, die Bücher, ein bisschen dunkel vielleicht, aber wunderschön. Und heute Nacht würden Bernhard und ich dort … Jetzt brauchte er nicht mehr durchs Fenster einzusteigen. Mein Mann. Ich würde mich erst daran gewöhnen müssen.

Mein Bernhard. Ich wusste noch ganz genau, wie wir uns vor vier Monaten in der Tenne zum ersten Mal begegnet waren. Die Bambis sangen. Melancholie im September. Das ist alles … was mir blieb … vor dir. Mir war der ganze Bernhard geblieben.

»Den will ich oder keinen«, sagte ich zu meiner Freundin.

Es gab sie also wirklich, die Liebe auf den ersten Blick. Er sah zu mir herüber, aber mehr nicht. Warum holt mich der Depp nicht zum Tanzen, dachte ich. Dann kam er und fragte, ob er mich auf ein Getränk einladen durfte, auf eine Coca-Cola.

Er forderte mich auf, zu einem langsamen Lied, und sah mir unentwegt in die Augen, bis mich schwindelte. Vielleicht waren es auch die Drehungen. Irgendwie war ich aus dem Schwindelgefühl nicht mehr herausgekommen in den vergangenen vier Monaten. Jetzt würden wir ein Kind bekommen. Meiner Meinung nach einen Buben. Frauen wissen so etwas. Sie spüren es. Was mag das Morgen bringen, dachte ich, uns als Familie? Wird das Leben gut zu uns sein?

Der Altar kam näher. Wir ließen uns weiterhin Zeit, mein Vater und ich. Er schien keine Eile zu haben, mich zu übergeben, und ich ging bewusst langsam. Sie ist so kurz, die Zeremonie, hatte mir jemand gesagt, also lass dir Zeit, wenn du nach vorne gehst, danach bleibt dir nur die Erinnerung. Ich hatte mich an das Kirchendunkel gewöhnt, ich sah jetzt mehr als Bernhards weiße Handschuhe. Ich sah seine Augen.

Dicht vor ihm blieben wir stehen, eine kleine Ewigkeit lang bewegte sich keiner von uns dreien. Dann streckte Bernhard die Hand aus, mein Vater nahm meine von seinem Arm, in den ich mich eingehängt hatte, und legte sie in die mit dem weißen Handschuh. Ich sah zu meinem Vater. Er soll gut auf dich aufpassen, formten seine Lippen, dann ließ er mich los. Ich trat neben Bernhard, und wir drehten uns zum Altar um.

Bernhard

»… und wollen Sie sie ehren, in guten wie in schlechten Tagen? Dann sprechen Sie ein deutliches Ja.«

Ich musste mich räuspern. »Ja«, sagte ich.

Magda

»… und wollen Sie ihn ehren, in guten wie in schlechten Tagen? Dann sprechen auch Sie ein deutliches Ja.«

»Ja«, flüsterte ich.

Bernhard

Der Ring. Jemand hielt mir das Kissen mit den Ringen hin. Ich nahm den kleineren. Dann Magdas Hand. Ich versuchte, ihr den Ring anzustecken. Nicht sehr geschickt. Sie zuckte ein wenig. Ich bekam den Ring nicht auf ihren Finger. Sie zuckte wieder. Den Ring hatte ich immer noch in der Hand.

Magda

Er hielt meine Hand wie den Flügel eines Schmetterlings. Ganz leicht, ganz sanft. Es kitzelte furchtbar, ich zuckte, ich konnte nicht anders. Prompt ließ er den Ring fallen. Das fängt ja gut an, dachte ich, aber innerlich musste ich lachen.

Bernhard

Ich weiß nicht mehr, wie viele Hände ich schüttelte. Wie viele Menschen ich umarmte. Magda, meine Frau, war jedenfalls nicht darunter. Sie schüttelte neben mir Hände. Und umarmte dieselben Menschen. »Viel Glück«, wünschten ihr alle. »Gratuliere zu so einer Frau«, sagten sie zu mir. Die Frau brauchte scheinbar Glück. Der Mann nur die richtige Frau.

Wir fuhren zur Feier ins Gasthaus. Wir hatten am Währinger Gürtel reserviert. Spätestens um Mitternacht wollten wir wieder verschwinden. Das hatten wir so vereinbart. Wir lassen die Feier Feier sein. Wir fahren hinaus in die Himmelstraße. Zu den Karaseks, wo sie wohnte. In die Hochzeitsnacht. Gehörte ja schließlich dazu zum Heiraten. Wie lange war es noch bis Mitternacht?

Magda

Bernhard nahm mich beiseite und sah mich bedeutungsvoll an. Ich wusste zuerst nicht, was er meinte. Er zeigte auf die Uhr. Es war erst zehn, aber er deutete zum Ausgang.

Als die Gäste mitbekamen, dass wir uns schon davonmachten, gab es ein Murren und Geschwätz.

Das geht doch nicht.

Wie unhöflich.

So was tut man nicht.

Wie peinlich.

Bernhard stand neben mir und lächelte. »Ihr könnt euch ja weiterhin gut unterhalten«, sagte er. Was genau wir machen wollten, sagten wir nicht. Aber alle wussten es.

Liebe.

Bernhard

Magda und ich stiegen ins Taxi. »Himmelstraße, in Döbling«, sagte ich zu dem Fahrer.

Artig wie Erstklässler saßen wir auf der Rückbank. Magda lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Mehr nicht. Als wollten wir uns alles aufheben. Jede kleinste Berührung.

Es würde nicht das erste Mal sein. Schwanger, wie sie war. Aber es würde das erste Mal als Mann und Frau sein. Würde das einen Unterschied machen? Einen kurzen Moment lang überfiel mich eine Art Wehmut.

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