Gewalt im Spiegel alttestamentlicher Texte

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Die unterschiedlichen Gewaltmotive in den Texten des Alten Testaments machen nicht nur viele Bibelleserinnen und -leser stutzig, sie stellen auch eine bleibende Herausforderung für die wissenschaftliche Exegese und die Bibeltheologie dar. Globale Thesen helfen zur Bewältigung dieses Problems nicht weiter, jeder einzelne Text muss je neu und eigen behandelt werden. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes wählen zentrale Texte beziehungsweise Textbereiche aus und demonstrieren durch ihre originelle sowie innovative Auslegung einen möglichen Umgang mit ihnen. So entstehen individuelle Zugänge zu sehr unterschiedlichen Texten, die dem Leser, der Leserin dieses Bandes einen erweiterten Blick auf das Alte Testament eröffnen können.

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Ein Erzähltext führt in 18,8 durch zwei Sätze in den Gedankengang von Sauls Selbstgespräch ein. Die zwei Sätze legen vorauseilend die Form von Sauls verbaler Reaktion auf den Frauenauftritt offen: Saul erzürnte heftig ( Gewalt im Spiegel alttestamentlicher Texte - изображение 48), 63und übel erschien dieses Wort bzw. dieser Sachverhalt in seinen Augen ( Durch die Wortwahl im zweiten Satz von 188 wird eine Opposition zu 185 - фото 49). Durch die Wortwahl im zweiten Satz von 18,8 wird eine Opposition zu 18,5 angezeigt: 64

Die Lesenden sind – wie erwähnt – durch 18,5 darüber informiert, wie Davids Erfolge und Beförderung durch Saul zum hohen Militär in einem breiten Konsens begrüßt wurden: Das erschien gut in den Augen des ganzen Volkes und auch in den Augen von Sauls Knechten ( Ersichtlich treten danach aus denen welche im Konsens Davids Aufstieg - фото 50). Ersichtlich treten danach aus denen, welche im Konsens Davids Aufstieg begrüßen, die Städterinnen hervor. Breiter Zustimmung in Bezug auf Davids Karriere steht eine einzelne Ablehnung Sauls gegenüber. Doch genau besehen, tritt Sauls Ablehnung Davids erst mittelbar ein. Denn eine primäre Ablehnung Sauls richtet sich zunächst gegen das, was die Frauen in seinen Augen publik gemacht haben, 65und dabei erst verändert sich von seiner Warte aus das eigene Verhältnis zu David. So fügt die Erzählstimme in 18,9 an: „Und Saul betrachtete David argwöhnisch ab jenem Tag und fortan.“ 66

Entscheidend für den übergeordneten Zusammenhang ist Sauls Vermutung, die er am Schluss seines Selbstgesprächs in 18,8 hegt. Der Sinn des letzten Satzes in 18,8 ist nicht ganz klar ( Gewalt im Spiegel alttestamentlicher Texte - изображение 51). Nach Stoebe und anderen schließt das картинка 52„die Bedeutung des Fehlens“ 67ein. Daher übersetzt Stoebe wie meist üblich: „nun es fehlt ihm (= David) ja nur noch das Königtum“. Ein anderer Trend in der Forschung geht davon aus, dass im Vers 18,8 das vorherige zweimalige Verb „geben“ ( картинка 53) am Ende in Gedanken zu ergänzen sei. Im Vers ist schließlich der letzte Benifizient картинка 54mit dem ersten картинка 55identisch: 68„und sie (= die Frauen) werden ihm auch noch das Königtum geben!“ 69Wie dem auch sei, 70in Sauls Überlegungen und Selbstgespräch ist damit offenkundig das angekommen, was die Lesenden bereits wissen sowie bewegen dürfte und was zudem in der erzählten Welt zuletzt Jonatan bei seinem Verhalten angetrieben hat. David ist der Herrscher in spe, während Saul die Herrscherstellung innehat.

Neben ideologischen Grundlagen des Königseins, wie göttlicher Erwählung und Salbung, gehört es bei einem Regenten dazu, dass er vom gesellschaftlichen Netz als König angesehen wird und dass er von solchem Ansehen auch ausgehen kann. Es geht um ein Ansehen im doppelten Sinn des Wortes, wobei der zweite Sinn auch die schillernde Kategorie der Ehre inkludiert. Diese Kategorie ist in den Texten von 1Sam 18 zwar nicht direkt verbalisiert, die Sache schwingt aber mit, und lässt sich als Interpretament heranziehen. Als hilfreich erweisen sich dabei die Begriffsbestimmungen, wie sie Jan Dietrich 71vorgenommen hat und die hier aufgegriffen werden sollen. Demnach ist eine Unterscheidung angebracht. Die Königsehre ist als Statusehre ein begrenztes Gut. In der erzählten Welt kann nur einer König sein. Diese Statusehre ist hier Saul zueigen. Auf ihn als „den König“ gehen die singenden Städterinnen zu.

Doch da die Statusehre ein begrenztes Gut ist, kann sich – je nach Umständen – auch ein Wettbewerb darum in der Form von „Herausforderung (challenge) und Erwiderung (response)“ 72ereignen. Mit der Statusehre konkurriert hier die Ruhmesehre, vor allem und zuerst in den Augen Sauls. Ruhm wird erworben durch Leistungen, die bekannt und als solche auch anerkannt worden sind. 73Ruhm ist zunächst an keinen Rang und Stand gebunden. Ruhm kann auch ein einfacher Hirtenjunge wie David erwerben. Ruhm kann aber einen Status verleihen. 74Und das konstruiert hier Saul selbst: Es fehlt David nur noch das Königtum. Mit solch eigenem Konstrukt tangiert Saul hier das Wissen der Lesenden.

Fortan wird Saul das selbst Zurechtgelegte für sich mehrfach als eigene Herausforderung nehmen und darauf – in übler Weise – antworten wollen. Wie und wo sein Antworten beginnt, ist nun genauer zu eruieren. Hierbei spielt eine Rolle, in welcher Weise sich der nächste Abschnitt 18,10–13 an den Abschnitt 18,6–9 anschließt. Im folgenden Punkt ist der Anschluss zu klären und auf diesem Weg zu zeigen, dass besungene Gewalt in Kap. 18 mitursächlich Gewaltausübung erzeugt.

4. Mordversuch und Musik (1Sam 18,10–13)

Der Abschnitt 18,10–13 enthält bis auf ein kurzes Selbstgespräch Sauls nur Erzähltext. Die ersten Sätze sind auf Saul konzentriert, die letzten auf David. Dazwischen werden David und Saul zusammen in den Blick genommen. Der Abschnitt siedelt die ersten Handlungen am Tag nach dem Auftritt der Frauen an. Ereignet sich am neuen Tag ein unabhängiger Zusammenhang? Wohl kaum. Es lässt sich nämlich zeigen, dass die Abschnitte 18,6–9 und 18,10–13 fast wie Ursachen und Folgen zusammenhängen, wenn man vorausgehende Kapitel und Texte in 1Sam mitliest.

Vor allem knüpft Vers 18,10 breit an Erzähltes im ersten Buch Samuel an, greift Fäden im Erzählten auf, verwebt die Fäden aber neuartig.

Ein böser Gottesgeist überkommt Saul in 18,10: „... da durchdrang ein böser Geist Gottes Saul ( Damit wird den Lesenden erneut 1Sam 161423 wachgerufen Dort wurde - фото 56).“ Damit wird den Lesenden erneut 1Sam 16,14–23 wachgerufen. Dort wurde ähnlich mit unterschiedlichen Wendungen dargelegt, dass ein böser Geist Saul beherrschen kann (16,14.15.16.23) und in Schrecken versetzt (16,14.15). 75Um dem abzuhelfen, wurde in Kap. 16 David zu Saul gebracht. Mit seinem Saitenspiel (16,23; vgl. 16,16,17.18) konnte David dem vom Geist beherrschten Saul Erleichterung verschaffen, was Saul guttat und den bösen Geist weichen ließ. Man deutet dies bekanntlich in der Literatur mit dem Begriff der Musiktherapie.

Auch in 18,10 ist David mit dem Saitenspiel befasst. Daher ist für einige Auslegungen die Assoziation naheliegend, dass David in 18,10 erneut Musiktherapie angesichts des bösen Geistes betreibe. 76Die Therapie würde diesmal scheitern, da der böse Geist nicht weicht und Saul stattdessen David aufspießen will. 77

Doch der Vers 18,10 setzt wohl andere Akzente. 78David agiert hier vermutlich nicht bezogen auf Sauls Geisteszustand und spielt auch nicht zwecks Linderung auf. Denn der böse Geist kommt zeitlich genau eingeordnet „am anderen/am folgenden Tage“ ( Gewalt im Spiegel alttestamentlicher Texte - изображение 57). David hingegen spielt wie immer: „wie Tag für Tag“ ( картинка 58) 79. Das nahm sich in 1Sam 16 noch anders aus. Dort griff David in unmittelbarer Reaktion auf Sauls Geisteszustand in die Saiten:

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