Michael Klaus Wernicke - Glücklich wollen wir mit Sicherheit sein

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Augustinus (354-430) gehört zu den großen Gestalten der Geistesgeschichte. Sein Denken hat die Entwicklung der westlichen Kultur wesentlich mitbestimmt. Zugleich hatte er von Anfang an Gegner. Manchen Philosophen und Theologen galt und gilt er als Erfinder des willkürlich strafenden Gottes, als jemand, der in seiner Theologie eine Logik des Schreckens entwickelt hat.
Demgegenüber stellt Michael Klaus Wernicke Augustinus als großen Glückssucher vor, als einen Mann, für den das Suchen nach dem Glauben die Suche nach Glück ist. Als jemanden, dem es nicht zunächst um Moral geht, sondern um das Glück im Glauben, das sich vollenden soll im Schauen.
Als Augustinus einmal einen Bettler sah, der betrunken seine Scherze machte, sagte er zu seinen Freunden: «Seht euch den an. Er ist glücklich, ist in einem Zustand, den wir mit all unserer Plackerei zu erreichen suchen und doch nicht erreichen.»

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Augustinus hatte Ferien, unfreiwillig. Und er, der Sechzehnjährige, der sich in der Pubertät befand, spürte heftige Regungen des Triebes, Regungen, von denen er nicht durch die Anstrengungen des Studiums abgelenkt wurde. Das Dorngestrüpp der Sinnlichkeit sei ihm über den Kopf gewachsen, klagt er in den „Bekenntnissen“, „und es war keine Hand da, es auszureißen. Im Gegenteil, mein Vater, wie er nun einmal war, erzählte, als er beim Bäderbesuch die Zeichen durchbrechender Mannesreife und den Drang meines jungen Leibes bemerkt hatte, voll Vergnügen der Mutter davon, als trüge er bereits auf Enkel an …“

Luther zitiert diese Stelle in der Widmung an seinen Vater, die er seinem Buch über die Mönchsgelübde voranstellt: „Du warst mit väterlicher Liebe besorgt wegen meiner Haltlosigkeit, als ich schon ein Jüngling war, gerade mein 22. Lebensjahr begonnen hatte, das meint, um ein Wort Augustins zu gebrauchen, mit hitziger Jugendkraft bekleidet war. Weil du an vielen Beispielen gesehen hattest, dass ein solches Leben gewissen Leuten zum Unglück ausgeschlagen war, bestimmtest du, mich mit dem Band einer ehrenhaften Ehe zu binden.“ Mit unruhiger, Luther liest: hitziger Jugendkraft bekleidet; inquieta indutus adolenscentia übersetzt Bernhart: Der Vater bemerkte „den Drang meines jungen Leibes“. Augustinus beklagte, dass das, was Luthers Vater plante, um die überschießende Sexualität in geordnete Bahnen zu lenken, selbst von seiner frommen Mutter nicht versucht wurde: „Es lag ihr nicht am Herzen, meinen Zustand, den sie aus der Erzählung ihres Mannes kannte und als Verderbnis und kommendes Unheil empfand, wenigstens in die Schranken ehelicher Liebe zu bannen.“

Aber entsetzt war die Mutter schon über das, was sie von ihrem Gatten gehört hatte. Es überfiel sie die Angst, dass der Sohn auf krumme Wege geriete, „wie diejenigen sie wandeln, die Dir, o Gott, den Rücken kehren, nicht das Angesicht“ zuwenden.

Monnica mahnte den Sohn eindringlich unter vier Augen, doch er tat, was Sechzehnjährige, die von ihren Müttern ermahnt werden, zu tun pflegen: Er lachte, hielt er doch solche Mahnungen für weibisch, und sie in den Wind schlagend, trieb er es „bis zum Verwildern im Wechsel tagscheuer Liebesfreuden“. Seinen Kumpanen gegenüber, einer „Bande von Taugenichtsen“, rühmte er sich seiner Abenteuer, und wenn er gar keine bestanden hatte, dann log er sie sich zusammen, der Angeber.

Mit diesen Kameraden zog er eines Nachts los, um Birnen zu stehlen, Früchte, die „nichts Verlockendes hatten, weder nach Aussehen noch Geschmack“. Sie aßen sie nicht, sondern warfen sie den Schweinen hin. Sie fanden die Tat lustig, weil sie nicht erlaubt war. Es gab keinen Grund für den Diebstahl, die Bosheit hatte eben nur die Bosheit zum Grunde. „Ich liebte es, zu verkommen, ich liebte meine Sünde: nicht das, wonach ich in der Sünde griff, sondern mein Sündigen selbst“, so klagte er später, als er erkannte, dass er mit diesem grundlosen Birnendiebstahl auf dem Grund der moralischen Verkommenheit angekommen war.

Der Student

Der Vater fand schließlich einen Gönner, der bereit war, das Studium des Sohnes zu bezahlen: Romanianus, einen reichen Grundbesitzer, einen Bürger Thagastes. Augustinus blieb ihm in Dankbarkeit verbunden: „Du hast mir armen Jungen, der studieren wollte, dein Haus geöffnet, dein Vermögen und, was mehr ist, dein Herz, hast mir nach dem Tod meines Vaters Trost gegeben …“

So kam er denn nach Karthago als Neunzehnjähriger und begann „mit jenen Studien, die man die höheren nennt“, den Studien der Rhetorik, die abzielten auf „die kampferfüllten Gerichtshallen“; „dort wollte ich glänzen“ als Verteidiger oder Ankläger, „um so ruhmreicher, je gewandter ich das Recht verdrehen würde“, gesteht er in den Bekenntnissen.

Außerhalb der Hörsäle gab er sich als Mann von Welt – elegans et urbanus –, wurde leidenschaftlicher Theaterbesucher und hatte seine Liebschaften. Die aber mündeten schließlich im Jahr 372 in eine feste Beziehung. Heiraten wollte er allerdings seine Freundin nicht; denn er strebte nach einem ehrenvollen Posten „und dazu noch eine Ehefrau mit etwas Vermögen, um unsere Ausgaben nicht zu sehr zu belasten“. Er blieb aber der jungen Frau, deren Namen er nicht preisgibt, treu, hatte keine Affären mehr, bis es etwa 385 zur von Monnica betriebenen Trennung kam, worüber noch zu reden sein wird.

In Karthago gebar ihm die Freundin einen Sohn: Adeodatus, der von Gott Geschenkte. Das ist der ins Lateinische gewendete punische Name Iatanabaal, der beliebt war bei Karthagos Christen. Der Junge wuchs heran und entwickelte sich zu einem Hochbegabten. Ein Zwiegespräch mit ihm zeichnete Augustinus auf in dem Buch „Über den Lehrer“. In den „Bekenntnissen“ erinnert er sich dieses Dialogs: „Es ist da mein Buch, welches den Titel hat ‚Der Lehrer‘. Er, mein Sohn Adeodat selbst, führt dort mit mir ein Gespräch. Du weißt, mein Gott, dass alle Probleme, die dort von meinem Partner in das Gespräch gebracht werden, seine eigenen Empfindungen waren, als er im sechzehnten Lebensjahr stand. Andere bewundernswerte Dinge habe ich reichlich von ihm erfahren. Diese Begabung erweckte in mir Schauder.“

Die Lektüre von Ciceros „Hortensius“

Es gibt ein kleines, auf Englisch abgefasstes Gedicht. Es ist gewiss salopp formuliert, mit einem Schuss Humor. Der unbekannte Dichter mag gelächelt haben; aber es war ein nachdenkliches, vielleicht etwas trauriges Lächeln:

I’d like to know

what this whole show

is all about

before its out.

Es ist die Frage nach dem Sinn meines Lebens und dessen, was um mich herum vorgeht, eine Frage, die sich vielen Menschen irgendwann stellt und vor der eines Tages auch Augustinus stand.

Nach eigenem Eingeständnis beteiligte sich Augustinus am „schändlichen Liebestreiben“, das in Karthago um ihn her brodelte, bis er mit seiner Freundin zusammenzog; er suchte und fand Zerstreuung und Vergnügen im Theater. Eines Tages aber überfiel ihn die Frage, „what this whole show is all about“. Und das kam so:

Als er 19 Jahre alt war, hatte er, so sah es der Lehrplan vor, das Buch „Hortensius“ von Cicero zu lesen. „Jene Schrift aber hat zum Gegenstand die Aufmunterung zur Philosophie … Sie gab meinem Gemütsleben eine andere Richtung … Es schwand mir mit einem Schlag alle Hoffnung auf Nichtiges, mit ungemeiner Bewegung des Herzens verlangte ich nach dem Unvergänglichen der Weisheit.“

Der „Hortensius“ ist ein Dialog, den Cicero 46/45 v. Chr. geschrieben hat. Er ist leider verlorengegangen, wurde aber von den Philologen in mühsamer Kleinarbeit wie ein Puzzle rekonstruiert. Die Puzzlestücke fanden die Gelehrten bei anderen Schriftstellern, vor allem bei Augustinus, der immer wieder aus diesem Werk zitiert. Wenn auch noch Teile fehlen, so kann man sich doch ein Bild machen von der Szenerie und dem Verlauf, den die Diskussion nahm: Cicero, Hortensius Hortalus und Quintus Lutatius Catulus treffen sich und spazieren zur Villa Neapolitanum des Lucius Licinius Lucullus, der noch dem iPad-Freak als Feinschmecker bekannt ist, der die Kirsche von Asien nach Europa gebracht hat. Alle vier Herren sind gestandene Politiker. Alle vier waren für jeweils eine Amtsperiode zu Konsuln, also in das höchste Amt der Republik, gewählt worden. Zwei von ihnen hatten als Generäle große Siege erfochten: Catulus zusammen mit Marius gegen die Kimbern, Lucullus gegen den König Mithridates VI. Trotz der Anschaulichkeit des Bildes ist der Dialog eine Fiktion, denn die Herren, die Cicero als seine Gesprächspartner auftreten lässt, waren zur Zeit der Abfassung des Werkes schon tot.

Mit höflicher Bewunderung der Kunstschätze, die Lucull in seiner Villa aufgehäuft hat, beginnt das Gespräch. Auch die reiche Bibliothek des Gastgebers findet reges Interesse. Schließlich kommt Cicero zur Sache: zu Nutz und Frommen der Philosophie. Hortensius gibt den Advocatus Diaboli, was wohl dem Charakter und der Haltung des wirklichen Hortensius entsprochen hat. Er wirft den Philosophen vor, unverständliches Zeug von sich zu geben, wovon sie selbst nicht überzeugt seien und wonach sie schon gar nicht handelten. Es gäbe auch so viele Schulen, die in ihren Lehraussagen einander widersprächen, was zwangsläufig zur Skepsis führe, zur verächtlichen Ablehnung jeder philosophischen Welterklärung.

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