Werner Ort - Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau

Здесь есть возможность читать онлайн «Werner Ort - Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Schloss Reichenau am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein spielte in der Bündner Geschichte dank seiner verkehrstechnisch ausgezeichneten Lage eine prominente Rolle. 1792 wird es Sitz eines Churer Handelsunternehmens und eines revolutionären Schulinternats mit hohen Ansprüchen: Hier sollten freie Menschen und Weltbürger erzogen werden, welche als Staatsmänner eine neue Ära einläuten würden. Dazu wurden einige der damals besten Pädagogen als Schulleiter engagiert: Johann Peter Nesemann (1726-1802) und Heinrich Zschokke (1771-1842). Als Lehrer wirkte hier, auf der Flucht vor politischen Verfolgern, ein halbes Jahr auch Louis-Philippe, der nachmalige französische König (1830-1848).
Das Buch stellt eindrücklich und spannend dar, welche Ideen hinter dem Seminar Reichenau standen, welches Schicksal ihm beschieden war und mit welchen Schwierigkeiten die Schule in einer politisch turbulenten Zeit zu kämpfen hatte.

Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Für das Seminar sollten in der Mansarde zwei Schlafsäle hergerichtet werden, einen grossen für bis zu 50 reformierte Schüler, den kleineren für höchstens 14 Katholiken; beide Säle sollten von je einem Lehrer überwacht werden, für die ebenfalls dort oben Schlafkammern zugewiesen wurden. Da die Mansarde vermutlich nicht geheizt wurde, schon der Feuergefahr wegen, und das Dach mit in Eisen gefassten Schindeln bedeckt war, kann man sich leicht vorstellen, wie kalt im Winter und wie zugig es bei windigem Wetter dort oben gewesen sein muss. Tscharner wollte die Mansarde bis zum First anheben, um sie luftiger zu machen, was die Gefahr von Erkältungen noch erhöht hätte, selbst wenn die Kinder damals deutlich abgehärteter waren als heute. Für solche Fälle stand ein Stockwerk tiefer ein geheiztes Krankenzimmer zur Verfügung. Nach Tscharners Plan waren die Einzelbetten in gehörigem Abstand voneinander aufzustellen, peinlich genau ausgerichtet und von den nächtlicherweile im Mittelgang mit einer Laterne patrouillierenden Lehrern auf einen Blick zu überschauen.

Wenn man heute das Schloss betritt, zeigt sich der Estrich kahl und fast fensterlos, ohne Unterteilung in kleinere und grössere Räume, also so, wie er schon zur Zeit von Buol-Schauenstein war. Nichts erinnert an diese Schlafsäle, auch nicht an die von Tscharner skizzierten zwei Dutzend Dachfenster im Walmdach, so dass man bezweifeln muss, dass dieser Plan realisiert wurde. Das war, wenigstens die ersten drei Jahre, auch gar nicht nötig, da nie mehr als 18 oder 19 Zöglinge im Schloss lebten, die man auch woanders unterbringen konnte, verteilt auf zwei oder drei Räume. Erst 1797, als Heinrich Zschokke die Leitung des Seminars übernahm, gab es mehr als dreissig Schüler, und sofort entstand ein eklatantes Platzproblem, das man nun nicht mehr durch Einbezug der Mansarde lösen konnte oder wollte.

Ein imposanter Teil des Schlosses war der daran anschliessende Ostflügel, von Tscharner Galerie genannt, der im hinteren Bereich lag, am Strässchen nach Bonaduz. Ursprünglich bestand er aus einzelnen Gebäuden, nach 1755 – die Jahreszahl leitet sich daraus ab, dass um diese Zeit Johann Heinrich Grubenmann die markante Holzbrücke über den vereinigten Rhein schlug – wurde er zu einem in sich geschlossenen Ensemble zusammengefasst, dessen Abschluss und Kontrapunkt zum Schlossturm eine ebenfalls mit Zwiebelhelm und Aufsatz versehene Kapelle bildete, wo die katholische Messe gehalten wurde.

Erwin Poeschel beschreibt diesen Flügel und seinen Zustand vor 1755 nach einem Gemälde im Schlösschen Flims: 59«Im rechten Winkel [zum Schloss] schliesst sich daran eine lose Reihe von Wirtschaftsgebäuden, regellos nach Höhe und Tiefe, an der Hofseite durch eine Holzgalerie verbunden und endend in der Kapelle, die auch damals schon den östlichen Pfeiler der ganzen Bauanlage bildete. Der ganze, zwanglos aneinandergewachsene Komplex wird zusammengehalten von einem dem Herrenhaus zugehörigen, beherrschenden Turm mit Zwiebelhaube.»

Daran anknüpfend meint Poeschel, auf ein weiteres Aquarell verweisend, das nach 1799 entstand und sich im Schloss Reichenau befindet: «Die Galerie verschwindet als Korridor in das Innere des Gebäudes, und die Kapelle wird als Eckpfosten fest in den Bautrakt einbezogen. Die Wirtschaftsräume bleiben nun auf das Erdgeschoss dieses neuen Gartenflügels beschränkt, oben aber liegt eine Flucht von Wohnzimmern und Salons, deren Mitte ein kleines, mit sehr graziösem Stuck heiter-geziertes Sälchen bildet. Diese Räume sind, was auffallen mag, nach Norden orientiert, da man den Blick auf die Strasse haben wollte, die damals, den Rhein weiter unten überschreitend, hier vorbeizog.» 60

Das Erdgeschoss dieses Flügels, dessen Masse Tscharner mit einer Länge von 24, 9, einer Breite von 6, 3 und einer Höhe von 6, 8 Metern angab, entsprach seiner Zeichnung zufolge noch immer der früheren landwirtschaftlich-ökonomischen Nutzung mit Holzschopf, Wäscheraum, Hühnerstall und Obstlager, aber auch einem Münzmagazin und Laboratorium. Einen dieser Räume wollte Tscharner dem Metzger zur Verfügung stellen. Im oberen Stock befand sich der von Poeschel erwähnte Wohntrakt mit herrschaftlichen Räumen, al fresco bemalt, oder mit seidenen Tapisserien und üppigen Stukkaturen versehen. Der prachtvolle Saal in der Mitte des Flügels wird im dritten Teil des «Bürgerhauses im Kanton Graubünden» in mehreren Abbildungen dargestellt 61und zeugt vom Geschmack und Luxusbedarf der Buol-Schauenstein.

Es würde einen nicht wundern, wenn derartige Prunkentfaltung, wie sie auch in anderen, nach aussen unscheinbaren Häusern vornehmer Bündner Familien zu finden ist, dazu beigetragen hätte, die Vermögenslage ihrer Besitzer in Krisenzeiten zu erschüttern und die Buol-Schauenstein zur Preisgabe ihres Schlosses zu bewegen, als sie einsahen, dass ein solcher Luxus zu kostspielig wurde und nicht mehr zeitgemäss war. Wir werden noch sehen, was die Handelsfirma Bavier mit den feudalen Räumlichkeiten im Sinn hatte. Der vordere Teil im zweiten Obergeschoss des Schlosses wurde schon einmal für die Eigentümer reserviert; in der roten Audienzstube im ersten Stock tagte der Herrschaftsrat.

Der Ostflügel verfügte auf jedem Stockwerk über einen Durchgang mit Treppe zu der dem Schloss vorgelagerten Galerie, so vom Estrich des Flügels in das zweite Obergeschoss und zur Mansarde. In diesem Estrich befanden sich ein Bibliothekszimmer und einige Kammern; den mittleren Teil nahmen Kamine und ein Lastenaufzug in Anspruch und im entlegenen Teil, gegen die Kapelle hin, waren der Getreidespeicher und ein weiteres Treppenhaus untergebracht.

Die mit einer Glocke ausgerüstete Kapelle war durch den Ostflügel über einen langen Korridor mit dem Schloss verbunden, so dass man den Gottesdienst auch bei Regen oder Schnee trockenen Fusses besuchen konnte. Für die Liturgie wurde ein Priester und Messdiener gehalten. Nachdem der neue Fürstbischof von Chur – notabene ein Sohn von Buol-Schauenstein – der Herrschaft im Winter 1793 das Placet zur Messe entzogen hatte, stand die Kapelle leer, bis 1795 Pfarrer Nikolaus Leonhardi als Lehrer nach Reichenau kam und die Kapelle für den reformierten Gottesdienst nutzte. Im Winter 1793 ist in Tscharners «Reichenauer Notanda» noch von einem künftigen «doppelten Gebrauch der Capelle und benediction» die Rede. 62Der geweihte Kelch wurde zum Ärger des Fürstbischofs nicht herausgegeben. 63

Zum Besitz der Herrschaft Reichenau-Tamins gehörten Wiesen, Äcker, ein Obstbaumgarten und ein kleines Rebgelände, die Tscharner sich Mühe gab, genau zu erfassen und ihren Geldwert zu bestimmen. Ferner lagen im Farsch – einem Landstreifen entlang des rechten Ufers des Vorderrheins, der zur Gemeinde Bonaduz gehörte – eine Mühle, eine Sägerei und Wuhranlagen. Tscharner erwog, einzelne Teile des Besitzes zu arrondieren oder gegen andere einzutauschen. 64Einige Jahre später, als er von einer Erneuerung Reichenaus träumte und sich die Herrschaft als ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum in einer lieblichen Landschaft wünschte, malte er sich eine Promenade vom Farsch bis zur Ruine Wackenau aus, mit einem antiken Tempelchen und einer Statue, um den Spaziergang romantisch und noch reizvoller zu gestalten. 651792 lagen ihm solche Ideen noch fern; zu dieser Zeit hatte er dafür zu sorgen, die Herrschaft möglichst bald gewinnbringend werden zu lassen.

4 Das Schloss Reichenau heute mit seinem schönen Park Linkerhand das Hotel - фото 5

4 — Das Schloss Reichenau heute, mit seinem schönen Park. Linkerhand das Hotel Adler, das ehemalige Zollhaus. Um 1820 erfuhr das Schloss durch Ulrich von Planta eine Umgestaltung in klassizistischem Stil. Seitdem blieb es vom Aussehen her unverändert.

Unmöglich schien Tscharner dies nicht. Zur Herrschaft gehörten eine Schmiede, Sägerei, Küferei, Tischlerei, Schusterei, Färberei und Gerberei, eine Mühle, Metzgerei, Bäckerei, Apotheke und der Spezereiladen. Später kam ein Tuch- und Kleiderladen dazu. Einiges davon war im Schloss oder im grossen Haus an der gedeckten Brücke untergebracht; der Schmied und der Färber, der Küfer und der Kupferschmied hatten eigene Häuser

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Schülerrepublik im Schloss Reichenau» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x