FiB-Handbuch

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Jugendliche begleiten – eine Herausforderung! Fachkundige individuelle Begleitung (FiB) steht den Jugendlichen der zweijährigen Grundbildung zu, es sind aber nicht nur diese Jugendlichen, die während ihrer Ausbildung Begleitung brauchen. Wer sind diese Jugendlichen? Was bewegt sie? Wo scheitern sie? Was brauchen sie? Wie sieht ein wirkungsvolles Coaching aus? Was heisst Förderdiagnostik? Wer kann diese Jugendlichen begleiten, beraten, unterstützen?
Die Lebenswelt der Jugendlichen hat sich verändert. Das aktualisierte FiB-Handbuch nimmt Bezug auf die komplexen Herausforderungen, vermittelt Erfahrungen und bewährte Modelle. Anhand von Beiträgen verschiedener Fachpersonen aus Theorie und Praxis wird aufgezeigt, wie Jugendliche – nicht nur in der zweijährigen Grundbildung – erfolgreich begleitet werden können. Es richtet sich an alle, die Jugendliche auf ihrem Weg in die Arbeitswelt unterstützen.
Mit Beiträgen von: Gianni Zarotti, Urs Zürcher, Rolf Hanselmann, Andreas Grassi, Joseph Eigenmann, Georges Kübler, Dagmar Bach, Waltraud Sempert und Nanette Wälti.

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›den Übergang als Herausforderung annehmen,

›die zur Bewältigung des Übergangs nötigen Ressourcen mobilisieren,

›Lösungswege entwickeln,

›die favorisierte Lösung zielstrebig und energisch angehen.

Schwierige Passagen im Gelände erfordern stützende und sichernde Leitplanken, Griffe, Handläufe. Schwierige Übergänge in der Entwicklung der Menschen erfordern sichernde Rituale. Der Ethnologe Arnold van Gennep hat zu Beginn des letzten Jahrhunderts die Theorie aufgestellt – und mit Forschungsergebnissen untermauert –, dass bei Übergängen die stabile, statische Ordnung verloren geht. Bevor das Neue erreicht wird und fest und sicher wird, muss eine Phase der Unsicherheit überwunden werden. Diese Phase ist immer auch gefährlich.

Für diese Phase gibt es in vielen Bereichen Rituale, die Sicherheit vermitteln. Die «rites de passage», wie sie van Gennep nennt, haben die Funktion, individuelle Übergänge zu sichern und zu begleiten.

Van Gennep teilt die Übergänge, die unbedingt eingehalten werden müssen, in drei Phasen ein:

›Die Trennungsphase ermöglicht das Lösen vom Vorherigen, vom Alten.

›Die Schwellen- oder Umwandlungsphase ist die kritische Zwischenphase, das gefährliche Niemandsland, bevor der nächste sichere Boden erreicht wird.

›Die Angliederungsphase schliesslich bezeichnet die gelungene Integration in einen neuen Zustand oder das sichere Erreichen eines neuen Ortes.

Zwischenzeiten sind gefährlich und werden oder wurden darum oft stark ritualisiert. Man denke zum Beispiel an die extrem abgesicherte ritualisierte Zwischenzeit zwischen dem Tod eines Papstes und der Ernennung seines Nachfolgers. Auch die Überbrückung des Machtvakuums, beim Tod des Königs in Monarchien, wurde jeweils auf möglichst minimal kurze Zeit beschränkt, um die Unsicherheit und Gefahr zu bannen: «Le roi est mort, vive le roi» suggeriert, dass es keine Zwischenzeiten gab.

Sichernde Rituale begleiten in vielen Kulturen den Wechsel vom Kind zum Mann oder von der Braut zur verheirateten Frau. Die ritualisierten Initiationszeremonien vieler Kulturen hatten den Zweck, den Jugendlichen in der Zwischenphase Sicherheit zu vermitteln, sie in der Gemeinschaft zu stärken und in ihre neue Rolle in der Gesellschaft hineinzubegleiten. Rituale in Form von gemeinsamen Feiern waren auch bei uns früher stärker vorhanden. Die Gemeinde oder das Dorf nahm teil an der Statusveränderung der jungen Leute und hat sie dabei begleitet und sicher an den neuen Platz innerhalb der Gesellschaft überführt.

In unserer individualisierten und pluralistischen Gesellschaft sind Übergänge kein Thema mehr, sie werden in den privaten Bereich verbannt. Jugendliche werden weitgehend in ihrer Schwellen- oder Umwandlungsphase alleingelassen. Die öffentlichen Rituale zwischen Schule und Arbeitsbereich, zwischen Kind und Erwachsenem, sind minimalisiert und geben kaum mehr Sicherheit.

Ledergerber/Ettlin (2006) beschreiben den Bedeutungszuwachs der Schwellenphase in einer Gesellschaft, die arbeitsteilig organisiert ist und in der die Verantwortung für die Sicherung der Übergangsphasen nicht mehr als Ganzes wahrgenommen wird.

«Die Aufteilung des Übergangs zwischen Schule und Beruf auf unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen oder ‹Trägerschaften› hat Konsequenzen. Was früher als gemeinsame Verantwortung verstanden wurde, wird durch diese Arbeitsteilung segmentiert. Die Gefahr besteht, dass Schule und Wirtschaft den Blick für den ganzen Übergang verlieren und sich nur noch als ‹Aufnehmende› oder ‹Abgebende› verstehen. Die Herausforderung wächst, die unterschiedlichen Gesetzmässigkeiten, welche in den beiden gesellschaftlichen Teilbereichen wirksam sind, zusammenzubringen. Auf den Übergangsvorgang übertragen, bedeutet dies, dass die ‹Schwellen- und Umwandlungsphase› wichtiger wird und dass auch die Vermittlungs-, ‹Übersetzungs-› und Anpassungsleistungen in dieser Phase anspruchsvoller werden.»

Die Professionalisierung dieser Arbeit steht erst in den Anfängen. Wir stellen fest, dass die Lernenden, die eine zweijährige Grundbildung beginnen, sehr oft noch in der Schwellen- oder Umwandlungsphase stecken. Sie sind in ihrer persönlichen Entwicklung noch nicht am sicheren Ende der Passage angekommen, sie haben auch den Schritt von der Schule ins Berufsleben noch nicht wirklich vollzogen.

Anrecht auf individuelle Begleitung

Selbstverständlich sind viele junge Leute starke, gewiefte «Berggänger» und schaffen den Übergang ohne grössere Probleme, wir können sie sehr locker und mit Distanz begleiten. Sie brauchen niemanden, der sie an der Hand nimmt. Es ist allerdings auch für sie beruhigend zu wissen, dass jemand da ist, falls sie straucheln oder plötzlich nicht mehr weiterwissen. Erfahrungsgemäss können die Probleme oft fast über Nacht kommen oder kumulieren in einer Art und Weise, dass die Situation plötzlich eskaliert und zur Krise wird. Das Bewusstsein, dass ein Mensch, eine Vertrauensperson da ist, falls es notwendig wird, kann Sicherheit vermitteln.

Schon kleine bürokratische Hindernisse wie das Schreiben von Anträgen um Unterstützung oder Behördengänge und Gesuche sind in wirklichen Notsituationen oft zu viel. Darum macht es Sinn, wenn ein niederschwelliges Angebot vorhanden ist.

Es muss klar sein, wer Ansprech- und Vertrauensperson ist – und diese Person muss zugänglich sein ohne bürokratische Umwege. Es macht auch Sinn, wenn die Jugendlichen Vertrauen zu einer Bezugsperson aufgebaut haben, bevor es zu Krisen und «trouble-shooting»-Bedarf kommt.

Risikojugendliche, Ressourcen und Resilienz

Im Zusammenhang mit den neuen Case-Management-Projekten und mit der wachsenden Einsicht, dass gefährdeten Jugendlichen nur individuelle Begleitung hilft, wird immer wieder von Risikojugendlichen gesprochen. In diesem Zusammenhang wird auch oft das Konzept der Resilienz bemüht. Mit Resilienz wird die Widerstandsfähigkeit bezeichnet, die Fähigkeit eines Menschen, sich von Schicksalsschlägen zu erholen und sich an veränderte Bedingungen und Situationen anzupassen. Die Resilienzforschung geht auf Werner und Smith (1982) zurück. Sie haben beobachtet, dass einige Kinder eine recht unbeschwerte Jugend durchlebten und sich im Erwachsenenleben gut zurechtfanden, obwohl sie in extremer Armut aufwuchsen und ihre Eltern psychisch krank waren. Andere solche Risikokinder schafften es nicht, den Stress, die Schwierigkeiten und die negativen Entwicklungsvoraussetzungen zu bewältigen. Die Gruppe, die trotz widrigster Umstände ihr Leben gut in den Griff bekam, bezeichnete man als unbesiegbar oder als resilient. Das Konzept der Resilienz ist ein umfassendes Konzept; Resilienz ist offenbar von verschiedenen persönlichen Faktoren und Umweltressourcen abhängig. Temperament und Intelligenz, hohes Selbstwertgefühl und gute Bewältigungsstrategien spielen ebenso eine Rolle wie soziale Unterstützung, Freundschaften, sichere Bindungen, Vertrauen und positive Interaktionen mit Erwachsenen.

Grob und Jaschinsky (2003) geben Erklärungen und Hintergrundinformationen zu den Bewältigungsstrategien, Schutzfaktoren und allfälligen Beeinflussungsmöglichkeiten und gehen folgenden Fragen nach:

›Unterscheiden sich resiliente Jugendliche im Umgang mit Alltagsproblemen von anderen Jugendlichen?

›Glauben resiliente Jugendliche, sie hätten die Welt und sich selber besser im Griff als andere Jugendliche?

Sicher ist es so, dass einige Jugendliche «resilienter» sind als andere, sicher ist es auch so, dass diese Fähigkeit, widerständig zu sein, eine grosse Ressource ist. Wie aber unterscheiden sich resiliente Jugendliche von gefährdeten? Gibt es erkennbare Muster in ihrem Verhalten, die z. B. auf Bedrohungsszenarien hinweisen? Gotthilf Gerhard Hiller stellt für die pädagogische Arbeit mit Risikojugendlichen und jungen Erwachsenen in brisanten Lebenslagen auch kritische Fragen zum Resilienzkonzept (2006).

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