Dein Verein – Dein Wappen
Leonard Jägerskiöld Nilsson
Dein Verein – Dein Wappen
Geschichten zu den Emblemen
von Fußballvereinen weltweit
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Copress Verlag erschienenen Printausgabe (ISBN 978-3-7679-1239-7).
Text copyright © Leonard Jägerskiöld Nilsson
Alle Rechte an den abgebildeten Wappen und Emblemen liegen bei den jeweiligen Vereinen
First published in 2017 by Pintxo Förlag, Schweden
Titel der Originalausgabe: Fotbollens Heraldik
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet http://dnb.dnb.deabrufbar.
© 2019 der deutschen Ausgabe
Copress Verlag in der Stiebner Verlag GmbH, Grünwald
Alle Rechte vorbehalten. Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.
Übersetzung aus dem Englischen: Marianne Harms-Nicolai
Übersetzung aus dem Schwedischen: Christine Heinzius
Deutsche Bearbeitung sowie Satz und Redaktion der deutschen Printausgabe: Verlags- und Redaktionsbüro
München, www.vrb-muenchen.de
ISBN 978-3-7679-2080-4
www.copress.de
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Über den Autor
Fußballvereine, ihre Anhänger und die internationalen Fußballvereinigungen haben mich schon immer fasziniert. Was ist das Besondere an ihnen? Was führt sie zusammen, und was verbindet sie? Die Identität eines Fußballvereins kommt auf verschiedene Weise zum Ausdruck – durch die Spieler auf dem Platz, die Vereinsfarben auf ihren Trikots, das Stadion, die Fans und das Vereinswappen. Letzteres erfährt in der Regel am wenigsten Aufmerksamkeit – aber ist es nicht genau dieses Wappen, das die Fans mit ihren Vereinen verbindet? Überall findet es sich wieder: auf allen Programmen und Merchandising-Artikeln. Aber wer weiß schon, wie es entstanden ist und wofür es steht?
Für mich ist das Vereinswappen ein Schlüsselsymbol für jede Mannschaft, ihre Fans und die gemeinsame Leidenschaft, getragen von Lokalpatriotismus und Traditionen. Denn die Liebe zu einem Verein wird oftmals über Generationen weitergegeben – das gilt natürlich auch für das Vereinsabzeichen. In ritterlicher Tradition kämpft man auch im Fußball ganz im Zeichen seines Clubs und steht für »seine Farben«. Das Vereinswappen symbolisiert Identität, Geschichte und Einheit. Es lässt die Fans auf den Tribünen, in den Fußballkneipen, klaustrophobisch eng gefüllten Frittenbuden oder unter sonnengebleichten Schirmen beim Public Viewing eine verschworene Gemeinschaft bilden.
Dabei kann die Identifikation weit über das rein Sportliche hinausgehen. So sind beispielsweise die Niethämmer im Wappen von West Ham United ein Symbol für die urbanen Wurzeln des Clubs in East London, im Milieu der Eisen- und Hafenarbeiter. Oder die Zwillinge Romulus und Remus im Wappen des AS Rom: Sie stehen für die mythischen Begründer Roms und waren schon immer ein Teil des kollektiven Bewusstseins der italienischen Hauptstadt.
Mit der Globalisierung des Fußballs in unserer modernen Welt bekamen auch die Embleme immer mehr Bedeutung. Heute repräsentieren sie weltweit nicht mehr nur ihren Verein, sondern immer auch eine bestimmte Marke – und damit auch den Stellenwert eines Vereins im internationalen Fußballgeschäft.
Dabei kommt es nicht selten zu Konflikten. Veränderungen in der Eigentümerstruktur eines Vereins und/oder der Wunsch, den Verein neu oder anders zu positionieren, führen von Saison zu Saison wieder dazu, dass überall auf der Welt neue bzw. modifizierte Wappen vorgestellt werden. Manchmal passen diese Veränderungen zur Vereinstradition – manchmal nicht. Im letzteren Fall zeigt sich die wahre Bedeutung eines Wappens. So kam es etwa bei dem englischen Verein Hull City zu erheblichen Protesten der Fans gegen die Eigentümer, weil sie mit dem neuen Wappen nicht einverstanden waren. Das zeigt, wie schmal der Grat ist, auf dem man sich bei der Neugestaltung eines Vereinsemblems bewegt. Einerseits gilt es, die Interessen der Fans zu wahren, die sich mit dem Wappen wie mit ihrem Club identifizieren, seine Tradition und Geschichte verinnerlicht haben. Auf der anderen Seite steht das Interesse der Eigentümer und Vereinsmanager, das Wappen als Markenemblem im globalen Wirtschaftsleben ansprechend modern, ja zukunftsweisend zu präsentieren. Während die Fans also vorrangig die Geschichte, Tradition und Identität eines Clubs bewahren wollen, geht es dem Verein vielleicht gerade um einen Neuanfang oder darum, neue Märkte erschließen zu wollen.
Als zum Beispiel Paris Saint-Germain 2011 von Qatar Sports Investments gekauft wurde, manifestierte dieser Kauf eine Veränderung der Machtverhältnisse im französischen Fußball, die auch in einem neuen Wappen zum Ausdruck gebracht wurde. Ebenso waren wirtschaftliche Gründe der entscheidende Beweggrund dafür, dass Vincent Tan, der Besitzer des Waliser Clubs Cardiff City, beschloss, das traditionelle blaue Emblem gegen ein rotes auszutauschen. Er wollte nämlich seinen Club auch auf dem asiatischen Markt etablieren – in Asien ist Rot eine Glücksfarbe. Doch damit nicht genug: Auch den traditionellen Hüttensänger ließ Tan aus dem Vereinsemblem verschwinden und ersetzte ihn durch den angeblich beliebteren walisischen Drachen.
Für viele Eigentümer bedeutender Clubs spielt der Stellenwert ihres Vereins im globalen Marktgeschehen eine entscheidende Rolle. In Nordamerika wie in Asien bieten sich ihnen heute teilweise neue Märkte mit enormem Potenzial, auf denen gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Im Bestreben, sich hier zu etablieren und den Verein als Marke zu positionieren, werden die Bedürfnisse der gern am traditionell identitätstiftenden Emblem festhalten wollenden Fans meist zurückgestellt. Schon deshalb muss sich eine Betrachtung der Vereinswappen den Wurzeln eines Clubs genauso widmen wie seiner Zukunft. Und genau darum geht es mir mit diesem Buch – darum, in die Geschichte der Fußballvereine einzutauchen, um ein Bild von ihrer Entwicklung zu vermitteln und dabei in der Gesamtschau vielleicht auch aufzuzeigen, wohin die Reise im internationalen Fußballgeschäft zukünftig geht oder gehen könnte.
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