11. 1964 bis heute. Das in der Gründungssaision der Bundesliga vor gestellte Wappen steht mit nur zwei Ausnahmen seit Januar 1964 für den 1. FC Kaiserslautern.
12. 2010–2012. Diese Variante des Wappens wurde vorgestellt, als der Verein sein 110-jähriges Jubiläum feierte.
Der 1. FC Köln ist kein Verein wie jeder andere. Das belegt ein Blick in die Historie des am 13. Februar 1948 durch den Zusammenschluss der Spielervereinigung Sülz 07 und des Kölner Ballspiel-Club (KBC) 1901 zum 1. Fußballclub 07/07 gegründeten Clubs: Bereits auf seiner zweiten Karnevalssitzung, zwei Jahre nach der offiziellen Vereinsgründung, wurde dem damaligen Vereinspräsidenten, Franz Kremer, von einem Zirkus ein Geißbock als Maskottchen überreicht, das man auf den Namen des Trainers Hennes Weisweiler taufte. Schon früh wurde das Maskottchen in das Vereinswappen integriert, und zum DFB-Polkalfinale am 17. April 1954 liefen dann erstmals auch die Spieler des 1. FC Köln mit dem Geißbockemblem auf dem Trikot auf.
Nach der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 konnten sich die Geißböcke 35 Jahre lang ununterbrochen, bis 1998, in der höchsten deutschen Spielklasse halten; sie wurden dreimal Deutscher Meister, gewannen viermal den DFB-Pokal, standen einmal im Finale des UEFA-Pokals und achtmal in einem Europapokal-Halbfinale. In den 1990er-Jahren kam es zu finanziellen Problemen und zum sportlichen Absturz. In den beiden darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte sich der FC zu einer Fahrstuhlmannschaft und spielte in der Saison 2018/19, nach dem sechsten Abstieg, erneut in der 2. Bundesliga.
Ungeachtet solcher Höhen und Tiefen versteht man es in Köln, zu feiern – auch jenseits des Karnevals und im Zweifel lieber zweimal als einmal: So feierte man den 50. und 60. Geburtstag des Vereins in den Jahren 1951 und 1961. Dabei berief man sich auf das Gründungsdatum des Kölner Ballspiel Club 1901. Und weil es so schön war, feierte man diese beide Geburtstage in den Jahren 1998 und 2008 gleich noch einmal. Diesmal berief man sich auf das Datum der offiziellen Gründung durch den Zusammenschluss der drei Vereine im Jahr 1948. Der eigentliche Grund dafür ist aber vielleicht doch ein anderer: Der 1. FC Köln ist eben kein Verein wie jeder andere.
VEREIN: 1. FUSSBALLCLUB KÖLN 01/07
SPITZNAMEN: DIE GEISSBÖCKE
GRÜNDUNGSJAHR: 1948
SPIELSTÄTTE: RHEINENERGIESTADION, KÖLN (49 698 PLÄTZE)
BERÜHMTE SPIELER: WOLFGANG OVERATH, TONI SCHUMACHER, KLAUS ALLOFS, THOMAS HÄSSLER, LUKAS PODOLSKI
1. 1948–1950. Das erste Wappen zeigt bereits den Kölner Dom, das Wahrzeichen der Stadt und (seit 1996) ein Weltkulturerbe der UNESCO. Die Ziffer eins weist wie in anderen Fußballwappen des Landes darauf hin, dass einer der Vorläufer des Clubs, aus dem der spätere FC entstand, der erste Fußballverein der Stadt war.
2. 1950–1960. In dieser überarbeiteten Version des Vereinswappen sieht man bereits das Maskottchen, dem der Kölner Verein seinen Spitznamen »Die Geißböcke« verdankt.
3. 1970–1980. Geißböcke kommen und gehen – auch beim 1. FC Köln, wo das das Maskottchen Hennes genannt wird. Stirbt ein Hennes, wird ein neuer ausgewählt. Hennes II. soll von Fans aus Borussia Mönchengladbach vergiftet worden sein – ein Gerücht, das die ohnehin traditionell bestehende Rivalität zwischen den beiden Vereinen noch anheizte. Tatsächlich wurde Hennes II. im Jahr 1970 von einem Schäferhund getötete.
4. 1990 bis heute. Seit das Maskottchen in die Gestaltung des Vereinswappens integriert wurde, gab es nur noch geringfügige grafische Veränderungen. Übrigens ist der (echte) Geißbock nicht nur bei allen Heimspielen des Kölner Vereins dabei, das Maskottchen hat sogar ein eigenes Plattenabel und eine Parfümlinie. Zudem agierte der Geißbock auch schon erfolgreich als Schauspieler. Eine besonders tragische Rolle übernahm er in der Fernsehserie SK Kölsch: als Mordopfer. Der aktuell amtierende Hennes VIII. lebt seit Sommer 2014 im Kölner Zoo.
Es gibt Spitznamen, die trägt man stolz – auf andere könnte man gerne verzichten. Fragen Sie Bayer 04 Leverkusen: Der Verein wird u.a. »Neverkusen« genannt, wegen seiner angeblichen Unfähigkeit, Titel zu gewinnen. Dabei hat der am 1. Juli 1904 als »Turn- und Spielverein der Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. in Leverkusen« (kurz TuS 04) gegründete Verein durchaus schon große Erfolge erzielt – mit dem DFB-Pokal auf nationaler Ebene und mit dem UEFA-Pokal im europäischen Rahmen.
Kaum weniger schmeichelhaft, aber schon eher zutreffend ist ein weiterer Spitzname des Vereins: »Vizekusen«. Denn seit 1993 hat die im Jahr 1979 in die Bundesliga aufgestiegene Werkself nie mehr als einen zweiten Platz in einem nationalen oder internationalen Wettbewerb erreicht.
Unvergessen ist in diesem Zusammenhang die Saison 2001/02. In der Bundesliga steht Bayer 04 nach dem 31. Spieltag mit fünf Punkten Vorsprung vor Borussia Dortmund an der Tabellenspitze. Doch nach zwei Niederlagen zu Hause gegen Bremen und in Nürnberg ziehen die Dortmunder am 33. Spieltag noch an Leverkusen vorbei – und lassen sich diese Führung auch am letzten Spieltag nicht mehr nehmen. Für Bayer 04 reicht es – nun schon zum vierten Mal in der Bundesliga – nur zur Vizemeisterschaft. In Leverkusen vergießt man Tränen, die schnell vergessen sein könnten, denn es stehen noch zwei bedeutende Finalspiele aus: in der UEFA Champions League gegen Real Madrid und im DFB-Pokal gegen Schalke 04.
Um es kurz zu machen: Bayer 04 verliert beide.
Die bitteren Tränen bleiben – aber wahre Größe zeigt sich eben auch in der Niederlage.
VEREIN: BAYER 04 LEVERKUSEN
SPITZNAMEN: WERKSELF, PILLENDREHER, NEVERKUSEN, VIZEKUSEN
GRÜNDUNGSJAHR: 1904
SPIELSTÄTTE: BAYARENA, LEVERKUSEN (30 210 PLÄTZE)
BERÜHMTE SPIELER: THOMAS HÖRSTER, ULF KIRSTEN, LÚCIO, MICHAEL BALLACK, STEFAN KIESSLING
1. 1904–1907. Da Bayer 04 Leverkusen von Mitarbeitern der Bayer AG gegründet wurde, einem der größten Chemie- und Pharmakonzerne des Landes, versteht es sich von selbst, dass sich auch die Gestaltung des Wappen auf das Unternehmen beziehen soll. Das erklärt den Globus und den traditionellen »Firmenlöwen« mit dem Hermesstab in der Pfote. Ihr erstes Spiel im Zeichen dieses Wappens spielte die Werkself am Weihnachtstag des Jahres 1907.
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