Im Nationalsozialismus wurde der FC Bayern als »Judenclub« diffamiert: Über diese lange Zeit weniger bekannte frühe Geschichte des Vereins unter ihrem Präsidenten Kurt Landauer (1884–1961), der wegen seiner jüdischen Herkunft vor den Nazis flüchten musste und vier Wochen lang im Konzentrationslager Dachau interniert war, gibt es neben mehreren Büchern auch einen in Zusammenarbeit mit dem Münchner NS-Dokumentationszentrum entstandenen Dokumentarfilm (»Kick it like Kurt«) des Kreisjugendrings München-Stadt und den Fernsehfilm »Landauer – der Präsident«. 2013 wurde Kurt Landauer posthum zum Ehrenvorsitzenden ernannt, seit 2015 heißt der Platz vor der Allianz Arena, in der die Bayern seit der Saison 2005/06 ihre Heimspiele austragen, Kurt Landauer Platz. Auch die Fans des FC Bayern halten das Andenken an den couragierten Präsidenten in Ehren, vor allem mit der Kurt-Landauer-Stiftung, die in den Worten von Simon Müller, einem der Stiftungsgründer, sein Erbe weiterführen und zu einer weltoffenen, sich fortschrittlich und liberal gegen Rassismus und Ausgrenzung stellenden Gesellschaft beitragen will.
VEREIN: FUSSBALLCLUB BAYERN, MÜNCHEN
SPITZNAMEN: STERN DES SÜDENS, DIE ROTEN, FC HOLLYWOOD
GRÜNDUNGSJAHR: 1900
SPIELSTÄTTE: ALLIANZ ARENA, MÜNCHEN (75 021 PLÄTZE)
BERÜHMTE SPIELER: SEPP MAIER, FRANZ BECKENBAUER, GERD MÜLLER, KARL-HEINZ RUMMENIGGE, LOTHAR MATTHÄUS, MEHMET SCHOLL, OLIVER KAHN, PHILIPP LAHM, BASTIAN SCHWEINSTEIGER, THOMAS MÜLLER, ARJEN ROBBEN, FRANCK RIBÉRY
1. Bayern München wird von Mitgliedern des Sportvereins MTV München gegründet. Das erste Emblem des Clubs ist eine blau-weiße Flagge – die Farben Bayerns – mit seinen Initialen in der Mitte.
2. Anfang der 1920er-Jahre, nach einer Reihe von Umstrukturierungen, stellt der Verein seine Initialen in den Vordergrund seines Emblems, dessen hier abgebildete Form nicht genau zu datieren ist. 1939 war der legendäre Vorsitzende Kurt Landauer, ein deutschjüdischer Veteran des Ersten Weltkriegs, zur Flucht in die Schweiz gezwungen. Nach dem Krieg kehrte er in den Verein zurück.
3. 1961–1965, 1965-1970, 1970–1979. In den frühen 1960er-Jahren entstand jenes Wappen, das zum Erkennungszeichen des Vereins wurde. Ursprünglich war es oval und der Name vollständig ausgeschrieben. Wichtigste Neuerung: das vom bayerischen Landeswappen übernommene blauweiße Rautenmuster.
4. 2002–2017. Diese Version des Wappens verzichtet erstmals seit 1970 wieder auf die Abkürzung für »eingetragener Verein« (e.V.).
5. 2017 bis heute. Die aktuelle Gestaltung des Wappens wurde noch einmal akribisch in einigen Details modifiziert: Der Schriftzug ist klarer lesbar, die rote Farbe etwas wärmer, das Blau dunkler, und das bayerische Rautenmuster reicht exakt bis zum Rand des Kreises.
Der 1. FC Nürnberg ist eine Legende. Das zeigt sich schon an seinem Spitznamen: Der Club. Mehr braucht es nicht. Einer wie keiner. Auch wenn die größten Erfolge schon lange zurückliegen. Heute sind die Ruhmreichen ein schlafender Fußballriese, der über alles verfügt, was ein großer Verein braucht: Fans, Infrastruktur, Geschichte und Tradition. Mehr als 60 Jahre lang waren die Nürnberger Kicker die mit den meisten Meistertiteln in Deutschland: 1920, 1921, 1924, 1925, 1927, 1936, 1948, 1961, 1968. Hinzu kamen vier Pokalsiege: 1935, 1939, 1962, 2007. Abgelöst wurden sie jeweils vom FC Bayern. Dem ewigen Rivalen, ausgerechnet.
Mit ihren neun Meistertiteln sind die Nürnberger bis heute Vize-Rekordmeister. Doch es schmerzt die »Glubberer«, wie ihre Fans genannt werden, dass nur einer dieser Meistertitel in der erst 1963 etablierten Bundesliga errungen wurde.
Und dann gibt es auch Rekorde, auf die man gern verzichten möchte: Acht Mal ist der am 4. Mai 1900 als »1. Fußballclub Nürnberg, Verein für Leibesübungen« gegründete Verein bereits aus der höchsten deutschen Spielklasse abgestiegen – mehr als jeder andere Bundesligaverein. Allerdings auch genauso oft wieder auf: In der Bundesliga wurden die Nürnberger zu einer typischen Fahrstuhlmannschaft: Auf und ab, ab und auf.
Ein Hoffnungsschimmer war im Jahr 2007 der Gewinn des DFB-Pokals. Neununddreißig Jahre lang hatte der Verein auf einen weiteren großen Titel warten müssen. Nun hieß es, die Legende sei zurück. Doch zu früh gefreut: Schon in der Saison 2007/08 stiegen die Nürnberger ein weiteres Mal ab, zum sportlichen Dilemma kamen finanzielle Probleme. Dennoch konnte man sich nach dem erneuten Aufstieg fünf Spielzeiten lang, von 2009 bis 2014, in der höchsten deutschen Spielklasse halten.
Es folgten vier weitere Spielzeiten in der Zweitklassigkeit, in der Saison 2018/19 spielten die Nürnberger wieder in der Bundesliga. Ein Riese, nach wie vor. Aber einer, der schläft. Noch.
VEREIN: 1. FUSSBALLCLUB NÜRNBERG,VEREIN FÜR LEIBESÜBUNGEN
SPITZNAMEN: DER CLUB, DIE LEGENDE, DER RUHMREICHE
GRÜNDUNGSJAHR: 1900
SPIELSTÄTTE: MAX-MORLOCK-STADION, NÜRNBERG (50 000 ZUSCHAUER)
BERÜHMTE SPIELER: MAX MORLOCK, REINHOLD HINTERMAIER, ANDREAS KÖPKE, STEFAN REUTER, THOMAS BRUNNER, MAREK MINTÁL
1. 1900–1979. Beständigkeit beweist der traditionsreiche Fußballclub im Design seines Wappens. Seit seiner Gründung blieb die Gestaltung im Wesentlichen unverändert. Klar und deutlich steht die Abkürzung des Vereinsnamens im Mittelpunkt, die Farben sind zugleich die Farben der Stadt Nürnberg. Entworfen wurde das Wappen offenbar schon von einem der 18 Vereinsgründer. Von wem genau, ist nicht überliefert.
2. 1979–2011. Eine modernere Typografie kennzeichnet diesen im Jahr 1979 vorgestellten Entwurf des Wappens, für den es noch einige nicht dokumentierte Vorläufer gab.
3. 2011 bis heute. Die aktuelle Version des Wapppens ist in einem etwas dunkleren Rotton gehalten. Damit soll an die großen Erfolge erinnert werden, die der Verein bis in die 1930er-Jahre hatte: Damals spielte die Mannschaft nämlich in Weinrot.
Mit sieben deutschen Meistertiteln, fünf deutschen Pokalsiegen, je einem Gewinn des deutschen Liga- wie des deutschen Superpokals und einem UEFA-Pokal-Sieg gehört Schalke 04 zu den erfolgreichsten deutschen Fußballvereinen. Der ursprünglich am 4. Mai 1904 als »Westfalia Schalke« gegründete Verein trägt u.a. den Spitznamen »Die Knappen«, was auf die Bergbautradition der heimischen Region verweist (als »Knappe« bezeichnete man früher einen Untertage arbeitenden Bergmann mit abgeschlossener Lehre).
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