Silvia Natale - Informationsorganisation und makrostrukturelle Planung in Erzählungen

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Informationsorganisation und makrostrukturelle Planung in Erzählungen: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Prozess der Sprachproduktion organisieren Sprecher Inhalte, die zum Ausdruck gebracht werden, indem sie Informationen auswählen, eine Perspektive einnehmen sowie Vorder- und Hintergrund voneinander abgrenzen. Diese Prozesse folgen sprachspezifischen Prinzipien, die zur Folge haben, dass der Informationsaufbau in mündlichen Nacherzählungen je nach Sprache unterschiedliche Präferenzen aufweist. Die vorliegende Studie zeigt auf, inwieweit sich das Französische und Italienische in Bezug auf die Organisation von Informationen voneinander unterscheiden und berücksichtigt dabei auch bilinguale Sprecher des Italienischen und Französischen.

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2.5. Die kognitive Komponente beim Erzählen

Mit Blick auf eine Funktion von Erzählungen, die im obigen Abschnitt als sinnstiftendbezeichnet wurde, wird deutlich, dass Erzählungen mit Bedeutungszuweisungverknüpft sind. Durch das Erzählen werden Erlebnisse klassifizierbar, erkennbar und erinnerbar gemacht (Nünning 2012). Aus diesem Grunde sieht Herman Erzählungen als ein Werkzeug für das Denken an und bezeichnet sie als

Pattern-forming cognitive systems that organize all sequentially experienced structure, which can then be operationalized to create tools for thinking. (Herman 2003: 171)

Das grundlegende, kognitive Potential beim Erzählen ist verknüpft mit der Auswahl von Ereignissen, die in einen kausalen Zusammenhang gebracht und somit strukturiert werden (Pethes 2008). Zu den kognitiven Prozessen für die Entstehung einer Erzählung gehören nach von Stutterheim und Kohlmann (2003: 466 ff):

1 Die Bezugnahme auf dynamische Sachverhalte und deren Perspektivierung im Sinne einer Wiedergabe von einzelnen Phasen eines Geschehens oder dem Geschehen als Ganzes.

2 Die Selektion von Ereignissen aus der Wissensbasis

3 Die Schaffung eines kohärenten Musters

4 Die Linearisierung im Sinne einer Übertragung der Ereignisse auf eine lineare Struktur

Diese Prozesse resultieren in einer komplexen linguistischen Struktur, die mentale Prozesse dieser Art abbilden. Im Zusammenhang mit kognitiven Leistungen, die für das Erzählen relevant sind, stehen Intentionalität und Vorstellungskraft (untersucht von der analytischen Philosophie), Wahrnehmung und Kategorisierung (untersucht von der kognitiven Psychologie) sowie Textinterpretation (untersucht von der Linguistik) im Vordergrund. Erzählen wird dabei stets als kognitive Fähigkeit wahrgenommen, die Einblicke in die menschlichen Denkprozesse erlaubt. Die Prozesse, die der Erschaffung einer erzählten Welt ( worldmaking ) zugrunde liegen, sind komplex. Dies gilt besonders im Hinblick auf die Konfigurierung einer narrativen Welt, in der Bezüge zu einem WAS, WO und WANN aufgebaut werden, die miteinander verknüpft sind. Aus diesem Zusammenspiel resultiert ein ontologisches Make-up, das kognitiv fundiert ist (Herman 2009).

Die kognitive Komponente von Erzählungen, die in dieser Arbeit im Vordergrund steht, bezieht sich auf die Konzeptualisierung von Ereignissen. Im Sinne der Bildung eines »begrifflichen Entwurfs« in der konzeptuellen Makroplanung (Rickheit & al. 2002: 88, Levelt 1989), die der Produktion von Erzählungen zugrunde liegt, werden in dieser Arbeit sprachspezifische, von der Grammatik gesteuerte Präferenzen bei der Konzeptualisierung von Ereignissen beim Erzählen untersucht. Der kognitive Aspekt kommt bezüglich der Makroplanungsebene zum Tragen, auf deren Ebene relevante Entscheidungen für den Aufbau einer storyworld wirksam werden.

Fassen wir nun dieses Unterkapitel zusammen: Es wurde verdeutlicht, dass Erzählungen eine universelle Kommunikationsform darstellen, die interdisziplinär untersucht wird, da in ihr sinn-, kohärenz- und identitätsstiftende Eigenschaften zum Tragen kommen, die einen Blick in kognitive Prozesse ermöglichen. Der in diesem Zusammenhang bereits gefallene Begriff der Komplexitätbezieht sich nicht nur auf die kognitiven Grundlagen bei der Produktion von Erzählungen, sondern auch auf ihre sprachliche Realisierung sowie ihre Einbettung in eine bestimmte kommunikative Situation. Die Analyse von derart komplexen Texten, wie Erzählungen sie darstellen, bedürfen eines klar definierten Instrumentariums, um Planungsprozesse und sprachliche Strukturen im Hinblick auf die Informationsorganisation beschreiben zu können.

Erzählungen werden in der vorliegenden Analyse im Sinne des Quaestio-Ansatzes, der im folgenden Kapitel ausführlich behandelt wird, als eine komplexe Antwortauf eine einleitende Frage aufgefasst. Im folgenden Kapitel wird erläutert, wie sich eine einleitende Frage auf den Aufbau der Erzählung auswirkt und wie der Quaestio-Ansatz als Analyseinstrument für das Datenkorpus nutzbar gemacht werden kann.

3. Der Quaestio-Ansatz

Der Quaestio-Ansatz (vgl. Klein & von Stutterheim 1987, 1992, 2002 sowie von Stutterheim 1997) versteht einen Text und somit auch Erzählungen als komplexe Antwort auf eine explizite oder implizite Frage (= die Quaestio) im Sinne eines Redeanlasses, der die Produktion eines Textes einleitet. Die Quaestio wird als Auslöser für den Textplanungsprozess gesehen, der auf einer globalen Planung basiert (von Stutterheim und Klein 2008).

Ein Erzähltext baut beispielsweise auf folgende Fragen auf:

Was geschah zum Zeitpunkt tn?

Was geschah zum Zeitpunkt tn +1?

Was geschah zum Zeitpunkt tn +2?

Was geschah zum Zeitpunkt tn +3?

Die Frage schafft eine Gesamtvorstellung bzw. einen Rahmen für eine Antwort, innerhalb dessen sich der Sprecher für die Beantwortung der Frage bewegt. Die Frage hat somit als Strukturierungsgröße die Funktion, unterschiedliche Komponenten der relevanten Informationen kontextgerecht zu verbinden (Klein und von Stechow 1982). Im folgenden Kapitel werden der Quaestio-Ansatz sowie seine Relevanz für die vorliegende Arbeit behandelt.

Im Kapitel 2.3. wurde bereits auf die Struktur von Erzählungen sowohl im Hinblick auf ihren prototypischen Aufbau (vgl. narrative schema nach Labov und Waletzky 1967) als auch in Bezug auf die Makrostruktureingegangen, die nach van Dijk (1977) der Planung eines strukturierten und kohärenten Textes zugrunde liegt. Kohärenz entsteht nach van Dijk durch die Überführung von einzelnen Sätzen in eine übergeordnete Makrostruktur. Ein Text beruht somit auf einer hierarchischen Struktur, die sich aus Makro- und Mikrostrukturen zusammensetzt (van Dijk 1977).

Diese Konzeption des Textes erfasst jedoch nicht alle relevanten Eigenschaften, die in folgenden Fragen thematisiert werden (vgl. von Stutterheim & Carroll 2018):

1 Wie lässt sich das Verhältnis in Bezug auf den Textaufbau zwischen Makro- und Mikrostrukturen beschreiben?

2 Inwiefern kommen beim Aufbau einer Makrostruktur einzelsprachliche Faktoren zum Tragen?

Der Quaestio-Ansatz versucht die oben erwähnten Lücken mit folgenden Mitteln zu kompensieren:

Der Quaestio-Ansatz führt durch eine redeeinleitende Frage (die Quaestio) einen makrostrukturellen Rahmen ein, innerhalb dessen sich Äusserungssequenzen einer Antwort auf eine gegebene Frage zu einem kohärenten Text zusammensetzen.

In other words, the quaestio introduces a macro structural frame which provides sufficient criteria for the speaker to construct information at the micro-level in accordance with requirements for coherence at a global level. (von Stutterheim & Carroll 2018)

Dieser Ansatz, der für die vorliegende Arbeit als Analysewerkzeug für die Untersuchung von Erzähltexten genutzt wird, bietet aus folgenden Gründen ein geeignetes Analyseinstrument für die zentralen Fragestellungen dieser Arbeit:

1 Der Quaestio-Ansatz leistet einen fundamentalen Beitrag zur Integration der makro- und mikrostrukturellen Ebene eines Textes, da sowohl die globale Organisation von Texten (vgl. Unterscheidung Vordergrund und Hintergrund oder Episodengliederung) sowie ihre mikrostrukturelle Umsetzung auf Äusserungsebene (anaphorische Mittel, Wortstellung, Thema-Rhema-Gliederung) berücksichtigt wird (Klein und von Stutterheim 1992, 2002). Der Ansatz liefert in diesem Sinne Einblicke in die Art und Weise, wie Informationen in den hier zugrundeliegenden Erzähltexten organisiert werden. Er verdeutlicht die Prinzipien, nach denen der Sprecher Informationen selegiert und strukturiert, um einen kohärenten Text zu produzieren. Die Quaestio stellt folglich einen Zusammenhang zwischen der Gesamtstruktur des Textes und der Informationsorganisation einzelner Äusserungen her (Klein & von Stutterheim 1992).

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