Das vorliegende Kapitel hat das Analyseinstrument des Quaestio-Ansatzes dargelegt, der eine Text / Erzählung als komplexe Antwort auf eine Frage behandelt. Die Frage macht dabei Vorgaben, die sowohl inhaltlicher (Auswahl des referentiellen Rahmens, Wissensbasis und Perspektive) als auch struktureller Art (Gliederung in Haupt- und Nebenstrukturen, Topik-Fokusgliederung) sein können und den Text massgeblich beeinflussen. Von besonderer Bedeutung ist der Zusammenhang zwischen Quaestio und Informationsstruktur, der in einer spezifischen Topik-Fokus-Gliederung mündet.
4. Die Rolle der Grammatik für die Informationsorganisation
Wie in der Einleitung zu dieser Arbeit verdeutlicht wurde, liegt das Hauptaugenmerk der vorliegenden Studie auf der Untersuchung des Informationsaufbausund der Informationsorganisationin italienischen und französischen, narrativen, mündlichen Texten. Die fundamentale Leitlinie für den zugrundeliegenden Analyseansatz beruht auf den Einflüssen, die einzelsprachliche grammatikalische Faktoren (wie Nullsubjekt oder Wortstellungsregeln) auf die Informationsorganisation in mündlichen, narrativen Texten ausüben. Es wird daher in den folgenden Analysen jedes ermittelte Organisationsmuster im Hinblick auf die grammatikalischen Steuerungsgrössen untersucht, die beim Aufbau dieses Musters eine Rolle spielen.
Im ersten Unterkapitel wird die Rolle der Grammatik für die Informationsorganisation diskutiert und dabei der theoretische Rahmen, innerhalb dessen sich die vorliegende Studie bewegt, aufgespannt. Dafür ist es unabdingbar, Prozesse der Sprachproduktion, die von der Grammatik beeinflusst werden, zu erläutern (dies erfolgt im zweiten Unterkapitel). Im dritten Unterkapitel werden sprachspezifische Auswirkungen auf die Sprachproduktion konkretisiert, indem anhand von drei Themenbereichen Forschungsergebnisse dargelegt werden, die in diesem Zusammenhang erzielt wurden. Behandelt werden erstens die temporale Sequenzierung von Ereignissen, zweitens der Umgang mit Entitäten und drittens Subordinationsmuster. Ein kurzer Ausblick auf die Ergebnisse entsprechender Untersuchungen bei L2 Sprechern stützt dabei das Postulat, dass einzelsprachliche grammatikalisierte Kategorien bei der Textplanung relevant sind. Den Abschluss des Kapitels bildet ein Ausblick auf jene grammatikalisierten Kategorien, die für den Vergleich des Italienischen mit dem Französischen von Bedeutung sind.
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