Marianne Franz
Die katholische Kirche im Pressediskurs
Eine medienlinguistische Untersuchung österreichischer und französischer Tageszeitungen
A. Francke Verlag Tübingen
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ePub-ISBN 978-3-8233-9025-1
Vorwort(e) Der erste Satz meiner Dissertation fällt mir leicht; er soll all denen gewidmet sein, ohne die diese Arbeit kein Ende gefunden hätte: Ich danke den vielen Händen, die mich durch die folgenden Seiten getragen, getröstet, gezogen, gestoßen oder einen Beitrag anderer Art geleistet haben. Danke, Ao. Univ.-Prof. Dr. Lorelies Ortner (Universität Innsbruck), für die tolle Betreuung, für deine Menschlichkeit, deine Nachsicht, für den Druck, den du im rechten Moment ausübst, für deine motivierenden Rückmeldungen, für deine wertvollen Anmerkungen, für die Zeit, die du immer für mich hattest. Danke, Prof. Jean-Pierre Goudaillier (Université Paris Descartes), für die Betreuung, für die gute Unterstützung während meines sechsmonatigen Studienaufenhalts in Paris (September 2009–März 2010) und für das Ermöglichen der Dissertation als eine „thèse en co-tutelle“. Dieses von Frankreich ausgehende Mobilitätsprogramm für DissertantInnen impliziert eine Doppelinskription an der Universität Innsbruck und an der Université Paris Descartes und gewährt bei positivem Abschluss des Doktoratsstudiums die Anerkennung des Doktorats an beiden Universitäten. Die Inskription an der Pariser Universität erleichterte mir die unverzichtbare Recherchearbeit für den französischen Teil der Dissertation (Erstellung der französischen Korpora, Interviews mit französischen JournalistInnen, Literaturrecherchen). Danke an das Vizerektorat für Forschung der Universität Innsbruck, das mir durch ein im Studienjahr 2009/2010 gewährtes Doktoratsstipendium aus der Nachwuchsförderung diesen Paris-Aufenthalt finanziell ermöglichte. Danke an die JournalistInnen der österreichischen und der französischen Tageszeitungen, die sich für Interviews zur Verfügung gestellt haben: Philippe Baverel und Jacques Lallain ( Aujourd’hui en France), Jean-Marie Guénois und Georges Potriquet ( Le Figaro), Dieter Kindermann ( Kronen Zeitung), Stéphanie Le Bars und Jean-Pierre Giovenco ( Le Monde), Dietmar Neuwirth ( Die Presse) und schließlich Markus Rohrhofer ( Der Standard). Danke für alles, Bernhard, du hast wohl am meisten an diesem Werk mitgetragen, warst sehr geduldig, hast mich oft angetrieben, mich ermutigt, mir das alles zugetraut. Danke an meine Eltern und Geschwister und an meine Freunde, die meine Hochs und Tiefs und alles dazwischen ertragen haben. Danke an meine Korrekturleserinnen Claudia und Gudrun. Danke an meinen franko- und anglophonen Beistand, Ingrid, Julien und Ulla. Danke an das Leben, das mich auch auf das Thema der Dissertation gebracht hat. Das Untersuchungsobjekt und die Untersuchungsperspektive sind kein Zufall. Ich vereine darin meine drei Studienrichtungen (Germanistik, Französisch, katholische Theologie) und damit auch viele meiner Interessen: die Liebe zu den Sprachen, zu Frankreich, zu Österreich, mein Interesse für die Theologie und die Kirche und vor allem für das Phänomen der Massenmedien mit ihrer ambivalenten Macht. Innsbruck, Dezember 2012 Marianne Franz Rund dreieinhalb Jahre nach der Defensio meiner Dissertation im Jänner 2013, einen zweieinhalb Jahre alten Sonnenschein und Prachtkerl von Sohn sowie ein jetzt schon wunderbar lebhaftes, demnächst anmarschierendes Geschwisterchen später erscheint nun dieses Werk in leicht gekürzter und überarbeiteter Fassung. Dem wilden Leben, dem ich oben schon gedankt habe, ist es zuzuschreiben, dass die der Arbeit zugrunde liegende Literatur großteils weiterhin auf Stand 2012 zu bleiben hat. Zuletzt füge ich den obigen, heute nicht weniger gültigen Dankesworten noch sehr gerne einige weitere hinzu: Danke an die HerausgeberInnen der Reihe, insbesondere an Prof. Dr. Kirsten Adamzik, für die Aufnahme meiner Arbeit in die „Europäischen Studien zur Textlinguistik“ und für die vielen wertvollen Anregungen im Rahmen der Drucklegung. Danke an die Österreichische Forschungsgemeinschaft, an die Diözese Innsbruck und ihren ehemaligen Bischof Dr. Manfred Scheuer sowie auch an das Institut für Germanistik der Universität Innsbruck für die großzügige finanzielle Unterstützung des Drucks. Innsbruck, August 2016 Marianne Franz 1 Einleitung Abb. 1: Französische Karikatur zum Beziehungsproblem „Kirche und Medien“ (Quelle: Guézou 2009: 3) Deutsche Übersetzung: Bischof: „Was die Aufhebung der Exkommunikation von Bischof Williamson betrifft, Gott präserviere uns vor jeglichem voreiligen Urteil!…“ JournalistInnen: „Präserv… …atif!! Es ist soweit! Er hat es gesagt!“ – „Wie furchtbar!“ Bischof: „Um deutlich zu sein, ja, aber nein …, aber gut. Naja, je nachdem.“ Bildunterschrift: „Eindringliche Zusammenhanglosigkeit angesichts einer ausgeprägten Fixierung.“1 Den Ausgangspunkt dieser Dissertation bildet eine Beobachtung, die wohl auch der KarikaturKarikatur in Abb. 1 zugrunde liegt: ein dem Anschein nach vorhandenes Beziehungsproblem zwischen der katholischen Kirche und den öffentlichen Medien.2 Tatsächlich muss man kein Experte sein, um zu erkennen, dass das Verhältnis zwischen Kirche und Medien nicht ausschließlich freundschaftlich ist. Kirchenmitglieder klagen immer wieder über die Medienmaschinerie und ihre Vorliebe für Skandale und Negativschlagzeilen. Die Kirche werde schlechter dargestellt, als sie sei, die positiven Aspekte würden ignoriert. Die Kirche fühlt sich (manchmal mit Absicht) missverstanden. Mitunter werden sogar Verschwörungstheorien ins Spiel gebracht, die Medien wollten die Kirche schädigen. Umgekehrt beschweren sich MedienvertreterInnen über die mangelnde kirchliche Kommunikationskompetenz. In der KarikaturKarikatur lässt sich das an der verwickelten Sprechblase erkennen. Der Bischof wirkt unbeholfen und weiß nicht so recht, was er sagen soll. Den Konflikt auf den Punkt bringen die Fotoapparate der JournalistInnen, aus denen offensichtlich Geschosse fliegen. Befinden sich Kirche und Medien im Krieg? Was ist dran an diesem angeblichen Missverhältnis zwischen den beiden? Wie schreiben die Medien wirklich über die Kirche? Gibt es hier im internationalen Vergleich Unterschiede? Auf diese Fragen auf wissenschaftliche Art und Weise Antworten zu finden, ist das Ziel dieser Arbeit. Das Werkzeug dazu liefern allen voran die Linguistik, aber auch einige andere Forschungsdisziplinen wie die Medien- und Kommunikationswissenschaft, aus denen geschöpft wird. Die Beforschung der medialen Berichterstattung ist kein Neuland, sondern hat Tradition. Neu ist das Thema, mit dem sich die vorliegende Arbeit auseinandersetzt. In einer durchaus säkularen Gesellschaft drängt sich die Frage auf, warum man sich mit dem medialen Bild einer Organisation befasst, deren Mitgliederzahlen ohnehin rückläufig sind und deren Untergang sich für manche schon abzuzeichnen scheint. Dass die Kirche aber immer noch eine gesellschaftliche Größe von nicht unbeträchtlicher Relevanz ist, spiegelt sich auch in ihrer unvermutet starken medialen Präsenz wider. Michael Fleischhacker, Chefredakteur der Presse, zählt Kirchenberichterstattung nicht zuletzt zu den „großen journalistischen Herausforderungen“ und gesteht ihr „Kulturkampfpotenzial“ zu (Fleischhacker 2010).
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