Daisy Summer - Bei Anruf Callgirl

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Bei Anruf Callgirl: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Wochenende, so lange habe ich Zeit, um Jacob zurückzugewinnen.
Blöderweise hat Jacob es sich wohl in den Kopf gesetzt mich zappeln zu lassen und 48 Stunden können verdammt schnell vorbei sein. Aber egal, ich bin nicht für meine beste Freundin als Callgirl eingesprungen, um jetzt zu versagen.
"Bei Anruf Callgirl" ist die Fortsetzung von «Callgirl über Nacht». Um dieses Buch voll genießen zu können, sollte man «Callgirl über Nacht» zuvor gelesen haben.

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„Christian Bailey? Der Australier mit den sauteuren australischen Landmaschinen? Der, der die BIG RED MILK MACHINE erfunden hat?“ Carla, eine Mutter von fünf Jungs und dementsprechend durchsetzungsfähig, wackelte mit den Augenbrauen.

Melanie zwinkerte munter in die Runde.

„Er sieht in Wirklichkeit noch besser aus als auf den Fotos. Und damit meine ich nicht die Melkmaschine, der er im Übrigen bloß das Branding und die Farbe verpasst hat. Rot statt blau. Ein genialer Marketing-Schachzug, das gebe ich zu, aber sonst steckt rein gar nichts dahinter. Trotzdem clever. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, Ladies”, Melanie schnalzte mit der Zunge, „Bailey ist wahrhaft First Class.“

„Wenn Bailey mit Klotz Inc. fusioniert, können wir einpacken“, bemerkte ich, um das Gespräch mal von Baileys äußeren Vorzügen abzulenken.

Ein Raunen ging durch den Raum. Gut so. Denn Klotz Inc. war uns ganz dicht auf den Fersen. Vielleicht war es auch umgekehrt. Im Grunde waren sie die einzigen Konkurrenten, die uns wirklich gefährlich werden konnten. Sie waren größer als wir, zudem waren sie länger auf dem Markt. Zusammen mit Bailey würden sie alles vom Markt fegen, was Rang und Namen hatte. Also auch uns. Und das machte mir wirklich ernsthafte Sorgen. Sonst wäre ich auch gar nicht mit Melanie zu der Messe nach New York gefahren, wo ich im Übrigen mit drei Brillenschlangen gevögelt hatte. Der mieseste Sex, den ich je gehabt hatte.

„Der Kanguruh-Mann ist an Klotz Inc. dran?“ Jim runzelte die Stirn, die sich bei ihm von der Nasenwurzel bis zum Nacken erstreckte.

„Nennen wir ihn doch lieber Surfer Boy.” Beths Schmunzelton täuschte. Sie war zutiefst alarmiert, was ich unschwer an ihrem gigantischen Doppelkinn ablas, das fast noch größer war als ihre Brüste. Immer wenn die aktuelle Mitarbeiterin des Monats in Sorge war, blähte sich ihre untere Gesichtshälfte samt Hals auf wie die Gurgel einer Kröte.

„O. k., Leute, wir haben den Ernst der Lage erfasst. Momentan ist Bailey noch offen. Das heißt, mit Klotz Inc. haben bis jetzt noch keine Verhandlungen stattgefunden, soweit ich weiß. Uns hat er inzwischen auch kontaktiert. Lasst uns also den ultimativen Schlachtplan aufstellen, wie wir Bailey davon überzeugen, dass er mit niemand anderem als mit uns fusioniert“, lenkte ich die Aufmerksamkeit auf die anstehende Aufgabe.

„Wir sind die Besten“, sagte Otto, dessen Vorfahren aus Deutschland stammten, vollmundig. „Wir bringen seine australischen Luxusmaschinen auf jeden amerikanischen Acker.“

„Das wissen wir“, murmelte ich und wunderte mich über Ottos hohle Phrase.

Melanie nickte und brachte es für mich auf den Punkt: „Die Frage ist, wie wir ihn von uns überzeugen. Da Bailey der Presse zufolge hetero ist, kommen wir mit unserem hübschen Boss nicht weit.“

„Dann musst dieses Mal du ran, Melly-Sexy“, grinste Paul.

Melanie warf mir einen finsteren Blick zu. „Das habe ich Jacob bereits vorgeschlagen, aber er hält mich für ungeeignet.”

„Ich lass doch nicht meine Assistentin von diesem Flachleger verheizen“, knurrte ich.

„Wann soll denn das Überzeugungsmanöver stattfinden? Ich meine, vielleicht kann ich bis dahin die Hälfte meines Gewichts verlieren.“ Zur Bekräftigung genehmigte Beth sich noch ein paar von den garantiert kalorienarmen Krümelkeksen, die ausschließlich aus reichlich Butter, Honig, feinstem Weißmehl und Gewürzen hergestellt wurden.

„Übernächstes Wochenende ist die Big Land Fair in Philadelphia. Ich fliege rüber nach Phili”, sagte ich.

Jim schüttelte bekümmert den Kopf. „Das schaffst du nicht, Beth.“

„Also, Leute, kommt jetzt. Werft Melanie eure Ideen rüber. Von der Oper bis zum Sauna-Club grabt alles aus, was euch einfällt und einen Mann wie Bailey beeindruckt. Table Dance, Rudel-Popp … Legt euch keine Ketten an. Höchstens, dass dem Australier die Peitschenhiebe über den Arsch zischen. Von mir aus besorgt ihm eine Domina, sofern er darauf steht. Und dann klemmt euch dahinter, dass ich Karten habe und einen Terminplan.“

Ich hatte jetzt endgültig genug von der Besprechung, es war eh alles gesagt. Meine Mitarbeiter waren ja nicht schwer von Begriff. Ich schnappte mir ein paar Kekse, schlug sie in eine von den Blümchenservietten ein, die wir neuerdings im Büro hatten, und erhob mich geräuschvoll von meinem Stuhl.

„Willst du denn in dem Fall kein Callgirl springen lassen, das die ganze Zeit dabei ist? Vielleicht diese Charlene, mit der du die Season of Peaches gerockt hast. Die hat doch bestimmt auch die Domina-Nummer drauf, also für den Fall, dass der Mann aus Down Under so tickt“, rief Jim in den Raum.

Ich versteifte mich und hinter mir ging mein Stuhl zu Boden.

Jim hatte ja keine Ahnung, was für einen Aufruhr er mit seiner gut gemeinten Bemerkung in mir auslöste. Auch nach New York hatte ich weitere Brillenschlangen gevögelt. Zehn dürften es inzwischen insgesamt sein, doch die Konfrontationstherapie zeigte keinerlei Wirkung.

„Ein Mädchen habe ich bereits festgemacht. Eine Theresa“, beeilte sich Melanie mit einem sorgenvollen Seitenblick auf mich zu betonen.

Otto hob den umgefallenen Stuhl auf.

„Danke“, ich nickte jedem meiner großartigen Mitarbeiter einzeln zu, „dann kümmere ich mich um eine Verabredung mit Bailey. In Philadelphia.“

„Und wir sorgen für das Rahmenprogramm“, verkündete Melanie unter dem tosendem Beifall aller.

5

SCHICKSAL

EMMA

„Das ist Schicksal. Es kann nur Schicksal sein. Überleg doch mal“, sagte Tina aufgeregt zu mir.

Schnaufend zog ich die Decke über meinen Kopf. Schicksal. So ein Scheiß.

Meine Freundin riss die Decke von mir runter und ich lag frei auf meinem Bett. Schnell presste ich mir das Kopfkissen aufs Gesicht.

„Jetzt sei doch vernünftig“, maulte Tina.

„Was glaubst du, was ich gerade bin“, presste ich hervor.

Ich schwitzte jetzt schon wie ein Schwein unter meinem Kissen, während der Rest meines Körpers fror, weil ausgerechnet mitten im Winter im ganzen Haus die Heizung ausgefallen war. „Gib mir die Decke zurück.“

„Erst, wenn du bereit bist, darüber nachzudenken.“

„Ich habe darüber nachgedacht“, motzte ich in mein Kissen.

„Aber du bist zum falschen Ergebnis gekommen.“

Das war Tinas Logik. Sehr witzig.

Sie begann damit, an meinem Kissen zu zerren. Für eine Schwangere hatte sie ganz schön viel Kraft. Irgendwie für zwei, was vermutlich daran lag, dass sie neuerdings tatsächlich für zwei futterte. Wenn sie wenigstens die stinkenden Gewürzgurken essen würde, die den Kühlschrank verpesteten. Stattdessen war unser Schokovorrat schon wieder aufgebraucht.

„Wenn ich das Kissen loslasse, fliegst du quer durch den Raum“, warnte ich sie.

„Das wagst du nicht.“

„Bist du sicher?“

„Du willst nicht riskieren, dass das Baby zwei Monate vor dem errechneten Geburtstermin das Licht der Welt erblickt.“

Da hatte sie auch wieder recht. Tina ließ das Kissen endlich los und sagte: „Mensch, Emma!“

Ich steckte mir das klumpige Federkissen in den Nacken und wischte mit dem Ärmel meines Rollkragenpullovers den Schweiß aus meinem glühenden Gesicht. Tina breitete die Decke über mir aus. Danach kroch sie zu mir in die Federn.

„Was verlierst du, wenn du es tust?“

„Er hat sich für das Wochenende ein Callgirl gebucht! Er ist ein schräger Typ! Genau aus dem Grund bin ich damals abgehauen. Weil ich mir nämlich schon ganz richtig dachte, dass er nicht richtig tickt. Wie wir jetzt endgültig wissen, lag ich damit absolut richtig. Er hat es wieder getan. Ich bin froh, dass ich damals in den Flieger gestiegen bin.“

Ich streichelte über Tinas runden, festen Bauch. Manchmal strampelte das Baby. Aber jetzt war es ruhig. Wie schade. Diese winzigen Füßchen, die sich durch Tinas Bauchdecke drückten, hatten eine beruhigende Wirkung auf mich.

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