Arndt Schnepper
SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-22970-7 (E-Book)
ISBN 978-3-417-24163-1 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© 2020 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
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Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen.
Weiter wurde verwendet:
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen. (ELB)
Umschlaggestaltung: Daniel Salewski,
SCM Bundes-Verlag gGmbH Witten
Titelbild: gettyimages.de, SvetaZi (Bild-ID 533727854)
Satz: Christoph Möller, Hattingen
Über den Autor
Einstimmung – das Vorwort
Kapitel 1: Bitte mit Gefühl!
Einleitung: Was können wir tun? Einleitung: Was können wir tun? Was können wir tun, damit unsere Predigten eine Wirkung erzielen? Eine klassische Antwort auf diese Frage ist: nichts. Schlicht und ergreifend nichts. Vertreter und Vertreterinnen dieser Position finden sich in allen Kirchen und auf vielen Kanzeln. Sie eint die Überzeugung, dass die Wirkung einer Predigt ganz und gar von Gottes Wirken abhängig sei. Nur Gott allein könne durch unser Reden eine Resonanz der Zuhörer erwirken. Glaube sei immer eine Gabe, die ausschließlich durch den Heiligen Geist erschaffen werde. Darum, so die Überzeugung, führe die gestellte Frage auch in die Irre. Wenn überhaupt, dann sei das Gebet zu Gott ein legitimer Weg, der Predigt einen hohen Wirkungskreis zu ermöglichen. Auf den ersten Blick sieht dieser Standpunkt sehr ordentlich aus. Schließlich signalisieren die Anwälte dieser Position ein hohes Maß an Bescheidenheit. »Ich vermag nichts, Gott tut alles« – das ist die hohe Form der christlichen Zurückhaltung. Und ist die Ansicht nicht auch theologisch korrekt? Schließlich stimmt der Ansatz mit dem evangelischen Motto »Allein durch Gnade« (lat. sola gratia) bestens überein. Die Antwort klingt also gut, aber ist sie auch sachgemäß?
Drei Faktoren – wie Predigten wirken Drei Faktoren – wie Predigten wirken Eindruck Sicher ist an der beschriebenen Position richtig, dass wir eine Wirkung der Predigt weder planen noch produzieren können. Geistliche Dynamik lässt sich nicht mixen und in Flaschen abfüllen. Es stimmt ja: Wir können mit einer Predigt den Glauben nicht »machen«. Er ist und bleibt etwas Unverfügbares. Die biblischen Aussagen sind an dieser Stelle eindeutig. Wenn etwas geschieht, dann durch Gottes Wort und seinen Geist. Sachgemäß sprachen die alten Theologen von der Heilswirksamkeit der Schrift (lat. efficacia scripturae). So weit, so gut. Die entscheidende Frage ist aber nun, ob dies auch im Umkehrschluss bedeutet, dass wir »überhaupt nichts« tun sollen? Nun, das Wichtigste – den Glauben – können wir mit einer Predigt nicht erzeugen. Aber wir sind durchaus in der Lage, für ein paar Voraussetzungen zu sorgen, damit eine Predigt dann wirksam werden kann. Oder so formuliert: Wir können etwas tun, damit das Wesentliche durch Gott geschehen kann. Drei entscheidende Bedingungen möchte ich näher beleuchten.
Christus – der Meisterprediger Christus – der Meisterprediger Eindruck Am Anfang der christlichen Predigt steht Jesus Christus. Folgt man den Berichten der vier Evangelisten, war die öffentliche Rede eine seiner vornehmsten Tätigkeiten. Mal sprach er im kleinen Kreis, mal vor vielen Menschen. Manchmal stieß er auf vehemente Ablehnung, andere Male erlebte er enormen Zuspruch. In der Summe lösten seine Predigten eine Bewegung aus, die bis heute weiterlebt. Was er sagte und was die Evangelisten dann später schriftlich festhielten, bildet heute einen wesentlichen Teil des Neuen Testaments. Wenn wir heute danach fragen, wie wir predigen sollen, darf eine Orientierung an Jesus nicht fehlen. Doch wie predigte Jesus eigentlich? Bekanntlich ist die Zahl der Veröffentlichungen zur Frage, was genau Jesus predigte, Legion. Heerscharen von Theologen unternehmen immer wieder aufs Neue den Versuch, seine überlieferten Aussagen zu verstehen und zu verorten. Sehr viel übersichtlicher wird es aber, wenn wir die Frage stellen, wie Jesus predigte. Das liegt daran, dass in keinem der Evangelien etwas darüber berichtet wird. Lässt sich daher überhaupt etwas zu seiner Predigtweise sagen? Bereitete Jesus sich etwa vor oder sprach er spontan? Hatte er auch die Gefühle seiner Zuhörer im Blick? Finden wir bei ihm eine Rücksicht auf die drei skizzierten Voraussetzungen, unter denen Predigt überhaupt gelingen kann? Es lohnt sich, die Evangelien auf diese Frage hin ein wenig näher zu betrachten.
Glaube ist kein Gefühl – oder doch?
Die Schatten der Geschichte – Gründe unserer Gefühlsarmut
Kapitel 2: Theologische Kompetenz
Einleitung: In die Dynamik eintauchen
Erste Bewegung – vom Gesetz zum Evangelium
Zweite Bewegung – vom Zorn zur Liebe
Dritte Bewegung – von der Sorge zur Hoffnung
Vierte Bewegung – von der Sehnsucht zur Erfüllung
Kapitel 3: Ästhetische Kompetenz
Einleitung: Fühlung aufnehmen
Feiner Unterschied – mit und ohne Geist
Sich anstecken lassen – Affizierung
Unsichtbare Ströme – das Fluidum fassen
Was in der Luft ist – Atmosphären ahnen
Kapitel 4: Rhetorische Kompetenz
Einleitung: Öffentlich sprechen
Mal schlicht, mal ergreifend – Stilwechsel tut not
Der Sound von Mesopotamien – Sprache klingen lassen
Storytelling – Kunst des Erzählens
Biografisch werden – von sich selbst reden
Dein Haus brennt – konkret reden
Nicht nur auf Samtpfoten – aggressiv predigen
Kapitel 5: Soziale Kompetenz
Einleitung: In Kontakt treten
Keine Kleinigkeiten – Anfang und Ende
Gesprächsweise – Predigt im Dialog
Frei sprechen – Improvisation wagen
Massenpredigt – auch mal plakativ sein
Gefühle zeigen – Tränen lügen nicht
Modus der Erlösung – Heiterkeit versprühen
Kreise schließen sich – eins werden
Literaturhinweise
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
ARNDT SCHNEPPER ist Leiter des Praxisinstituts Evangelisation in Witten und unterrichtet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Braunschweig. Er ist promovierter Theologe und Autor mehrerer Bücher im Bereich der Praktischen Theologie.
Große Gefühle
auf der Kanzel
Eine Predigt, die mitreißt und begeistert, die zu Tränen rührt und bewegt, nachklingt und verändert – das ist die Sehnsucht vieler Gottesdienstbesucher.
Arndt Schnepper ermutigt dazu, Gefühlen in Predigten mehr Raum zu geben – so, wie es jahrhundertelang in Gottesdiensten der Fall war. Ganz praktisch zeigt er in kurzen wie einfachen Schritten auf, wie Predigten ihr Ziel nicht verfehlen: die Hörer und Hörerinnen. Damit die Worte nicht nur in den Kopf, sondern auch ins Herz gehen.
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