Martin André Steinert - Martin André Steinert – der lange Weg zu mir selbst

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Martin André Steinert – der lange Weg zu mir selbst: краткое содержание, описание и аннотация

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Martin André Steinert, geboren 1977 als Martina in Göppingen. Der Leidensdruck, im falschen Körper leben zu müssen, führte seit der Pubertät zu einer schweren chronischen Erkrankung. Das Leben von Martina wurde zum Überleben, geprägt von Extremen. Erst mit 42 Jahren kam es zum erlösenden Coming-out als Transmann und zur wundervollen Heilung. Vor allem aber zur Reise zu sich selbst, nun offiziell als Martin André.
Dieses «Wunder» seines Lebens möchte der Autor beschreiben. Angefangen bei seiner Kindheit über alle «Extreme» des Leidensweges hinweg bis zum heutigen «Lebensglück».
Eine tiefpersönliche Geschichte … verfasst in Erfahrungsberichten, Tagebuchaufzeichnungen, eigenen Gedichten und Kommentaren aus heutiger Sicht. Vor allem aber auch eine besondere «Liebesgeschichte» in Briefen …

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Niemand anderes als der Betroffene selbst kann nachempfinden, wie es sich anfühlt, im „falschen Körper“ leben zu müssen, weil man selbst eine andere Person mit ganz anderen Empfindungen und Blickwinkeln ist. Und alles von außen wird dann als „Druck“ empfunden, weil es den krassen Gegensatz der eigenen Erwartungen und des Bilds von einem selbst darstellt. Letztendlich wird dabei der Druck nicht von außen, sondern in einem selbst aufgebaut. Und dennoch sah ich die Welt auch aus meinen Kinderaugen. Und vieles, was im Moment schwer und bedrückend erschien, war im nächsten schon viel leichter oder gar vergessen. Aus diesem Grund gab es auch viele schöne Stunden und Tage, in denen ich die Leichtigkeit und Freude des „Kindseins“ erfahren durfte.

Zudem liefen viele Vorgänge bei mir als Kind im Vorschulalter noch unbewusst ab. Und ich lernte „automatisch“, wie ich mich nach außen hin zu verhalten hatte. Positiv zeigte sich dies in meiner überwiegend lebendigen, lebensfrohen Art, die meine noch „unbeschwerte“ Kindheit widerspiegelte. Andererseits aber bildete meine Kindheit auch die Basis, über meine Gedanken und Empfindungen zu schweigen und mich vor meiner Umwelt zu verleugnen. Mein Bild von mir wurde zusammen mit meinen Gefühlen, nicht Junge sein zu dürfen, Tag für Tag geschluckt und irgendwo tief in mir abgelegt. Und genau diese Trauer und mein kindliches Unverständnis des großen Zwiespalts in mir entwickelten sich zu einer ungeahnten Zeitbombe der Verzweiflung und des Selbsthasses, die meinen Körper in weiter Zukunft fast zu sprengen schaffte.

Zudem versuchte ich meine innere Zerrissenheit und die „Lähmung“ meiner wahren Gefühle durch einen großen Bewegungsdrang zu kompensieren. Beim „Sport“ konnte und durfte ich noch am ehesten „Junge“ sein. Wenn das Wetter es nicht zuließ, mit meinen Freunden aus der Nachbarschaft draußen Fußball zu spielen, wurde das Wohnzimmer zum Spielfeld. Mit meinem Vater boxte ich um die Wette, machte mit ihm Ringkämpfe oder aber wurden Mamas Vasen das Opfer unserer nicht ganz gezielten Softball-Schüsse.

Doch meine „heile Welt“ bekam schon ihre ersten kleinen Risse, als ich in die Grundschule kam. Die geforderte Rolle, ein Mädchen zu sein, wurde größer, und ich konnte mich dieser „Realität“ immer weniger entziehen. Aber ich war eine sehr gute Schülerin, nahm das Lernen ernst und bemerkte schon bald, dass ich mir durch hervorragende Noten und Leistungen Ansehen erringen konnte. Weniger bei meinen Klassenkameraden/-innen, als vielmehr bei den Lehrer/-innen. Ich bekam zu ihnen schnell einen guten Draht, vor allem Anerkennung von ihnen, weshalb ich meine Rolle als Schüler/-in immer mehr perfektionierte, während ich mich von mir selbst Schritt für Schritt entfernte. Ich erkannte, dass ich durch Leistung und Fleiß all das von außen bekam, was ich mir selbst immer weniger geben konnte. Ich klammerte mich an meine schulischen Erfolge, um meine Fassade am Strahlen zu erhalten. Mein Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, auf meine innere Stimme zu hören, begannen dagegen unter dem „Rollendruck“ langsam, aber sicher zu zerbröseln.

Alles vollzog sich zunächst noch schleichend, mehr oder weniger unbewusst. Zumal ich in der Grundschule noch voll und ganz in der Jungs-Clique aufgenommen war, gute Freunde hatte und durch meine sportlichen Leistungen ein Ventil gefunden hatte, alle negativen Emotionen abzubauen.

Der sportliche Gedanke war auch der Grund, weshalb ich absolut entgegen allen Empfehlungen nicht auf das Gymnasium, sondern in die Realschule nach Uhingen wechseln wollte. Denn dort gab es ein großes Stadion, ein Hallenbad, und sportliche Fähigkeiten wurden in die verschiedensten Richtungen gezielt gefördert. Genau das wollte ich. Wenigstens meine letzte Lebensfreude am Leben erhalten und zeigen, was der „Junge in mir“ draufhat. Vor allem auch endlich eine Sportart entdecken zu dürfen, die ganz zu mir passt. Denn bislang wusste ich nur, dass wenn ich einen Ball oder Schläger in die Hand bekam, ich nicht mehr zu bremsen war.

Mit Mühe und durch die Unterstützung meiner Eltern widersetzte ich mich dem Empfehlungsdruck meiner Umwelt, und ich durfte mit elf Jahren in die Realschule gehen. Ein zusätzliches Argument war die Tatsache, dass ich ja nach der Mittleren Reife auf ein weiterführendes Gymnasium wechseln konnte. Und obwohl ich zu dieser Zeit einen hervorragenden allgemeinen Gesundheitszustand besaß, litt ich häufig unter Stress und Belastungssituationen an migräneartigen Kopfschmerzen. Aus diesem Grund versprach ich mir von der Realschule in Verbindung mit den sportlichen Möglichkeiten auch ein geringeres Überlastungsrisiko.

Doch meine große Freude und die Hoffnung auf eine weitere „entspannte“ Schulzeit wurden sehr schnell von der bitteren Realität meines immer stärker werdenden „inneren Identitätskampfes“ eingeholt: Die Zeit der Pubertät war für mich eine äußerst niederschmetternde Phase. Meine Kumpels schlossen mich schon im Verlauf des ersten Jahres in der Realschule aus der „Jungs-Clique“ aus, weil ich nicht mehr zu ihnen passte und ich mich natürlich entgegengesetzt entwickelte. Freundinnen fand ich kaum, weil ich mich in ihren Kreisen absolut unwohl und nicht zugehörig fühlte. So kam es, dass ich mich immer mehr abkapselte und mich in meine „fremde“ Welt zurückzog. Einen letzten sozialen Halt bekam ich lediglich durch eine sehr gute Freundin, die zu mir hielt und mich vor allem auch dann akzeptierte, als sie bemerkte, dass ich nicht dem typischen Mädchenbild entsprach und immer wieder der „Junge“ bei mir durchschimmerte.

Ansonsten wurde meine eigene Pubertät zum Ausgangspunkt meiner schweren Erkrankung, die mich über Jahrzehnte hinweg nicht nur bis ans absolute Limit trieb, mir meine ganze Jugend und noch viele weitere Jahre zerstörte, sondern mehrmals fast mein Leben kosten sollte. Die Basis dafür bildete im Jahr 1989 mit zwölf Jahren eigentlich nur ein einziger Tag, an dem ich meine erste Periode bekam und der ein absolutes Schockerlebnis für mich war. Mein Selbstbild wurde mit einem Schlag komplett zerschmettert. Wie konnte ich weiterleben, wenn ich mich zu einer Frau entwickeln müsste? Dieser Körper musste verhindert werden, egal wie. Und meine Seele wütete in mir und schrie mich an: „Tu was, rette mich vor dem falschen Körper!“

Doch anstatt meine Seele, mein wahres Ich, zu retten, begann ich unaufhaltsam mit eisernem Willen, ihr „Zuhause“, meinen Körper auszuhungern. Mein Schritt in die Anorexie, Magersucht (ohne Bulimie), war meine Flucht davor, eine Frau zu werden. Indem ich versuchte, meinen Körper auf ein „neutrales Niveau“ auszuzehren, behielt ich die Kontrolle über ihn. Und die „weichen“ Formen wichen immer mehr einer stählernen Härte, die nicht nur die Fassade meiner verzweifelten Psyche bildete, sondern tief in mir das Gitter formte, in das ich meine Seele sperrte. Der Hass gegenüber meinem Körper wurde zu einem Selbsthass, der meine eigene Identität vollends begrub. Mein Schweigen mir selbst gegenüber war dabei der Fluchtmechanismus meiner Angst und Scham, der durch meine Anorexie noch verstärkt wurde. Denn umso stärker ich meinen Körper aushungerte, desto mehr verhungerte dabei auch meine Seele in mir.

Und noch bevor ich meine Kindheit richtig verabschieden konnte, verhinderte ich den Übergang in eine „normale“ Jugend. Meine Seele erstarrte irgendwo dazwischen. Ihre Wünsche verhallten an den Wänden des Käfigs, der sie in den Tiefen gefangen hielt und lediglich einen verzweifelten Blick in eine unendlich ferne, noch dunkle Zukunft freigab.

So wie ich bin

Ich träume davon,

dass jemand mich annähme,

einfach so wie ich bin,

mit meinen ungereimten Wünschen,

unfertigem Charakter

und alten Ängsten.

Ich träume davon, dass

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