Erasmus von Rotterdam - Das Lob der Torheit

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Sie beherrsche die Welt, lässt Erasmus von Rotterdam die Torheit höchstpersönlich verkünden – man brauche sich nur umzusehen! Und sie sei überall: an den Universitäten, bei den Geistlichen, den Gebildeten, den Herrschenden wie bei den Untertanen. Die Lobrede auf die Torheit, gehalten von der personifizierten Torheit selbst, landete damals, mitten in der turbulenten Reformationszeit, auf dem Index der verbotenen Bücher. Zu scharf war die Kritik an allen Ständen, die Erasmus in diesem Text untergebracht hatte. Doch diese bitterböse und gleichwohl amüsante Rede ist beunruhigend zeitlos.
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Erasmus von Rotterdam

Das Lob der Torheit

Übersetzt von Anton J. Gail

Herausgegeben von Stefan Zathammer

Reclam

2022 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Covergestaltung: Cornelia Feyll, Friedrich Forssman

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2022

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961979-8

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-014284-4

www.reclam.de

[5]Erasmus von Rotterdam an seinen Freund Thomas Morus

In den jüngst vergangenen Tagen, als ich von Italien nach England unterwegs war, wollte ich den ganzen langen Ritt (über die Alpen) nicht mit läppischem Geschwätz verbringen und habe mir stattdessen über unsere gemeinsamen Fragen nach Sinn und Aufgabe der Bildung Gedanken gemacht. So konnte ich mich zugleich in die Gesellschaft jener geschätzten klugen Freunde zurückversetzen, die ich verlassen habe. Unter diesen stehst du, mein Freund Morus, an erster Stelle. Auch fern von dir hat mein Geist sich nicht weniger an dir erquickt als damals während unseres täglichen Umgangs. Ich wüsste nichts, was für mich je beglückender gewesen wäre als deine Freundschaft. Da es mich nun drängte, etwas zu schaffen, die Umstände aber keine wissenschaftliche Arbeit zuließen, kam es mir in den Sinn, der Moria, also der Torheit, ein Lob zu singen. Du wirst fragen, wieso mir Pallas (Athene) gerade diese Idee in den Sinn brachte. Zunächst war es dein Familienname, der ebenso auf die Torheit1 anspielt, wie du dich von allem törichten Wesen gründlich unterscheidest. Darin sind alle über dich einer Meinung. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass dir eine ironische Spielerei dieser Art gefallen würde, zumal du gewöhnlich deine unverhohlene Freude an Scherzen dieser Art hast, sofern sie geistvoll und beziehungsreich sind. Du liebst es ja, das menschliche Leben immer ein wenig wie Demokrit2 zu betrachten. Obwohl du, was Intelligenz angeht, weit über die große Masse hinausragst, verstehst du es doch, dir im täglichen Leben durch [6]eine unwahrscheinliche Liebenswürdigkeit überall Freunde zu erwerben. Es macht dir sogar Freude, dich so zu geben. Ich weiß, du wirst diesen Essay nicht nur wohlwollend aufnehmen als Dankesgabe deines Gastes, du wirst ihn auch in sichere Obhut nehmen; denn da er dir gewidmet ist, gehört er schon nicht mehr mir, sondern ist dein Eigentum.

Zweifellos werden die gehässigen Kritiker nicht ausbleiben, die es für unziemlich halten, dass ein theologischer Autor sich mit solchen Spielereien abgebe; andere werden Anstoß nehmen an meiner Bissigkeit, die nicht zu christlicher Bescheidenheit passe. Sie werden mir vorwerfen, dass ich es wie Aristophanes oder Lukian mache und an allem meine Zähne wetze.3 Wen aber Leichtigkeit und Verspieltheit der Behandlung stören, der mag immerhin bedenken, dass ich damit keinesfalls ein Neuerer bin, sondern an großen Autoren der Vergangenheit rühmliche Vorbilder habe. Schon in der grauen Vorzeit hat Homer seinen scherzhaften »Froschmäusekrieg« geschrieben, Vergil seine »Mücke« und sein »Kräutergericht«, Ovid seine »Nuss«.4 So hat Polykrates ein Lob auf Busiris verfasst, ebenso dessen Kritiker Isokrates, Glaukon ein Lob der Ungerechtigkeit, Favorinus ein Lob des Thersites und des viertägigen Fiebers, Synesius ein Lob auf die Glatzköpfigkeit, Lukian ein Lob auf die Fliege und den Schmarotzer.5 Seneca schrieb die »Verkürbissung des Kaisers Claudius«, Plutarch den Dialog des Gryllus mit Odysseus, Lukian und Apuleius einen Eselsroman, dann noch irgendwer das Testament des Schweines Grunnius Corocotta, das [403] der heilige Hieronymus erwähnt.6

Mögen also jene Kritiker sich sagen, ich hätte zu meinem Vergnügen gleichsam die Figuren auf einem Schachbrett [7]hin und her geschoben oder, wenn ihnen das mehr gefällt, mein Steckenpferd geritten7. Ist es nicht eine hanebüchene Ungerechtigkeit, wenn wir jeder Lebenslage ihre eigentümlichen Spiele zugestehen, dem Schriftsteller aber sein Spiel verwehren wollen, besonders wenn es ernsthafte Einsichten vermittelt und seine Kurzweil einem urteilsfähigen Leser doch oft genug mehr die Augen öffnet als die abgenutzten Paradeargumente gewisser Leute. Etwa jene Autoren, die mit zitatenreicher Rede das Lob der Rhetorik oder der Philosophie verkünden, die die Vorzüge eines Fürsten feiern oder zum Türkenkrieg auffordern.8 Wieder andere verlegen sich auf Weissagungen oder machen ihre Problemchen aus einem reinen Nichts. Sicher ist es läppisch, ernsthafte Dinge zu verniedlichen; es ist aber mindestens so eindrucksvoll, wenn jemand witzig schreibt und dabei keineswegs den Eindruck erweckt, er treibe dummes Zeug. Ich stelle mich mit meiner Arbeit dem Urteil der Öffentlichkeit; immerhin, wenn mich meine Eigenliebe nicht blendet, habe ich die Torheit nicht witzlos gelobt.

Was den Vorwurf der Bissigkeit angeht, sollte man immerhin bedenken, dass es zum Vorrecht des Künstlers gehört, sich straflos über das menschliche Leben lustig zu machen, vorausgesetzt, dass die Freiheit nicht in Gehässigkeit ausartet. Umso mehr wundere ich mich über den Geschmack der Zeitgenossen, denen fast nur noch hochtrabende Titel gefallen. Da gibt es unter anderem Leute von reichlich merkwürdigen religiösen Auffassungen, die eher bereit sind, Christus aufs Heftigste anzugreifen, als auch nur den harmlosesten Scherz gegen den Papst oder einen Fürsten zuzulassen, vor allem wenn es um deren Einkünfte oder Amtsgewalt geht. Wenn nun wirklich jemand [8]Lebensgewohnheiten bloßstellt, ohne einen Namen zu nennen, ist das dann Bissigkeit oder nicht vielmehr Unterweisung und Ermahnung? Bitte, wie gründlich nehme ich mich denn selbst unter die Lupe? Wer schließlich keinen Stand ungeschoren lässt, nimmt nicht die Menschen, sondern ihre Fehler aufs Korn. Sollte sich jemand getroffen fühlen, bekennt er sich damit eben schuldig oder hat Angst davor, es zu sein. Der heilige Hieronymus9 legte sich keinen Zwang auf in bissigen Anspielungen, er scheute sich nicht einmal, gelegentlich Namen zu nennen. Ich habe jeden Namen grundsätzlich vermieden und meinen Ausdruck so gemäßigt, dass ein verständiger Leser sofort merkt, es gehe mir mehr um Vergnügen als um Satire. Ich habe es auch nicht gemacht wie Juvenal10, der dauernd der geheimen Spur des Lasters folgt. Statt Schändlichkeiten Revue passieren zu lassen, habe ich Stoff zum Lachen geboten. Sollte nun jemand auch damit noch nicht zufrieden sein, mag er daran denken, wie gut es ist, von der Torheit getadelt zu werden. Wir legen ihr ja alle Worte in den Mund und durften doch nicht aus der Rolle fallen. Doch wozu setze ich dir das alles auseinander? Du bist ein so vorzüglicher Anwalt,11 dass du selbst eine bedenkliche Sache erfolgreich vertreten kannst. Leb wohl, beredter und gewandter Freund Morus, und mach die Sache der Moria zu deiner eigenen. In ländlicher Zurückgezogenheit am 9. Juni 1508.12

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