
Abb. 1: Diagonal-/Ausgangsbindung 20-04010102-0101

Abb. 2: Diagonal (Gabardine): veränderte Bindung durch Steigungszahl 2 20-04010102
Diagonaltrikot, engl. = diagonal tricot; Gewebe mit webstrickähnlichem Aussehen. Klassisch sind die steil verlaufenden Rippen (über 63°), die durch die Steilgratköperbindungen (Köperneuordnungen) gebildet werden.
Durch die Doppelrippe entsteht eine Ähnlichkeit zum Trikot. Die Einstellungsdichte ist im Vergleich zu anderen HAKA-Geweben sehr hoch, z. B. 40 × 30 Fd/cm bei Garn/Zwirnstärken von ca. Nm 34/2–40/2 (dtex 300 × 2 /dtex 250 × 2). Das Gewebe hat konstruktionsbedingt ein relativ hohes Gewicht von ca. 320–380 g/m2. Es wird meist gewalkt und erhält dadurch eine dichte, geschlossene Oberfläche. Die Folge sind repräsentative Eigenschaften wie gute Festigkeit, sehr gutes Wärmeisolationsvermögen und eine geringe Knitterneigung, ähnlich wie → Gabardine, Trikot (→ Trikotgewebe, → Trikotine) und → Whipcord.
Einsatz: Anzüge, Hosen, Arbeitskleidung, Reithosen und Uniformen.
Abb.: Diagonaltrikot (Doppelrippe, vgl. Diagonal, Abb. 2)
Diazotierungsfarbstoffe, engl. = diazo dyestuff; → Farbstoffe für Baumwolle Unterpunkt 2.
Dicelesta, Kombigarn aus Acetat und einem Mikropolyester in glänzender und matter Ausführung (→ Situssa). Hier werden die spezifischen Eigenschaften von Acetat und Polyester miteinander verbunden, besonders in Bezug auf den Färbe- und Ausrüstungsprozess. Dicelesta kann hochgedreht werden, eignet sich gleichermaßen für Crêpes und Halbcrêpes als Gewebe und Maschenware.
Einsatz: Kleider, Blusen, Hemden und Accessoires.
Dimity, englische Bezeichnung für → Flanell oder → Barchent.
1. Köperbindiges, festes, kräftiges Baumwollgewebe mit feiner Kette und gröberem Schuss. Die Ware ist wie Barchent oder Flanell ein- oder beidseitig geraut.
2. Streifensatin (stripe damask), → Damast(Bett-Damast).
DIN-Kurzzeichen für Faserstoffe, → Kurzzeichen.
Direktdruck, engl. = direct print, DTG; Abkürzung für „Direct To Garment“. Mit einem Inkjetdrucker werden Farbmittel als Tinten verwendet, die direkt auf das Textil gedruckt werden. Der Tintenstrahldrucker oder Inkjetdrucker mit 4 (Yellow, Cyan, Magenta und Schwarz) bzw. 6 Farben bedruckt das Textil direkt, z. B. eine textile Fläche oder T-Shirts. Je nach Farbstofftinte, die auf den jeweiligen textilen Rohstoff abgestimmt wird, muss der Druck entweder mit trockener Hitze fixiert oder mit Sattdampf behandelt werden, um seine Gebrauchstüchtigkeit zu erhalten. Für Polyester verwendet man Dispersionstinten, für Seide Reaktiv- oder Säurefarbstoffe und für Baumwolle Pigment- oder Reaktivfarbstoffe.
Nach einem Pigmentdruck wird die Ware nur noch mit trockener Hitze fixiert. Bei der Verwendung von Reaktiv-Farbtinten müssen eine Dampffixierung und ein Nachwaschen erfolgen, um die nicht gebundenen Farbstoffe zu entfernen (Echtheitsproblem).
Drucke auf weißen Textilien haben einen weichen Griff und eine gute Waschbeständigkeit. Auf schwarzen T-Shirts muss mit Weiß vorgedruckt werden, wobei sich überwiegend eine negative Griffbeeinflussung einstellt. Diese Technik wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, vor allem bei Kleinauflagen und fotorealistischen Druckmotiven. → Druckerei.
Direktfarbstoffe, engl. = direct dyestuff, substantive dyestuff; Substantivfarbstoffe, → Farbstoffe Unterpunkt 1.
Dispersionsfarbstoffe, engl. = disperse dyestuff; → Farbstoffe Unterpunkt 9.
Doeskin, engl. doeskin = Rehfell; typisches Lieferungstuch für Bahn, Stadtverwaltung, Fluggesellschaften usw. Ein atlasbindiges Gewebe (A 4/1-Garne, Nm 8–14) aus Streichgarnen mit eng anliegender Strichappretur. Andere Qualitäten haben eine Baumwollkette und Wollstreichgarnschuss. Stark gewalkt ist der Doeskin woll- oder stückfarbig im Handel. Durch die Ausrüstung ist die Bindung kaum zu erkennen. Diese Optik kann unterstützt werden, indem man die Kettengarndrehung mit dem Bindungsgrat in einer Richtung verlaufen lässt. Weist Ähnlichkeiten zum → Buckskinauf.
Einsatz: Mäntel, Anzüge und Kostüme.
Donegal, benannt nach der Grafschaft im äußersten Nordwesten Irlands. Im Gegensatz zum → Tweed ein tuchbindiges Gewebe, ein → Homespun aus kräftigen Streichgarnen (Zwirnen). Der Donegal hat eine weiße bzw. beigefarbene Kette, und einen mélangefarbenen, buntnoppigen Schuss. Häufig schärt die Kette auch je einen Faden hell und einen Faden dunkel. Durch eine leichte Walke ist die Warenoberfläche etwas verfilzt. Der Donegal hat wie der → Harris-Tweed aufgrund verwendeter Crossbredwollen einen kräftigen, nervigen Griff und ein gutes Wärmeisolations- und Luftaustauschvermögen. Knittert kaum und ist aufgrund seiner melierten Farbigkeit nicht schmutzempfindlich.
Einsatz: Sakkos, Anzüge, Kostüme, Hosen und Mäntel.
Abb. 1: Donegal (groß); im Gegensatz zum klassischen Tweed (siehe Abb. 1, Fischgratköper) ist der Donegal irischen Ursprungs und wird immer in Tuchbindung gewebt.
Abb. 2: Donegal (Detail); sehr gut sichtbar sind die helle Kette und ein dunkler Schuss, belebt durch die eingespleißten farbigen Noppen.
Dongery, Bezeichnung für denimähnliche Gewebe und Tuche, benannt nach dem Herstellungsort Dongchery in den Ardennen. Köperbindige Gewebetypen, die für Arbeitsbekleidung und Hosen verwendet werden. Meist garngefärbte Kette in Blau und rohweißem Schuss. Daher hat die Ware eine Jeansanmutung. Leichtere Gewebe K 2/1, schwere Stoffe K 3/1, left hand oder right hand. Oft mit Hydronfärbung (Hydron ist ein Markenname für einen Schwefelküpenfarbstoff, den eine hohe Wasch- und Lichtechtheit auszeichnet). Bei diesen Färbungen erhält man jedoch keinen „used look“-Effekt, da die Farbstoffe die hohen Echtheiten besitzen. Auch sind diese Stoffe gegenüber Jeansqualitäten härter und kräftiger im Griff.
Dongery wurde auch unter dem Namen Monteurköper verkauft. Hochwertige Arbeitsbekleidung wurde immer sanforisiert, d. h., die Ware lief in der Wäsche max. 1 % ein.
Typischer Einsatz in Berufs- und Freizeitkleidung.
Doppelatlas, engl. = double → satin; → Satin double-face.
Doppelgewebe, engl. = double cloth; Stoffe aus zwei Gewebelagen, die in einem Arbeitsgang auf dem Webstuhl hergestellt werden. Die Verbindung von Ober- und Unterseite kann bindungstechnisch durch An- oder Abbindung, Warenwechsel ( Abb.), Bindekette oder Bindeschuss erreicht werden. Das Doppelgewebe ermöglicht verschiedene Musterungen auf beiden Gewebeseiten oder auch eine Gewichtserhöhung und damit evtl. ein höheres Volumen sowie eine bessere Wärmeisolation (ähnlich Kett- oder Schuss doublé).
Einsatz: Jacken, Mäntel, Kostüme, Decken und Möbelstoffe.

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