Blockkaro, engl. = plaid; typische Musterung, die sich von den klassischen → Farbeffekten wie Hahnentritt, Vichy und Pepitakaros (Pepita) absetzt. Der Schär- und Schussrapport umfasst eine größere Zahl von gleichfarbigen Fäden, sodass man ab 3 cm großen Karos vom Blockkaro spricht. Die Flächen sind meist quadratisch angelegt. Pepita z. B. ist sehr klein kariert, die Größe der Karos liegt bei ca. 5 mm. Überwiegend werden zwei, manchmal drei Farben für die Musterung eingesetzt, sodass eine klare Farbigkeit entsteht. → Gingham.
Einsatz: Kleider, Jacken, Hemden, Heimtextilien, hier vor allem Tischdecken.
Blue Denim,→ Denim,→ Jeans.
Blue Jeans,→ Jeans.
bluesign®-Standard, ein weltweiter, unabhängiger Industriestandard, der Ressourcenproduktivität fördert mit den Zielen, der Umwelt, der Gesundheit und der Sicherheit während der ganzen Produktionskette Rechnung zu tragen, jedoch ohne Verzicht auf Funktionalität, Qualität oder Design und technologischen Fortschritt.
Der bluesign-Standard passt sich durch konstante Forschung und vernetzte Know-how-Vermittlung dynamisch dem Stand der Technik an. Ebenso bietet dieser Standard an, dass, bei gleichen sortenreinen Ausgangsmaterialien, das fertige Produkt am Ende seines Lebenszyklus in seinen Kreislauf zurückgeführt wird (Recycling und kein Downcycling). bluesign-Partner sind z. B. Marks & Spencer und Eschler.
Info: www.bluesign-tech.com
Blumensamt, engl. = floral velvet; etwas offener, sehr kurzfloriger Viskosesamt, der zur Herstellung künstlicher Blumen verwendet wird. Darüber hinaus ist Blumensamt auch zu Dekorationszwecken und für experimentelle Arbeiten sehr gut einsetzbar. Es handelt sich hierbei nicht um einen Samt mit floraler Musterung. Der Name weist lediglich auf seinen Verwendungszweck hin. Samtqualitäten: → Velours.
Blusenserge, engl. = blouse twill; ein im Wollbereich interessanter, leichter Gewebetyp, ein 3-bindiger Kettköper aus sehr feinen, garngefärbten Kammgarnen (Sirospun). Bei der Herstellung von Blusenserge (→ Serge) handelt es sich um ein Spezialverfahren, mit dem auch die reinwollenen Cool-Wool-Gewebe hergestellt werden.
Trotz Superwash-Ausrüstung gehört der Artikel zu den kostengünstigen Blusengeweben. Er kann bei 30–40 °C in der Maschine gewaschen werden.
Bombyx mori, Zuchtseidenspinner; → Seide.
Bondings, engl. bond = verbinden, verkleben; textile Flächen, die mittels eines Klebers oder Thermoplasten zusammengefügt wurden (z. B. Oberstoff, Futterstoff oder Vliese). Es wird dadurch eine Verstärkung des Textils erreicht, die die Verarbeitung und die Trageeigenschaften verbessert. → Laminieren, → Kaschieren.
Borkenkrepp, engl. = bark crêpe, tree bark crêpe; Borkencrêpe, Artikel aus Seide, Chemiefasern oder Baumwolle, auch Baumrindenkrepp, Narben- oder Rindenkrepp genannt, der Längsfalten in baumrindenähnlicher Struktur aufweist, die auf die Materialzusammensetzung oder die Ausrüstung zurückzuführen sind oder bei schwereren Geweben auf die Bindungstechnik. Man unterscheidet zwischen der Gaufrierveredlung, eine Borkenprägung mittels Präge- oder Gaufrierwalzen, dem Gaufrieren mit Waschechtprägung (Everglaze), materialbedingten Borkeneffekten und Rinden- oder Längsfalteneffekten durch die Bindung.
Leinwandbindige Gewebe in Borkenmusterungen entstehen durch den Einsatz von Normalgarnen in der Kette und Kreppgarnen im Schuss, und zwar in einer Drehrichtung (Z oder S). Beim Wechsel von einem Z-Garn und einem S-Garn entsteht eine gleichmäßig narbige Oberfläche nach dem Krepponieren. Stärker, d. h. borkenähnlicher, erscheint das Muster nach der Nassbehandlung, wenn das Garn mit nur einer Drehrichtung verwendet wird. Gleichmäßige Rindenmusterungen erhält man durch den Gaufrierkalander vor dem Krepponieren. In der Nassbehandlung – auch bei Dampf – springt die Ware in die vorgeprägten Figuren. Einstellungsbeispiel: 34 × 30 Fd/cm, Nm 120 × 100. Der Borkenkrepp, der durch das Gaufrieren entsteht, ist unter den Kreppgeweben der einfachste Typus; → Kreppgewebe.
Bosci, engl. = bosci; → Javanese.
Bouclé, engl. = bouclé, bouclé fabric, frz. bouclé = gelockt, bucklig; Gewebe mit unruhiger Oberfläche, die durch Kräuselzwirne (2- bis 3-stufig) hervorgerufen wird. Der Bouclé zeigt Knoten und auch kleine Schlingen, die größer sind als beim → Frotté, jedoch kleiner als beim → Loopzwirn. Verwendet werden Kamm- und Streichgarne aus Natur- und Chemiefasern. Bei feinen Kammgarnartikeln können die Knoten fast verdeckt sein; die Ware zeichnet sich aber durch einen kräftigen Griff aus. Bei hochwertigen Bouclés besteht der Knoten- oder Schlingenfaden aus Mohair, Alpaka o. Ä., wodurch die Ware einen schönen Glanz erhält. Man unterscheidet zwischen groben und feinen Bouclés, deren Bindungsgrundlage überwiegend Leinwand oder kleinrapportige Bindungen wie Krepp ist. Bouclé gehört trotz seiner lebendigen Oberfläche zu den kahlappretierten Stoffen (s. Abb.unten). Der Griff (Haptik) ist je nach Ausrüstung rau bis hart, heute auch vielfach weich. Bei seiner relativ offenen Einstellung und entsprechenden Effektzwirnen hat das Gewebe eine gute Knitterresistenz und eignet sich sehr gut für Tageskleider, Kostüme, Mäntel und Röcke. Als Winterstoff wird Bouclé verstärkt oder als Doppelgewebe mit Bindekette/Bindeschuss hergestellt. Aufgrund seiner kleinen Schlingen ist er relativ zieheranfällig. Loopstoffe ähneln Bouclé, sind aber mit einer größeren Schlinge versehen. Aufgrund der relativ hohen Preise von Effektzwirnen setzt man das Material nicht vollständig, sondern nur im Verhältnis 1:2 oder 1:3 in Kette und Schuss bzw. nur in Kette oder nur im Schuss ein. Bouclé-Imitationen werden ohne Schlingenzwirne gewebt und bekommen lediglich durch die Kreppbindung ihre unruhige Oberfläche. Bouclé wird ebenso für bestimmte Teppichkonstruktionen und getuftete Teppichböden verwendet.
Einsatz: DOB, HAKA und Heimtextilien.
Literatur: D. C. Buurman: Lexikon der textilen Raumausstattung, Buch-Verlag Buurman KG, Bad Salzuflen, 1996.
Abb.: Bouclé (Detail); deutlich erkennbar: die „wellenartig“ gekräuselte Oberfläche.
Bouclé mit Flammenoptik, engl. = bouclé flake yarn fabric; klare Gewebebilder aus Bouclézwirnen werden häufig mit einem → Flammé kombiniert, um einen belebenden Effekt zu erzeugen.
Bouclézwirn, engl. = bouclé twisted yarn; Effektzwirne mit Knoten oder kleinen Schlingen. Der dickere Zier- oder Effektfaden läuft beim Vorzwirnen schlingenartig verdichtet auf eine Anzahl von Grundfäden (1–4) und wird beim Zurückzwirnen in seinem Effekt befestigt.
Bougram, engl. = buckram; feines aber stark appretiertes leinwandbindiges Gewebe, welches im Bekleidungsbereich als Einlage zur Verstärkung der Oberware dient, → Einlagestoff.
Bouillon, engl. = bullion; auch Kantille, Schraubendrähte aus sehr fein ausgezogenen Metalldrähten, die im Gegensatz zum → Lahn rund sind. Der Querschnitt kann sowohl rund als auch polygonal sein. Wenn der Draht auf eine kantig geschliffene Nadel gewickelt wird, spricht man von „Krausbouillon“.
Bourette (Flockseide), engl. = bourette, waste silk, frz. bourre = Woll- oder Füllhaar, Noppen- oder Knotenseide; dieser Seidentyp wird beim Kämmen der Schappeseide (→ Schappeseidengewebe) gewonnen. Sie wird auch unter dem Namen „Seidenshoddy“ geführt. Die Faser ist kurzstapelig (unter 60 mm), relativ grob und mit Verunreinigungen versehen. Im Streichgarnverfahren werden daraus gröbere Garne hergestellt. Gewebe aus Bourette werden als Handelsnamen mit der gleichen Bezeichnung geführt. Bourettegewebe sind leicht grob oder knotig, unregelmäßig in der Struktur und erinnern an Frotté. Das Gewebe besitzt gute Elastizitätseigenschaften, ist also kaum knitteranfällig. Der Griff ist rau, jedoch durch die Streichgarne gleichzeitig weich. Bourette hat ein höheres Wärmeisolationsvermögen als Schappe. Gewebt wird überwiegend in Leinwandbindung, seltener in Panama, Rips oder Fischgrat. Indische Bourettegewebe sind schwerer und gröber (Gewicht ca. 180 g/m2), chinesische Typen sind leichter (Gewicht ca. 150 g/m2), feiner und haben kaum Verunreinigungen. Die Farben variieren von ecru bis hin zu gelblichen und grauen Tönen. Bourettegarne gibt es in der Feinheit von ca. Nm 6 bis 24 (Streichgarne). → Schappeseide.
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