Cédric Herrou - Ändere deine Welt

Здесь есть возможность читать онлайн «Cédric Herrou - Ändere deine Welt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ändere deine Welt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ändere deine Welt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Dieses Buch ist das außergewöhnliche und bewegende Zeugnis eines Mannes, der sich gegen den Zynismus der Behörden auflehnt. Eigentlich wollte Cédric Herrou, der Welt überdrüssig, ein einfaches und zurückgezogenes Leben als Olivenbauer im abgeschiedenen Royatal führen. Doch dann sah er immer mehr Geflüchtete an der französisch-italienischen Grenze stranden, wenige Kilometer von seinem Hof entfernt. Er sah, wie die Polizei sie systematisch – und widerrechtlich – an der Weiterreise hinderte. Und er sah das Elend und Leid in den Augen dieser Menschen.
Wie viele andere hätte er seine Tür geschlossen halten und wegschauen können, entschied sich aber dafür, im Namen der Menschenwürde diesen Vertriebenen und Misshandelten zu helfen. Er brachte sie auf seinem Hof unter und fuhr sie zum nächstgrößeren Bahnhof, von wo aus sie ins Landesinnere gelangen konnten. Schritt für Schritt baute er seine Aktivitäten aus. Zunächst sammelte er im Internet Spenden für den Kauf eines größeren Autos, dann verwandelte er sein Zuhause in ein improvisiertes Empfangszentrum, wo Geflüchtete dank seines hartnäckigen juristischen Kampfes schließlich auch ein Asylgesuch stellen konnten. Sein Engagement, über das immer mehr nationale wie internationale Medien berichteten, trug ihm zahllose Verhaftungen und Prozesse ein. Gleichzeitig machte es ihn zum Gesicht des zivilgesellschaftlichen Widerstands gegen die unmenschliche Abschiebungspraxis des französischen Staates im Royatal.
"Ändere deine Welt" liest sich spannend wie ein Krimi. Die Autobiografie zeichnet die persönliche Entwicklung Herrous vom apolitischen Punk über den eremitischen Bauern zum Migrationsaktivisten in den Jahren 2015 bis 2020 nach.

Ändere deine Welt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ändere deine Welt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Nichts, wir gehen nur in der Stadt was essen.«

Er wusste, dass ich log, ließ uns aber fahren. Wir gelangten ohne Probleme nach Breil. Einige Wochen zuvor hatte ich einen Wohnwagen gekauft, als Unterkunft für die WWOOFer, jene Freiwilligen, die eine Zeitlang beim Bioanbau helfen. Mein Bruder, der sich regelmäßig Baumaterial mit dem Helikopter zu seinem hoch gelegenen Haus bringen lässt, vermittelte mir den Kontakt zu der Firma, die den Wohnwagen dann zu mir hinaufbeförderte. Die Mitglieder dieser Familie waren meine ersten Gäste.

6. Das aufgegebene Royatal

Damals wusste ich weder etwas über Asylrecht noch über Eritrea oder den Sudan. Von Libyen hatte ich dank Sarkozy und seinem Freund Gaddafi schon gehört, aber mehr auch nicht. Ich bin weder Historiker noch Geograf und schon gar kein Politiker, aber ich lebte seit dreizehn Jahren in diesem Tal, und zu sehen, wie diese Grenzen aus ihrer Asche wiederauferstanden, stellte mich vor Fragen. Wie konnte im Schengenraum die Personenfreizügigkeit derart eingeschränkt werden? Warum blieb Frankreich gegenüber dem Los dieser Menschen gleichgültig? Die Art und Weise, wie der Staat mit dieser Situation umging, erschien mir verantwortungslos. Wie konnten sie von Paris aus entscheiden, das Royatal aufzugeben und diese Migranten im Stich zu lassen?

Für unser Tal war die plötzliche Grenzschließung ein Schock, ein Angriff. Das Royatal war seit jeher eine Durchgangsstation, in der man auf Grenzen pfiff. Bestimmten Personen, die aus Südeuropa kamen und im Allgemeinen dunkelhäutig waren, war das auf einmal nicht mehr möglich.

Das Verrückteste war, dass die Grenzkontrollen im Westen des Royatals wieder eingeführt wurden, als läge es nicht in Frankreich. Das Ergebnis: Es war sehr leicht, von Ventimiglia nach Breil zu kommen, ohne kontrolliert zu werden. Doch wenn man von Breil nach Nizza wollte, sah die Sache ganz anders aus. War man erst mal drin, erwies sich das Royatal als Fischreuse, aus der man praktisch nicht mehr entkommen konnte.

Ich konnte den Blick der Kinder in der Kirche nicht vergessen. Die Worte des Italieners klangen mir noch in den Ohren: auseinandergerissene Familien, Kinder auf der Autobahn, Mädchen in den Autos ihrer Schleuser vergewaltigt. Mein Kopf brannte. Wie ließ sich verhindern, dass diese Kids ihr Leben riskierten? Es ging nicht mehr an, sich zu sagen, alles sei in Ordnung, während fünfzehnjährige Mädchen »in Kauf nahmen«, vergewaltigt zu werden, um es nach Nizza oder Marseille zu schaffen. Kinder konnte man unmöglich so behandeln.

Die Wochen vergingen, mir brannte immer noch der Kopf. Wie weit sollte ich mich engagieren? Welche Risiken eingehen? Im Allgemeinen verfahre ich mit meinen Wünschen und Plänen wie mit allem, was mir lieb ist, mit Leidenschaft und Beharrlichkeit, was eine Stärke und zugleich eine Schwäche ist. Wenn ich etwas mache, mache ich es ganz. Und jetzt, ganz und gar unentschlossen, war ich außerstande, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Wenn ich gewusst hätte, dass das Beherbergen dieser beiden kleinen Familien mich derart verstören würde …

Ungehorsam sein

Ursprünglich bin ich alles andere als ein Aktivist. Ich gehe nie auf Demos, Menschenmengen machen mir Angst. Meine einzige Demo war die 2002 gegen die Kandidatur von Jean-Marie Le Pen in der Stichwahl um die Präsidentschaft. 2015 hatte mich Suzel Prio von der Bürgerinitiative Roya Citoyenne gebeten, ein paar geflüchtete junge Männer aufzunehmen, aber ich wollte nicht. Ich hatte schon einmal Tunesiern geholfen, die es infolge des Arabischen Frühlings nach Europa verschlagen hatte, aber nicht aus politischen Gründen. Ich fand es mühsam und nicht sehr spaßig, sich politisch zu engagieren. Ich zog die heiteren Aspekte des Lebens vor und liebte die Menschheit nicht genug, um sie retten zu wollen.

Trotz meiner anarchistischen Seite vertraute ich in gewisser Weise auf den Staat, wie so viele Leute. Der aber hatte ein zynisches Spiel eingeführt, das Menschen zwingt, sich in Gefahr zu begeben. Die Spielregel: Man muss leiden, um nach Frankreich einzureisen, sogar sein Leben riskieren. Dieses morbide Kalkül zwingt aus Respekt vor dem Leben geradezu zum Ungehorsam. Solange man die Exilierten nicht kennt, erschrickt man vielleicht wie ich, als ich sie in Menton auf den Felsen sah und beunruhigt war. In dieser Situation hat man mehrere Möglichkeiten. Man wird aktiv und fühlt sich besser; man setzt Scheuklappen auf, wie ich es anfangs noch konnte; oder man weist diese Menschen zurück wie Feinde, Eindringlinge, eine Gefahr.

Sähen diese Menschen aus wie wir, gäbe es mehr Empathie. Im vorliegenden Fall jedoch fällt sie uns schwer. Die Geflüchteten teilen weder Sprache noch Kultur mit uns. Man kann sich nicht mit ihnen identifizieren, solange man sie nicht kennengelernt hat. Es ist wie mit den Obdachlosen. Wer spricht schon mit ihnen? Sehr wenige. Aber angenommen, blonde Mädchen mit blauen Augen würden ohne ihre Eltern durchs Royatal irren – wie könnte die Justiz jemanden verurteilen, der diesen Goldlöckchen Beistand leistet? Eher noch würde sie den Schuft anklagen, der einfach weiterfährt.

Wenn das Recht mit Füßen getreten wird, müssen die Bürger sich dagegen wehren. Demokratie besteht nicht nur darin, die Macht an Volksvertreter zu delegieren. Die Intuition, die mich seit meiner Kindheit leitet und mich dazu bewogen hat, einen Teil von Afrika zu durchqueren und in einem Olivenhain zu leben, sagte mir schließlich: Augen zu und durch! Mehr noch, es war Überzeugung. Es würde schwierig werden, aber mir wurde immer klarer: Die Angst, die mich bis jetzt vom Hinschauen abgehalten hatte, wurde jetzt mein Antrieb.

7. Meine »Mission«

Mai 2016. Der Ginster blühte noch, auch der Perückenstrauch. Auf einer Fete in Breil-sur-Roya traf ich Lucile: Mitte zwanzig, gepflegte blonde Dreadlocks, Bauchtasche und grobe Wanderschuhe, lebhaft und spontan, starker ostfranzösischer Akzent. Sie suchte eine Möglichkeit, als Freiwillige an der Grenze festsitzenden Menschen zu helfen. Ich lud sie ein, ihr Zelt ein paar Tage bei mir aufzuschlagen. Bei der Gelegenheit könne sie mir auch beim Ausmisten des Hühnerstalls helfen. Sie war unabhängig, eine Einzelgängerin, aber sehr gesellig. Sie blieb ein paar Tage, und ich vertraute ihr meine Bedrängnis an. Sie sagte, sie würde mir helfen, wenn ich mich dazu entschlösse, Leute aufzunehmen. Dann verschwand sie, um jugendliche No-Borders-Aktivisten zu unterstützen, die in Ventimiglia ein Haus besetzt hatten. Ich war wieder allein mit meinen Zweifeln.

Ich beteiligte mich an einigen Aktionen von Roya citoyenne, die mehr denn je Hilfe brauchten. Wir fuhren nach Ventimiglia und verteilten Lebensmittel, aber die Polizei vertrieb uns – wir mussten an die hundert Kilo Reissalat wegwerfen. Ein paar Monate später, im August 2016, verbot der Bürgermeister von Ventimiglia die Verteilung ganz, angeblich wegen mangelnder Hygiene und weil das Rotkreuz-Camp ausreiche, um all diese Menschen in Not zu ernähren. Doch das hatte nur Platz für 360 Menschen, und unter der Autobahnbrücke hausten Tausende … Dort verteilten die Bürgerinitiativen Snacks in Plastiktüten, heimlich wie Dealer, die Shit verticken.

Selbst wenn ich Bock darauf gehabt hätte, ich sah nicht, wie ich besser helfen konnte. Doch wie ich es jetzt tat, gefiel mir nicht. Konnte ich nicht dauerhafte Lösungen finden? Da ich weiter meine Zweifel hatte, kehrte ich zu deren Ursprung zurück, zur Kirche Sant’Antonio.

Dort verging die Zeit langsam. Draußen hatten es alle eilig, drinnen war es ruhig, die hier untergekommenen Menschen hatten zu essen und waren geschützt. Von weitem sah ich Don Rito, den Gemeindepfarrer. Er flößte mir kein Vertrauen ein, ich weiß nicht, warum – vielleicht war es seine Ausstrahlung, vielleicht einfach mein generelles Misstrauen gegenüber Geistlichen. Damals glaubte ich, dass er nur aus Christenpflicht so handelte, um ein reines Gewissen zu haben, aber womöglich der perfekte Spitzel für die Bullen war, die die Aktivisten jagten. Ich täuschte mich, das merkte ich später.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ändere deine Welt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ändere deine Welt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ändere deine Welt»

Обсуждение, отзывы о книге «Ändere deine Welt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x