Franziska Gräfin - Herz-Sammelband - Gräfin zu Reventlow Liebesromane

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Herz-Sammelband: Gräfin zu Reventlow Liebesromane: краткое содержание, описание и аннотация

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Was ist für eine Frau wertvoller: Liebe und Beziehungen oder persönliche Freiheit und Unabhängigkeit? Fanny zu Reventlow hat die Antwort auf diese Frage. Mit ihrer Arbeit zeigt die Autorin, wie wichtig es ist, die Last der Ehe zu verringern und Frauen die Freiheit zu geben, sich mit Frauenfragen zu befassen.
Inhalt:
Ellen Olestjerne
Von Paul zu Pedro
Herrn Dames Aufzeichnungen
Der Geldkomplex
Der Selbstmordverein
Christus
Ein Bekenntnis
Wahnsinn
Wir Spione
Totenfeier

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Endlich wurde geschellt, und nun stürzten sie die Treppe hinunter, jeder wollte zuerst kommen. Im Eßzimmer standen die Leute in ihrem Sonntagszeug, die Mädchen mit weißen Schürzen und Hauben, die uralte bucklige Köchin, der Gärtner, all die langjährigen Getreuen, die eng zum Schloß und zur Familie gehörten.

Die Flügeltüren gingen auf, im Saal wogte es von Lichtern und Tannenduft, im ersten Augenblick waren alle wie geblendet.

Ellen stand vor ihrem Tisch, sie fand alles, was sie sich wünschte, und dazu noch ein Buch, das Kai gehört hatte. Mama kam und küßte sie.

»Freust du dich, mein Kind – das ist ein Andenken an Kai – ihr müßt ihn nie vergessen.«

Mama sah verweint aus. Es war selten, daß sie so gut mit Ellen sprach, und Ellen hätte sich für sie kreuzigen lassen in diesem Augenblick. Das Herz wurde ihr voll von Weihnachtsseligkeit, am liebsten hätte sie laut geweint.

Neujahr war sie wieder in der Kirche. Neben dem Altar brannten noch einmal die Christbäume, und der Propst redete, aber diesmal war es nicht der wundergläubige Festjubel, den er verkündete, sondern ernste, beinahe drohende Worte von Sterben und Vergehen, von der kurzen Gnadenfrist, die dem Menschen gegeben ist, um sich zu bessern.

Ellen faßte tausend gute Vorsätze, sie wollte von nun an jeden Tag beten und so vollkommen werden, daß niemand mehr über sie schelten konnte. Auf ihren früheren Bundesgenossen, den Teufel, blickte sie jetzt mit großer Verachtung herab – er hatte ihr ja nicht einmal geholfen; aber sie fürchtete sich auch nicht mehr vor ihm. Er konnte ihr nichts mehr anhaben, wenn sie betete: Gott war mächtiger.

Eine Zeitlang strengte sie sich nun wirklich an und betete mit großem Eifer, aber es war so schwer, man fiel doch immer wieder in Sünde.

Gegen Ostern ging Fräulein Anna fort, um eine Stellung im Ausland anzunehmen. Die beiden Kleinen hatten lange Ferien, während die Mutter eine neue Lehrerin suchte. Allmählich fingen sie an zu hoffen, es würde sich überhaupt keine finden, und sie hatten jetzt so viel andere Dinge im Kopf, daß sie ihre Freiheit sehr gut brauchen konnten.

Eine Jugendbekannte der Baronin Olestjerne hatte ihren Sohn drunten in der Stadt zur Schule gegeben, und dieser schmächtige, schwarzäugige Junge, der Geerd hieß, war ein großes Ereignis im Leben der beiden Geschwister. Sie hatten jetzt einen Freund, den sie mit wetteifernder Leidenschaft liebten und in ihre Geheimnisse einweihten, in alles Verbotene und Verlockende: wie man das verrostete Türschloß zum Turm und zum alten Gefängnis aufbrachte, oder durch eine Luke vom Garten aus in die dunkeln, gewölbten Keller einstieg – in alle verstohlenen Winkel von Schloß und Garten, von denen sie Besitz ergriffen hatten und jeder seinen Namen und seine Geschichte besaß. Geerd war entzückt von alledem, die drei Kinder schlossen sich immer feuriger zusammen und kamen schließlich auf die Idee, ihre Freundschaft durch einen Blutbund zu besiegeln.

Ein Abend, wo die Eltern in Gesellschaft waren, wurde dazu ausersehen, denn diese heilige Handlung konnte nur ganz im geheimen, bei Nacht und Nebel vor sich gehen. Als der Wagen aus dem Hof rollte, stürmten sie rasch in die Kinderstube, wickelten sich in phantastische Gewänder aus weißen Bettüchern, zündeten die heimlich erbeuteten Wachskerzen an und wallfahrteten mit dumpfem Gemurmel, in dem immer wieder das Wort »Blut!« vorkam, durch den Rittersaal, durch die weiten, dunkeln Bodenräume, die sich über das ganze Schloß hinzogen, und dann die schmale Wendeltreppe hinab in die frühere Kapelle. Unwillkürlich hörten sie auf zu murmeln, auf dem glatten Fliesenboden hallte jeder Schritt laut wider, und die tiefen Nischen rings an der Wand waren unheimlich dunkel. An der Stelle, wo der Altar gestanden, war noch eine viereckig aufgemauerte Erhöhung, da stellten sie ihre Lichter hin. Keines von ihnen sprach ein Wort, während sie sich mit einem stumpfen Messer Arme und Beine ritzten und das Blut in einem Glase sammelten. Weil es nicht genug war, kam noch etwas Wasser dazu, dann tranken sie es aus, schwuren sich ewige Treue und furchtbare Rache dem, der zum Verräter würde. Als das geschehen war, wurde die Stimmung etwas leichter. Geerd, der über Taschengeld verfügte, hatte Kuchen und eine Flasche Wein beschafft, und sie lagerten sich zum Mahl um den Altar.

Verspätet und mit erhitzten Köpfen erschienen die drei an diesem Abend im Eßzimmer, und während sie bei Tisch saßen, gingen immer wieder geheimnisvolle Blicke und Anspielungen zwischen ihnen hin und her.

Wenn es irgend anging, feierten sie jetzt jeden Sonntagabend ein heimliches Bundesmahl in der Kapelle, im Keller oder auf dem Turmboden – aber dunkel mußte es sein, und niemand durfte darum wissen, sonst wäre alles entweiht gewesen.

Als aber der Winter zu Ende und es draußen wieder schön und trocken war, fanden sie, daß nun etwas Neues kommen müsse. Anfang April, an einem warmen, lichten Tage, durchstreiften sie den ganzen Garten, diese unerschöpfliche Märchenwelt von Abhängen, Gebüschen und halbverwachsenen Wegen, wo man immer wieder etwas entdeckte: Plätze, wo sie noch nie gewesen waren, Pflanzen, die sie nicht kannten, Ameisenhaufen, Vogelnester und so vieles andere. Besonders war es der breite Schloßgraben, der sie anzog, mit seinem geheimnisvollen, grünen Wasser, auf dem sonderbare große Spinnen wie auf Schlittschuhen hinglitten. An den Abhängen blühten schon die weißen Sternblumen und die Weidenzweige hingen tief herunter. Zuletzt kamen sie in die verwilderte Schlucht, die zwischen Garten und Koppel lag, mit einem schmalen Fußweg mitten durch und ein paar krummen Holunderbäumen.

Geerd ging wie immer zwischen den beiden andern, die sich so ähnlich sahen, daß man sie in gleichen Kleidern fast für Zwillinge halten konnte. Trotz der zwei Jahre, die zwischen ihnen lagen, waren sie fast gleich groß, beide mit kurzem, blondem Haar und den scharfen Olestjerneschen Familienzügen. Ellen war im Lauf der Jahre kräftig und gesund geworden und stolz darauf, daß sie es mit jedem gleichaltrigen Jungen aufnehmen konnte. Es war Bundestag heute, und sie ratschlagten gewaltige Pläne, gingen ernst prüfend umher und maßen die Schlucht mit den Augen. Dann wurde Geerd das Wort zuerteilt, und er schwang sich in einen Baum, um seiner Rede mehr Nachdruck zu verleihen:

»Bundesgenossen, hier wollen wir unser Reich gründen – unser Königtum –, von hier aus soll es wachsen, sich ausbreiten und die Nebenreiche verschlingen, wo jetzt noch unsere Feindin, die grimme Fürstin Anna Juliane, herrscht. Wir wollen sie entthronen und uns zinsbar machen.«

Die beiden andern stimmten ein furchtbares Kriegsgeheul an und schwangen ihre hölzernen Speere.

Von früh bis spät waren sie jetzt draußen an der Arbeit, rammten Pfähle in die Erde, schleppten Tannenzweige und Moos herbei und bauten Hütten. Mit vieler Mühe hatten sie sich die Erlaubnis errungen. Die Mutter wollte erst nichts davon wissen, aber Detlev hörte nicht auf, sie zu bestürmen, und schließlich erfuhr der Vater von der Sache und kam ihnen zu Hilfe. Er nahm sogar lebhaftes Interesse daran und ging selbst mit hinaus, um ihnen die Grenzen ihres Gebietes anzuweisen.

Das Königreich wuchs nun rasch empor, es wurden Straßen gelegt, Felder und Bauplätze abgemessen. Auf dem freien Platz in der Mitte erhob sich eine große Hütte aus Brettern und Backsteinen, das war der Tempel, denn sie hatten sich heimlich vom Christentum losgesagt und eine neue Religion erdacht. Im Tempel stand die Bundeslade, in der geraubte Schätze verborgen wurden, und ein unförmlicher Götze aus Holz, den hatten sie selbst in vielen mühsamen Stunden geschnitzt und angemalt. Er hieß der Mohu und wurde mit Opfern, Gesängen und wilden Tänzen gefeiert.

Vier Wochen lang hatten sie unermüdlich geschafft, da kam plötzlich ein Blitz aus heiterem Himmel – Ellen und Detlev wurden eines Morgens zu Mama gerufen: im Wohnzimmer saß eine blasse Dame mit schwarzem, glattem Haar. Die Geschwister sahen sich erschrocken an, das konnte nur die neue Gouvernante sein, an die sie schon längst nicht mehr geglaubt hatten. Sie mußten ihr guten Tag sagen und erfuhren, daß sie Cläre Huhn hieß; darüber wären sie beinah ins Lachen geraten und vermieden ängstlich, sich anzusehen. Fräulein Huhn war sehr freundlich und hatte feuchtkalte Hände.

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