Flavius Ardelean - Der Heilige mit der roten Schnur

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Fantastik auf höchstem literarischem Niveau! Aus dem Rumänischen von der preisgekrönten Übersetzerin Eva Ruth Wemme.
In dem fantastischen Roman Der Heilige mit der roten Schnur erzählt uns Bartholomäus Knochenfaust, ein lebendiges Skelett, die Geschichte des Heiligen Taush. Er erzählt von dessen Geburt in der Zitadelle von Gaisterstat, von Taushs besonderer Gabe, eine rote Schnur aus seinem Bauchnabel zu spinnen, und von seinen Lehrjahren beim Alten Tace. Bei diesem lernt er schließlich, wie er mit seinen magischen Fähigkeiten und der Macht des Erzählens die Welt vor der un'Welt beschützen kann. Und Bartholomäus erzählt, wie Taush schließlich gemeinsam mit seinen Freunden in den Kampf gegen das Böse der un'Welt zieht.
Mit magischer Sprachgewalt entspinnt der Autor eine düstere, märchenhafte Welt, die seine Leser*innen sofort gefangen nimmt. Flavius Ardelean schreibt Fantastik auf höchstem literarischem Niveau und erhielt dafür bereits mehrere Auszeichnungen. Der Heilige mit der roten Schnur ist ein so finsteres wie tiefschürfendes Märchen über den Menschen und das, was sich seiner Vorstellungskraft entzieht, eine Fabel über die Liebe, das Leben und den Tod. Gleichzeitig ist es eine Geschichte über die Kraft des Erzählens.

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Doch kurze Zeit später sollte die Frau den Tod nicht nur in Gedanken, sondern in der Wirklichkeit kennenlernen. Es war eines Morgens zu Winteranfang, die Luft war eisig und in der Seele lag eine dunkle Vorahnung, als die Nachricht auf den Großen Platz von Gaisterştat gelangte, dass die neue Mauer der Festung, an der die Männer und jungen Burschen schon viele Monate gearbeitet hatten, über den Gerüsten zusammengestürzt war und vierzehn Seelen mit sich gerissen hatte. Gleich ergriff Furcht das Herz der Mutter, denn ihr Mann war seit dem Abend fort, um beim Errichten der Mauer zu helfen. Schwere Nacht, durchwachte Augen, schwache Arme, und das Unglück war geschehen. Die Frau rannte, als fliehe sie vor einem Gedanken, dem sie entkommen wollte, an den Rand der Stadt und begann dort nach ihrem Mann zu rufen. Sie zählte die Männer, soweit sie es in ihrer Angst konnte, sie schweifte mit den Blicken in die Ferne, hob hier einen Steinbrocken auf, dort einen, half das Gerüst aufzuheben, aber nach zwei Stunden begriff sie, dass ihr Mann, ihr geliebter Mann und liebster Freund auf Erden vom Staub der Felsen verschlungen worden war und dass er irgendwo dort wie ein Wurm im Abgrund lag. Sie wurde ohnmächtig.

Als die Frauen sie aufweckten, die alle plötzlich verwitwet waren und verweint, sagten sie ihr, sie solle aufstehen, ihr Junge wäre gekommen. Und so war es, der kleine Taush stand auf einem riesigen Stein, den eine unsichtbare Hand aus der Festungsmauer gerissen hatte, und zog unermüdlich an der Schnur aus dem Nabel, zog immer und riss sie ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog und riss ab, zog vierzehnmal und riss ab. Dann legte er die Schnüre auf den Stein vor sich und betrachtete sie gedankenverloren und so traurig, wie noch nie ein Kind von sieben Jahren gesehen ward. Vierzehn verschwendete Schnüre und es schaudert und ekelt einen, teurer Reisender, wenn man an die vierzehn Männer denkt, alles Familienväter mit Frau und Kindern und ungelebtem Altwerden, alle dort gedrängt an der Schwelle zwischen den Welten, nicht hier, nicht dort, schmutzig vom Staub und die Knochen zermalmt, alle auf einem Haufen und doch allein. Die Frauen nahmen die Schnüre als Andenken und begruben ihre Männer. So legte sich die Trauer in diesem grauen Winter über Gaisterştat.

Unser Taush war ebenfalls in Trauer. Er bewahrte sich die Trauer im Gesicht, die Melancholie in den Augen, aber er begann zu sprechen. Die Frau konnte es kaum glauben, als sie eines Nachmittags in den Hof kam und eine Menge Leute sah, Alte und Junge, Frauen und Männer, alles Nachbarn, die sich um den kleinen Taush geschart hatten und ihm aufmerksam und mit offenen Mündern zuhörten.

Frau sagten alle einstimmig dein Taush ist von Kopf bis Fuß ein Wunder - фото 7

»Frau«, sagten alle einstimmig, »dein Taush ist von Kopf bis Fuß ein Wunder! Hör du auch zu, wie gut er erzählt!«

Wirklich, die Ältesten von Gaisterştat murmelten in ihre Bärte, sie hätten in ihrem ganzen langen Leben nicht einmal bei den Großeltern und Urgroßeltern solche Geschichten gehört. Auch ich war dort und ich erinnere mich gut, glaub mir, ich weiß es jetzt – Taush erzählte Geschichten aus einer anderen Welt, Folklore, die er im Jenseits gesammelt hatte, wo die Menschen keine Menschen sind und die WELT keine WELT ist, sondern viel mehr und im Gegenteil auch viel weniger. Von dort hatte Taush sie aufgeschnappt und bot sie der Stadt dar, erzählte sie, damit wir sie wohl verstünden, wenn nicht, wären unsere Ohren gerade gut genug, um sie den Schweinen vorzuwerfen.

Und der Winter ging vorüber, wie er eben vorübergeht, ob man will oder nicht, und auch das Jahr verging und brachte Menschen mit sich und führte Menschen mit sich fort, wie das Jahr es eben tut, ob man will oder nicht. Taush wurde der beste Erzähler von Gaisterştat und die Menschen der Stadt lebten Tausende und Abertausende Leben in seinen Erzählungen, ohne dass sie in diesen zwei Jahren seit dem Tod von Taushs Vater alterten, bis der Junge in den Wald aufbrechen musste. Die Gesellen vom Alten Tace zeigten sich an der Tür der Frau, als ihr Sohn zehn Jahre alt wurde, und sie verlangten, dass sie ihn dem Alten gäbe, denn siehst du, sagten sie, er hat mit der Stimme eines anderen nach ihm geschickt.

Aber nun, teurer Reisender, hat uns die Nacht überrascht und wir müssen unter die Felsen, dort, siehst du, damit wir uns ausruhen, ich meine Knochen und du dein Fleisch, auf dass wir morgen wieder tapfer unterwegs sind und kräftig und mit Lust aufs Erzählen.

Das Skelett Bartholomäus Knochenfaust zog den Karren in den Schutz ausgehöhlter Felsen und machte dann ein Feuer mit Zweigen, die der einäugige Reisende gesammelt hatte. Mit dem Mond über ihnen setzten sie sich dann ans Feuer und lauschten den Geräuschen der Nacht .

»Eine schöne Welt öffnet sich in der Nacht, wenn die des Tages sich schließt«, sagte Bartholomäus und zündete sich eine lange Pfeife an .

Der Rauch kam dick, schwer, holzig aus den Falten seiner Robe, drang zwischen den Rippen des Skeletts hervor und ringelte sich um das lodernde Feuer. Der Reisende holte seinen Beutel hervor und legte das Essen vor sie auf den Boden, einen Kanten Brot und Schinken, Bier und einen Apfel; er bot Bartholomäus davon an, der war jedoch in eine merkwürdige Meditation verfallen und sog immerzu an seiner Pfeife und gab kein Wort mehr von sich, erst weit nach Mitternacht sagte er:

»Nun, lieber Reisender, hoffe ich, dass meine Geschichte deinen Gefallen gefunden hat, denn es ist noch viel von ihr übrig und es wäre schade, sie gerade jetzt abzubrechen, da du von der Geburt und der Kindheit dessen gehört hast, welcher die Stadt gegründet hat, der wir uns gemeinsam nähern wie zwei alte Freunde, obwohl wir uns gerade erst kennengelernt haben. Wir haben den kleinen Taush an der entscheidenden Stelle zwischen der Mutter und dem Alten Tace zurückgelassen, und es wäre nicht gut, ihn dort zu lange festzuhalten und zu vergessen. Morgen machen wir uns auf den Weg und die Geschichte mit uns und siehe, so erfüllen sich die Welten in Welten und Leben in Leben. Aber wo die WELT ist, ist auch die UN’WELT, und wo da Leben ist, ist auch der Tod, und der Mensch ist auf all das vorbereitet. Auch wir, bereiten wir uns in Ruhe auf das vor, was kommen wird. Schließe also, werter Reisender, dein Auge und ruhe dich aus bis zum Morgen, und ich werde das Feuer hüten und mich um deine versprochene Bezahlung für Weg und Erzählung kümmern, genau wie wir es ausgemacht haben .

Und der Mann streckte sich aus und schlief gleich in der Wärme der Flammen ein. Bartholomäus Knochenfaust beugte sich über ihn und in dieser ersten Nacht auf der Reise des Pilgers mit dem Skelett nach Alrauna zahlte der Reisende den ersten Teil des Wegs. Bartholomäus begann, die Beine des Mannes zu entbeinen, zuerst das linke, dann das rechte, langsam, sorgsam, in jedem Schnitt die Erfahrung vieler Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte. Vom Gesäß bis zu den Fersen verließen jeder Muskel, ob groß, ob klein, jede Sehne und die Haut ihren Knochen, an dem sie gewachsen waren, und mit geschickten Knochenfingern befestigte Bartholomäus sie sorgfältig an seinen Knochen. Eine ganze Nacht mühte sich das Skelett ab, ihm das Fleisch von den Beinen zu reißen, und erhielt so von dem Mann das erste Wegegeld, das Wegegeld des Bartholomäus Knochenfaust .

Als die Sonne hinter den alten Felsen hervorkam, weckte Bartholomäus den Pilger und beide stiegen in den Karren und machten sich weiter auf zur Festung des Heiligen Taush. Wohl zwei Stunden sah der Reisende nur nach unten, mal auf seine Knochen, mal auf das frische Fleisch an den Beinen des Skeletts, immer hin und her und ohne ein Wort zu sagen, bis Bartholomäus die Geschichte des kleinen Taush weiterzuerzählen begann, wo er sie am gestrigen Abend abgebrochen hatte. Und da ist nun, was er erzählte:

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