Rose-Marie Braun - Wann wird man je verstehn?

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Rose-Marie Braun hat seit 1962 verschiedene europäische Länder, sowie Teile der Türkei bereist und sich auch mit der Geschichte und Kultur dieser Staaten befasst. Ihre erste Reise führte sie als Schülerin in die Schweiz und weiter nach Italien und Frankreich. In den folgenden Jahren reiste sie u.a. nach Prag, Istanbul, Rom, Venedig, San Sebastian und unternahm eine Rundreise durch Irland. Sie erzählt auch von dem gescheiterten Versuch per Autostopp nach Marrakesch zu gelangen. 1972 arbeitete sie als Hostess bei den Olympischen Spielen in München, wo sie den Terroranschlag miterlebte und versuchte die Hintergründe zu finden, sowie Antworten zu geben.

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Am 1. August erleben sie den Nationalfeiertag der Schweiz. Ganz ungewohnt für die zwei Deutschen wird dieser Tag sehr ausgelassen und fröhlich begangen. Abends sind die Straßen von Sion voll mit gutgelaunten Menschen.

Deutschland begeht seinen Nationalfeiertag am 17. Juni. Kein Grund für Ausgelassenheit und Frohsinn. Nein, jedes Jahr Anlass für viele politische Reden.

Im Wallis lassen sich die beiden „Maitschlis“, so werden sie öfter angesprochen, von der fröhlichen Stimmung mitreißen.

Eines Tages reift der Gedanke, mit dem Auto nach Genf zu fahren. Der Cousin stellt seinen VW Käfer zur Verfügung, obwohl seine Cousine erst seit einem Jahr den Führerschein besitzt und sehr wenig Fahrpraxis hat.

Gutgelaunt setzen sich die beiden am frühen Morgen ins Auto und fahren ohne Straßenkarte los. Sie wissen nur so viel, dass es immer „geradeaus“ geht, ohne Abzweigungen. Die Beifahrerin verträgt normalerweise das Autofahren nicht. Ihr wird häufig schlecht. Aber diese Fahrt ist so spannend, dass sie an Übelkeit nicht denken kann. Außerdem ist sie damit beschäftigt, der Fahrerin fachkundige Ratschläge zu erteilen.

In Montreux ein Augenblick der Unaufmerksamkeit! Gott sei Dank, der Verkehrspolizist kann sich noch mit einem beherzten Sprung zur Seite retten. Einfahrt in Genf. Prachtvolle Bauten! Sie sind beeindruckt und lassen sich in einem Café am See, in der Nähe der großen Fontäne nieder.

Im Café bestellen sie ein Cola für beide. Der Ober schaut pikiert. Aber viel Geld besitzen sie ja wirklich nicht. Gott sei Dank haben sie nur ein Getränk bestellt, denn beim Bezahlen ist der Schreck groß. Fünf Franken für eine Cola! Ist das menschenfreundlich und völkerverbindend? Sie legen das Geld auf den Tisch. Der Ober murmelt etwas auf Französisch, das sie nicht verstehen. Der Ober wiederholt, was wieder nicht verstanden wird. Dann spricht er Deutsch. „Das ist ohne Trinkgeld“. Doch die beiden rührt das nicht. Bei diesem Preis muss das Trinkgeld dabei sein, denken sie und verlassen das Lokal. Sie bummeln noch etwas an der Uferpromenade, sind begeistert von dem großartigen Panorama und den prächtigen Gebäuden.

Die Rückfahrt verläuft problemlos. Der Beifahrerin wird nicht schlecht. Spät nachts sind sie wieder in Sion.

Am Wochenende beschließt der Cousin, mit ihnen nach Turin zu fahren. Romeo, sein Studienfreund aus Weihenstephan, ist dort Braumeister. Er wollte ihn schon lange besuchen. Diesmal dauert die Fahrt dreieinhalb Stunden. Turin beeindruckt sie mit den breiten, prachtvollen Straßen: Corso Carlo, Corso Roma, Corso Emanuele, ganz anders als die italienischen Städte, die sie kennen.

Trotzdem verirrt sich der Cousin auf der Suche nach Romeos Wohnung im Straßengewirr und fährt in eine kleine Gasse, an deren Ende ein Polizist mit beiden Händen abwinkt. „Senso unico“, Einbahnstraße. Sie müssen wieder hinausfahren. Weitere Suche im Viertel, wieder landen sie in dieser Einbahnstraße, wieder winkt der Polizist ab, wieder rückwärts hinaus. Als sie zum dritten Mal auftauchen, lässt er sie entnervt durch, erklärt ihnen sogar noch den Weg. Vielleicht hat ihn das Schweizer Kennzeichen dazu veranlasst. Leider verstehen sie von seinen Erklärungen so gut wie nichts.

Aber sie finden Romeos Wohnung. Er führt sie ins Hotel.

Die beiden sind beeindruckt von ihrem riesigen Zimmer, stehen im Bad konsterniert vor dem Bidet. So etwas kennen sie nicht und überlegen, wozu diese Schüssel dienen soll. Ganz bestimmt für die Füße. Und da es so heiß ist, lassen sie Wasser einlaufen und kühlen die Füße. Es tut gut, auch wenn es unbequem ist, sich so zu bücken.

Romeo will ihnen die Brauerei zeigen. Der Cousin ist interessiert, die beiden nicht so sehr. Sie laufen eine Weile geduldig mit und hören den Erklärungen zu. Aber als es in einen Raum geht, in dem die technischen Abläufe erklärt werden, bleiben sie zurück. Sie entdecken einen großen Bottich mit einer braunen Flüssigkeit, vielleicht eine Vorstufe von Bier, und tauchen ganz schnell ihre Arme bis zu den Ellbogen hinein. Was für eine feine Erfrischung bei der Hitze!

Mit Romeo schlendern sie durch Turin. An einem Obststand kaufen sie eine Steige herrlicher Kirschen. Sie wird im Auto auf den Rücksitz gelegt. Cousin Karl, schon italienisch schneller geworden, fährt forsch auf die Kreuzung zu. Ein Schrei von Romeo! Abrupte Bremsung! Die Kirschen landen auf Schultern und Vordersitzen. „Brems is gut“, meint Romeo lakonisch.

Samstagabend gehen sie zum Tanzen. In einem Café auf einer Anhöhe mit herrlichem Blick auf das beleuchtete Turin befindet sich im Halbrund ein Orchester, die Tanzfläche ist etwas unterhalb. Die Italiener, elegant gekleidet, sind begeisterte Tänzer. Auch Romeo lässt an diesem warmen, südlichen Abend keinen Tanz aus und beglückt die beiden mit seinen Tanzkünsten.

Am nächsten Tag geht es zurück nach Sion. Und für das nächste Wochenende ist Évian angesagt.

In Évian-les Bains, dem eleganten, französischen Badeort am Genfer See, haben ein Vierteljahr vorher die französisch-algerischen Waffenstillstandsverhandlungen stattgefunden, die zur Unabhängigkeit Algeriens führten.

Ein Hotel in Évian ist schnell gefunden, für die beiden Damen ein Doppelzimmer und ein Einzelzimmer für den Herrn. Der Hotelier schaut sehr verwundert. Er kann die Konstellation nicht nachvollziehen. Sicherheitshalber drückt er dem Cousin noch einen Zweitschlüssel für das Zimmer der Damen in die Hand.

Sie erhalten keinen nächtlichen Besuch.

Zwei unbeschwerte Tage bummeln sie durch Évian, unterbrochen vom Besuch der feudalen Badeanstalt.

Dann geht es zurück ins beschauliche Sion.

Ein paar Tage später zurück ins Allgäu und nach Oberbayern, versehen mit französisch-schweizerischer und italienischer Lebensart.

Prag/Praha

Ostern 1963

Der Bus ist voll mit indischen Gastingenieuren von Siemens. Zwei deutsche Studentinnen haben die zwei letzten freien Plätze ergattert. München–Prag.

Der Aufenthalt an der Grenze dauert. Ein Mann wird, von einem Zollbeamten eskortiert, zum Frisör geschickt. Nach einer Stunde kommt der früher Bärtige bartlos wieder. Sein Konterfei im Pass war nicht identisch mit seinem Erscheinungsbild vor einer Stunde.

Gleich nach der Grenze steigt die tschechische Reiseleiterin zu. Sie preist die Errungenschaften der sozialistischen Wirtschaft. „Rechts die Papierfabrik, links die Schokoladenfabrik, links die Papierfabrik, rechts die Schokoladenfabrik.“

Sie kommen an. Das Hotel in der Vorstadt von Prag entpuppt sich als sozialistischer Kasten.

Im Eingang zur Etagentoilette sitzt die Klofrau, vor sich einen Stapel hauchdünner, brauner, quadratischer Papiere in der Art von Merkzetteln. „Eins oder zwei?“, das ist ihre Frage. Soll man sie mit der Zahl drei in Unannehmlichkeiten stürzen? Man wagt es nicht. Bald sind die mitgebrachten Tempos aufgebraucht.

Am letzten Tag Ausgang ohne die Reiseleitung zum Wenzels Platz. Man traut den Ausländern inzwischen. Sie eilen in ein Café im ersten Stock mit zusammengekniffenem Hintern auf die Toilette. Aber auch hier nichts, kein Papier, nicht einmal eine Klofrau.

Wird in Prag das Toilettenpapier gehortet? Der Kellner scheint Deutsch zu sprechen. Man erklärt ihm leise die missliche Lage. Er nickt mitfühlend, eilt davon und kommt mit einem Stamperl Schnaps zurück. Es wird unangenehm. Die Rettung naht! Ein Mann erscheint mit einer Zeitung unter dem Arm, vermutlich Journalist oder Schriftsteller. Sie stürzen sich auf ihn, einigen sich auf einen unangemessen hohen Preis und enteilen.

Am Abend lädt die Reiseleiterin sie zum Tanz mit tschechischen Studentinnen und Studenten ein: Großer Saal, Live-Kapelle! Sie ist spürbar lockerer geworden. Der Westen hat sein humanes Gesicht gezeigt.

Die Studenten tanzen hervorragend, Walzer, Polka. Sie muss den Knopf am Bund etwas lockern, hat sogar zugenommen in den vier Tagen mit einer Maß tschechischen Bier am Tag, Schweinebraten, Knödel, Gulasch und mehreren Deka Karpfen und Prager Schinken. Nicht zu vergessen die Powidltascherl. Das Rezept der Tante Jolesch, das sie mit ins Grab genommen hat.

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